Der Messias vom Stamme Efraim
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Moische Kulbak erweckt in seinem 1924 erstmals erschienenen Kurzroman die alte litauisch-jüdische Welt eindrucksvoll zu neuem Leben.
Erzählt wird die Geschichte vom Müller Reb Benje, der Messias werden soll. Auf seinem Weg, der manche Prüfung bereithält, begegnet er Levi Pataschnik, dem Geldverleiher, dem Waldbewohner Simche Plachte, einem fröhlichen Mann, der sich von Gemüse ernährt und ein selbstzubereitetes Kraut raucht, dem polnischen Fürsten Lubominski und dem Großgrundbesitzer Pan Wrubelski. Außerdem dem närrischen Philosophen Gimpel Sasskewitzer sowie der jungen Lilith, aber vielleicht ist die auch nur eine Erscheinung. Ganz real aber sind die Lamedwow, die 36 Gerechten, die den Fortbestand der Welt garantieren.
Obwohl sich Benje alle Mühe gibt, will es mit der Erlösung nicht so recht klappen. Mit Schlamm statt mit Duftölen gesalbt, reitet der Müller auf seiner geschundenen Kuh in die Stadt ein. Ein fast apokalyptisches Gemälde von philosophischer Tiefe und verschmitztem poetischem Charme.
Moische Kulbaks eigenwilliger Kurzroman erinnert an vieles: an verrückte, hochfliegende expressionistische Sprachbilder, an die chassidische Erlöser-erwartung und die kabbalistische Mystik – oder auch an Bobrowskis Roman «Levins Mühle».
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Moische Kulbak. Der Messias vom Stamme Efraim
Eröffnung
Der Müller
Was geschieht, wenn ein Mensch allein bleibt
Reb Benje weidet die Kuh
Levi, der Geldverleiher
Die drei Besucher
Das Gebet
Erkenntnis
Levi Pataschnik
Simche Plachte
Die zehn Sefirot (Attribute der Gottheit)
Levi Pataschnik und seine Gäste
Gimpel, der Philosoph
Der Zettel
Die Kuh
Lilith
Leah
Im Wald
Pan Wrublewsky
Städte … Städte …
Unterwegs
Simche Plachte sagt, daß Gimpel recht hat
Die Große Versammlung
Reb Benje reitet auf der Kuh
Das Spektakel
Im Städtchen feiert man die Neumondweihe
Im Palast
Ein Spruch
Was Gimpel durch Pan Wrublewsky erdulden mußte
Die zehn Sefirot
Leah kommt zu ihm, und auch er meint, daß Gimpel recht hat
Ein Spruch
Reb Simche ist vielleicht auch ein Zaddik
Levi Pataschnik sucht seine Tochter
Eine Welt, so leicht wie ein Traum, oder Gimpel spricht in Versen und meint etwas anderes …
Um Reb Benje werden Vorbereitungen getroffen
Gimpel hält eine Bergpredigt und geht danach schlafen
Der Zug der Lamedwow
Ein Spruch
Herr des Himmels, steh uns bei!
Das Gebet
Anmerkungen
Der verkannte Erlöser Über Moische Kulbaks Messias-Roman
Отрывок из книги
All jene, die ihre Seelen an das Wort JHWH gehängt haben, die Lamedwow, die sechsunddreißig Gerechten, wandeln abgeschieden und allein am Rande der Welt.
Im Dunkel verharren sie zuweilen. Sie spüren einander über die Ferne, doch keiner kann den anderen sehen. Sie schreiten am Rande der Welt, große Juden mit langen Stecken, gebeugt in die mitternächtliche Bläue des Himmels.
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Das Gebet eines armen Mannes, im Verborgenen, der sein Herz ausschüttet vor Gott …
Und in die Nacht züngelten die ersten Flammen eines neuen Tages.
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