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Einleitung

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In den letzten Jahren schritt ich Baustellen neugierig entgegen. Fragte staunend: „Hm, wie arbeiteten wir früher? Was ist das für ein Material, oben in luftiger Höhe?“ Auf unterschiedlichsten Wegen hielten die Augen fortan Szene für Szene fest - und das Gedächtnis sprang geistig, 23 Jahre nach meinen letzten Nägeln, von den beobachteten Bildern zu vergangenen Zeiten, um grundlegend herauszufiltern, was sich verändert hatte.

Fröhlich blickend, verfolgte ich die aufmerksam arbeitenden Zimmerer. Sicherheit wurde sichtlich großgeschrieben. Die bedachten Bewegungsabläufe, ohne mit hohem Risiko übers Dach zu tanzen, schienen vorbildlich.

Manche Gerätschaften wie Akku betriebene Säge und Schrauber ließen Erlebtes aufflammen. Pressluftschlauch oder Kabeltrommel zogen die Zimmersleut glücklicherweise nicht den lieben langen Tag hinter sich her, was bei dem Gedankengang, als hätte mein Erinnerungsspeicher per Knopfdruck das Signal erhalten, ein Video des Schreckens in mir abzuspielen, auslöste. Ein Kollege wurde, bildlich gesehen, wie auf dem elektrischen Stuhl durchgeschüttelt, da es den lieben langen Tag wie aus Eimern schüttete und das Gerüst über die nassen Verlängerungskabel unter Strom geriet. Beide Hände umklammerten die Gerüststange, sodass der Stromkreis den lieben Kollegen, von unsichtbarem Magneten angezogen, nicht von der Metallstange abließ. Auf dem Gerüst sitzend, in Schockstarre versetzt, vergingen Sekunden, ehe ich aufsprang und schließlich gegen die Kabeltrommel trat, bis der Stecker des Verlängerungskabels herausflutschte und die unfreiwillige Folter ein Ende fand. Glücklicherweise verletzte sich der ranghöhere Geselle nicht. Die Steckverbindungen ins Trockene verlegt, gingen wir, gesundheitlich voll auf der Höhe, ohne ein Wort zu verlieren weiter ans Werk.

Die phantastische Reise eines Zimmermanns

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