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Urzeit

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Verse aus der Urzeit

Die Dichtung Japans besteht in ihrer ersten, archaischen, von chinesischen Einflüssen freien Epoche in Liedern, die zwar erst im achten Jahrhundert n. Chr. schriftlich niedergelegt sind, aber lange zuvor mündlich überliefert sein dürften. Das Gedicht heißt auf japanisch Uta, Lied. Der Japaner sagt nicht: ein Gedicht wird gelesen oder rezitiert, sondern er spricht vom: Singen eines Sanges, Uta wo uta-u. Wir finden solche Sänge zum ersten Male verstreut in den mythischen Geschichtsbüchern des Kojiki (111 Lieder enthaltend) und des Nihongi. Die meisten dieser kleinen Gedichte sind von sehr geringer Erfindung und eignen sich nicht zur Übersetzung. Ihr Verständnis könnte auch erst durch eine Reihe von Kommentaren erschlossen werden. Es sind daher nur drei Gedichte hier übersetzt: das erste zeigt ganz primitiven Charakter, das letzte schon eine gewisse Höhe. Was die Datierung der Gedichte betrifft, so ist die Chronologie für die ersten Jahrhunderte anscheinend im Nihongi frei erfunden, durchaus legendär. Die Japaner haben die Schrift durch Vermittlung koreanischer Gelehrter erst gegen das Jahr 400 der europäischen Zeitrechnung erhalten, den, gleichfalls chinesischen, Kalender 150 Jahre später, im Jahre 553. Alle Datierungen über das siebente vorchristliche Jahrhundert hinaus beruhen daher nicht auf ernsthaften Berechnungen und widersprechen überdies den chinesischen wie den koreanischen Annalen. Die erste, mit den festländischen Aufzeichnungen übereinstimmende Zeitangabe des Nihongi betrifft das Jahr 461. Immerhin steht fest, daß die Japaner sich bereits mehrere Jahrhunderte v. Chr. staatlich organisiert hatten. Ihre ersten Herrscher, die eigenartige Ausbildung der nationalen Sprache und der primitive Charakter ihrer Traditionen weisen sämtlich auf ein so hohes Altertum hin.

Das erste der mitgeteilten Gedichte ist ein sagenhafter Rhythmus der Krieger des Jimmu, des legendären Gründers der japanischen Dynastie. Diese Worte sollen nach einem Gefecht erfunden und von dem Gefolge des Herzogs jedesmal mit einem gewaltigen Lachen begleitet worden sein. Die Verwandtschaft mit Sängen der Urvölker ist erkennbar.

Die beiden folgenden Kaisergedichte sind aus dem unten näher besprochenen Kojiki. Das Schenkenlied besteht im Original in echt japanischer Art bloß aus einem einzigen ungeheuer erweiterten Attribut oder »Kissenwort« zu dem Wort Yamato. Yamato ist das Stammland von Japan.

Schlachtgesang

[Sagenhaft, angeblich 663 vor Chr.]

Ha! – Jetzo!

Ha! – Jetzo!

Ho! - Ho!

Drauf – Kinder!

Drauf – Kinder!

Angebliches Grußlied des mythischen Kaisers Jimmu

(An die Gemahlin, in Erinnerung früher schlichter Liebe)

Unten im Schwemmland,

In feuchter Hütte

Rohr fügend zum Rohre,

Matte auf Matte,

Darauf dann schliefen wir, miteinander.

(Bei Darreichung des Reis-Weines an den Kaiser)

Den Wein von der Sonne,

Schänk mit Gebärden

Dem Sproß von der Sonne,

Reis, Fülle der Fülle!

– Fülle des Laubes

Im Rotglanz ist Er

Vollechter Krone,

Fünfhundertgeästeter,

Vollechter Thea,

Am Götterhause

Froh-Erstlicher Spende

Vom Berge, erhaben

Mit sanfter Erhöhung,

Hochherrscher bergender

Yamato-Burg!

Von einer der Kaiserinnen gedichtet. Zeit Kaiser Yurya-kus, fünftes Jahrhundert v. Chr. Dies und das vorige aus dem Kojiki.

Shinto-Rituale

Im Gegensatz zu dem, eigentlich unpoetischen, Charakter der ältesten Gedichte sind die Prosaüberlieferungen von höchstem dichterischen Wert. Man findet sie in den Norito, den Formeln des Hauptfestes des Shin-to (»Götterweges«), des Weges, den die Japaner bis zur Predigt des Butsu-do (des »Weges des Buddha«) einträchtig verfolgten. Diese Riten sind uns in der Zahl von 27 in dem Buch Engi-shiki, den Normen der »Engi-Zeit«, erhalten. Die ganze Berechnungsweise nach Epochen (»Nengo« oder Jahrnamen) haben die Japaner von den Chinesen übernommen. Gezählt wird, auch gegenwärtig, von dem Regierungsantritt eines Kaisers oder von irgendeinem anderen wichtigen Geschehnis an. Die Shinto-Riten sind zwar erst im zehnten Jahrhundert gesammelt, doch dürften einige bereits vorher niedergeschrieben und zum mindesten mündlich von Vater zu Sohn, von den Nakatomi (den »Mittlern«) als den Vertretern des kaiserlichen Priestertums übermittelt sein, wahrscheinlich unverändert seit dem siebenten Jahrhundert. Die Nakatomi sind eine erbliche Priesterkaste, deren Ursprung nicht feststeht. Sie selbst führten ihn auf den Gott Koyane zurück, der einst die verfinsterte Sonnengöttin durch die harmonische Schönheit seiner Rezitation (des »Himmlischen Norito«) wieder heraufgeführt habe. Diese Norito sind also nicht so sehr Gebete als eigentliche magische Formeln. Zu den bedeutendsten gehören das »Ritual der Saaten« zur Erlangung einer guten Ernte; das »Ritual der Windgötter« zur Hintanhaltung gefährlicher Witterung; das »Glücksritual des Großen Palastes« zum Schutze der Kaiserwohnung gegen üble Einflüsse; das »Ritual der hohen Pforte« (»Mi-kado« dies der wahrscheinliche Ursprung der Bezeichnung für den Kaiser, der gegenwärtig allerdings meist nach chinesischem Vorbild »Tenshi«, Himmelssohn, genannt wird), ferner das »Ritual der großen Sühnung« (unten abgedruckt); das »Ritual des Feuers« zur Verhütung von Bränden im kaiserlichen Palaste; das der »Weggötter« gegen Seuchen; der »Erstlinge« beim Regierungsantritt; das »zur Beruhigung der Seele des Kaisers«, zur Verlängerung seines Lebens, der Ritus »zur Einführung einer Prinzessin« als Vestalin im Sonnentempel, »zur Beschwörung der Geister «, endlich »die Worte vom guten Omen« der Häupter des Idsuma-Landes, um ihrem Oberherrn das Glück zu versichern.

Das folgende »Ritual der großen Sühne« ist auch noch in seinen äußeren Zeremonien aus dem neunten Jahrhundert überliefert. Danach war der ganze Hof vor dem Südtor des Palastes von Kioto neben einem Kanal aufgestellt und erwiderte das Wort »Vernehmt« durch ein regelmäßiges »O« (d.h. Amen, so sei es). Nach gesprochenem Ritus nahm der Nakatomi die Ohonusa, den geweihten Stab der herabhängenden Hanffäden und Papierstreifen, und schwang sie erst zur Rechten, dann zur Linken, zuletzt abermals zu seiner Linken über der Versammlung. Die von ihm aufgerufenen Priester, »Urabe«, sind gleichfalls eine erbliche Kaste, jedoch eine Art von Wahrsagern. Der Text des Rituals lautet:

Die Worte der Großen Sühnung

Ich erkläre:

All hier Versammelten: Prinzen von Geblüt, Reichsfürsten, der Heiligtümer Träger, die fünfhundert Reichsbeauftragten, vernehmt alle:

Ich erkläre: Vernehmet, ihr Alle, die »Gemeine Rein- und Sühnigung«, durch welche am jüngsten Tag des feuchten Neumonds unsers Jahres ich zu reinen geruhe und fortzuräumen geruhe die vielen Verstöße, die ohne Willen begangenen, wie auch die etwa mit Willen begangen sind von den ehrfürchtigen Hofbeamten des regierenden Himmelsenkels, nämlich: Von den Stolenträgerinnen zunächst, nach ihnen von den Hals-zum-Armbindenträgern, auch von den Köcherträgern, Schwertträgern, den achtzig Ministerialen der genannten Ministerialen, und im übrigen von allen, die in gebührender Ehrfurcht der übrigen Ämter walten.

Ich erkläre: Vernehmet Alle!

Die Teuern, Ahnherr wie Ahnherrin des Höchstherrn, in ihrer göttlichen Wohnstätte auf der hohen Himmelsebene, haben all die achthunderte Myriaden Götter in eine erhabene himmlische Versammlung zu versammeln geruht, und darin in göttlicher Erwägung zu erwägen geruht und mit gebührender Achtung des Achtenswerten einen Befehl erlassen durch die folgende Erklärung:

»Der erhabene Höchstherr, der Enkel, soll in Frieden herrschen als über ein beruhigtes Land über das Land der Jungen Ähren der Fruchtbaren Rohrebene.«

Sie geruhten sodann, mit einer göttlichen Verfolgung die vielen Gottheiten des hiermit verliehenen Landes zu verfolgen. Sie geruhten, diese vor Ihm auszutreiben in einer göttlichen Austreibung. Sie geruhten, mit Stillschweigen zu belegen die Felsen und die Baum-Stämme bis hinab zu den geringsten Blättern der Kräuter – welche alle zuvor mit der Gabe der Rede begabt waren.

Nun sandten sie Ihn von dem himmlischen Felsensitze herab. Sie bahnten einen Weg mit gewaltigem Durchbruch durch die achtfach geschichteten Himmelswolken. Mit Achtung geboten sie Ihm dann, niederzusteigen, und mit Achtung verliehen sie Ihm (das Land). Als Mitte der Bezirke der vier also verliehenen Gaue wurde der Bezirk Großes-Yamato (über dem hoch die Sonne sichtbar ist) als ein beruhigtes Land mit Achtung Ihm zugewiesen. Darauf gründete man zu festem Bestand die Stützen der hohen Wohnung auf den Grundstock der zutiefst reichenden Felsen. Man erhöhte die gekreuzten Balken des Daches bis hinauf zur hochgelegenen Himmelsebene. Mit Achtung errichtete man also den luftig erhabenen Wohnsitz des erhabenen Höchstherrn, des Enkels, auf daß er sich berge im erhabenen Himmelsgrundriss und erhabenen Sonnengrundriss, und von da herrsche über ein befriedetes Land.

All die Verstöße, begangen ohn' Vorbedacht und begangen etwan mit Vorbedacht auch von dem himmlischen stetigen Bevölkerungsüberschuss im Lande, sie mögen welcher Art immer sein – und zwar: Gewisse darunter sind Verstöße gegen das Himmlische, als da sind: Verrückung der Grenzraine der Reisfelder, Verschüttung der angelegten Wasserläufe, Aufreißung der Schleusen, die Achtersaat, die Aufrichtung von Zauberruten, die Schindung des lebendigen Leibes und die Schindung schlechthin gegen den Strich, die Verunreinigung mit den Afterabgängen. Alle diese sind die ausdrücklichen Vergehen gegen das Himmlische.

Betreffend die Vergehen gegen das Irdische, so sind diese: Verletzung der Haut des Lebendigen, Verletzung der Haut am Toten, die Schlohweißen (Aussätzigen), die Afterauswürfe, die Blutschande der Mutter, die Blutschande der Tochter, die Blutschande der Stief- (Schwieger-)mutter, die Blutschande der Schwester, die Unzucht mit einem Tiere. Das Unheil der kriechenden Würmer, das Unheil von den Göttern der Höhe (Blitz), das Unheil der Vögel in der Höhe (Omina), Tötung von Tieren, Hexerei.

Sobald solche Dinge offen werden, soll »Der Große Priester« gemäß den Vorschriften des Himmlischen Palastes von den jungen Bäumen aus der Himmlischen Umfriedung erst die Wurzeln und sonach die Spitzen abschneiden. Aus den Stämmen soll er zahlreiche Tische für reichliche Opfergaben machen. Dann soll er unten nächst der Wurzel und oben nächst den Ähren Himmlische Sprossen von Gramineen schneiden und sicheln. Er soll sie mit der Schärfe immer spitzer zuschärfen. Danach soll er die kräftigen angeordneten Worte der Himmlischen Anordnung aussprechen.

Bei diesem Geschehen werden die Himmlischen Götter – nachdem sie das Himmlische Felsentor aufgestoßen haben und mit gewaltigem Durchbruch einen Weg durch die achtfach geschichteten Wolken gebrochen haben – das Ohr neigen. Und die Götter des irdischen Lands werden drunten die Gipfel der hohen Berge ersteigen und die Gipfel der niederen Berge ersteigen und, gewaltsam den Rauch der hohen Berge und den Dunst der niederen Berge zerstreuend, auch ihr Ohr leihen.

Durch solche hörende Gegenwart wird jeglicher Verstoß, der als Verstoß gilt, verschwinden von dem Hof des erhabenen Höchstherrschers-Enkels und aus den Bezirken der vier Gaue unter dem Himmel. Gleichwie der Wind des Gottes »Vom Langmütigen Atem« durch seinen Hauch die achtfach geschichteten Wolken zerstreut. Und so wie der Morgenwind sowie der Abendwind des Morgens dicke Nebel und des Abends dicke Nebel verjagen. Und wie man, am Ufer eines großen Hafens, einem großen Schiff an seinem Vorderteile zugleich und an seinem Hinterteil die Taue lichtend, das Schiff ins weite freie Meer hinausstößt. Oder wie man mit der schneidenden Schärfe einer im Feuer gehärteten Sichel verfilztes Buschwerk am Boden sichelt. Ganz also wird von den Vergehen nichts übrigbleiben!

Alles dies, was zu reinigen ich geruhe und was abzuwaschen ich geruhe, die Göttin mit dem Namen »Herrin von der Herabkunft des Stroms« (sie, die in den Schnellen des seine Schluchten niederschäumenden Gießbaches wohnt), sie wird es mit forttragen auf die Großebene des Meeres.

Und sobald diese die Verstöße mit fortgetragen hat, alsobald wird die Gottheit mit dem Namen: »Die Frau des schießenden Schlundes« (sie, die innerhalb der achthundert unterseeischen Kreuzungen der acht unterseeischen Fährten der achthundert unterseeischen Bahnen der zornigen See wohnt) diese Verstöße ergreifen und wird sie verschlingen mit ihrem Gluckgluckton. Und sobald diese sie verschlungen haben wird mit ihrem Gluckgluckton, alsobald wird der Gott mit dem Namen »Herr des Ortes vom Atemgang« sie ergreifen mit seinem Atemgang und wird sie gänzlich vertreiben in das Land, in das Land ganz unten, in das Land des Grundes. Und sobald dieser sie fortgesprudelt haben wird, alsobald wird die Gottheit mit dem Namen »Herrin der schnellen Vertreibung« (sie, die wohnt in dem Lande tief unten, in dem Lande des Grundes) alle diese ergreifen und wird sie schnell vertreiben und wird sie gänzlich austreiben.

Nachdem diese alle also ausgetrieben sind, wird es vom gleichen Tage an keinen Verstoß mehr geben, der als Verstoß gewertet wird. Nicht bei den sämtlichen Hofbeauftragten, die mit Achtung am Hofe des Himmlischen Höchstherrn dienen. Und nicht in den Vier Gauen Unter Dem Himmel.

Und (zu des Zeichen) habe ich hier ein Roß mitgebracht und an den Ort gestellt, als ein Wesen, das vernimmt und das aufhorcht mit Ohren, die es gegen die Himmelsebene droben gerichtet hält. Ich stellte es hier gegen den Untergang der Sonne des Abends dieses jüngsten Tages des Nebelmonds nun vergangenen Jahres, und ich erkläre:

Vernehmt, Alle, hier diese Allgemeine Sühnung, womit ich zu reinen geruhe und fortzuwaschen geruhte!

– Ich befehle: Und Ihr, die (Wahrsager) der Vier Enden, gehet ihr hin und begebet euch zu der »Straße des Flusses«! Reiniget! Nehmt mich euch fort!

Die Worte der Feuerbannung

In diesem Ritual erregen besonderes Interesse zunächst der Hinweis auf die Sitte der Isolierung der Gebärenden wegen magischer Gefährlichkeit des Blutes – einer Auffassung, die auch die bekannte ›Unreinheit‹ der Frau in allem Rechtlichen und Kultischen aller alten Völker erklärt, sowie unter anderem das bekannte Verbot der Endogamie und im weiteren auch die Notwendigkeit aller Blutsühnung –, ferner die im ›Kojiki‹ noch deutlichere Verwandtschaft der japanischen Schöpfungssage mit dem malaiischen und polynesischen Mythus.

»Wir sagen her die erhabenen Ritualworte des himmlischen Rituals, welche gnädigst mitgeteilt haben die im hohen Himmelsgefilde göttlich weilenden oberherrlichen teuren Gott-Herrscher und Gott-Herrscherin, als sie das Reich (dem erlauchten Enkel) gnädigst anvertrauten mit den erlauchten Worten: »Seine Hoheit, der souveräne erlauchte Enkel soll friedlich als ruhiges Land das Land der frischen Ähren des üppigen Schilfgefildes regieren!«

Ihre göttlichen Hoheiten Idsanagi und Idsanami, zwei Gottheiten, Mann und Frau, vermehrten sich und erzeugten achtzig Länder von Ländern und achtzig Inseln von Inseln, erzeugten acht Millionen Götter; als ihren jüngsten Sohn aber gebar sie den Gott Feuer-Erzeuger, wobei ihre Scham versengt wurde und sie sich in einem Felsengrab verbarg und sagte: »Meines verehrten Gemahls Hoheit! sieh mich nicht an sieben Nächte von Nächten und sieben Tage von Tagen!« Als er, noch ehe diese sieben Tage voll waren, ihr Sich-Verbergen seltsam fand und nachsah, da hatte sie Feuer geboren, wobei ihr die Scham verbrannt worden war. Da sprach sie zu ihm: »Während ich doch sagte, daß mein hoher verehrter Gemahl mich nicht anschauen solle, hat er mich dennoch erschaut«; und ferner sprach sie: »Mein hoher verehrter Gemahl soll die Oberwelt regieren und ich werde die Unterwelt regieren.«

Als sie sich in dem Felsen verbarg und an dem flachen Hügel der Unterwelt ankam, da dachte sie: »Auf der Oberwelt, die mein hoher Gemahl regiert, habe ich ein schlechtgesinntes Kind geboren und dort gelassen, und so bin ich hierhergekommen.«

So sprach sie und kehrte zurück und gebar wiederum Kinder. Sie gebar vier Arten von Dingen: Die Wassergöttin, den Kürbis, die Flussalge und die Prinzessin Lehmberg, und unterwies und lehrte, daß die Wassergöttin mit dem Kürbis (als Schöpfkelle) und die Prinzessin Lehmberg mit der (Brandwunden stillenden) Flussalge das schlechtgesinnte Kind gefälligst zur Ruhe bringen sollten, wenn es sich ungestüm gebärden würde.

Hierauf Bezug nehmend hoffen wir, daß der erlauchte Sinn (des Feuergottes) sich gnädigst nicht gewaltsam und ungestüm gegenüber dem Palaste Seiner Hoheit des souveränen erlauchten Enkels gebärden werde, wenn wir die Lobrede beenden; und was die Opfergaben anbelangt, so bringen wir ehrerbietigst dar: helles Tuch, scheinendes Tuch, feines Tuch und grobes Tuch, samt und sonders fünffarbig; und von den im blauen Meeresgefilde befindlichen Dingen bringen wir dar breitflossige Dinge und schmalflossige Dinge bis zu den Seegräsern der Tiefsee und den Seegräsern der ufernahen Flachsee; und was den edlen Reiswein anbelangt, so stellen wir die Krüge dicht nebeneinander hoch auf, füllen den Bauch der Krüge an und reihen Sie aneinander; und schließlich auch legen wir in einem hohen Haufen gleichsam wie einen Querberg gehülsten Reis und ungehülsten Reis hin, und mit den herrlichen Ritualworten des himmlischen Rituals vollziehen wir ehrerbietigst die Lobrede. Also künde ich.«

Japanische Literatur

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