Читать книгу The Final - Michael Feldmann, Tom Gardner H. - Страница 4
Der (un)gebetene Gast
ОглавлениеMaria lächelte beschämt und es bildeten sich sofort rote Stellen auf ihren Wangen. Wollen die beiden Herren denn nicht für sich sein? Ben wies ihr mit der rechten Hand einen freien Platz zu, den Mark kurz vorher gedeckt hatte. Du kleine Putzfee gehörst doch praktisch mit zur Familie. Genieße einfach mit uns dieses lukullische Mahl und mache dir keine Gedanken. Mark und ich werden gleich noch ausgiebig Zeit miteinander verbringen, wo wir dann aber auch wirklich keinen Zuschauer gebrauchen können. Er zwickte Mark kraftvoll in den Oberschenkel und zwinkerte ihm zu. Maria kicherte. Es tut gut, Senor Ben so verliebt zu sehen. Wie die Turteltäubchen. So etwas hat es hier in diesen vier Wänden schon lange nicht mehr gegeben. Kurze Zeit später wurde es ziemlich ruhig. Jeder war mit seinem Essen beschäftigt. Schneewittchen, die nicht so sehr auf salzigen Fisch stand, hatte sich unter dem Tisch zusammengerollt und lag halb auf den glänzenden Lederschuhen des Anwalts. Ab und zu war ein zufriedenes Schnarchgeräusch von ihr zu vernehmen.
Wirklich köstlich, Senor Mark. Maria wischte sich genüsslich mit der bereit gelegten Serviette den Mund ab. So eine Art Zusammenstellung kenne ich aus meiner Heimat nicht, obwohl wir dort auch viel Fisch essen. Aus ihrer Gewohnheit heraus stand sie auf, sammelte das schmutzige Geschirr ein, spülte die Teller kurz ab und platzierte die benutzten Utensilien in der Spülmaschine. Ich decke den Fisch mit Frischhaltefolie ab und stelle die Schüssel unten in den Vorratskühlschrank im Keller, Senor Ben. Dann bin ich auch schon verschwunden. Zuhause wartet Arbeit auf mich. Danke nochmals für die lieben Worte und das Essen. Es freut mich, dass ich ein Teil der Familie sein darf. Sie verschwand im Keller und stand einen Augenblick später wieder in der Tür. Ihre Jacke hatte sie sich über den Arm gelegt. Einen schönen Abend noch. Dann war sie verschwunden.
Wo waren wir stehen geblieben? Ben schaute Mark mit glänzenden Augen an. Ich denke, dass wir unser Spiel im Gewölbe fortsetzen sollten. Ein kleines Rollenspiel wird uns beide auf andere Gedanken bringen. Bestimmend packte er Mark zwischen die Beine. Ich möchte heute noch Sahne sehen und verteilen, mein Gummisklave. Hast du verstanden? Mark hatte auch nichts gegen diesen Plan, aber in seinen Augen stand noch etwas im Raum, was einen kleinen Schatten über seine Geilheit legte. Was ist mit dem Drohbrief, Anwalt? Du wolltest mir etwas dazu sagen. Wer ist es? Ich habe das Gefühl, dass du es weißt. Du scheinst nicht mehr besorgt zu sein. Ben legte Mark seinen Zeigefinger auf den Mund. Silentio, Kleiner. Ich werde es dir später erklären. Mir ist definitiv klar, wer den Brief geschrieben hat. Ein einfältiger Trottel. Vielleicht ein wenig verzweifelt, aber diese Person würde sich praktisch im weiteren Verlauf ihr eigenes Grab schaufeln. Du wirst dir jetzt die Zähne putzen und dich ausziehen. In 10 Minuten erwarte ich dich so im Schlafzimmer. Den Rest überlässt du mir. Mark vertraute dem Anwalt. Gehorsam stand er auf und machte sich auf den Weg nach oben. Die Zähne waren schnell geputzt. Seinen Anzug hängte er sorgsam über den stummen Diener, den der Anwalt ihm schon nach der ersten Übernachtung gekauft und an seiner Bettseite platziert hatte. Die Tür zum Gewölbe war geöffnet. Ein kleiner roter Lichtschimmer drang durch die Ankleide ins Schlafzimmer.