Читать книгу Parallele Leben - Mira Kelley - Страница 12
ОглавлениеKapitel 2
Alle Leben finden gleichzeitig statt
Vor einigen Jahren, als ich noch als Firmenanwältin arbeitete, schaute ich in einem Barnes&Noble-Buchladen in der Nähe des Büros vorbei. Es war gerade Mittagszeit, und ich wollte schauen, ob mir vielleicht das eine oder andere Buch in den Blick fallen würde. In einem der Regale der New-Age-Abteilung stand eines meiner Lieblingsbücher, »Die Natur der persönlichen Realität« von Jane Roberts. Ich nahm es aus dem Regal. Es fühlte sich gut in meiner Hand an. Als ich es aufschlagen wollte, tauchte in meinem Kopf ein Gedanke auf: »Steck deine Visitenkarte ins Buch!«
Ich hatte gelernt, solche intuitiven Einfälle nicht anzuzweifeln, sondern ihnen mit spielerischer Neugier zu folgen. Allerdings musste ich selbst zugeben, dass dieser Gedanke nicht viel Sinn ergab. Dennoch zog ich eine Karte aus meiner Handtasche und steckte sie zwischen die Seiten. Als ich das Buch ins Regal zurückstellte, kam mir der Gedanke: »Die Person, die dieses Buch kauft und deine Karte findet, ist ein ganz besonderer Mensch.«
Dieser Gedanke fühlte sich fremd an, als ob er von jemand anderem käme – von jemandem, der viel mehr wusste als ich. Die Worte »ein ganz besonderer Mensch« hatten etwas Mystisches an sich. Meine Seele erkannte dieses Gefühl, aber mein Kopf hatte dafür keine Erklärung.
Monate später – der Vorfall war mir komplett entfallen – erhielt ich eine E-Mail von einem Mann namens John. Wie er schrieb, hatte er das Gefühl gehabt, er müsste wieder einmal »Die Natur der persönlichen Realität« lesen. Und so besuchte er eben diesen Barnes&Noble-Buchladen, in dem ich gewesen war und der sich gegenüber von seinem Büro befand. Er zog genau das Buch aus dem Regal, das ich in den Händen gehalten hatte, und meine Visitenkarte fiel heraus.
»Na und?«, sagte er sich. Aber aus unerklärlichen Gründen behielt er die Karte. Als er abends nach Hause kam, ging er auf meine Website; ein paar Minuten später schickte er mir eine E-Mail. Wie er sagte, drängte ihn irgendetwas dazu; es war fast so etwas wie eine automatische Reaktion.
Ein Satz aus den Abertausenden von Wörtern auf meiner Website hatte ihn beeindruckt. In einem Blogbeitrag hatte ich sechs Monate vorher erwähnt, dass ich bei der Arbeit das Gefühl hatte, »Undercover-Geist« zu sein. Damals arbeitete ich noch als Firmenanwältin in einer großen Anwaltspraxis auf der Park Avenue. Ich war eine gute Anwältin, und als solche konnte ich über meine persönlichen spirituellen Interessen – und damit über meine wahre Persönlichkeit – doch nicht einfach mit meinen Kollegen sprechen! Ich befürchtete, ich könnte verurteilt, missverstanden oder ausgeschlossen werden, wenn nicht noch etwas Schlimmeres passieren würde. Dieses Gefühl des Alleinseins ging mit dem Gefühl einher, ein Undercover-Geist zu sein, der im Geheimen daran arbeitete, positive Energie, Zusammenarbeit, Ausgeglichenheit und Licht ins Büro zu bringen, wo solche Qualitäten nicht gerade Priorität hatten.
John hegte ähnliche Gefühle, und deshalb kontaktierte er mich. Er wünschte sich eine Seele, mit der er sich austauschen konnte, jemanden, der ihn verstand. Und wie ich ihn verstand!
Wie John mir erzählte, war er alleinstehend und Mitte zwanzig; er hatte sich ein paar Jahre zuvor auf einen spirituellen Weg gemacht, fühlte sich aber ohne Familie oder Freunde an seiner Seite sehr einsam. Ich berichtete ihm von meinen Erfahrungen mit Rückführungen in frühere Leben und erklärte ihm, dass das, was man in einer Rückführung lernt, immer perfekt zur aktuellen Situation passt und auf höchst unerwartete Weise Heilung bewirkt. In meiner Aufregung bot ich ihm an, mit ihm eine Rückführung zu machen, und neugierig wie er war, erklärte er sich damit einverstanden.
Ich hatte mich bereits mit so vielen Mitgliedern meiner Familie und so vielen Freunden wie möglich leidenschaftlich über das Thema »Rückführung« unterhalten und viele von ihnen auch schon zurückgeführt. Aber mit John war es etwas anderes; ich hatte ihn ja gerade erst kennengelernt.
Vor unserem Termin war ich ganz schön nervös; meine Stimme zitterte, als ich ihn anleitete, körperlich zur Ruhe zu kommen. Doch während ich ihn in die Entspannung führte, entspannte auch ich mich. Ich hatte keine Ahnung, dass ich die erste und vielleicht überraschendste Lektion lernte, die es für mich aus solchen Rückführungen in andere Leben zu lernen gab.
Was hat er da gesagt?!
Ich half John also, sich nach innen zu wenden, und bat ihn dann, mir zu erzählen, was er sah, fühlte und hörte. Er beschrieb, wie er vor einem Friseurladen auf einer gepflasterten Straße stand. Die Straßenlaternen hatten Lampenschirme. Er trug einen Anzug – braune Hosen, eine Weste und ein gestreiftes Hemd, eine braune Jacke und dazu elegante Schuhe und, wie er beschrieb, eine Art »Zeitungsjungenmütze«. Er war Anfang 30; auch in diesem Leben hieß er John (in anderen Leben, in die ich ihn zurückführte, trug er zwar andere Namen, aber ich werde ihn der Einfachheit halber John nennen).
Ich machte mit der Sitzung weiter und stellte John Fragen über sein Leben. Er erzählte mir, wie sich sein Leben entwickelte, und nannte dabei auch Namen und Daten. Er lebte als erfolgreicher Banker in Brooklyn, New York, und hatte mit seiner Frau Katherine einen Sohn und eine Tochter. Wir erlebten die Geburt seines Sohnes im Jahr 1940 und die Hochzeit seiner Tochter 1963, und wir entdeckten, dass sein Sohn bei einem Autounfall 1957 ums Leben kam. Wie John sich erinnerte, dachte er am Hochzeitstag seiner Tochter, sie hätte einen besseren Mann finden können.
Er und seine Tochter verloren im Lauf der Jahre den Kontakt zueinander, und nach dem Tod seiner Frau im Jahr 1971 wurde er sehr einsam. Jahrelang fühlte er sich vom Rest der Welt abgeschnitten; aufgrund schlechter Investitionsentscheidungen hatte er sein Vermögen verloren. 1978 beging John Suizid.
In diesem früheren Leben musste John vor allem etwas über Einsamkeit und die Konsequenzen eines Suizids lernen (darauf gehen wir in Kapitel 6 viel ausführlicher ein). Johns Seele verließ seinen Körper, und er traf auf der anderen Seite seinen Geistführer. Sie sprachen über die Notwendigkeit einer Wiedergeburt, um sich das Thema »Einsamkeit«, das er in diesem abrupt beendeten Leben nicht ertragen konnte, noch einmal anzuschauen. Er wurde sehr schnell wiedergeboren – wie er sagte, im Jahr 1950.
Was hat er da gesagt?! Die Frage hallte laut in meinem Kopf wider. Oh Gott!
Ich wurde von Panik und Unglauben überschwemmt. John lag auf der Liege vor mir, ich saß daneben auf einem Stuhl und versuchte, ihm nicht zu zeigen, wie schockiert ich war. Wir hatten gerade sein Leben als Mensch durchlebt, in dem er Anfang des 20. Jahrhundert auf die Welt gekommen war und 1978 starb – und jetzt erzählte er mir, in seinem nächsten Leben sei er im Jahr 1950 geboren worden!
Mein Verstand protestierte. Nein, nein, nein, das ist unmöglich! So funktioniert die Zeit doch nicht. Und auch Reinkarnation funktioniert nicht so! Zeit verläuft linear. Eine Seele muss erst einmal ein Leben zu Ende bringen, bevor sie ein anderes Leben führen kann. Das ergibt doch alles keinen Sinn!
Ich war geschockt, versuchte, nicht mehr zu atmen und im Stuhl zu verschwinden. Ich fürchtete, mein Atem würde mich verraten, er würde meine Panik spüren, und meine rasenden Gedanken würden ihn beeinflussen und die Szenen, die vor seinem geistigen Auge abliefen, unterbrechen.
Das Schweigen schien sich ewig hinzuziehen. Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Johns Worte hallten in meinem Kopf wider, und ich dachte: Was soll ich bloß machen? Was kann ich sagen?
Warte einfach ab, sagte eine innere Stimme. Lass ihn das Wort ergreifen.
Ich wartete also. Meine Lungen schmerzten wegen des Luftmangels. Ich versuchte, so leise wie noch nie einzuatmen.
Zum Glück brach John das Schweigen. »Sie gibt mit mir vor ihren Freundinnen an«, sagte er. »So viele Frauen …, zu viel Parfum, zu viel Make-up. Ich weine. Ich mag das alles überhaupt nicht … «
Ich atmete tief ein und war erleichtert, dass er mit dem Erzählen fortfuhr. Wie John sagte, war er in diesem zweiten Leben ein gemischtrassiges Kind im Süden und von einer reichen weißen Familie adoptiert worden. Seine Eltern hatten eine Zeit lang versucht, selbst ein Kind zu bekommen, sich dann aber zu einer Adoption entschlossen. Johns Vater konnte nie akzeptieren, einen Sohn mit einer dunkleren Haut zu haben. Sie kamen sich nie wirklich nahe, und John hatte immer Angst vor ihm.
Eines Tages, John war vier Jahre alt, kam er mit einem blauen Auge nach Hause. Er war in der Schule von anderen Kindern zusammengeschlagen worden; sie hatten sich wegen der Adoption über ihn lustig gemacht. Seine Eltern gerieten darüber in Streit, sein Vater sagte immer wieder, sie hätten ihn nie adoptieren sollen. Das entwickelte sich zu einem fortwährenden Konfliktpunkt, und die Eltern ließen sich schließlich scheiden, als John 13 Jahre alt war.
John und seine Mutter zogen nach New York City. Er freundete sich mit anderen Jungen an, die eine noch dunklere Haut hatten als er; sie gründeten eine Doo-Wop-Gruppe und sangen an der Ecke vor dem örtlichen Süßwarenladen.
John wollte nicht studieren. Er wurde Bauarbeiter; er war einer Gruppe aus lauter weißen Bauarbeitern zugeteilt. Er mochte ein Mädchen namens Suzanne, das ihn heiraten und mit ihm eine Familie gründen wollte. Doch John fühlte sich mit nicht einmal 30 noch zu jung zum Heiraten. Er reiste nach Los Angeles und kam nie nach New York zurück.
John erlebte in diesem Leben Unglaubliches, doch nichts schien ihn emotional zu berühren. An vielem schien er gar kein Interesse zu haben. Wie mir auffiel, interessierte er sich nicht wirklich für Bürgerrechte, seine Adoption, die Streitereien seiner Eltern oder den Schulbesuch.
In Kalifornien führte John ein einfaches Leben. Er arbeitete, aß, schlief und war insgesamt recht zufrieden. Doch sein ganzes Leben lang schmerzte ihn der Gedanke, Suzanne nicht geheiratet zu haben. Als er die letzten Tage seines Lebens an sich vorüberziehen ließ, sagte er zu mir: »Ich bin wirklich alt, über neunzig Jahre. Ich lebe in einem Pflegeheim in Kalifornien, sitze die meiste Zeit einfach rum und starre aus dem Fenster. Verschwendete Zeit …«
Aus unserer heutigen Sicht erlebte John sowohl ein vergangenes als auch ein zukünftiges Leben. In diesem Leben war er 1950 auf die Welt gekommen, sah sich aber als 90-Jährigen in einem Pflegeheim; das musste sich also irgendwann in den 2040er-Jahren abspielen. Dass John – die Person, die er heute ist – Mitte der 1980-er Jahre geboren wurde, machte alles noch verwirrender.
Er erlebte weitere vier Leben auf dieser zeitlosen Abenteuerreise, alle innerhalb derselben 130 Jahre, irgendwann zwischen 1910 und 2040.
Johns Pläne für andere Leben
Nachdem John sich in ein zweites Leben hatte zurückführen lassen, erkannte er, dass er in diesem einfachen Leben nichts dazugelernt hatte. Die Zeit, die er in dieser Reinkarnation verbrachte, fühlte sich verschwendet an, und er beschloss, als Nächstes ein Leben zu erleben, in dem er lernte zu lieben.
In diesem dritten Leben wurde er am 3. Juli 1946 geboren (das Datum behielt ich im Kopf und wunderte mich nach wie vor, wie er diese sich überlappenden Leben leben konnte). John hatte eine große Familie, aber ganz besonders nahe stand er seiner Zwillingsschwester Jan. Sie war ein Wildfang, ein burschikoses Mädchen, er dagegen war schüchtern, emotional, sehr fleißig und wissbegierig. Jan war eines der hübschesten Mädchen an der Schule. John beschrieb sie als ein bisschen trottelig, aber wegen seiner Schwester wurde er nicht schikaniert. Die Hälfte der Jungs mochten sie, und die andere Hälfte hatte Angst vor ihr.
Als die beiden dann aufs College gingen, lebten sie zum ersten Mal getrennt voneinander. John ging ans Massachusetts Institute of Technology (MIT), Jan auf die University of California, Los Angeles (UCLA). Im zweiten Schuljahr erfuhr John, dass seine Schwester von einem Mann aus ihrem College vergewaltigt worden war. Für John stand außer Frage, was er zu tun hatte; er gab die Schule auf und zog nach Los Angeles, um sich um Jan zu kümmern. Er war glücklich, für sie da sein zu können.
Eines Tages, kurz nach seinem Umzug nach Kalifornien im Jahr 1967, eilte er nach Hause, um Jan etwas aus der Bäckerei zu bringen; beim Überqueren der Straße wurde er von einem Auto erfasst und tödlich verletzt. Seine Schwester konnte es nicht ertragen, ihn so kurz nach dem Trauma der Vergewaltigung zu verlieren; sie schluckte eine Handvoll Tabletten, um sich selbst zu töten.
Als Johns Seele auf die Spirit-Seite gewechselt war, reinkarnierte er nicht sofort wieder, sondern wartete auf Jan. Sie erstellte einen neuen Lebensplan, um die emotionalen Probleme, die sie dazu gebracht hatten, sich umzubringen, zu integrieren. Nachdem sie dieses Leben erfolgreich zu Ende geführt hatte, waren die beiden bereit, wieder gemeinsam auf die Welt zu kommen. Diese Geschichte berührt mich immer wieder zutiefst.
In diesem vierten Leben war John ein junger Musiker in New York City. Er war alleinstehend, seine Eltern waren verstorben, er hatte keine Geschwister. Jeden Abend nach der Probe ging er mit seiner Jazz-Band in ein Lokal in der Nähe seiner Wohnung, holte sich dort etwas zu essen und erhoffte sich einen Blick auf die Kellnerin, die er so gern mochte. Von Natur aus schüchtern und nervös, sprach er eigentlich nie wirklich mit ihr, obwohl sie ihn immer anlächelte.
Eines Tages nahm John endlich seinen ganzen Mut zusammen und stellte sich ihr vor; sie hieß Lauren. Er lud sie zu einer Tasse Kaffee ein; sie willigte ein und bat ihn, um Mitternacht, wenn ihre Schicht zu Ende sei, wiederzukommen. Allerdings schlief er in der Zwischenzeit ein.
Als er um 3 Uhr morgens aufwachte, ergriff ihn Panik, und er befürchtete, sie verpasst zu haben. Er rannte zu dem Lokal, und da wartete sie immer noch auf ihn. Sie tat so, als ob sie mit ihm schimpfen würde, aber in Wirklichkeit freute sie sich total, ihn zu sehen. Ihre Beziehung machte schnell Fortschritte, und nach nicht einmal sechs Monaten waren sie verheiratet.
Lauren ging wieder auf die Schule und wurde Lehrerin. Sie und John hatten keine Kinder, aber sie machten alles zusammen und hatten wirklich viel Spaß miteinander. Die Flitterwochen verbrachten sie in Paris – eine tolle Zeit. An ihrem 25. Hochzeitstag besuchten sie die »Stadt des Lichts« noch einmal; natürlich waren sie inzwischen viel älter, aber es war genau wie damals. Lauren alberte immer herum; es war ihr egal, was andere dachten. Dadurch konnte auch John loslassen und Spaß haben.
Dann starb Lauren an Brustkrebs, und John blieb allein zurück. Ich fragte ihn, ob das schwierig für ihn war, und er antwortete: »Es war nicht so schlimm, wie man meinen könnte. Wir hatten so viele Erinnerungen, haben so viel gemeinsam gemacht.« Ein Jahr darauf starb er an einem Herzinfarkt.
John ließ die Szenen dieses Lebens hinter sich und sagte zu mir: »Ihr Name war Lauren, stimmt’s? Mir war immer klar, dass da noch was war, aber ich konnte nie den Finger drauflegen. Sie war Jan.«
Wir haben vielleicht andere Namen und andere Beziehungen, aber die Liebe, die wir füreinander empfinden, führt uns immer wieder zusammen, ein Leben nach dem anderen.
Auf der Spirit-Seite angekommen, traf John eine andere Seele, die dort immer auf seine Rückkehr wartete. Dieses Mal sagte ihm die Freundesseele, er müsse lehren. John zögerte, doch dann ergriff er in seinem fünften Leben die Chance, zu lehren. Er wurde auf einem Armeestützpunkt in Texas in der Zeit des Vietnamkrieges geboren. Seine Mutter machte sich ständig Sorgen, ihr Sohn würde ohne Vater aufwachsen, und so kam es auch: Johns Vater wurde im Krieg getötet. Der Verweis auf den Vietnamkrieg als Zeitreferenz besagte, dass auch dieses fünfte Leben sich mit seinen anderen Leben zeitlich überlappte.
Nach dem Tod des Vaters zogen John und seine Mutter nach New York City. Wie John bemerkte, stand er seiner Mutter zwar nahe, sie konzentrierte sich aber mehr auf ihre Ängste als auf die Qualität ihrer Beziehung. Er war ein guter Sohn, ein amerikanischer Bilderbuch-Junge: gut in der Schule, gut im Sport, gutaussehend und beliebt. Als Erwachsener hatte er in der Finanzwelt großen Erfolg. Aber seine eigentliche Liebe galt der Kunst. Er zeichnete gern, schrieb Gedichte und Geschichten.
Johns Mutter mochte eigentlich keine einzige von Johns Freundinnen. Er sagte: »Wehe ich ging mit einem Mädchen aus … Ich fühlte mich immer schlecht dabei. Sie machte sich ohnehin immer so viele Sorgen, und ich wollte ihr nicht noch mehr Kummer bereiten.«
Die letzten Jahre dieses Lebens verbrachte John mit einer ganz süßen Frau namens Nancy, die seine Mutter wohl oder übel akzeptieren musste. John starb mit Anfang 40 im Schlaf, und seine Mutter gründete mit seinem Geld einen Schulfonds. Nach seinem Tod musste sie sich um ihn keine Sorgen mehr machen, und deshalb, sagte John, ging es ihr besser.
Als John nach diesem Leben in die Welt des Geistes wechselte, erkannte er, dass er eigentlich niemandem etwas beigebracht hatte. Das wollte er besser machen und entschied sich, sein sechstes Leben in Japan zu verbringen, als Mädchen namens Kiyomi. Kiyomis Eltern kamen bei einem Autounfall ums Leben, sodass sie sich um ihre jüngere Schwester kümmern musste. Kiyomi wurde ziemlich erfolgreich; sie war eine bekannte Musikproduzentin und Eigentümerin einer Restaurantkette. Sie spendete immer wieder Geld, weil sie glaubte, zu viel zu haben wäre nicht gut.
John durchlebte dieses sechste Leben sehr rasch. Die Szenen spulten sich schnell in seinem Kopf ab, und deshalb nannte er bei dieser Rückführung auch keine Daten. Hinterher fragte ich ihn danach. Wie er sagte, fand dieses Leben etwa zwischen 1980 und 2010 statt.
Als Geist wurde John von seinem Geistführer begrüßt, der sagte: »Dass du dein Geld weggegeben hast, war gut, aber was hast du damit gelehrt? Niemand hat etwas davon gelernt.« Wie John erkannte, fehlte etwas, weil er das mit dem Lehren nicht wirklich gut hingekriegt hatte.
John hatte sechs Leben noch einmal erlebt, und ich wusste, jetzt sollten wir sein Höheres Selbst einladen, zu uns zu sprechen. Ich war begierig darauf, zu fragen, wie alle sechs Leben innerhalb derselben 130 Jahre stattfinden konnten!
Parallele Leben
Wenn Klienten ihre anderen Leben durchlaufen, gebe ich ihnen Anleitung und Hilfestellung, damit sie ihr Bewusstsein erweitern und sich mit den höchsten Ebenen von Liebe, Licht und Heilung verbinden können. Dann spreche ich mit ihrem Höheren Selbst über die Probleme, mit denen die Person in ihrem jetzigen Leben konfrontiert ist.
Das Höhere Selbst ist unsere nicht-physische Ausdehnung – der Teil, der das umfassendere Bild kennt und immer da ist, um uns zu einem Leben mit höchster Erfüllung zu führen. Durch Verschmelzen der mentalen Energie mit den Schwingungen des Höheren Selbst werden wir zu unserem Höheren Selbst.
Als ich John mit der Energie seines Höheren Selbst zusammenbrachte, wollte ich wissen, wie die sechs Leben, die er erlebt hatte, gleichzeitig stattfinden konnten. Das folgende Transkript ist eine redigierte Niederschrift dessen, was ich gehört habe.
Mira: Die Leben, die wir heute durchlebt haben, überlappten sich zeitlich. Das passt eigentlich nicht zu dem, wie wir Menschen über die Zeit denken. Wie kann John sich diese Leben vorstellen? Was soll John davon halten?
John: Eigentlich geht es um Akzeptanz. Er ist halb drin und halb draußen. Halb hält er an dem fest, was normal ist, und halb nicht. Das führt zu der Spaltung im Denken: einerseits Zeit als etwas Lineares und andererseits Zeit als Nichts.
Mira: Was ist denn dann die Zeit?
John: Zeit ist unendlich und grenzenlos.
Mira: Dient unser zeitliches Denken irgendeinem Zweck?
John: Es funktioniert auf der Erde. Die Leute hier brauchen das.
Mira: Kannst du mir erklären, was parallele Leben sind? Ich würde es gerne besser verstehen. Spaltet sich eine Seele gleichzeitig in diese verschiedenen Leben auf? Bleibt die Hauptseele, wo sie ist?
John: Ja. Ein Seelenfragment geht jeweils zu all diesen Erfahrungen.
Mira: Waren all diese Erfahrungen real?
John: Sie waren alle real, weil die Hauptseele sie alle immer noch erlebt.
So etwas hatte ich noch nie gehört, und doch fühlte es sich vertraut an, wie etwas, was ich seit Langem vergessen hatte, so als ob ich mich an eine große Wahrheit erinnerte, die im Lauf der Jahrhunderte verloren gegangen war. Wie Johns Höheres Selbst erklärte, ist Zeit ein Konzept, das für die Menschen auf der Erde funktioniert; doch jenseits der menschlichen Sphäre ist Zeit unendlich und grenzenlos. Für uns scheinen verschiedene Leben nacheinander stattzufinden, doch in Wahrheit geschehen alle Leben, die eine Überseele erlebt, gleichzeitig.
Wir sind multidimensional und so viel mehr als das, was uns unsere fünf Sinne mitteilen. Wenn wir uns auf der Abenteuerreise des Lebens anderen Seinsbereichen öffnen, werden wir uns immer mehr bewusst, was für wunderbare Geschöpfe wir sind.
Jede Inkarnation, so Johns Höheres Selbst, ist ein Fragment der Überseele. Wie schon in Kapitel 1 erklärt, ist die Überseele ein Energiebewusstsein, bestehend aus all den Seelen, die Sie jemals waren und jemals sein werden. Sie erzeugt Fragmente ihrer selbst, weil sie den Wunsch verspürt, sich durch die Erfahrung des Lebens aus vielen verschiedenen Perspektiven selbst kennenzulernen. Wenn sich die Überseele dafür entscheidet, etwas über ein bestimmtes Thema zu lernen, beispielsweise über die Liebe, dann erzeugt sie Energiesplitter ihrer selbst bzw. verschiedene Leben, die die Liebe erforschen und erleben. Keine Lektion ist komplett gelernt, solange sie einseitig ist.
Wenn wir zum Beispiel nichts über Verlassensein und Einsamkeit lernen, wissen wir auch nichts über die Liebe. Die Überseele lernt über das Thema »Liebe« genauso viel durch ein Leben voller liebevoller, nährender Beziehungen wie durch ein Leben voller gestörter Beziehungen. Nur durch das Erforschen aller Perspektiven lernt und erfährt die Überseele alles über ein Thema.
Das ist das Wesen der Überseele und auch von Allem-was-ist: zu erschaffen und seine Bewusstheit durch seine Schöpfungen zu erweitern. Jedes von der Überseele gebildete Fragment ist eine eigene Seele.
Wir sprechen von Einzelseelen zwar als Fragmenten oder Splittern der Überseele, aber jede Seele ist in sich vollständig und ganz.
Das wurde mir in einer späteren Sitzung mit meiner Klientin Lisa klar (auf sie komme ich in diesem Buch noch zurück). Auch Lisa erlebte zeitlich überschneidende Leben, und ihr Höheres Selbst erklärte, jede Seele sei zwar ein Fragment, aber nichts würde fehlen.
Jede Seele hat ein eigenes Bewusstsein und kann ihren freien Willen einsetzen, ihre Erfahrungen in unterschiedlichen Dimensionen der Existenz auswählen. Obwohl sie sich in Fragmente aufteilt, ist die Überseele ganz und vollständig. So wie jeder Tropfen im Ozean in sich die Eigenschaften des ganzen Ozeans vereinigt, ist das auch mit der Seele in Bezug auf die Überseele der Fall.
Ein solches Verständnis erklärt auch die Struktur der Existenz. Die Fragmente, aus denen sich die Überseele zusammensetzt, sind sogenannte »Gegenstück-Seelen« (engl. »counterpart souls«) bzw. »Seelen-Gegenstücke« (»soul counterparts«), denn sie stellen füreinander die Gegenstücke dar und tragen in sich dieselbe Signaturschwingung der Überseele. Mehrere Überseelen bilden eine Seelengruppe. Auf den nachfolgenden Existenzebenen resoniert die Überseele mit einer höheren Schwingung als auf den vorherigen, und das individuelle Wesen der Gegenstück-Seelen wird weniger. Gleichzeitig verschmilzt das Bewusstsein auf dem Weg zum Einen immer mehr.
Auf der höchsten Schwingungsebene sind Sie und ich – und alle Menschen, die auf dem Planeten leben und gelebt haben – somit Teil derselben Überseele, der einen Energie, die wir Gott nennen.
So betrachtet teilen Menschen eine Überseele mit Felsen, Pflanzen, Tieren und dem Wasser. Wir alle entstammen derselben tiefen Liebe. Wir alle sind Brüder und Schwestern.
Alle Inkarnationen existieren gleichzeitig
Eine Überseele erschafft ihre Seelenfragmente, um durch sie zu wachsen und sich weiterzuentwickeln, und all diese verschiedenen Seelen existieren gleichzeitig. Einfach ausgedrückt kann man sich die Seelen als die Finger einer Hand vorstellen, die alle gleichzeitig existieren und funktionieren, wobei die Hand die Überseele ist. Man kann auch das Bild eines Zugs mit seinen Waggons verwenden: Alle fahren gleichzeitig auf den Gleisen, während in den einzelnen Waggons bestimmte Passagiere sitzen sowie Aktivitäten und Unterhaltungen stattfinden, ähnlich wie bei den getrennten Leben. Gemeinsam bilden sie den Zug bzw. das Bewusstsein, das der Überseele entspricht.
Eine Überseele kann sich entscheiden, das Erforschen bestimmter Themen und höchstmögliches Wachstum über eine sehr lange Zeitspanne hinweg anzugehen; ihre Seelen leben womöglich im Laufe mehrerer Jahrhunderte. Bei einer Rückführung werden diese Leben oft in eine Reihenfolge gebracht, ohne zeitliche Überlappungen, und wir haben das Gefühl, wir würden nur »vergangene« Leben durchlaufen. Damit scheint die Abfolge dieser Leben unserem linearen Zeitverständnis zu entsprechen. Doch wie bei John hat die Überseele vielleicht mehr davon, wenn sie ihre Themen und Leben innerhalb einer kurzen Zeitspanne auf Erden erforscht und erlebt. In einer Rückführung überschneiden sich diese Leben dann womöglich, so wie das bei John und seinen parallelen Leben der Fall war. Genau diese wichtige Lektion habe ich durch Johns Rückführung gelernt: Die von der Seele geschaffenen Leben existieren alle in demselben, gleichzeitigen Moment. Aus Sicht der Überseele finden alle Inkarnationen gleichzeitig, in eben diesem Augenblick, statt! Leben sind nichts Vergangenes, Gegenwärtiges oder Zukünftiges – sie sind etwas Gleichzeitiges.
Früher meinten die Menschen, der Reinkarnationszyklus laufe folgendermaßen ab: Eine Seele wird geboren und inkarniert. Ihr Körper stirbt irgendwann, und die Seele kehrt in die Dimension zwischen den Leben zurück. Dort entscheidet sie, wie gut sie ihr Leben geführt hat, und beschließt, wiedergeboren zu werden, um an denselben oder auch anderen Lektionen zu arbeiten. Der Zyklus geht so lange weiter, bis die Seele sich selbst vervollkommnet und mit dem Gottesbewusstsein verschmilzt. Anders ausgedrückt: Für uns war Reinkarnation die lineare Abfolge von Leben einer einzelnen Seele. »Andere« Leben waren »vergangene« Leben ein und derselben Person. Zukünftige Leben wurden dabei nicht berücksichtigt, denn nach unserem Verständnis hat sich die Zukunft ja noch nicht ereignet.
Doch inzwischen ist unser Geist bzw. Verstand besser in der Lage, multidimensionales Denken in Raum und Zeit zu verarbeiten, und wir sind bereit, diese einfacheren Erklärungen, wie sie uns von so vielen Generationen unserer Vorfahren weitergegeben wurden, zu transzendieren. Außerhalb der Dimension unserer irdischen Realität läuft die Zeit nach einem anderen Muster ab. Sie ist nicht linear – sie ist einfach und immer jetzt. Und so ist jedes Leben im gegenwärtigen Moment noch dabei, sich zu entfalten, und ist doch bereits vollendet und abgeschlossen.
Die Sitzung mit John war für mich wahre spirituelle Weiterbildung. Das Konzept paralleler Leben ist in der Welt der Rückführungstherapie und auch insgesamt im Bereich der spirituellen Bewusstseinsbildung etwas vollkommen Neues. Während der Sitzung mit John fühlte ich mich als wahre Entdeckungsreisende, die sich in unbekannte und unerforschte Bereiche des Wissens wagte. Damals hatten meines Wissens keine anderen Rückführungstherapeuten jemals in ihrer Arbeit solche Informationen aufgedeckt, und ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt kein einziges Buch gelesen, in dem von der Gleichzeitigkeit der Existenz die Rede war. Und falls ich doch irgendwo darauf gestoßen war, hatte ich das Konzept nicht verstanden bzw. nicht bewusst verarbeitet, es war mir sozusagen entglitten. Zudem war John mein allererster Klient außerhalb meiner Familie und meines Freundeskreises. Ich war unendlich dankbar, dass ich in Spirits Augen dafür bereit war, eine so wichtige und bedeutungsvolle Sitzung mit einem Klienten durchzuführen.
Nach der Sitzung mit ihm wollte ich der ganzen Welt von parallelen Leben erzählen, aber noch zögerte ich. Wie konnte ich es mir anmaßen, unser Verständnis der Reinkarnation zu revolutionieren? Ich war doch eine Anwältin, die börsennotierte Firmen vertrat, und kein spiritueller Guru!
Doch bei jeder sich bietenden Gelegenheit erzählte ich von meinen Erkenntnissen. Man konnte meiner Stimme die Begeisterung anhören, wenn ich von gleichzeitigen Leben sprach. Was ich mitzuteilen hatte, löste überall inspirierende Gespräche aus. Wenn ich von Johns Rückführung sprach und davon, wie unser Leben wirklich funktioniert, war ich total aufgeregt. In diesen Momenten, so fühlte ich, verband ich mich mit der Energie meines wahren Selbst, erfüllte meine Lebensaufgabe, die darin bestand, Menschen zu inspirieren und Licht in ihr Leben zu bringen.
Wie ich mit der Zeit erkannte, waren ich und die Welt bereit für diese Informationen. Und ich weiß jetzt, dass mir immer das gegeben wird, wofür ich bereit bin, und nur dann, wenn ich dafür bereit bin. Ich teilte meine Entdeckungen anderen Menschen mit, und dadurch wurde ich zu der Person, die ich heute bin – zu einer Person, die sich hinstellen und der Welt neue Ideen präsentieren kann. Spirit hatte nie Zweifel an mir und wartete nur liebevoll auf mich, bis ich mir zutraute, das Gelernte weiterzugeben.
Für mich ist eines klar: Das Universum sehnt sich nach diesem Wandel des Denkens. Überall bewegen sich Menschen auf das Licht zu. Wir machen große Fortschritte darin, subtiles metaphysisches Wissen zu assimilieren und anzuwenden. Und vor allem verlassen wir unsere Komfortzone, um das Leben auf neue und aufregende Art wiederzuentdecken. Die Gleichzeitigkeit des Lebens zu verstehen, kann uns allen bei unserer spirituellen Weiterentwicklung helfen und uns besser begreifen lassen, wie wir unsere Realität erschaffen.
Bewusste Wahrnehmung gleichzeitiger Leben
Sie fragen sich vielleicht, warum Sie sich Ihrer anderen gleichzeitig stattfindenden Leben nicht bewusst sind. Das hat mit der Fähigkeit des Gehirns zu tun, Informationen zu verarbeiten. Auf neurologischer Ebene können wir uns immer nur auf das uns bekannte gegenwärtige Leben einstimmen; so behalten wir ein kohärentes Selbstgefühl. Wie verwirrt und durcheinander wäre unser Ego, wenn es gleichzeitig Input von all seinen GegenstückSeelen empfangen könnte! Unser Gehirn filtert einen Großteil der Informationen aus der Umwelt heraus: Von den 400 Milliarden Informations-Bits, die das Gehirn pro Sekunde verarbeitet, gelangen gerade einmal 2000 in unser Gewahrsein.
Man stelle sich vor, was passieren würde, wenn der Input auch nur ein Vielfaches dieser 2000 Bits wäre! Wir würden von Informationen überschwemmt und überfordert, wären unfähig, sie zu verarbeiten. Womöglich würde sich uns die Frage stellen: »Bin ich ein Fabrikarbeiter in Harbin, China? Oder ein auf einem Kamel reitender Beduine? Ein Kahuna im alten Hawaii? Wer bin ich denn nun?«
Nur sehr wenige Menschen nehmen bewusst ihre anderen Existenzen wahr. Kinder können sich manchmal ganz spontan mit anderen Leben verbinden, aber selbst dann nur für eine kurze Zeitspanne, in der sie wenig Input erhalten. Einen Augenblick lang kommt bei ihnen vielleicht ein Informationsschub an, und im nächsten Moment richten sie sich schon wieder auf die Realität aus, die sie als ihre eigene kennen. Auch in Träumen verbinden wir uns manchmal mit anderen Leben, denn im Traumzustand kann das Ego in Sicherheit auf Forschungsreise gehen.
Obwohl wir uns dessen nicht bewusst sind, kommunizieren wir dennoch ständig mit unseren Gegenstück-Seelen und unserer Überseele. Unterbewusst stehen wir ständig in Verbindung und kommunizieren in unseren Träumen. Und auch wenn uns das auf der bewussten Ebene nicht klar ist, werden wir ständig von den Leben unserer Gegenstück-Seelen beeinflusst. Ihre Vorlieben, Erfahrungen, Gedanken und Schlussfolgerungen haben Auswirkungen auf uns. Aus der Art und Weise, wie sie ihre Themen erforschen, lernen auch wir, und sie lernen von uns. Wir stehen einander bei. Das zeigt sich womöglich als die unerklärliche Anziehungskraft, die ein bestimmter Musikstil, fremde Länder oder Lebensmittel auf uns haben.
Ich esse zum Beispiel furchtbar gerne Miso-Suppe, am liebsten zum Frühstück, Mittag- und auch Abendessen, und das tagtäglich; ich kann einfach nicht genug davon kriegen. Als ich dann herausfand, dass meine Überseele auch ein Leben in Japan geschaffen hatte, mit dem ich mich stark verbinde und das mit Themen zu tun hat, die auch mein Leben im Hier und Jetzt prägen, überraschte mich das nicht wirklich.
Übung: Der Einfluss Ihrer Gegenstück-Seelen
Hat man einmal verstanden, dass Gegenstück-Seelen gleichzeitige Leben führen, ist ihr Einfluss sehr leicht erkennbar. Bestimmte Gefühle, Vorstellungen, Momente der Inspiration und unterschiedliche Standpunkte erweisen sich auf einmal als Verbindungen zu Ihren anderen Leben.
In dieser Übung erforschen Sie solche Einflüsse mithilfe eines Journals (Notizbuch) und eines Stifts, die Sie zur Hand haben sollten. Zunächst suchen Sie sich einen ruhigen Platz, wo sie mindestens 20 Minuten bequem sitzen können.
Atmen Sie ein paarmal tief ein und aus und verbinden Sie sich mit Ihrem Körper. Achten Sie darauf, was Sie gerade fühlen. Gehen Ihnen jede Menge Gedanken durch den Kopf oder sind Sie emotional aufgewühlt? Dann beobachten Sie diese Gedanken oder Emotionen einfach und lassen sie los.
Sobald Sie das Gefühl haben, bereit zu sein, nehmen Sie Ihr Notizbuch zur Hand und schreiben Antworten auf die folgenden Fragen auf.
• Welche unerklärlichen Vorlieben und Abneigungen hegen Sie? Etwas, das Ihre Eltern an Ihnen interessant fanden und was bei Ihren Geschwistern und Freunden nicht auftrat?
• Verfügen Sie über bestimmte Fähigkeiten, die nicht durch Ihre Lebensgeschichte zu erklären sind?
• Fühlen Sie sich zu einer bestimmten Sprache oder Kultur hingezogen? Zu bestimmten Nahrungsmitteln? Zu einer bestimmten Art von Musik?
• Zieht Sie ein bestimmter Ort an? Und wenn Sie dann an diesem Ort sind, fühlt er sich vertraut an, als würden Sie sich dort zurechtfinden?
• Übt eine bestimmte geschichtliche Epoche auf Sie eine große Faszination aus?
• Engagieren Sie sich leidenschaftlich für eine bestimmte Sache?
• Welche Bücher haben Sie als Kind besonders gerne gelesen?
• Haben Sie als Kind Ihren Eltern von Ihren anderen Familien und anderen Leben erzählt?
• Leiden Sie unter unerklärlichen schlimmen Phobien und Ängsten?
• Träumen Sie immer wieder dasselbe?
Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Worauf könnten diese einzelnen Einflüsse hinweisen? Welche Leben führen die Gegenstück-Seelen Ihrer Überseele womöglich in diesem Moment? In welchen Zeitabschnitten? In welchen Ländern? Üben Sie keinerlei Kritik oder Zensur; erforschen Sie einfach, was möglich ist. Und haben Sie Spaß dabei, sich vorzustellen, wie anders Ihre anderen Leben vielleicht sind.
Zum Abschluss schreiben Sie ein paar Minuten lang auf, welche Gedanken und Emotionen in Ihnen aufsteigen bei der Überlegung, dass diese Einflüsse womöglich von den Gegenstück-Seelen Ihrer Überseele ausgeübt werden. Sind Sie aufgeregt? Oder vielleicht erleichtert? Haben Sie Angst? Sind Sie verunsichert? Egal, was Sie empfinden – benennen Sie dieses Gefühl und notieren Sie es.
Es gibt nur ein Leben
Wenn bei einer Rückführung Bilder, Gefühle und Eindrücke hochkommen, identifizieren wir uns intuitiv mit der Person, die wir in diesem parallelen Leben sind, das wir gerade erleben. Wir werden zu dieser »anderen« Version unserer selbst. Wir sehen, hören, riechen, spüren, wissen und fühlen so wie diese andere Person. Meine Klienten beantworten meine Fragen in der »Ich«- Form. Wir können unsere Gegenstück-Seelen sofort erkennen und identifizieren uns mit ihnen, weil Seelen, die derselben Überseele entspringen, mit der gleichen, ganz unverwechselbaren und eindeutigen Frequenz schwingen.
Bei der Rückführung in ein anderes Leben stellen wir uns auf die Energie und Erfahrungen dieses Wesens ein, ja wir werden im Grunde genommen zu dieser anderen Person. Wir verbinden uns mit einer anderen Ausdehnung unserer eigenen Seele, die ähnliche Schwingungen hat und ähnliche Themen erforscht. Die Erfahrung fühlt sich zutiefst persönlich an, so als ob wir auch alle Freuden und Schmerzen dieser Person erleben. Das ergibt auch durchaus Sinn, denn das Leben wird durch die Überseele erfahren und gehört zu ihr und damit zu uns. In Wirklichkeit sind wir alle eins; wenn wir also unser Bewusstsein auf eine Situation projizieren und uns auf eine bestimmte Person einstimmen, werden wir buchstäblich zu dieser Person.
Oft werden Rückführungserfahrungen von den Betroffenen so beschrieben: »In meinem vergangenen Leben war ich … « Das ist eine bequeme Abkürzung, und aus einem bestimmten Blickwinkel stimmt es auch. Wir bestehen alle aus der Energie unserer Überseele, und somit ist jedes von der Überseele geschaffene Leben auch ein Teil von uns. Wir müssen aber auch verstehen, dass unser gegenwärtiges Leben unser einziges Leben ist.
Es ist das einzige Leben, das die Überseele durch Ihre einzigartige Seele kreiert hat. In Wahrheit haben Sie keine vergangenen und auch keine zukünftigen Leben. Sie sind ein einzigartiger Ausdruck von Bewusstsein, der nur im Jetzt zum Vorschein kommt. Kein anderes Wesen wird jemals Sie sein, so wie Sie umgekehrt auch nie ein anderes Wesen sein werden. Das hört sich zunächst widersprüchlich an, aber bei genauerem Überlegen werden Sie erkennen, dass beide Perspektiven nebeneinander existieren können.
Und warum erlebt jemand während einer Rückführung ein ganz bestimmtes Leben? Meine Klienten und ich erleben das als etwas ganz Automatisches. Ich rate meinen Klienten, sich auf die Intelligenz ihres erweiterten Selbst und die organisierende Kraft des Universums zu verlassen. Ihre Seele kommuniziert ja bereits mit ihren Seelen-Gegenstücken; sie weiß, was für die betreffende Person in diesem Moment am wichtigsten und am besten ist. Deshalb erweisen sich die Leben, auf die sich der Klient bzw. die Klientin dann einstimmt, auch immer als relevant. Und das, was die Klienten daraus mitnehmen, ist immer stimmig, heilend und richtungsweisend.
Die anderen gleichzeitigen Leben Ihrer Überseele sind nicht statisch und in der Zeit festgefroren. Wir stellen uns Leben, die vor unserer gegenwärtigen Zeit stattfanden, zwar als im linear-zeitlichen Sinn vergangen vor, aber diese Leben sind keineswegs »vorbei«, sondern vielmehr sehr »lebendig« und entwickeln sich gegenwärtig weiter. Es ist also ganz natürlich und normal, wenn Ihre Gegenstücke sich mit Ihnen außerhalb Ihrer bewussten Wahrnehmung über Ideen und Erfahrungen austauschen. Ihr Bewusstsein ist in der Lage, die aus diesem Austausch entstehenden Gedanken und Gefühle zu erkennen, so ähnlich, wie wenn Sie mit einem Freund, Ihrem Bruder oder Ihrer Schwester telefonieren. Dabei erzählen Sie sich voneinander, erteilen Rat und helfen sich gegenseitig. Und wenn Sie den Telefonhörer auflegen, wird Ihnen klar, dass die Energie dieses anderen Menschen Auswirkungen auf Sie hatte. Sie fühlen sich durch dieses Gespräch ein bisschen anders, denken ein bisschen anders.
Diese Augenblicke der Erkenntnis sind eine wunderbare Möglichkeit, sich daran zu erinnern, dass Sie auf Ihrer Reise immer Unterstützung und Führung bekommen; sich in Erinnerung zu rufen, dass wir auf vielen Realitätsebenen existieren und funktionieren und in Wahrheit multidimensionale Wesen sind, schenkt viel Kraft.
Alles Bewusstsein existiert gleichzeitig. Alle von einer Überseele erschaffenen Leben existieren im selben, ewigen Augenblick. Wir können uns die Zeit als eine Art Filter vorstellen, durch den Bewusstsein auf unserem Planeten zum Ausdruck kommt. Manche Leben nehmen wir in anderen historischen Momenten oder Epochen wahr. Eine Überseele kann Leben zur Zeit Christi, während der Kreuzzüge oder der industriellen Revolution erschaffen; das hängt ganz von den Zielen ab. Deshalb nehmen Menschen während einer Rückführung diese anderen Leben in anderen Zeiten wahr als ihre eigene Inkarnation. Diese Wahl wird von der Überseele getroffen, entsprechend den Themen, die sie erforschen möchte, und abhängig davon, was ihrem Wachstum am besten dient.
Gibt es Gegenstück-Seelen auf der Erde?
Wenn eine Überseele sich dafür entscheiden kann, mehrere getrennte Leben im selben historischen Zeitrahmen zu erschaffen, leben dann womöglich derzeit ein paar Ihrer Seelen-Gegenstücke auf der Erde? Die Antwort auf diese Frage lautet: Vielleicht! Gegenstücke sind zwei oder drei Menschen, die dieselbe Seelenschwingung haben und derselben Überseele entspringen. Vielleicht kennen Sie Ihre Gegenstücke sogar – es könnten Ihr Liebster oder Ihre Liebste, Ihre Freunde oder auch Ihre Feinde sein.
Eine meiner Klientinnen sah in einer Rückführung ein Leben, in dem sie der männliche Stallmeister auf einem großen Gut war. Dieser Mann war sehr stolz auf seine Position und darauf, wie reibungslos alles lief. Eines Tages wollten die Dame des Hauses und ihr Gemahl ausreiten, also sattelte der Stallmeister die Pferde. Ihm war nicht klar, dass das Pferd, das er für die Dame des Hauses sattelte, eine Entzündung am Bein hatte und es ihm nicht gut ging. Der Stallmeister spürte, dass etwas nicht stimmte, aber er wollte seinen guten Ruf nicht aufs Spiel setzen und ließ die Dame trotzdem mit dem Pferd ausreiten. Dabei stolperte es, stürzte, und die Gutsherrin kam ums Leben. Der Stallmeister wurde deswegen hingerichtet. Während sich die Geschichte dieses Lebens entfaltete, erkannte meine Klientin, dass sie sowohl der Stallmeister als auch die Gutsherrin war, die zu Tode kam. Ihre Überseele hatte zwei Leben geschaffen, die miteinander zu tun hatten, um gleichzeitig mehrere Lektionen zu lernen: sich einzustimmen, aufmerksam zu sein und für sich selbst und andere verantwortlich zu sein – und das aus zwei Blickwinkeln.
Bei einer anderen Rückführung erfuhr ich die Geschichte vom Leben eines korrupten, gewalttätigen und insgesamt sehr unangenehmen Mannes. In dem betreffenden Leben war der Mann mit einer Frau verheiratet, die ihn trotz all seiner Fehler immer liebte. Wie sich im Lauf der Rückführung herausstellte, waren Ehemann und Ehefrau Fragmente derselben Überseele, die sich dafür entschieden hatte, in diesen beiden Leben die Familiendynamik aus den beiden gegensätzlichen Perspektiven zu erleben.
Seth, eine Wesenheit, die von der Autorin Jane Roberts gechannelt wird, teilte Jane mit, sie und ihr Mann Robert Butts seien solche Gegenstücke. In ihrem Buch »Seth und die Wirklichkeit der Psyche – Unbekannte Realität« spricht Seth davon, dass Jane und Robert Komplementär-Aspekte ihrer selbst verkörpern, aber für gemeinsame Ziele miteinander verschmelzen.
In »Dialog mit Seth« geht Susan Watkins auf die Bewusstseins-Abenteuer ein, die sie und andere Teilnehmer der ASW-Klasse (außersinnliche Wahrnehmung) unter Führung von Jane Roberts hatten. Die Teilnehmer beschäftigten sich mit der Vorstellung von Gegenstücken, die gleichzeitig lebten, und Seth nannte einigen Teilnehmern ihre Gegenstücke. Wie Susan erfuhr, waren das in ihrem Fall Jane Roberts, Zelda Graydon und Richard Bach, der Autor des Buches »Die Möwe Jonathan«. Nach wie vor untersucht Susan die Ähnlichkeiten und Unterschiede, die diese vier gemeinsam haben, um ihre gegenseitige Verbundenheit und den Beitrag ihrer Erfahrungen zur Weiterentwicklung ihrer Überseele besser zu verstehen.
Unsere Gegenstücke können in etwa so alt sein wie wir, dasselbe Geschlecht, denselben ethnischen Hintergrund, dieselbe Religion haben, aus denselben sozioökonomischen Verhältnissen kommen oder auch nicht. Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen Gegenstücken spiegeln wider, auf welchem Weg sich die Seele mit dem Thema ihrer Überseele beschäftigen will. Unsere Gegenstücke verfolgen vielleicht einen Ansatz, der dem unseren sehr ähnlich ist, und wir bezeichnen sie als Freunde oder Geliebte. Wir lernen solche Gegenstücke unter Umständen ganz zufällig kennen, gehen an ihnen auf der Straße vorbei, ohne sie überhaupt wahrzunehmen, oder haben vielleicht nie Kontakt mit ihnen. Womöglich hegen wir gegenüber den Persönlichkeiten und Entscheidungen unserer Gegenstücke eine Abneigung oder verurteilen sie. Manche Gegenstücke haben eventuell einen ethnischen, kulturellen oder politischen Hintergrund, den wir vehement ablehnen. Deswegen sind wir allerdings keineswegs weniger stark miteinander verbunden. In Wahrheit stehen wir alle miteinander in Verbindung. Es gibt auf der Erde keine Fremdlinge, niemand ist uns unbekannt.
Übung: Wie Sie Ihre Gegenstück-Seelen identifizieren
Inzwischen fragen Sie sich bestimmt, welche der Menschen, die in Ihrem Leben eine Rolle spielen, womöglich Gegenstücke sind. Bei der folgenden Übung sollten Sie Ihr intuitives Wissen nicht von einer romantischen Vorstellung beeinträchtigen lassen – zum Beispiel von der Vorstellung eines Gegenstücks, das Sie in einer intimen Beziehung vollständig macht. Das Märchen vom Beziehungspartner, der Ihr Gegenstück ist, mag zwar atemberaubend sein, kann Sie aber auch von der Erkenntnis abhalten, in welcher Beziehung Ihre Seele wirklich zu Ihrem Partner bzw. Ihrer Partnerin und anderen Menschen in Ihrem Umfeld steht.
In »Seth und die Wirklichkeit der Psyche – Unbekannte Realität« gibt Seth Tipps, wie man seine Gegenstücke identifizieren kann:
»Ich habe in [Jane Roberts’] Gruppe von Komplementär-Aspekten gesprochen. Viele der Teilnehmer wurden im Bestreben, diese Theorie zu verstehen, todernst. Manche wollten, dass ich ihre Komplementär-Aspekte benenne. Ein Teilnehmer […] sagte wenig. Stattdessen behielt er zwar den Grundgedanken im Kopf, ließ aber seiner schöpferischen Fantasie freien Lauf. Er spielte mit dem Konzept. Er machte seine Erfahrungen gewissermaßen wie ein Kind – offen, neugierig, voller Enthusiasmus, mit der Folge, dass er selbst ein paar seiner Komplementär-Aspekte entdeckte. Die meisten Menschen aber sind so schrecklich ernst, dass sie ihrer eigenen Kreativität misstrauen.«
Wenn Sie dazu bereit sind, sich mit Ihren Gegenstücken zu verbinden, sollte das spielerisch und neugierig erfolgen.
Nehmen Sie sich 20 Minuten Zeit, in denen Sie ungestört sind. Setzen Sie sich bequem hin und haben Sie Ihr Notizbuch zur Hand. Atmen Sie tief ein, halten Sie den Atem und atmen Sie dann langsam aus. Das machen Sie noch zweimal und nehmen wahr, wie sich Ihr Körper immer mehr entspannt.
Nun nehmen Sie sich vor, sich mit Ihren Seelen-Gegenstücken zu verbinden. Lassen Sie jegliche Erwartungen dahingehend los, wie das sein wird, und erwarten Sie auch keine Antwort. Achten Sie stattdessen auf die Bilder und Gedanken, die in Ihnen aufsteigen. Fühlen Sie sich von bestimmten Orten oder bestimmten Menschen angezogen?
Gehen Sie diese Übung, wie Seth vorschlägt, unbekümmert wie ein Kind an. Und denken Sie daran: Recht haben zu müssen ist unwichtig. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf. Wenn Sie sich vorstellen sollten, wer Ihre Gegenstücke sind: Wer wäre das in Ihrer Fantasie? Vertrauen Sie darauf, dass Sie tief drinnen bereits wissen, wer es ist. Sie verfügen bereits über diese Informationen.
Lassen Sie die Frage »Wer sind meine Gegenstücke?« weiterhin frei im Geist schweben und achten Sie darauf, welche Gedanken und Bilder hochkommen.
Sobald Sie dazu bereit sind, bringen Sie Ihr Bewusstsein langsam in die Gegenwart zurück.
Schreiben Sie alle Gedanken, Gefühle, Bilder und Vorstellungen auf, die in Ihnen aufgetaucht sind. Wenn unter den möglichen Gegenstücken jemand ist, den Sie kennen, schreiben Sie auf, inwiefern Sie sich ähnlich oder unähnlich sind. Wie sah Ihrer beider Kindheit aus? Haben Sie dasselbe Geschlecht, denselben sozioökonomischen Status? Wuchsen Sie mit ähnlichen religiösen Überzeugungen auf? Haben Sie gemeinsame Interessen oder müssen Sie dieselben Herausforderungen bewältigen? Müssen Sie, jeder auf seine Weise, ähnliche Lektionen lernen? Ist die Person, deren Bilder in Ihnen auftauchten, Ihnen fremd, dann erkennen Sie an, wie verbunden wir alle in Wirklichkeit im Einssein sind.
Zum Abschluss schicken Sie vom Herzen aus eine energetische Kugel aus Liebe zu diesen Menschen und danken ihnen dafür, dass sie an der Weiterentwicklung Ihrer Seele teilhaben.
Dank dieser Erfahrung können Sie einen weiteren Blick auf das wunderbare, facettenreiche Wesen erhaschen, das Sie sind.
Ich habe Ihnen bereits ein paar Ideen vorgestellt, die Ihr Bewusstsein erweitern können. Das Konzept, dass unsere Seele ihre Erfahrungen in Leben sammelt, die nicht »vergangen« sind, sondern gleichzeitig gelebt werden, ist völlig neuartig.
Im nächsten Kapitel gehen wir einen Schritt weiter mit unserer Bewusstseinsforschung und beleuchten die Vorstellung von parallelen Realitäten Ihrer potenziellen Selbste. Dazu berichte ich von einer meiner intensivsten und bewegendsten eigenen Rückführungserfahrungen. Wie alle Abenteuer handelt diese Geschichte von Herausforderungen, Gefahren, leidenschaftlicher Liebe und großartigen Lernmöglichkeiten.
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Wir sind multidimensional
und so viel mehr als das,
was uns unsere fünf Sinne mitteilen.
Wenn wir uns auf der Abenteuerreise des Lebens
anderen Seinsbereichen öffnen,
werden wir uns immer mehr bewusst,
was für wunderbare Geschöpfe wir sind.