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Haben die »Entdeckerpfade« noch eine Zukunft?

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Neben den erwähnten Verbindungssteigen zu Forst- und Jagdhütten erschlossen diese Wege auch Almen. Um mit dem Vieh und den Tragetieren hier heraufzukommen, führten die Wege in angenehmer, gleichmäßiger Steigung und in vielen Kehren bergauf. Sie waren zudem als Reitwege bekannt. Auch die königliche Gesellschaft wollte sich hier heraufbringen lassen. Vereinzelt wurden sogar Wege, zum Beispiel für König Ludwig II., angelegt, so um die Soiernkessel-Umrundung. Nur noch bruchstückhaft sind manche dieser alten Steige zu erkennen. Daneben gibt es Wartungswege, wenn beispielsweise Wasser aus einer Quelle mittels Rohrleitungen in das Tal geleitet wird. Diese Wege sind bis heute gut erhalten. Auch gibt es ehemals markierte Wanderwege, die aus verschiedenen Gründen aufgelassen wurden. Dann erinnern nur noch verblichene Markierungen an lebhaftere Zeiten.

Neben den erwähnten Forststraßen machen Stürme den Pfaden zu schaffen. Cyrill fegte aus Südwesten heran und traf Waldgebiete, die bislang als relativ windgeschützt für solche Wetterlagen galten. Ganze Waldflächen wurden hier vernichtet. Beispiel dafür ist die Region um Schwarzbachwacht in den Berchtesgadener Alpen. Auch einzelne Waldstücke in den Chiemgauer Alpen, die nach Südwesten ausgerichtet sind, waren betroffen, etwa am Gurnwandkopf und am Hochscharten. Dort, wo es die Hangneigung zuließ, wurden neue Forstwege gebaut, um Holz abzutransportieren. Sie zerschnitten abermals das Wegenetz dieser Pfade. An steilen Bergflanken, wo oft keine neuen Forstwege gebaut wurden, türmen sich zum Teil bis heute noch umgeknickte Bäume. Ein Durchkommen war an solchen Stellen nicht mehr möglich. Und dennoch, da und dort schlängeln sich neue Pfade hinauf – dort, wo der Wald noch intakt ist. Manche Einheimische markieren die Pfade, doch die gesprühten Punkte an den Bäumen halten Wind und Wetter vielleicht gerade einmal zwei Jahre stand, dann sind sie verblichen. Da hilft es, Steinmännchen zu bauen, die an einigen Pfaden zahlreich den Wegesrand säumen.


Ein Herz und eine Seele: Begleiterin Monika Schäfer mit Autorenhund Akira, TOUR 24


Buchautor Michael Kleemann an den Josefsthaler Wasserfällen, TOUR 26

Auch wenn wir am Berg schöne Aussichten genießen können, heißt meine Devise: Der Weg ist das Ziel. Deshalb sollten wir bedenken, dass das Wissen um diese Wegkultur weitergegeben werden sollte. Nur dadurch können wir auch ihren Erhalt sichern.

Entdeckertouren Bayerische Hausberge

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