Читать книгу Im sexten Himmel - Michael Marburg - Страница 5

2

Оглавление

Bei der Firma Neumann & Schober besorgte Herr Neumann den Kontakt mit der Umwelt, während Herr Schober sich mit dem Innenleben der Firma beschäftigte. Also war er auch zuständig für das Personal.

Er hatte einen schmalen Kopf und graue Schläfen. Seine rechte Augenbraue zuckte ununterbrochen. Das konnte einen ganz nervös machen, wenn man den Fehler beging, hinzusehen.

Herr Schober hörte Martin Neubert geduldig an. Keine Regung zeigte sich in seinem Gesicht, bis Martin geendet hatte.

„Ich bin über Sie bereits informiert“, sagte er schließlich, ließ die Augenbraue zucken und machte ein Gesicht wie ein Pokerspieler, regungslos und ausdruckslos. „Informiert?“

„Dr. Winter rief mich an.“

Martin sank in seinen Sessel zurück. „Dann hates jawohl wenig Sinn, wenn wir noch weiter miteinander reden“, sagte er entmutigt.

„Stimmt“, gab Herr Schober zu und betrachtete seine gepflegten Fingernägel.

Martin erhob sich.

„Ich wundere mich nur, weshalb Sie mich überhaupt angehört haben“, sagte er bissig.

„Ich wollte Sie mal sehen, deshalb“, erwiderte der Mann. „Ich wollte mal wissen, wie einer aussieht, der so dreist ist, den Klientinnen seines Chefs die unglaublichsten Dinge anzudichten.“

Das wußte dieser Schober also auch, dachte Martin betroffen. Dr. Winter war ein Schwein, ein ausgesprochenes Schwein.

„Was ich gesagt habe, stimmt“, erklärte Martin.

„Sie vergessen, daß Frau Dr. Giering eine Dame der Gesellschaft ist“, hielt der andere ihm vor.

„Trotzdem stimmt es“, beharrte Martin und ging zurTür. „Sagen Sie meinem ehemaligen Chef einen schönen Gruß von mir, Herr Schober. Sagen Sie ihm, daß er ein Schwein ist. Mich schmeißt er raus, weil ich nicht mit jeder Auftraggeberin ins Bett gehe, und er hat die Stirn, den Namen der Dame überall herumzuerzählen.“

„Sie riskieren eine zu große Lippe, Neubert“, sagte Herr Schober ungehalten. „So was wie Sie können wir hier nicht gebrauchen. Verlogen, faul und auch noch aufsässig.“

„Lecken Sie mich am Arsch“, schlug Martin Neubert vor, öffnete die Tür, trat ins Vorzimmer und drosch die Tür wieder ins Schloß.

Gleich neben der Tür saß eine sehr elegant aussehende Dame, die Chefsekretärin. Sie musterte Martin herablassend-neugierig.

„Hat es etwas gegeben?“ fragte sie süßlich.

„Er hat dauernd an seinen Eiern gespielt“, schleuderte Martin ihr ins Gesicht, „und sowas kann ich nicht leiden.“

Die Dame wurde blaß. Vielleicht wußte sie gar nicht, welche Eier Martin meinte. Martin ließ sie mit ihren Zweifeln allein und ging.

Er stand wieder auf der Straße. Bildlich und tatsächlich. Die Sonne schien noch immer, die Röcke der Mädchen waren genau so kurz wie gestern, nur war Martins Welt über Nacht ins Wanken geraten.

Er schob die Hände in die Taschen und schlendertedavon. Wenigstens habe ich es diesem Ekel ordentlich gegeben, dachte Martin wütend. Diese arrivierten Schweine stekken doch alle unter einer Decke, einer schiebt dem anderen die Aufträge zu, sie verabreden ihre Honorare und nehmen die Bauherren aus, daß es nur so kracht. Dafür lassen sie sich in der Öffentlichkeit bewundern, geben die Arbeit ihrer angestellten Architekten als die eigene aus und kriegen obendrein noch Verdiensthonorar. Es sei denn, es fällt ihnen mal was ein. Natürlich keine eigene Idee, sondern ein Bauwerk.

Na gut, dachte Martin Neubert weiter, es war Unsinn gewesen, zu Neumann &. Schober zu gehen. Ein paar Nummern kleiner reichten auch. Denn schließlich konnte Dr. Winter nicht sämtliche Architekten dieser Stadt gegen Martin aufhetzen, und außerdem waren für ihn die „kleinen Kacker“, wie er seine nicht ganz so aufgeblähten Kollegen nannte, gar nicht existent.

Holla — da befand sich ja ein Schild neben einem Hauseingang, das auf das Vorhandensein eines Kollegen hinwies. Hans Dreber. Nie gehört. Also rein.

Das Architektenbüro befand sich in der fünften Etage. Es war klein, bestand aus dem Arbeitszimmer des Chefs und einem Vorzimmer. Im Vorzimmer saß ein rothaariges kleines Biest von höchstens zweiundzwanzig Jahren.

Als Martin Neubert anklopfte und gleich darauf eintrat, machte das Mädchen eine hastige Bewegung. Es klappte die Schenkel zusammen und zerrte den Rock darüber. Die hat gerade an sich herumgespielt, dachte Martin amüsiert. Dazu paßte auch, daß das Gesicht des Mädchens gerötet war. Tut mir leid, daß ich dich gestört habe, Mieze, dachte Martin weiter, aber Dienst ist nun mal Dienst. „Ich heiße Neubert und bin Architekt“, sagte Martin freundlich. „Kann ich mit dem Kollegen Dreber sprechen?“

„Tut mir leid. Der Chef ist auf der Baustelle.“ Die Rothaarige lächelte zurück und strich eine Strähne ihres Haares aus der Stirn.

Auf der Baustelle. Martin wußte genug. Der arme Kerl hatte im Moment nur ein einziges Objekt laufen. Der konnte einen Mitarbeiter ganz gewiß nicht gebrauchen. „Dann schaue ich ein anderes Mal wieder rein“, grinste Martin und versuchte, einen Blick auf die Beine des Mädchens zu erhaschen, aber das gelang ihm nicht, weil die unter dem Schreibtisch steckten.

„Wie Sie wünschen … “

Martin wandte sich zur Tür. Die Tür ging auf — Hans Dreher kam herein. Mit Dreck an den Schuhen und einer genialen Haarlocke in der Stirn. Außerdem mit langen Haaren im Nacken. Die Cordjacke war giftgrün, die Hose braun.

Ein Künstler, dachte Martin.

„Das ist Herr Neubert, Chef“, sagte die Rothaarige. „Er ist ein Kollege und wollte mit Ihnen sprechen.“

„Freut mich, freut mich“, meinte Dreber mit unerwartet hoher Stimme. „Kommen Sie, kommen Sie.“

Er ging in sein Arbeitszimmer, in dem es aussah wie auf einem Schlachtfeld, und deutete großzügig auf einen Stuhl, der mit Fachzeitschriften bedeckt war. Martin räumte sie zur Seite und setzte sich.

Dreber stand in Denkerpose vor ein paar Entwürfen, die an der Wand hingen.

„Also schießen Sie los, schießen Sie los“, sagte er und wandte sich seinem Besucher zu.

„Ich bin gekommen, um Sie zu fragen, ob Sie einen Mitarbeiter gebrauchen können“, erklärte Martin und schlug die Beine übereinander.

„Einen Mitarbeiter?“ Dreber strich die Locke aus der Stirn, aber sie fiel gleich wieder zurück. „Tut mir leid, mein Bester, ich arbeite grundsätzlich allein“, erwiderte Dreber. „Ich dachte es mir bereits. Vielleicht kennen Sie aber zufällig einen anderen Kollegen, der einen Mitarbeiter sucht?“

„Warum versuchen Sie es nicht bei Neumann & Schober?“

„Von dort komme ich gerade.“

„Und?“

„Da gibt es ein paar Nasen, die mir nicht gefallen“, log Martin.

„Kann ich mir denken, kann ich mir denken“, sagte Dreber. Er sagte vieles zweimal. „Nee, tut mir leid, aber ich weiß keinen anderen.“

„Tja, dann will ich mal wieder“, meinte Martin und erhob sich.

„Ich bin vor allem künstlerisch tätig, verstehen Sie?“ sagte Dreber. „Auf diesem Gebiet gibt es nicht so viele Möglichkeiten für einen Architekten. Daher komme ich gerade eben über die Runden.“

„Ich verstehe.“

„Sind sie schwul?“ fragte Dreber plötzlich.

„Schwu … — nein … “

„Dann passen wir schon gar nicht zusammen“, sagte Dreber, als sei es ganz selbstverständlich, einen solchen Punkt mit einem Fremden zu erörtern. „Ich bin’s nämlich und möchte bei der Arbeit so viel Freude wie möglich haben.“ „Das verstehe ich“, grinste Martin. Er dachte an die kleine Rothaarige draußen vor der Tür. Jetzt verstand er, weshalb sie sich mit sich selbst beschäftigen mußte. Bei einem schwulen Chef …

„Es würde mich trotzdem freuen, wenn Sie was finden, wenn Sie was finden“, sagte Dreber, ließ seine Locke fliegen, abermals vergeblich, und hatte den Besucher bereits vergessen.

Martin ging.

Die Rothaarige lächelte ihn fragend an. Jetzt sah Martin ihre Beine doch, weil sie sich ein wenig zur Seite gedreht hatte. Die Beine waren für Martins Geschmack etwas zu dünn.

„Leider sehen wir uns nie wieder“, sagte Martin zu ihr. „Das ist aber schade“, erwiderte sie.

„Mir tut’s auch leid. Leben Sie wohl.“

„Sie auch.“

Martin ging zur Tür und öffnete sie. Er trat hindurch und steckte den Kopf noch einmal in den Raum.

„Vielleicht wechseln Sie mal die Stelle, Mädchen, damit Sie nicht so große Not leiden wie hier“, lächelte er.

„Wie meinen Sie das?“

„Do it yourself ist manchmal ganz schön, aber auf die Dauer nicht das Wahre“, grinste Martin und verschwand. Die Kleine bekam ein rotes Gesicht, fast so rot wie ihr Haar.

Nachdem Martin noch drei weitere Kollegen besucht hatte, ohne Erfolg, war der Tag um, und Martin hatte die Nase voll.

Er ging nach Hause. Seine Wohnung war klein, vierzig Quadratmeter, dreihundert Mark Kaltmiete. Ein Wucher war das, aber dafür gehörte die Wohnung wenigstens nicht Dr. Winter.

Martin legte sich auf die Couch im Wohnzimmer, die schon so manche schöne Schlacht erlebt hatte. Er dachte nach. So was konnte nie schaden, meinte er.

Daß ich heute keine neue Stelle gefunden habe, ist ein reiner Zufall, das ist klar. Morgen klappt es bestimmt. Aber was kommt dann?

Dann kommen Bürostunden nach Zeituhr oder doch wenigstens so ähnlich. Dann mußte er wieder allen möglichen und unmöglichen Bauherren in die werten Hintern kriechen. Dann mußte er wieder arbeiten, während draußen die Sonne schien und der Riemen in der Hose stand. Denn während des Dienstes war in Architektenbüros der Geschlechtsverkehr grundsätzlich verboten. Leider.

Ich habe keine Lust, stellte Martin fest. Zum Verrecken keine Lust. Dafür habe ich ein Konto, und auf dem liegen viertausend Mark. Dreitausendachthundertneunzig genau.

Wie wäre es, wenn ich mir mit diesem sauer verdienten Geld etwas Freiheit kaufte, überlegte Martin weiter. Ein Scheibchen nur, so lange der Vorrat reicht. Nicht die ganz große Freiheit, die nie endet und so süß ist, daß die Inhaber solcher Freiheiten bald beim Psychiater landen. Nein, eine kleine Freiheit, ganz normal und ganz bürgerlich. Eine Freiheit, deren Ende abzusehen ist.

So was ist verantwortungslos, dachte Martin jetzt. So was macht man nicht. Man hat einen Notgroschen auf dem Konto. Und schließlich mußte man ja auch an den nächsten Wagen denken. Oder daran, daß man einmal heiraten wollte und der werten Dame was vorzeigen mußte. Nicht nur den Penis, sondern auch was Bares.

Trotzdem, eine Freiheit für viertausend Mark war gewiß auch nicht zu verachten.

Martin schlief über diesen Gedanken ein. Als er wieder erwachte, war die Freiheitsidee immer noch da. Sie hatte sich in seinem Hirn festgehakt.

Ein Blick auf die Uhr. Gleich sieben.

Himmel, Carla wartete längst. Sie hatten nämlich verabredet, daß er heute abend wieder zu ihr kommen solle. Weil’s gestern so schön war, und heute früh auch, denn Martin war gar nicht erst heimgegangen, sondern gleich bei Carla geblieben. Er hatte mit ihr geschlafen, und am Morgen hatte er sie noch einmal gevögelt. Damit ihr die Arbeit besser von der Hand ging.

Martin stand auf und nahm den Telefonhörer ab. Er wählte Carlas Nummer. Sie meldete sich nach wenigen Sekunden.

„Ich bin’s“, sagte Martin.

„Wo bleibst du bloß so lange?“ rief sie. „Ich warte und warte, und du kommst nicht!“

„Entschuldige, Liebes, ich war müde und bin eingeschlafen.“

„Schlafen kannst du auf mir auch“, zwitscherte Carla. Sie war schon wieder versöhnt und machte ihre Scherzchen. „Wo bist du jetzt, mein Vögelchen?“

„Zu Hause.“

„Kommst du?“

„Klar.“

„Steht er dir schon?“

„Wenn ich an dich denke, sofort.“

„Hat es geklappt?“ Carla wollte aber auch alles wissen. „Nee … “

„Dann komm schnell, bei mir klappt es um so besser.“ Martin ging zu Fuß, denn es waren nur zwanzig Minuten bis zu ihr. Als sie ihm öffnete, trug sie nur ein Paar weiße Shorts, die man neuerdings Hot pants nennt. Ihre Brüste prangten dem Mann frei und fröhlich entgegen.

„Süß seht ihr drei aus“, grinste Martin, küßte Carla und dann ihre beiden Prachtäpfel.

Carla schlang ihre Arme um seinen Hals. „Ich habe schon wieder solche Sehnsucht nach dir“, flüsterte sie. „Ist das nicht schrecklich?“

„Man kann sich ans Vögeln auch gewöhnen“, erwiderte Martin, hob Carla auf und trug sie zur Couch.

Er legte sie darauf nieder. Während sie ihn erwartungsvoll ansah und ihre nackten Brüste streichelte, zog Martin sich rasch aus. Dann schwang er sich über sie, hockte auf ihrem Bauch, so daß sein steifes Glied zwischen ihren Brüsten lag.

Carla betrachtete die harte rote Spitze, die ihr gestern abend so wohlgetan hatte. Ihre Hand kam und streichelte sie.

„Er steht dir wirklich“, sagte Carla verliebt.

„Du sagst es“, meinte Martin, legte seine Hände seitlich neben ihre Brüste und drückte diese in der Mitte zusammen. Die beiden Kugeln wölbten sich über seinen Penis und begruben ihn unter sich.

„Laß mich das machen“, sagte Carla lüstern. „So einen Fick wollte ich immer schon mal.“

Martin nahm seine Hände weg. Sofort waren Carlas Hände da, sie drückten die Brüste über dem Penis zusammen, und Carla schob die Titten auf und ab, auf und ab.

„Jetzt mache ich dich mit meinen Brüsten fertig“, sagte sie lüstern und schaute zu, wie die Eichel sich zwischen ihren beiden Schätzchen bewegte.

Carlas schamloses Spiel erregte Martin rasch. Es begann in seinen Eiern zu brodeln.

„Gibst du’s mir gleich?“ lockte sie ihn.

„Willst du es?“

„Und wie ich es will. Ich habe heute den ganzen Tag davon geträumt, daß es dir kommt. Und daß das alles ganz allein für mich ist. Nur für mich … “

Da ging es auch schon los. Martin fickte in kurzen Stößen zwischen die weichen Brüste, und er ergoß sich dabei. Es floß über Carlas weiche Haut, bis zu ihrem Hals hinauf.

„Oh, ist das schön … “, flüsterte sie begeistert. „Das gefällt mir, das gefällt mir sehr … “

Martin spritzte und spritzte. Es schien einen Moment, als wolle es nicht aufhören. Sein weißer Segen strömte, die Eichel zuckte, und das Mädchen unter ihm war glücklich. „Du bist Klasse“, sagte Martin, als es vorbei war.

„Das war ich schon immer“, erwiderte Carla, „nur hast du es leider bisher viel zu wenig wahrgenommen.“ Martin langte nach einem Taschentuch. „Nein“, sagte Carla, „laß es mir noch ein bißchen. Ich möchte deinen Samen spüren … “

Martin schob sich vorsichtig von ihr herunter. Er streifte ihr die Shorts von den Hüften.

„Was machst du?“ fragte Carla. Ein süßer Schauder rann durch ihren schlanken Leib.

„Etwas Schönes“, sagte Martin.

Er schob ihre Schenkel auseinander. Ihr feiner Spalt kam zum Vorschein. Feuchtigkeit glitzerte auf den rosigen Schamlippen, warme, duftende Feuchtigkeit.

„Du bist sehr süß“, sagte Martin und neigte seinen Kopf über ihren Schoß.

Die Lippen berührten die Labien. Carla zuckte wonnevoll zusammen. Die Zunge kam und strich über die Schamlippen hinweg, breit und schwer.

„Ja, mach das, das liebe ich besonders … “, flüsterte Carla. Martin versteifte die Zunge und stieß sie ein paarmal in den Scheideneingang. Carla hob ihm ihren Unterleib entgegen. Verlangend und erwartungsvoll. Jetzt wurde die Zunge wieder breit und weich, sie schlappte erneut über die Schamlippen hinweg, schob sich zwischen sie, liebkoste sie.

„Ich wußte gar nicht, daß du so herrlich lecken kannst … , stöhnte Carla.

Martins Lippen schlossen sich nun um den kleinen roten Kitzler. Der Mann begann zu saugen. Die Zunge flatterte wie ein Schmetterlingsflügel.

„Oh Martin, du machst mich schon wieder fertig … , keuchte Carla und preßte ihre Schenkel um seinen Kopf. Sie zuckte und ruckte, sie lebte sich aus, hemmungslos und gierig. Sie war jetzt nur noch Unterleib.

„Jetzt kommt es mir!“ rief sie plötzlich. „Oh, du Lecker, jetzt machst du mich fertig … und so gut, so gut … — ja, jetzt ist es da! Jetzt bin ich hoch oben … ahhhhh … “ Zuckend und zitternd ließ sie es sich kommen, das frische Sperma brannte auf ihrer Haut und steigerte ihre Lust. Sie schwamm in einem Ozean des Glücks, sie wollte darin ertrinken, sie wollte auf immer dort bleiben.

Martins Zunge wurde langsamer, behutsamer. Wieder fuhr sie breit über den ganzen Spalt, den Orgasmus verlängernd, ihn versüßend. Carla stöhnte, so gut ging es ihr. Und Martin fühlte sich sehr wohl zwischen ihren hübschen Schenkeln.

Der Höhepunkt klang aus. Martin Neubert tauchte auf. Er lächelte das nackte Mädchen an.

„Das war fein“, sagte er liebevoll.

„Für mich erst, mein Bester“, erwiderte sie. „Das machst du mir jetzt öfter, ja?“

„Viel zu gern, Carla.“

„Dafür bekommst du jetzt auch ein saftiges Steak“, lachte sie, stieg von der Couch herunter und ging in die Küche.

Martins Sperma trug sie wie einen Orden.

Es brutzelte und duftete. Nach kurzer Zeit saßen sie beisammen und aßen. Martin erzählte, wie es ihm ergangen war.

„Bei Neumann & Schober hat unser lieber Chef mich bereits angemeldet“, berichtete er. „Er hat sich sogar nicht gescheut, den Namen der mannstollen Klientin zu verraten. Der zweite Kollege, den ich besuchte, war ein Künstler, hatte nur wenig zu tun, und außerdem war er schwul.“

„Woher weißt du das?“

„Er hat’s mir gesagt.“ Martin grinste. „Übrigens hätte ich es mir gleich denken können, denn als ich in sein Vorzimmer trat, überraschte ich seine Sekretärin beim Onanieren.“

„Das arme Ding!“

„Onanierst du auch im Büro?“ fragte Martin.

„Aber doch nicht in meinem Zimmer.“

„Wo denn sonst?“

„Wo man allein ist und nicht überrascht werden kann“, sagte Carla verschmitzt. „Übrigens habe ich es heute nicht getan. Weil du mir am Morgen genug mit auf den Weg gegeben hast.“

„Das war meine gute Pfadfindertat“, meinte Martin stockernst. „Von den drei übrigen ist nicht viel zu erzählen“, fuhr er fort. „Sie brauchten mich nicht.“

Carla schluckte einen Bissen herunter. „Und jetzt bist du enttäuscht, nicht wahr?“ fragte sie.

„Eigentlich nicht. Ich weiß, daß ich einfach an die falschen Leute geraten bin. Morgen würde ich bestimmt die richtigen treffen.“

„Würde?“

„Ja, wenn ich weitersuchte.“

„Wenn?“

„Vielleicht tue ich’s nicht.“

„Wieso? Hast du in der Lotterie gewonnen?“

„Das nicht. Aber ich … — ich weiß selbst noch nicht genau, was ich eigentlich will. Ich habe keine Lust, mich schon wieder einspannen zu lassen.“

„Willst du Urlaub machen?“

„So ähnlich.“

Carla nickte. „Das kann ich verstehen“, sagte sie. „Irgendwann hat man mal die Nase voll. Man muß dann raus, man muß alles vergessen.“

„Wann machst du eigentlich Urlaub?“ fragte er.

„Im September. Mit meiner Mutter.“

„Mit deiner Mutter?“

„Das ist bei uns Tradition. Sie kommt das ganze Jahr nicht aus der Tretmühle heraus und ist froh, wenn ich sie einmal für drei Wochen unter den Arm nehme und ihr die große weite Welt zeige.“

„Ist das nicht zu langweilig für dich?“

„Manchmal schon. Aber sie freut sich so sehr darauf.“ Martin nickte. Carla war also nicht nur eine gute Fickerin, sondern auch eine gute Tochter. Irgendwie rührend, fand Martin.

„Ich möchte mich einfach in meinen Wagen setzen und losfahren. Irgendwohin“, fuhr Martin jetzt fort. „Nichts Vorbereitetes, keine Verpflichtung. Einfach auf und davon.“

„Wann fährst du?“

„Ich weiß ja noch gar nicht, ob ich überhaupt fahre.“ Carla blickte Martin ins Gesicht. Fragend und forschend. „Sag mal — hast du eigentlich eine Freundin?“ fragte sie plötzlich.

„Keine feste. Meine beste Freundin bist du.“

„Wer war die letzte?“

„Du kennst sie nicht. Eine Drogistin.“

„Hübsch?“

„Ziemlich. Aber nicht so hübsch wie du.“

„Danke.“ Carla lächelte. „Wann hast du sie zuletzt gevögelt?“

„Vorgestern.“

„Und gestern mich. Du legst keine langen Pausen ein, finde ich.“

„Wozu auch? Man kommt sonst nur aus der Übung. Übrigens ist sie jetzt verreist.“

„Wie mich das tröstet“, sagte Carla spöttisch. „Wann wirst du ihr deinen Riemen wieder hintragen?“

„Wenn du ihn nicht mehr brauchst“, grinste Martin. „Du hast also keinen Grund zu unsinniger Eifersucht. Übrigens möchte ich dich fragen, wie es in dieser Sache bei dir aussieht. Hast du einen Freund?“

„Ja.“

„Wo steckt er? Warum ist er nicht hier und fickt dich?“ „Er ist Hauptmann bei der Luftwaffe und gerade für vier Monate in Amerika.“

„Hoffentlich stirbt er nicht vor Begeisterung, wenn er wiederkommt und erfährt, daß ich ihn vertreten habe.“ Carla schüttelte den Kopf. „Er wird nicht sterben, denn ich werde ihn nicht wiedersehen.“

„Nanu — wieso nicht?“

„Vor ein paar Tagen war seine Frau hier.“

„Waaaas?“

„Du hast richtig gehört, seine Frau. Dieses Schwein hat mir gesagt, er wäre ledig und wolle mich heiraten. In Wirklichkeit hat er eine süße Frau und zwei kleine Kinder.“

„So ein mieses Stück!“ entrüstete sich Martin.

„Du kannst dir nicht vorstellen“, sagte Carla, „wie leid mir die Frau getan hat. Sie war richtig nett. Ich habe ihr gesagt, ich hätte ihren Mann verführt, er sei ganz unschuldig in dieses Verhältnis mit mir hineingeschlidert.“ „Bist du verrückt? Wie kannst du diesen Dreckskerl auch noch in Schutz nehmen?“ brauste Martin auf.

„Sollte ich die Frau unglücklich machen, Martin? Sollte ich eine Ehe zerstören? Jetzt hat sie wenigstens die Möglichkeit, ihm zu verzeihen und ihn für das unschuldige Opfer einer reißenden Sexualbestie zu halten.“

„Auch wieder wahr“, murmelte Martin beeindruckt. „Du bist ein Goldstück, Carla.“

„Freut mich, daß wenigstens einer das einsieht“, sagte sie. „Das mit meinem Hauptmann, das hat mir ganz schön zu schaffen gemacht. So was passiert mir nie wieder, habe ich mir geschworen.“

„Hoffentlich, Carla. Du bist zu schade für solche Lumpen.“

Sie waren fertig mit dem Essen. Carla schob ihren Teller weg, stützte den Kopf auf ihre Hände und sagte tiefsinnig: „Mein Unglück ist nur, daß ich oft was zwischen den Beinen haben muß. Und deshalb ist die Gefahr groß, daß ich immer wieder mal auf so einen Kerl hereinfalle. Demnächst vielleicht auch wieder.“

„Wieso?“

„Na, wenn du weg bist.“

Martin nagte an seiner Unterlippe. Er betrachtete geistesabwesend Carlas spermaglänzende Brüste. Sie war hübsch, hatte das Herz auf dem richtigen Fleck, und einen heißen Hintern hatte sie auch. Eigentlich eine Perle. So was sucht man oft und findet es selten. Oder gar nicht.

Ich will weg, dachte Martin, ich muß raus, bevor ich mich wieder an die Kette legen lasse. Trotzdem möchte ich bei Carla bleiben. Sie nicht allein lassen, sie ficken.

Was, verdammt noch mal, soll ich bloß tun? Soll ich hierbleiben, ihr den Haushalt führen und warten, bis sie aus dem Büro heimkommt? Oder soll ich sie allein und ihrem Schicksal überlassen?

Am liebsten würde ich sie mitnehmen. Aber das geht ja wohl nicht. Erstens wegen des Büros, und zweitens wegen Mutti, die auf ihren wohlverdienten Urlaub wartet.

„Du brauchst nicht darauf zu warten, daß mir noch eine dritte Titte wächst“, spöttelte Carla, weil Martin immer noch auf ihre Brüste starrte.

Er lachte und schüttelte den Kopf.

„Entschuldige, Liebes, ich war in Gedanken“, erwiderte er. „Ich weiß nicht, was ich tun soll.“

„Inwiefern?“

„Wegfahren oder nicht.“

„Wegfahren natürlich.“

„Dann bist du allein.“

„Stört dich das?“

„Sehr.“

„Mich nicht. Ich kann mich ja mit meinem kleinen Freund trösten und auf dich warten.“

„Mit deinem kleinen Freund? Ich denke … “

Carla lachte herzlich. „Mit meinem Vibrator natürlich. Oder hältst du es für verwerflich, wenn eine Dame sich eines solchen Freundes bedient?“

„Carla, du bist wundervoll“, sagte Martin.

„Ich bin geil“, verbesserte sie. „Sogar sehr geil.“

Sie stand auf, kam um den Tisch, rückte Martins Stuhl herum und setzte sich auf den Schoß des Mannes. Mit gespreizten Beinen natürlich, damit Martin freie Einfahrt hatte.

Und er fuhr ein.

Im sexten Himmel

Подняться наверх