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3. Kapitel: Zahlen als Informationsträger

Zahlen sind generell die erste Ebene, durch die ein immaterieller Prozess wahrnehmbar wird. In der theoretischen Wissenschaft der Physik und Mathematik ermöglichen Zahlen Einblicke in Zusammenhänge, die eigentlich für den Verstand hart an der Grenze des Erfassbaren liegen. Das Denken kommt an seine Grenzen; Zahlen und ihre Beziehungen zueinander beschreiben auch in der Wissenschaft eine Realität jenseits dieser Grenzen.

Das rein Geistige ist zu abstrakt, um den Sinnen irgendwie zugänglich zu sein, aber es lässt sich in Zahlen ausdrücken. Das gilt für die moderne Wissenschaft genauso wie für das Wesen des Menschen. Denn was ihn eigentlich ausmacht, entzieht sich den äußeren Sinnen und dem Verstand. Dieses eigentliche Ich ist subtil als Empfindung wahrnehmbar, kann aber nur sehr unzulänglich in Worte gekleidet und mitgeteilt werden.

Überhaupt ist die verbale Kommunikation eine Quelle der Missverständnisse. Das Gesagte ist immer geprägt durch die Denkweise des Sprechenden, das Gehörte gefärbt durch die individuelle Weltsicht und damit durch die persönliche Realität des Hörenden. Es bedarf einer präzisen, genau definierten Ausdrucksweise, um eine Information unmissverständlich übermitteln zu können. Für einfache, alltägliche Abläufe mag das noch in allgemein verständlichen Worten funktionieren. Um aber Inhalte wirklich unverfälscht 1 : 1 zu transportieren, dafür braucht es ganz spezifische Verständigungsmöglichkeiten. Jedes Fachgebiet der Wissenschaft verfügt deshalb über spezielles Vokabular, sei es Technik, Medizin, Physik, Psychologie usw. Das Mitteilungsvermögen bedient sich dann eines komplexen und sehr spezifischen Wortschatzes, der nur noch Experten zugänglich ist.

Präzise und effizient sind Aussagen in der Welt der Zahlen möglich. Als quantitative Informationsträger sind sie ein selbstverständlicher Teil des Lebens in allen Bereichen. Zahlen definieren im Alltag Mengen und Größenordnungen und in der Wissenschaft Zustände und Vorgänge im äußerlich Wahrnehmbaren, mögen sie auch noch so abstrakt sein im intellektuellen Sinn. In ihrer quantitativen Funktion beschreiben Zahlen eine äußere Wirklichkeit, in ihrer qualitativen Aussage eine innere Realität.

Diese qualitative Komponente gibt Einblick in hintergründige Abläufe und in eine der physischen Realität zugrunde liegende Ordnung. Zahlen definieren die Grundstrukturen dieser Ordnung und lassen konkrete Muster erkennen; erst die Auswirkungen dieser Ordnung sind dann mit den Sinnen wahrnehmbar. Zahlen informieren in ihrer qualitativen Funktion über einen hintergründigen abstrakten Bereich, der als Basis für das physische und psychische Erleben existiert.

Beide Bereiche, die erfassbare und die verursachende Wirklichkeit, stehen miteinander in ständiger Wechselbeziehung. In der Existenz jedes Menschen drückt sich dieses beidseitige Leben aus, bringt sich aber sehr individuell in die Wahrnehmung und ist mit Worten kaum objektiv zu erfassen. Zahlen konkretisieren Grundprinzipien, auf denen diese sehr persönlichen Eindrücke basieren. Sie ermöglichen damit den Zugang zum kognitiven Erfassen eines verborgenen Wirkenden, das sich auf diese Weise allmählich erschließt. Durch ihre qualitative Aussage geben Zahlen Einblick in bestehende Vernetzungen und Potenziale und holen sie ins Licht des Bewusstseins.

Zahlen als Ausdruck des Absoluten sind wesentlich vielschichtiger und facettenreicher als in ihrer gewohnten quantitativen Verwendung. Als Ausdruck des geistigen Prinzips unterliegen sie anderen Regeln. Die Ordnung, für die sie stehen, trägt eine Komplexität in sich, die das gewohnte Gesetzmäßige bei weitem übersteigt. Diese Ordnung ist einfach und vielfältig zugleich und dabei frei von Widersprüchen.

Wenn ein und derselbe Zusammenhang durch verschiedene Zahlen oder Zahlenkombinationen Ausdruck findet, so liegt dem keine willkürliche Interpretation zugrunde, sondern lässt eine ungeheure Effizienz und Präzision erkennen, zu der das menschliche Bewusstsein diverse Zugänge finden kann, um den Kern der Aussagen zu erfassen. Jeder, der sich mit Zahlen auf diese Weise eingehend beschäftigt, wird weitere Zusammenhänge entdecken und tiefere Einblicke gewinnen.

In ihrer informativen Aussage schließen Zahlen einander auch nicht gegenseitig aus. Im Quantitativen kann etwas nicht zugleich 20 und 1000 sein oder 26 und 50. Im Qualitativen ist das sehr wohl möglich, weil alternative Betrachtungsweisen ein und desselben einander ergänzen.

Zahlen umfassen in ihrer absoluten Qualität ein breites Spektrum. Man könnte auch sagen, sie sind multidimensional und deshalb aus einem 3-dimensional geprägten Verständnis heraus, das sich auf eine lineare Reihenfolge und Wertigkeit von Zahlen fokussiert, nicht so einfach zu durchschauen. Außerdem gehen sie untereinander in ihrer Wechselwirkung komplexe, kreative und schwer definierbare Verbindungen ein. Die vertraute Denkweise wird damit vor eine Herausforderung gestellt. Der Verstand tendiert überhaupt dazu, darin eine willkürliche Interpretation von zufällig sich ergebenden Ziffern zu sehen.

Ein Hineinspüren, ein Sich-Einlassen auf eine Ebene der Empfindung ist die Voraussetzung für ein Wahrhaben und Akzeptieren dieser ungewohnten Perspektive. Das Wissen, das Zahlen qualitativ anbieten, kommt aus dem Bereich, den sie beschreiben, und es ist daher nicht nur legitim, sondern durchaus logisch, dieser Ebene intuitiv zu begegnen und dabei spontanen, kreativen Gedanken zu folgen. Einsichten, die sich auf diese Weise erschließen, entstammen nicht dem logischen Verstand, durch ihn lassen sie sich nur erfassen, einfangen sozusagen. Inspiration und Intuition sind direkte Äußerungen des Absoluten.

Diese Einsichten unterscheiden sich von spekulativen Interpretationen und von Zahlenmagie in ihren unterschiedlichsten Facetten. Äußerlich ist ein Auseinanderhalten von Wahrheit und Irrtum manchmal schwierig. Ein Anhaltspunkt kann sein, dass sich bei aller Komplexität eine gewisse verbindende Ordnung erkennen lässt, ein Zusteuern auf einen gemeinsamen Punkt.

Ein weiteres Kriterium ist die Motivation, die darauf ausgerichtet ist, das Leben zu verstehen und Zahlen nicht manipulativ zu benutzen, um das physische oder psychische Wohlergehen zu verbessern. Der Maßstab für richtig oder falsch kann aber nicht im Äußeren, in gewohnten Regeln oder Gesetzmäßigkeiten gefunden werden. Denn die Zahlen in ihrer qualitativen Funktion überschreiten gerade diesen vertrauten Bereich und erschließen einen neuen, gänzlich unbekannten.

Die eigene Intuition, das eigene Spüren und innere Empfinden von richtig oder falsch ist der einzig zielführende Wegweiser sowohl durch das Dickicht des Lebens als auch der Zahlen. Diese individuelle Führungskraft wird im Leben geschult durch Versuch und Irrtum, und zwar so lange, bis der Mensch eindeutig gelernt hat zu unterscheiden zwischen einem inneren „Ja“ und einem inneren „Nein“. Einem lauten „Ja“ wird er dann unbedingt folgen, es ist begleitet von Begeisterung und Freude. Im Zweifelsfall wird einmal mehr oder weniger vorsichtig „gekostet“ und vielleicht wieder „ausgespuckt“ oder dann doch mit Vergnügen „gegessen“, weil es erstaunlich gut „schmeckt“. Bei vielem weiß man aber von vornherein, dass man keinen „Appetit“ darauf hat.

Wer also keinen Appetit darauf hat, sich auf diese Art mit Zahlen zu beschäftigen, wird es sein lassen. Wer es probieren will, weil es ihn eben anspricht oder zumindest Neugier weckt, wird auch ein Gespür für diese Zusammenhänge entwickeln.

Beim Erlernen einer Fremdsprache sind Grundregeln der Grammatik und das Lernen von Vokabeln Voraussetzung für eine erste Anwendung. Ein wirkliches Beherrschen der Sprache verlangt zusätzlich die Entwicklung eines Sprachgefühls, das sich erst durch Übung einstellt. Das gilt auch für die Sprache der Zahlen.

Die hier erläuterten Grundbegriffe geben einen ersten Einblick, den der Verstand nachvollziehen kann. Die Information über die Existenz dieser Sprache und ihre wichtigsten Aussagen bilden eine Basis. Ein wirkliches Verstehen und eine eigenständige Auseinandersetzung damit erfordern Interesse. Ein persönliches intuitives Spüren für diese Zusammenhänge entwickelt sich bei allen Menschen, denen es ein Bedürfnis ist, sich mit dieser Sprache zu beschäftigen.

Die Besonderheit von 1–2–3

In der Reihe der Zahlen nehmen 1, 2 und 3 eine Sonderstellung ein. Sie bilden die Basis für alle weiteren Zahlen und bringen gleichzeitig das Prinzip der Schöpfung zum Ausdruck:

1 steht für die Einheit, das Absolute, das Jenseitige

2 steht für das Leben der 1 in der Welt der Dualität

3 steht für die Verbindung zwischen 1 und 2

Im Alten Wissen wird berichtet, dass aus der Einheit die Schöpfung hervorging, um das 1-Werden und 1-Sein durch den Menschen erlebbar zu machen. Die Einheit schuf sich mit dem Menschen ein Gegenüber, um diese Erfahrung zu ermöglichen. Der Mensch sucht das 1-Sein und hofft auf ein 1-Werden mit anderen Menschen. Er sucht Freundschaft, Liebe, Verbindung. Ebenso ist es ihm wichtig, seine Gefühle zu teilen, seine Erlebnisse mitzuteilen, andere teilhaben zu lassen an der eigenen Freude und dem eigenen Glück. Der Mensch trägt in sich das grundlegende Bedürfnis, Einheit zu spüren.

Aber das Glück und die Freude in der Welt der Dualität sind nicht dauerhaft. Es ist nicht der Sinn der 2, sich in einer Art Selbstgenügsamkeit unmittelbar wieder zur 1 zu vereinen. Das Leben in der 2-heit ist bestimmt durch einen ständig wechselnden Rhythmus und schon die Grundlagen des Lebens zeigen ihn: auf Einatmen folgt Ausatmen, auf Einschlafen folgt Aufwachen, auf Tag folgt Nacht und ebenso wechseln Freude und Leid, Glück und Unglück. Immer ist die eine Seite da unter Ausschluss der anderen. Es ist immer nur einer der Pole erlebbar. Die Dualität lässt sich nicht direkt zu einer Einheit verbinden, denn die gegensätzlichen Pole schließen einander aus. Würden sie es nicht tun, dann würde diese Welt gar nicht existieren. Wenn sich die 1 teilte in die 2 und die 2 unmittelbar wieder zurückfände zur 1, gäbe es kein 2 x 2 = 4 als Basis für die Vielheit des materiellen Lebens auf der Erde.

Der Mensch ist unterwegs und begegnet einer widersprüchlichen Welt der Gegensätze, die ihn veranlasst, Fragen zu stellen und nach Antworten zu suchen. Das Gegensätzliche will zusammenfinden zu einer verbindenden Antwort. Aber in der Vielheit der 2 lässt sich keine endgültige Antwort finden, dort ist die Einheit immer nur für eine gewisse Zeit erlebbar, verliert sich dann wieder und schlägt ins Gegenteil um. Das ist die Spannung zwischen 1 und 2, die den Impuls gibt für Bewegung, zu einem Unterwegs-Sein mit dem Ziel, die Einheit wirklich und endgültig zu erfahren. Angelegt ist dieses Ziel in der 3, sie ist die erste Zahl, in der sich das Gegensätzliche von 1 und 2 verbindet. Aber auch jede weitere ungerade Zahl ist in diesem Sinn zu verstehen.

Prinzipiell wird jede gerade Zahl der 2 zugeordnet, der erscheinenden Welt der Dualität und damit dem Weiblichen. Ungerade Zahlen sind eine Entsprechung für das Absolute, das Geistige und in diesem Sinn männlich. Jede gerade und damit weibliche Zahl mit 1 addiert führt zu einem ungeraden, männlichen Ergebnis. Damit kommt durch die Zahlen ganz einfach und nachvollziehbar ein Grundprinzip zum Ausdruck: Alles physisch Erscheinende, in Verbindung gebracht mit der 1, führt zu einer Antwort. Diese Antwort ist etwas Neues, das ebenfalls männlich ist und damit dem Absoluten entspricht. Die tierische und menschliche Fortpflanzung folgt demselben Prinzip: Aus der Verbindung von Männlichem und Weiblichem entsteht ein gemeinsames Kind.

2 und 1, gerade und ungerade, sind im weitesten Sinn zu verstehen. Die 1 ist prinzipiell jeder Gedanke, der zu einer Antwort führt, indem er in die Tat umgesetzt wird. Jedes Handeln setzt sich zusammen aus einem mentalen und einem physischen Aspekt, aus 1 + 2, und führt zu einem Ergebnis, zu einer 3. Diese 3 und mit ihr jede weitere ungerade Zahl trägt eine Spannung in sich, die wieder zu Aktivität auffordert und zu neuem Denken anregt. Sie findet Ausgleich durch eine Idee, eine Erfahrung, eine Einsicht oder ein beruhigendes Erlebnis. Der geistige Input, die 1, kann viele Formen haben. Die bestehende Spannung wird dadurch aufgelöst und führt zu einem Ausgleich, den die fortlaufende Zahlenreihe als gerade Zahl darstellt.

Jede gerade Zahl ist ein Vielfaches der 2 und damit Ausdruck der Polarität. Die Spannung innerhalb der ungeraden Zahl ist durch die gerade Zahl vorerst ausgeglichen, baut sich nun aber wieder auf durch die Gegensätze der Pole innerhalb der geraden Zahl. Auf diese Weise stellt die fortlaufende Zahlenreihe dar, was die menschliche Lebenserfahrung bestätigt, nämlich einen kontinuierlichen Wechsel zwischen Unruhe und Ruhe, Frage und Antwort, Problem und Lösung. Die Zahlenreihe ist endlos und ebenso endlos scheint dieser Wechsel, der durch die Doppelfunktion der 3 in Bewegung gehalten wird. Die 3 ist Antrieb und Ziel, und das ein ganzes Leben lang.

Es ist das Prinzip der Dualität, den Ausgleich zu suchen und die Einheit anzustreben, die Verbindung mit der 1. In der fortlaufenden Zahlenfolge wechseln sich gerade und ungerade Zahlen ab und zeigen als Folge bereits wieder diese Dualität, die auf Antwort wartet. Ohne Antwort ist die Folge endlos, es ist innerhalb der Welt der 400 kein Ende abzusehen, keine endgültige Antwort zu erwarten. Jeder Zahl folgt eine nächstgrößere. Jede Antwort trägt die 1 in sich, aber eine endgültige Antwort kann in der Vielheit der 400 nicht gefunden werden.

Es ist eine Umkehr not-wendig hin zum Ein-fachen.

Subtraktion ist die Umkehr der Addition. Jede gerade Zahl minus 1 ergibt ebenfalls eine ungerade Zahl und diese Zahlenfolge verliert sich nicht in einer unendlichen Vielheit, sondern endet mit der 1, sie hat als klares Ziel die ursprüngliche 1 als letztgültige Antwort.

Prinzipiell ist jede ungerade Zahl eine Antwort auf die Fragen und Widersprüchlichkeiten des Daseins. Jede gerade Zahl, jede Dualität, um 1 reduziert oder um 1 vergrößert, führt ans Ziel. Die Addition ist der Weg hinaus in die Welt, in die Vielfalt des Lebens. Auf diesem Weg addiert sich die 1 automatisch, es ist eine Reihenfolge vorgegeben, der unbewusst gefolgt wird, weil gar keine andere Möglichkeit gesehen wird und vorhanden ist. Viele Antworten finden sich unterwegs und doch ist keine wirklich befriedigend. In der +1 lebt die Einheit unerkannt.

Für die Umkehr ist Wachheit notwendig, ein bewusstes Erkennen der 1 in den Erscheinungen der 2. Die Entdeckung dieses Absoluten ist möglich durch ein aufmerksames Erfassen feiner Hinweise, die im eigenen Leben auftauchen. In jeder geraden Zahl, in allem Sicht- und Erlebbaren ist die 1 als Hintergründiges, Absolutes existent. Diese Wahrnehmung lässt sich ausdrücken durch Subtraktion, denn es wird erkannt, dass die 1 in allem enthalten ist. In der -1 wird die Einheit erfassbar.

Diese Einheit reduziert sich nicht auf die Zahl 1. Ebenso wie die 1 in jeder anderen Zahl enthalten ist, existiert auch die Einheit in allem, was aus ihr hervorgegangen ist. Die 1 findet Ausdruck über die 2 und ihre Vielfachen. Sie existiert in der 1 genauso wie in 400, der Zahl der extremen Vielheit. Denn die 400 ist das Gegenüber der 1, ihr eigener gegen-teiliger Ausdruck. Im wörtlichen Sinne von Gegen-teil ist die 400 jener Teil der 1, den sie sich geschaffen hat, um ein Gegenüber zu haben, das sie aber grundsätzlich selbst ist.

Daher sind Addition und Subtraktion in diesem Sinn kein Widerspruch. Sie sind lediglich entgegengesetzte Richtungen auf einem not-wendigen Weg. Das Hinausgehen in die Welt der 400 bis an deren äußerste Grenze ist genauso sinnvoll wie das Umkehren. Beides ist Teil dieses Weges, das eine bedingt das andere. Da gibt es keine Schuld, keine Fehler, keine Schritte, die man besser nicht gemacht hätte. Jeder Schritt hat seine Berechtigung und ist genau so gewollt von jener Seite im Menschen, die zu erkennen er unterwegs ist. Der Mensch ist unterwegs, um zu verstehen, dass das Leben aus Gegensätzen besteht, die in ihrer gegenseitigen Anerkennung zu einer Antwort führen. Jeder Schritt ist motiviert durch 1 + 2 = 3 und führt in die Richtung von 2 + 1 = 3. Die eine 3 ist so lange unbewusster Antrieb, bis die andere 3 eine ultimative Antwort gibt.

Die Welt der 2 x 2 = 4 ist dazu da, dass Widersprüchliches sich begegnet in allen nur möglichen Varianten. Aber der Grund für die Existenz der 2 ist nicht diese 2, sie reduziert sich nicht auf den Selbstzweck. Ihr Ziel ist die 3 als Summe von 2 und 1 und gemeinsam bilden sie etwas Neues.

Das Schriftbild der 1, die Aleph, ist die Abbildung eines Grundsatzes, der dieser Welt der 2 zugrunde liegt. Die Aleph zeigt, dass in der 1 bereits als Prinzip vorhanden ist, was über die 2 in Erscheinung tritt. Sie trägt in sich das Konstruktionsmuster für die Dualität und bringt damit zum Ausdruck, dass in der 1 bereits alles vorliegt, was über die 2 erfahrbare Realität wird. Die materielle Existenz ist die Umsetzung von abstrakten Prinzipien.

Die Grundidee der 2 ist in der 1 als abstraktes Prinzip angelegt. In der 2 x 2 = 4, in der Welt der Materie, wird dieses Prinzip erfahrbar. Die 2 als Grundidee begegnet sich selbst als gelebte Praxis in einer Welt der Materie, die von Dualität bestimmt ist. Die Selbstbegegnung einer Zahl veranschaulicht die Umsetzung eines abstrakten Prinzips in die Praxis. Das gilt grundsätzlich für jede Zahl, die auf die 2 folgt. Damit zeigt sich, dass Materie und physisches Leben auf Gesetzmäßigkeiten basieren, die in der 1 bereits vorbereitet sind.

Diese Gesetzmäßigkeiten entfalten sich von selbst und bringen sich zum Ausdruck in einer immensen Vielfalt, die das irdische Dasein in jeder Hinsicht prägt. Mit der Welt der 400 ist diese Vielfalt in ihrer gesamten Komplexität gemeint. Über die Grenzen der 400 hinauszugehen bedeutet, Einsicht zu gewinnen in deren hintergründige Gesetzmäßigkeiten.

Die Selbstbegegnung von 2 x 2 geschieht in einem 3-dimensionalen Raum, in dem der Mensch als bewusstes Wesen existiert und ausgerichtet ist auf Selbst-Erkenntnis. 10 x 10 ist Ausdruck dieser Selbst-Erkenntnis und als Prinzip bereits in der Aleph sichtbar. Im Bewusstsein bleibt der Mensch 2-dimensional, solange Prinzipien für ihn unerkannt bleiben. Eine Grundidee als solche zu erfassen, verlangt eine zusätzliche Dimension im Denken und Wahrhaben. Sie hebt den Menschen in eine Position des Überblicks und gewährt ihm einen Blick auf Zusammenhänge, in die er bisher unbewusst eingebunden war. Sein Denken wird mit dieser neuen Perspektive 3-dimensional und erreicht in der 3-dimensionalen Welt ein Maximum.

2 wird zu 3, sobald der Mensch erfasst, dass 2 nur in die Entfaltung bringt, was 1 als Anlage zur Verfügung stellt. 2 + 1 = 3 ist die ultimative Antwort auf alle Fragen, die 1 + 2 = 3 stellt. Jede Zahl für sich zeigt diese Antwort als Kubikzahl. Aus 2 x 2 = 4 wird 2 x 2 x 2 = 8 und bringt eine veränderte Sichtweise auf alles Materielle zum Ausdruck. Der Mensch, der sich selbst als Umsetzung der Grundidee 10 x 10 wahrnimmt, fügt diesem Prinzip eine weitere 10 hinzu und komplettiert es zu 10 x 10 x 10 = 1000.

Die Zahl 3 erscheint in der christlichen Terminologie in Zusammenhang mit der Dreifaltigkeit Gottes. Diese Dreifaltigkeit beschreibt als Variante von 1 + 2 = 3, worauf das Leben des Menschen hinausläuft: Gott Vater – 1 – sendet seinen Sohn – 2 – auf die Erde und die Verbindung zwischen Dies- und Jenseits, zwischen 2 + 1, stellt der Heilige Geist – 3 – dar. Sein Symbol ist die weiße Taube: Die weiße Farbe vereint alle anderen Farben in sich, ebenso wie 1 in allen Zahlen und alle Zahlen in 1 enthalten sind; die Taube fliegt mit einer Nachricht hinaus in die Welt und kehrt verlässlich wieder in ihre Heimat zurück.

Lange Zeit, die Überlieferung symbolisiert sie mit 400 Jahren, wirkt der Heilige Geist unerkannt im Leben des Menschen. Zu Pfingsten, am 50. Tag, wenn der Mensch sich als 10 in der Welt der 40 erkennt, nimmt er dieses Wirken des Heiligen Geistes im eigenen Leben bewusst wahr. Im Irdischen das Wirken von etwas Geistigem zu erkennen ist heil-ig, es macht den Menschen heil.

Diese Art von Heilen ist auch gemeint, wenn im Neuen Testament von den Heilungen durch Jesus die Rede ist. Sie haben nichts zu tun mit magischen Techniken, die Jenseitiges für das Diesseitige benutzen wollen. Damit wird Gott vertrieben, wie das Alte Wissen sagt, und es versteht die Heilungen durch Jesus als äußere Bilder für ein inneres Geschehen.

Jesus hat als Mensch die 3 verkörpert, er hat in der Welt der Dualität gelebt und sich als Sohn Gottes bezeichnet, er war sich seiner Existenz als 2 und gleichzeitig als 1 bewusst. Der Glaube an diese Verbindung von 2 + 1 in menschlicher Gestalt, personifiziert durch Jesus, bringt ein Heil-Sein im Sinne von Ganz-Werden. Die 3 symbolisiert dieses Ganz-Werden. Es ist damit ein Erlöst-Werden gemeint von einem Denken und Wahrhaben, das auf die begrenzte und widersprüchliche Welt der Dualität reduziert ist. Die 3 geht über diese 2 hinaus und verbindet sie mit der 1. Das hebräische „choleh“ bedeutet „krank“, und „chol“ wird übersetzt mit „normal, allgemein“. Das Alte Wissen sieht eine Verbindung zwischen dem Begriff „krank“ und der „normalen“ Welt der 2; diese Welt wird „heil“ durch die Verbindung mit der 1, dem Absoluten.

Der Sohn als „Heil-and“ weiß, dass er als 3 die menschliche 2 verkörpert und gleichzeitig die 1 mit dem Vater gemeinsam hat. Die Bibel zitiert ihn mit den Worten „ich und der Vater sind eins“. Dieser Sohn weiß, die 1 des Vaters ist viel größer als er selbst, aber er als 10 ist Teil davon. Sein Bewusstsein erfasst, was die 1 über das Schriftbild der Aleph zeigt: Die 10 ist in der 1 enthalten. Es nimmt wahr, als menschliche 10 der 1 zu gleichen und ein Teil davon zu sein. Die biblische Schöpfungsgeschichte lässt wissen, dass der Mensch im Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde und der Sohn Gottes ist sich dessen bewusst. Die Grundlage seiner Existenz ist das Wissen: Ich und der Vater sind 1, ohne ihn kann ich nichts tun. Er tut durch mich.

Dieser Heiland erlöst die Welt der 2, indem er sie immer wieder und unermüdlich auf die 1 verweist. Er weiß, das Leiden in dieser Welt der Dualität findet sein Ende, wenn die Sichtweise stirbt, die sich auf diese Welt des Kreuzes, der 400, reduziert. Dann geht die 2 über ihre bisherigen Grenzen hinaus und verbindet sich mit 1 zu 3.

Diese 3 hat ihre Entsprechung in der Bezeichnung als Heiliger Geist und ist zugleich das Prinzip der Auferstehung. Für die Verbindung von Himmel und Erde gibt es in den Heiligen Schriften verschiedene Darstellungen, die ein und dasselbe Geschehen beschreiben und das auch in der einfachen Formel 2 + 1 = 3 zum Ausdruck kommt. Solche Bilder und Erzählungen schildern nicht so sehr historische Ereignisse, sondern in erster Linie einen Prozess in jedem einzelnen menschlichen Bewusstsein.

Aus der Perspektive von Zahlen stellen sich Begriffe der Bibel in einem ganz neuen Zusammenhang dar. Sie werfen einen ungewohnten Blick auf Erzählungen und Gleichnisse und eröffnen dem Verstehen einen bisher verschlossenen Raum. Altes und Neues Testament können auf dieser Basis als Beschreibungen des menschlichen Lebens verstanden werden. Religiöse Begriffe werden damit nicht mehr nur ins Außen projiziert, auf lange zurückliegende Ereignisse in alten Zeiten und vergangenen Kulturen. Das Bild eines fernen Gottes irgendwo im Himmel oder die Vorstellung von helfenden geistigen Wesen finden allmählich auch im eigenen Ich ihre Entsprechung.

Religiöse Begriffe sind mit traditionellen Vorstellungen verbunden, die sich über Generationen und Jahrhunderte tief eingeprägt haben. Sie bilden für den gläubigen Menschen eine unerschütterliche Basis. Auf einem ebenso soliden Fundament steht auf der anderen Seite die Weltanschauung des wissenschaftlichen Denkers, dessen Erkenntnisse ausschließlich auf rationaler Logik und empirischer Nachvollziehbarkeit beruhen. Für den Wissenschaftler stellt es eine Provokation dar, dass Zahlen auch eine qualitative Aussagekraft besitzen sollen. Ebenso ist es für den Gläubigen ein Sakrileg, religiöse Inhalte auf die qualitative Aussage von Zahlen zu komprimieren.

Beide Standpunkte sind nachvollziehbar. Und beide Standpunkte bilden ab, wie die Wahrnehmung innerhalb der Dualität funktioniert, nämlich in polaren Extremen. Die Sprache der Zahlen, die beide gleichermaßen herausfordert, ist eigentlich das große „und“, das beide verbindet.

Glaubenssymbole in direkten Zusammenhang mit dem eigenen menschlichen Sein zu bringen, mag ketzerisch, überheblich oder pathetisch klingen. Aber eigentlich beschreiben die Begriffe der christlichen Terminologie Bewusstseinsphasen und es ist legitim, diesen Bezeichnungen ihren Pathos zu nehmen, die Distanz zu ihnen zu überwinden und sie ins Leben zu holen. Das ist sehr ungewohnt und lange Zeit scheut sich der Mensch davor, diese Hemmschwelle zu übertreten. Sie baut sich auf aus tief eingeprägten religiösen und persönlichen Denkmustern. Früher oder später ist dieser entscheidende Schritt aber für jeden möglich.

Denn in jedem Menschen lebt der Sinn seiner Existenz und die Zahlen zeigen diesen Sinn in einer einfachen Formel: 1 + 2 + 3 = 6. Die gemeinsame Absicht von 1, 2 und 3 ist die verbindende 6. Wer, wenn nicht der Mensch, könnte diese Verbindung darstellen zwischen Gott und der Welt, zwischen Dies- und Jenseits, zwischen Zeitlichem und Absolutem. Der Sinn des menschlichen Bewusstseins und damit seine Aufgabe ist es, sich zu entwickeln, Zusammenhänge einzusehen und dadurch Verbindungen zu erkennen. Die Entwicklung des Menschen zielt ab auf die Erkenntnis, selbst diese verbindende 6 zu sein, der lebende „Haken“, der alles Gegensätzliche wieder bewusst zu einer neuen Ganzheit zusammenfügt.

Die Absicht und das Ziel jeder einzelnen 6 ist 21, denn 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 21. Diese Zahl ist als 2–1 direkter Ausdruck für die Rückverbindung der Dualität zur Einheit und zeigt auch über die Ziffernsumme 3 den Kern ihrer Aussage. 21 ist eine 10 + 10 mit Bezug zur 1 und als 2–1 die Umkehrung von 1–2, dem Beginn der Vielheit. Der Mensch als 20 mit Bezug zur 1 beschäftigt sich bewusst mit diesen Zusammenhängen, setzt sich gedanklich damit auseinander und beobachtet, dass sein eigenes persönliches Erleben und Tun direkten Bezug hat zum Bereich des Absoluten. Er setzt in Form von Aktivität und Kreativität Impulse um, die er als Intuition aus diesem Bereich kommend erkennt.

Die natürlichen Zahlen bilden ihre Reihenfolge durch die kontinuierliche Addition von +1 und sind in Summe immer auf die 3 ausgerichtet. Optisch kommt dieses qualitative Prinzip zum Ausdruck, indem alle natürlichen Zahlenreihen, beginnend bei 1 bis zu jeder beliebigen Zahl, sich immer zu „Dreieckszahlen“ addieren. Dieser mathematische Begriff leitet sich von der Anzahl der Steine ab, die man zum Legen eines gleichseitigen Dreiecks benötigt.

Aus 1 + 2 + 3 = 6 Steinen lässt sich ein Dreieck bilden mit 3 Steinen an jeder Seite, aus 1 + 2 + 3 + 4 = 10 Steinen ein Dreieck mit jeweils 4 seitlichen Steinen. Dieses Phänomen setzt sich beliebig fort. Immer definiert die größte addierte Zahl auch die Seitenlänge des Dreiecks und stellt über diese einfache geometrische Form das Feld vor Augen, das die Zahlen gemeinsam bilden; es ist immer geprägt durch die 3 und beinhaltet sowohl alle Teile des Ganzen als auch deren gemeinsame Summe.

Dreieckszahlen weisen einige mathematische Besonderheiten auf. Aus qualitativer Sicht bemerkenswert ist vor allem die Tatsache, dass jede natürliche Zahl sich als Summe von höchstens 3 Dreieckszahlen darstellen lässt, wie der Mathematiker Friedrich Gauß feststellte. Von ihm stammt auch die Formel zur Berechnung dieser Zahlenreihen: n x (n+1), das Ergebnis geteilt durch 2. Auf diese Weise lässt sich zum Beispiel die Summe von 6 mit allen Zahlen, die ihr vorausgehen, berechnen: 6 x 7 = 42 : 2 = 21.

Die Summe der Kehrwerte aller Dreieckszahlen ist 2; dieses mathematische Phänomen betont das qualitative Verhältnis zwischen 2 und 3, deren gegenseitiger und einander bedingender Bezug sich konträr und einander ausschließend in die Wahrnehmung bringt.

Das 1–4-Prinzip

Nach dem Alten Wissen informiert dieses Prinzip über eine grundlegende Ordnung, die sich sowohl in Zahlen ausdrückt als auch äußerlich wahrnehmbar ist. 1 steht dabei für eine übergeordnete Einheit und 4 ist die Zahl der materiellen Welt. Seinen Ausdruck findet dieses Prinzip in der Tatsache, dass es 4 Himmelsrichtungen gibt, dass sich 1 Jahr unterteilt in 4 Jahreszeiten und in 4 Quartale; das Zeitmaß 1 Stunde gliedert sich in Viertelstunden, jede größere Stadt hat verschiedene Viertel. Das Altertum kannte 4 irdische Elemente und davon abgeleitet 4 menschliche Temperamente.

Das Prinzip von 1–4 kommt auch im menschlichen Körper zum Ausdruck mit 1 Kopf und 4 Gliedmaßen oder der Hand mit 4 Fingern und 1 Daumen. Ohne Daumen kann der Mensch nicht greifen, ohne Kopf nicht be-greifen. 1–4 zeigt sich auch im Unterschied zwischen den Zahlen für „Mensch = Adam“ 1–4–40 und dem Wort „Blut“ 4–40. Adam ist der Mensch im Bild und Gleichnis Gottes, ohne die 1 ist er reduziert auf seinen physischen Körper, symbolisiert durch Blut.

Aus den ältesten Schichten der Weisheitslehre stammt der Begriff „Äther“; er steht für ein den gesamten Kosmos erfüllendes Fünftes, eine „Quintessenz“. Pythagoras greift auf dieses Wissen zurück und sieht darin eine Leben spendende Kraft, die alles durchdringt, was aus ihr hervorgeht. Dieses Fünfte ist die 1 gegenüber der 4.

Das Bild des gekreuzigten Christus zeigt die göttliche 1 auf der irdischen 4 festgenagelt. Die 1 ist in der menschlichen Verkörperung untrennbar verbunden mit der 4, die 4 Balken des Kreuzes symbolisieren das Irdische. Im Leben des Gottessohnes als Mensch wird sein Blut vergossen, sein 1-Sein mit dem Vater wird nicht gesehen. Es ist einer Wahrnehmung, die sich auf das rein Materielle der 4 reduziert, nicht möglich, die 1 zu erfassen. Die Symbolik von Blut zeigt die Reduktion des Menschen 1–4–40 auf 4–40, auf Materie und Zeit.

Lange wird der jenseitige Aspekt im Leben als Mensch nicht erfasst, und damit verbunden ist Leid und Tod.

Die Besonderheit von 10–5–6–5

Der biblische Gottesname „Jahwe“ wird in Zahlen ausgedrückt 10–5–6–5 geschrieben, in Buchstaben JHWH. Das Alte Wissen sieht darin ebenfalls eine Zahlenformel, die den Sinn des menschlichen Lebens abbildet, und misst ihr grundlegende Bedeutung zu. Nach der Überlieferung steht die 10 in 10–5–6–5 für Gott und die Kombination 5–6–5 für den Menschen, der im Bild und Gleichnis Gottes geschaffen wurde. Dieser Mensch besteht aus einer dies- und einer jenseitigen 5, die eine 6 miteinander verbindet. Damit ist 10–5–6–5 ein synonymer Ausdruck für 10–6–10 im Schriftbild der Aleph. Die „10 oben“ und die „10 unten“ in der Aleph haben ihre Entsprechung in der „10 oben“ und in der „5–6–5 unten“ im Begriff JHWH.

Es kommen durch diese Zahlen verschiedene Aspekte zum Ausdruck, vordergründig die 6 als verbindende Funktion des menschlichen Bewusstseins. Die „10 oben“, die sich „unten“ in 5 + 5 teilt, bildet auch eine Variante der 1 ab, aus der die 2 der Dualität hervorgeht.

Die 5 aus 1 + 4 steht für das Zusammenwirken von Geist und Materie. Damit ist gemeint, dass Materie Ausdruck eines Absoluten ist und Materie und Geist ständig miteinander in Beziehung stehen. Dieses Zusammenwirken ist ein Prinzip, das die Basis bildet für eine erlebbare physische Welt. Es gilt daher auch für den Menschen als Teil dieser Welt, und die Fähigkeit es bewusst zu erfassen, ist in ihm ebenfalls bereits prinzipiell vorgesehen. 5–6–5 zeigt den Menschen, in dessen Bewusstsein eine Begegnung von Prinzip und Wahrnehmung des Prinzips vorbereitet ist. Die 5 spiegelt sich über die 6 und diese Spiegelung bringt zum Ausdruck, dass ein Prinzip darauf wartet, vom menschlichen Bewusstsein erfasst zu werden. Die Zahlen informieren darüber, dass das Prinzip und seine unverfälschte Wahrnehmung identisch sind. Jedes optische Spiegelbild ist eine genaue Abbildung des Originals und dasselbe gilt für das bewusste Erkennen. In der Sprache der Zahlen stellt die Spiegelung über 6 dar, dass die Möglichkeit besteht, Zusammenhänge zu sehen, dass diese Ein-Sicht aber noch aussteht. Ein Erfassen ist bereits grundsätzlich vorbereitet, vorerst ist der Spiegel der Wahrnehmung aber noch blind dafür.

Die irdische 5 kann die prinzipielle 5 vorerst nicht erfassen, weil sie sich selbst nicht als 5 wahrnimmt. Dafür bildet das Erkennen ihrer irdischen Existenz als 4 + 1 die Voraussetzung. Solange sie sich nur als 4, als rein materielles Wesen sieht und die 1 von sich abtrennt oder ganz leugnet, ist die 5 für sie überhaupt nicht existent. Erst wenn das Bewusstsein in seinem ganz individuellen Alltag Impulse aus einem nicht-materiellen Bereich zu akzeptieren lernt, kommt es zur Annäherung von 4 + 1. Der Spiegel der Wahrnehmung wird zunehmend klarer und allmählich stehen sich 5 und 5 identisch gegenüber. Die Kombinationsgabe der 6 verbindet 5 + 5 zu einer gemeinsamen 10. Der Mensch erlebt sich nun als bewusste 10 und erfasst als solche die Prinzipien, die seiner und jeder physischen Existenz zugrunde liegen.

10–5–6–5 wird dadurch zu 10–10 und gleichzeitig zu einer Variante des Schriftbildes der Aleph. Die Aleph zeigt 2 Jod, die sich über eine 6 spiegeln: 10–6–10. Diese 6 hat dieselbe verbindende Funktion wie in der Spiegelung von 5–6–5. Die bewusste „10 unten“, ob aus 5–6–5 oder schon vorbereitet in der Aleph, erkennt nun auch klar, dass sie identisch ist mit der „10 oben“. Die Kombination von 5 + 5 zu 10 verläuft parallel zu der Kombination von 10 + 10 zu 20. Die Zahlen im Schriftbild der 1 und die Zahlen des Gottesnamens JHWH beinhalten dieselbe Aussage. In beiden Fällen wird 10 und 10 zu 20. Die 10 im Absoluten, die „10 oben“ findet damit ihre Entsprechung in der „10 unten“ im Materiellen. Der Mensch als 20 ist sich bewusst, dass sein Handeln vom Absoluten gelenkt wird.

Dieses Handeln zeigt sich vorerst nicht so sehr in einem äußeren Aktivsein, sondern in einer inneren, gedanklichen Beschäftigung. Die 20 beobachtet, dass intuitive Impulse in ihr Denken eindringen und zum Handeln anregen. Diesen Impulsen wird nicht blind gefolgt, sondern sie werden abgeglichen mit einem vom Verstand geleiteten Denken. Eine Kombination aus beidem, von Intuition und Verstand, ergibt ein vernünftiges Handeln, das beide Aspekte gleichermaßen berücksichtigt. Dieses Miteinander von Intuition und Verstand kommt ebenfalls in der einfachen Addition 10 + 10 = 20 zum Ausdruck; die eine 10, der diesseits-bezogene Verstand, und die andere 10, die jenseits-bezogene Intuition, verbinden sich zu einem reifen, bewussten Aktivsein, das beidem gerecht wird.

Die grundsätzliche Bedeutung des Namens Jahwe ist „sein“. Um dieses Sein erfassen zu können, ist nach dem Alten Wissen die Erfahrung des Nicht-Seins erforderlich. „Nicht“ wird im Hebräischen mit denselben Zeichen geschrieben wie „El“ = Gott. Im Deutschen haben „ich“ und „n-ich-t“ große Ähnlichkeit. Im individuellen Ich wird das Nicht-Sein erfahren als Gegensatz zum Sein. Dieses Ich erlebt seine Existenz einem unberechenbaren Schicksal ausgeliefert und bedroht von Vernichtung und Tod. In der Gewissheit über das unausweichliche Ende der eigenen materiellen Existenz erfährt jeder Mensch dieses Nicht-Sein. Das Leben in Zeit und Raum bietet in einer unvorstellbaren Vielfalt die Möglichkeit für diese Wahrnehmung. Jede einzelne menschliche Existenz ist nichts anderes als die individuelle Erfahrung von Nicht-Sein in diesem Sinn. Die materielle Welt zielt darauf ab, dass das menschliche Bewusstsein vom Nicht-Sein zum Sein findet.

Dieses Sein bilden Zahlen ab als 10–5–6–5, das sich in eine irdische und eine nicht-irdische Hälfte teilt. Der Sinn des menschlichen Lebens ist es, die irdische 6–5 mit der jenseitigen 10–5 zu einer Einheit zu verbinden, sagt das Alte Wissen. Es beschreibt dieses Zusammenfinden von Nicht-Sein und Sein als Öffnen des „3. Auges“. Das 3. Auge ist in diesen Überlieferungen ein Synonym für die Jod, die 10.

Das Auge bleibt so lange geschlossen, solange die 5 nicht als 4 + 1 erkannt wird und damit auch die Verbindung zu einer gegenüberliegenden 5 nicht möglich ist. Erst das Erfassen und Wahrhaben dieser Zusammenhänge eröffnet eine neue Sicht, in der sich das Gegensätzliche zu etwas Neuem, einem Dritten ergänzt. Bildlich gesehen öffnet sich zusätzlich zu den beiden Augen, die das Sichtbare wahrnehmen, ein drittes, inneres Auge und beobachtet das Wirken eines unsichtbaren Absoluten.

Der Name „Jahwe“ darf nach der jüdischen Tradition nicht ausgesprochen werden, weil er eigentlich gar nicht ausgesprochen werden kann. Es ist nicht möglich, den Konsonanten JHWH eindeutig Vokale zuzuordnen, denn alle Vokale müssten gleichzeitig verwendet werden, um der Bedeutung dieses Begriffes gerecht zu werden. Damit soll eine unbeschreibliche Vielfalt zum Ausdruck kommen, die dieses Wort symbolisiert und die ihre Entsprechung findet in der Komplexität der materiellen Schöpfung und der unermesslichen Ausdehnung des Universums. Die Erschaffung dieser Welt der Vielheit erfüllt ihren Sinn dadurch, dass es dem Menschen durch sein Leben in ihr möglich ist, vom Nicht-Sein zum Sein zu finden und sich dadurch selbst zu erkennen.

Selbst-Erkenntnis als Sinn des Menschseins ist in jedem einzelnen Bewusstsein als 10–5–6–5 angelegt und stellt sich dar als 10–10. Sich selbst als 10 bewusst erkennen, kann die 20. Für sie wird die Zweiheit begreiflich, die überall und auch im Menschen ihren Ausdruck findet und angelegt ist im Schriftbild der Aleph. Die 20 sieht die gegenseitige Ergänzung von Jenseitigem und Diesseitigem, von Ewigem und Zeitlichem, von Gott und Mensch, von Mann und Frau. Sie ist fähig, zu einem Ganzen zu verbinden, was scheinbar gegensätzlich und getrennt ist.

Diese Kombinationsgabe, die Qualität der Zahl 6, ist Voraussetzung für die 20 und gleichzeitig ihre Fähigkeit. Das „und“ der Waw tritt 3-mal auf und verbindet 4 + 1, 5 + 5, 10 + 10. Ein 3-faches „und“, eine 3-fache 6 ermöglicht dem Bewusstsein Selbst-Erkenntnis als 20. 20 ist die 10, die sich selbst als 10 erkennt.

6 und 20 bilden gemeinsam 26, den Äußeren Wert von 10–5–6–5, von JHWH.

Kombinationen von Zahlen

Grundsätzlich gelten auch für den qualitativen Aspekt der Zahlen die Grundrechenarten der Mathematik. Darüber hinaus und in Kombination damit lassen sich auch andere Bezüge erkennen, die sich dem intuitiven Verstehen erschließen. Diese Einsichten sprechen Verstand und Empfinden gleichermaßen an, sind stimmig und entsprechen auch einer nachvollziehbaren Logik. Wie dieses Zusammenwirken von Zahlen gemeint ist, zeigt ein Vergleich der Grundrechenarten Multiplikation und Addition.

Die gegenseitige Begegnung der Zahlen in der Multiplikation drückt eine Intensität aus, ähnlich dem Verschmelzen bei einer chemischen Reaktion. Diese Wirkung ist in der Addition nicht gegeben. Gleichzeitig lassen sich beide Vorgänge, Addition und Multiplikation, nicht wirklich nach dem gewohnten Verständnis kategorisieren. Die Übergänge sind nicht so scharf, widersprechen einander nicht, sondern ergänzen sich gegenseitig. Es ist nicht eine lineare Eindeutigkeit gegeben, sondern ein lebendiges Ineinander-Verwoben-Sein. Über die Grundrechenarten eröffnet sich dem logischen Denken ein Zugang, sie stellen aber kein Prinzip im eigentlichen Sinn dar.

Die Addition bringt zum Ausdruck, dass Zahlen weiterhin als solche eigenständig und erhalten bleiben. Ihre Summe zeigt eine gemeinsame Absicht an, beschreibt ein gemeinsames Feld. Addition meint das gemeinsame Wirken selbständiger Individuen, einzelner Aspekte und definiert das Ganze, worauf sie in dieser Kombination ausgerichtet sind.

Grundsätzlich bringen die Zahlen 1 und 2 als Beginn der natürlichen Zahlenreihe einen Prozess in Gang und sind in den darauf folgenden Zahlen wirksam. Jede einzelne Zahl steht für einen aktuellen Moment in diesem Prozess, hat eine Entwicklung hinter sich und verweist auf eine konkrete Absicht. Dieses Geschehen im Absoluten lässt sich mit einem zeitlichen Ablauf vergleichen. In dieser Symbolik ist jede einzelne Zahl „Gegenwart“, hat „Vergangenheit“ und verweist auf eine „Zukunft“.

Dieser Prozess lässt sich als Addition darstellen. Die „gegenwärtige“ Zahl setzt sich zusammen aus ihren Vorgängerinnen, so etwa 3 = 1 + 2. Die 3 ist in diesem Fall das Jetzt, 1 und 2 das Vorausgehende. Die Summe aus „Gegenwart“ und „Vergangenheit“ verweist auf eine „zukünftige“ Absicht oder Entwicklung: 1 + 2 + 3 = 6. Auch diese 6 ist die Summe aus Vorangegangenem, sie ist 1 + 2 + 3 oder 2 + 4 oder 1 + 5; diese „Vergangenheit“ hat individuelle Schwerpunkte. Wenn der Blick „zurück“ alle Aspekte anerkennt, die der 6 vorangehen, dann zeigt sich darin deren gemeinsame Absicht und Zielsetzung: 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 21.

In der Multiplikation färben sich die jeweiligen Faktoren gegenseitig, ihr Produkt ist etwas Neues und trägt diese Färbung in sich. Die Charaktere der jeweiligen Zahlen verschmelzen zu einem Produkt und kommen darin zum Ausdruck; sie geben ihre jeweilige Eigenständigkeit zu Gunsten einer gemeinsamen Aussage auf.

So etwa drückt die 2 jeder anderen Zahl in der Multiplikation den prägenden Stempel der Dualität auf, sie verdoppelt sie im Sinne einer täuschenden Spiegelung. Die Täuschung kommt zustande, weil der Spiegel aufgrund seiner „trüben“ Oberfläche nicht als solcher erkannt wird. Die ursprüngliche Zahl und damit deren ursprüngliche Qualität, deren eigentliche Aussage ist nicht wahrnehmbar in einer Welt der Zweiheit. Sie wird mit der Division durch 2 wieder daraus befreit und so in ihrem Charakter, der dem Absoluten entspricht, sichtbar. 2 x 2 = 4 als Zahl der dualen Welt der Materie ist eine Bestätigung der Dualität durch sich selbst und gleichzeitig eine Begrenzung auf sich selbst.

Die Multiplikation mit 3 überträgt die zwischen 1 + 2 liegende Spannung; 3 x 3 = 9 steht für äußerste Spannung und daraus folgende Erkenntnis. Die 3 ist grundsätzlich eine Synthese von vermeintlich Unvereinbarem in sich selbst und damit auch in jeder ihrer Vielfachen.

3 x 4 = 4 x 3 = 12 ist sowohl Maß als auch Grenze für die Dynamik in der materiellen Welt, für das Leben in Zeit und Raum. Die in sich statische 2x2 und die spannungsgeladene Dynamik der 3, dieser Gegensatz aus Statik und Dynamik fördert die Spannung der 3, macht sie konkret. Konkret wird damit Schritt für Schritt auch die 3 aus 2 + 1.

Die Zahl 7 ist der Ausdruck für die Vielfalt des Lebens. Sie erscheint in der Welt der Dualität als 2 x 7 = 14. Die 7 erfährt durch die 2 eine Spiegelung, auch darstellbar als 7 + 7 und verrät über das Ergebnis 14 ihre Ausrichtung, nämlich die Kombination von 1 + 4.

3 x 7 = 21 ist das Ergebnis, wenn sich Dynamik und Vielfalt des Lebens begegnen. Diese 21 ist identisch mit der Absicht der Zahl 6, die sich aus 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 ablesen lässt und macht deutlich, dass das Leben aus Zwei-Sein und Eins-Sein besteht und als solches erkannt und gelebt werden will.

Die Besonderheit der Primzahlen

Primzahlen werden definiert als Zahlen, die größer als 1 und nur durch sich selbst und 1 teilbar sind. Sie sind die Individualisten unter den Zahlen mit ausschließlichem und direktem Bezug zur 1. Auf diese Weise stellen sie eine Parallele dar zum individuellen menschlichen Bewusstsein, das auf seine ganz persönliche und unverwechselbare Art als 10 eine Verbindung zur 1 lebt.

Diese Verbindung bleibt vorerst allerdings unbewusst. Während dieser Zeit fühlt sich der einzelne abhängig von anderen Menschen. Er sucht bei ihnen Anerkennung, Bestätigung, Wärme und Zuneigung. Diese Abhängigkeit ist aber nur scheinbar und vorübergehend. Sie verliert sich mit zunehmender Orientierung an der 1 im eigenen Inneren. Dort baut sich allmählich die eigene Intuition als Entscheidungsinstanz auf. Der Bezug zu den Mitmenschen bleibt, wird aber freier. Die 10, die sich selbst als solche erkennt, erlebt sich als autonom. Ihr Denken und Handeln richtet sich nicht danach, was andere für richtig halten. Sie ist nicht das Produkt von Meinungen und Vorgaben anderer. Damit weist das individuelle Bewusstsein eine weitere Gemeinsamkeit mit Primzahlen auf, denn auch sie sind niemals Produkte anderer Zahlen und zeigen damit ihre Unabhängigkeit.

Das Auftreten von Primzahlen ist nicht genau berechenbar, sie lassen keine äußere Gesetzmäßigkeit erkennen. Es zeichnet sie aber die Besonderheit aus, dass sie in direkter Nachbarschaft zu 6 und ihren Vielfachen erscheinen und jeweils -1 oder +1 davon entfernt sind. Eine Ausnahme bilden die Zahlen 2 und 3, die überhaupt eine Sonderstellung einnehmen und gleichzeitig auch Primzahlen sind.

Über diese Nähe zur 6 zeigt sich in der qualitativen Betrachtung der Zahlen wieder ein Bezug zum menschlichen Bewusstsein. Sowohl 6 als auch 1 haben wesentliche Aussagekraft für die menschliche Existenz. Dass Primzahlen in Verbindung mit diesen Zahlen auftreten, lässt eine hintergründige Ordnung und gleichzeitig einen Zusammenhang zwischen ihnen und dem Menschen erkennen. Primzahlen erscheinen in der linearen Zahlenfolge zufällig, es gelten für sie aber offensichtlich hintergründig doch Regeln. Dasselbe gilt für die Ereignisse des physischen Alltags, die unberechenbar, unerwartet und scheinbar zufällig auf den Plan treten. Mit zunehmender Aufmerksamkeit lassen sie ein hintergründiges Wirken erkennen und den Schluss zu, dass alles Wahrnehmbare einer nicht wahrnehmbaren Ordnung folgt. Das Bewusstsein, das diese Aufmerksamkeit entwickelt, erfasst sich selbst als 10 und damit als einen ganz individuellen Ausdruck der 1. Diese 10 hat wie eine Primzahl einen einzigartigen Bezug zur 1. Primzahlen sind in diesem Sinn Synonyme für jeden einzelnen Menschen, der sich mit Hilfe seiner Kombinationsgabe als 6 unter direktem Bezug zur 1 als 10 erfasst.

In einem System von 24 Zahlen, dargestellt als Raute, lässt sich das Auftreten der Primzahlen übersichtlich darstellen. 24 ist das Maß der 12 in der Dualität. Die irdischen Kreisläufe basieren auf den Zahlen 12 und 24; das Jahr hat 12 Monate, der Tag 24 Stunden. Die Zahlen 6, 12, 18 und 24 stellen in der Raute die 4 Eckpunkte dar, an denen sich beidseitig Primzahlen bilden. Dieses System erweitert sich ab 25, indem es den Kreislauf der 24 durchbricht und spiralförmig neue Zyklen eröffnet, in denen sich dieselbe Besonderheit fortsetzt.


Im Alten Wissen ist die sichtbare Welt nur für die Sinnesorgane rund, entspricht im Absoluten der 4 und bildet mit 4 Ecken den Gegensatz zum Runden ab. Die prinzipiell quadratische 4 erscheint äußerlich als rund. Damit kommt ein widersprüchliches Anderssein zum Ausdruck, das bei der Teilung der 1 in die 2 ansetzt und die materielle Welt der 4 prägt. Sie ist Ausdruck von 2 x 2, von Selbstbegegnung und Selbstgenügsamkeit der Dualität.

Zahlen ermöglichen mit ihrer qualitativen Aussagekraft generell eine Zusammenführung von Widersprüchlichem. Primzahlen verbinden die Welt des Runden und des Viereckigen, indem sie innerhalb des Kreislaufs der 24 die 4 Eckpunkte betonen. Sie demonstrieren damit gewissermaßen eine „Quadratur des Kreises“ und durchbrechen gleichzeitig durch spiralförmige Erweiterung die Grenzen des Runden.

Der Zyklus der 24 enthält die 9 Primzahlen 2, 3, 5, 7, 11, 13, 17, 19 und 23, die sich zur Zahl 100 summieren. Diese Summe kann als die gemeinsame qualitative Absicht dieser 9 Zahlen betrachtet werden. Sie besteht darin, einen Raum zu schaffen, der durch die gegenseitige Begegnung von 10 zu 10 bestimmt wird, denn 10 x 10 = 100. Auf das Bewusstsein übertragen heißt das, ein individueller Mensch, der die 5 + 5 in sich zu 10 verbunden hat, begegnet einem anderen Menschen, für den dasselbe gilt. Die Primzahlen lassen erkennen, dass die Zyklen des Irdischen, ausgedrückt durch die Zahl 24, darauf ausgerichtet sind, als Raum für solche Begegnungen zu dienen.

Es stellt sich auf diese Weise etwas dar, das ein grundlegendes Prinzip menschlicher Existenz verdeutlicht: Die Absicht menschlicher Individuen, symbolisiert durch die Primzahlen, ist die gegenseitige Begegnung von bewusster 10 mit bewusster 10. In dieser Begegnung lebt der direkte Bezug zur 1, denn die andere 10 wird ebenso als Aspekt der 1 gesehen wie die eigene 10. Jede Begegnung im Feld der 100 von 10 zu 10 bezieht sich auf die 1 und ergibt mit ihr in Summe 101, wieder eine Primzahl.

Diese Zahl bildet sich auch, wenn man entgegen den mathematischen Regeln die 1 als Primzahl betrachtet und mit den anderen 9 summiert. Auf diese Weise kommt das Erkennen der 1 zum Ausdruck. Dann ist auch die Zahl 24 beidseitig von Primzahlen umgeben, der Zyklus erscheint harmonischer und komplettiert sich gewissermaßen. Aus 9 + 1 wird 10; 9 Primzahlen bilden gemeinsam mit 1 ein Feld und drücken eine gemeinsame Absicht aus. Dieses 9 + 1 = 10 im Bild der Primzahlen deckt sich auf erstaunliche Weise mit den Aussagen der hebräischen Schriftzeichen im Alten Wissen.

Primzahlen treten für das mathematische Verständnis zufällig auf. Grundsätzlich ist alles Ungeplante im Leben, alles nicht Vorstellbare und alles Zufällige etwas, das außerhalb berechenbarer Gesetzmäßigkeit liegt. Schon die Wörter Zu-fall und Ein-fall weisen darauf hin, dass etwas „von oben“ kommt, dass es gewissermaßen auf die Erde „fällt“ und sich in Form eines Gedankens oder Erlebens manifestiert. Zu-fälle und Ein-fälle als Impulse „von oben“ zu sehen, entspricht der Sichtweise einer bewussten 10.

Jede menschliche 10 ist eine einmalige Variante des Prinzips 10 und erlebt sich vorläufig ebenfalls als „zufällig“, solange sie nicht die Prinzipien erkennt, die ihre Existenz ausmachen. Das ändert sich, sobald sich den einzelnen Versionen der 10 erschließt, was jeder ihrer Existenzen zugrunde liegt, nämlich der Bezug zur 1. Dieses Erkennen (= 9) der 1 macht die eigene 10 bewusst und genauso die der anderen. Die individuelle 10 behält ihre Einmaligkeit und anerkennt gleichzeitig die Autonomie und Perfektion jeder anderen Variante. Dieses Miteinander drücken die Zahlen durch Addition aus und deshalb summieren sich die Primzahlen. Gemeinsam bilden sie die Zahl 100 und beschreiben damit ein verändertes Niveau der Begegnung von 10 zu 10.

Der Mensch wird damit gleichzeitig zur 20 als 10 + 10, zur 1000 als 10 x 10 x 10 und zur 101. Diese 3 Zahlen bringen dasselbe zum Ausdruck und sind Synonyme für die Rückverbindung mit der 1 in einer neuen Ganzheit. In der 101 stehen sich jeweils eine 1 gegenüber und ihre verbindende Mitte bildet die beiderseitige Bereitschaft, gegen 0 zu gehen.

Die gemeinsame Absicht der 101 und aller ihr vorausgehenden Zahlen zeigt sich als Addition und ergibt die Zahl 5151, die auf andere Weise noch einmal das gleiche er-zählt: Das Feld der 101 möchte als Spiegel- und Begegnungsfläche erfahren werden für Individuen, die als 50 in enger Verbindung mit der 1 leben. Sie haben sich durch ganz persönliches Einsehen während ihres Daseins im Zeitlichen der 40 als 10 erfahren. Jetzt erleben sie sich als 50 = 10 + 40 und nehmen in dieser Existenz Impulse der 1 wahr, die sie bewusst erfassen und von denen sie sich leiten lassen.

Das Alte Wissen bestätigt diese veränderte Art der Lebensführung über den Begriff „essen“, achol, 1–20–30 mit dem Äußeren Wert 51; er bedeutet gleichzeitig „vollenden, vervollständigen“. Nach dem Alten Wissen ist damit gemeint, dass man die Dinge, die man isst, zu einem Ganzen mit sich werden lässt. Jede Nahrung im weitesten Sinn, die der 50 begegnet, wird als von der 1 kommend gesehen und ist von Bedeutung. Impulse der 1, die eine individuelle 50 „isst“, indem sie sie mental erfasst, vervollständigt und vollendet sie durch ihre Reaktion darauf. Nahrung in diesem Sinn ist jede Begegnung, jedes Erleben, alle Gedanken und Gefühle. Essen bedeutet integrieren und entspricht der verbindenden Funktion der 6. Das bedeutet aber nicht, sich alles unkritisch einzuverleiben, zu allem „ja“ zu sagen für das eigene persönliche Leben. Ein bewusstes und gleichzeitig beobachtendes Wahrnehmen ist damit gemeint und ein Reagieren darauf entsprechend der eigenen Intuition.

Diese veränderte Art der Lebensführung geschieht innerhalb der gewohnten Umgebung, innerhalb der Kreisläufe und Gesetzmäßigkeiten der materiellen Welt, die von Dualität geprägt ist. Die Materie verändert sich nicht, nur der Blick darauf.

Die Zahl 24 steht einerseits für die Zyklen dieses Leben und andererseits auch für eine Wahrnehmung, die sich darauf begrenzt. Primzahlen, die der 24 vorausgehen, enthalten aber bereits das Angebot, über sie hinauszublicken. Die 13 durchbricht den Kreislauf der 12 und erhellt allmählich, was bisher für die bewusste Wahrnehmung im Dunkeln lag. Dieser geistige Prozess findet seine physische Entsprechung innerhalb der 24 Stunden des Tages, der ebenfalls je zur Hälfte aus einer dunklen und einer hellen Phase besteht. Im übertragenen Sinn könnte man sagen: Ab der 13 setzt die Morgendämmerung ein.

Mit der Primzahl 23 bereitet sich ein neuer, unbekannter Zyklus vor. Im zeitlichen Sinn beginnt um 23 Uhr die letzte Stunde vor Mitternacht, dann geht der Tag zu Ende und der nächste beginnt. Im Alten Wissen endet mit der 22 die Folge der diesseitigen Zahlen und mit 23 beginnt schon ein Bereich, in den es noch keinen Einblick gibt.

Diese 23 ist jedoch eine Zahl, die noch innerhalb des Zyklus der 24 liegt, d. h. noch im Leben in der Dualität tut sich dieser Bereich auf, für den das hebräische Alphabet keinen Buchstaben mehr kennt, weil er nicht der Welt der Erscheinung zuzurechnen ist. Über die Primzahlen zeigt sich, nicht erst in einem Jenseits, in einem Leben nach dem Tod ist dieses Absolute erfahrbar, sondern noch hier im Dasein in Zeit und Raum. Die Primzahlen weisen auch darauf hin, dass dieser Zyklus der 24 nicht alles ist, sondern die Basis darstellt für weitere Erfahrungen, die sich ab 25 eröffnen. 13 und 23 charakterisieren gemeinsam die 10, die diese Erfahrungen macht.

Primzahlen können zwar nicht berechnet werden, haben aber doch einen geordneten Bezug zum Zyklus der 24. Sie stehen also nicht außerhalb der Gesetzmäßigkeiten der Dualität, sie haben dazu nur eine spezielle Beziehung. Was ihre Individualität ausmacht, ist ihr einzigartiges Verhältnis sowohl zur Einheit als auch zur Dualität und das gilt auch in ihrer Symbolik für das menschliche Bewusstsein.

Jede Primzahl mit sich selbst multipliziert ergibt eine Zahl, die durch 24 teilbar ist, wenn davon vorher 1 subtrahiert wurde, z. B.: 13 x 13 = 169 – 1 = 168 : 24 = 7 oder 23 x 23 = 529 – 1 = 528 : 24 = 22 oder 1009 x 1009 = 1,018.081 – 1 = 1,018.080 : 24 = 42.420.

Diese Beispiele zeigen einen Grundsatz, den Primzahlen stellvertretend für das menschliches Bewusstsein zum Ausdruck bringen: Ein Individuum, das seinen ganz persönlichen und direkten Bezug zur 1 einsieht und erlebt, erkennt damit etwas, das bisher unerkannt in ihm existierte. Die einzelne 10 erlebt die eigene Person als 10, diese Selbsterkenntnis wird ausgedrückt durch die Multiplikation der Primzahl mit sich selbst. Das individuell wahrgenommene Wirken der 1 wird rechnerisch dargestellt durch -1. Das bringt als Ergebnis eine neue Sichtweise, die den Alltag innerhalb der Zyklen der 24 anders erfahren lässt und sich darin immer wieder bestätigt. Die Division durch 24 weist darauf hin.

Die Besonderheit der Null

In Zusammenhang mit den Primzahlen zeigt sich die Zahl 0 wieder als wesentlicher Faktor für eine veränderte Art der Wahrnehmung. In Kombination mit 1 bringt 0 zum Ausdruck, wie und inwieweit die 1 bewusst erfassbar wird. 101 führt über die 0 eine Spiegelung der 1 vor Augen und ist gleichzeitig eine Kombination von 10 und 1. In 101 fungiert 0 als Spiegelfläche für 1 und definiert gleichzeitig den Unterschied zwischen 10 und 1; 0 nimmt in 101 eine ähnlich trennende und gleichzeitig verbindende Rolle ein wie 6 im Schriftbild der Aleph.

Bereits im Schriftbild der 1, der Aleph, in der sich die 10 doppelt zeigt, kommt das Prinzip der 0 zum Ausdruck. Die 1, die Einheit, nimmt mit Schaffung der Dualität das eigene Nicht-Sein in Kauf. Die 1 geht selbst gegen 0, denn sie zieht sich zurück und wird nicht mehr wahrgenommen. Das geschieht im Wissen und Vertrauen darauf, dass die in ihr angelegte 10, der Mensch, den Weg allein zurückfindet. Das ist eine grundlegende Aussage der beiden 10 im Schriftbild der 1, der Aleph.

Gleichzeitig wird damit der Weg zurück beschrieben, denn für den Menschen gilt dasselbe. Für ihn ist es im wahrsten Sinne des Wortes not-wendig = not-wendend, gegen 0 zu gehen. Nur auf diese Weise kommt er in Kontakt mit der 1. Im Alten Wissen bringt 0 generell die Bereitschaft des Menschen zum Ausdruck, selbst gegen 0 zu gehen im Vertrauen auf die 1. Damit ist im Extremfall gemeint, das eigene Nicht-Sein in gesellschaftlicher oder physischer Hinsicht in Kauf zu nehmen im Glauben an das Absolute. Bewusst der 1 zu folgen, heißt, der eigenen Intuition zu folgen und damit dem, was als wahr und richtig empfunden wird. Diese Wahrheit wichtiger zu nehmen als äußere und innere Widerstände, ist der Schritt, den der individuelle Mensch vollzieht, um sich als 10 zu erkennen, bewusst zur 10 zu werden und als solche zu leben.

Dieser Schritt ist der Ausdruck einer Haltung und Lebenseinstellung und besteht aus vielen kleinen Schritten. Der Mensch macht sie, weil er sie intuitiv als richtig erkennt und nicht, um damit etwas zu erreichen. Jedes Erreichen-Wollen, jede Absicht, alles Plan- und Gesetzmäßige scheitern. Der Sprung zur bewussten 10 kommt überraschend und es kann ihm durchaus eine schmerzliche oder spannungsgeladene Phase der 9 vorausgehen.

Dieser große Schritt zur 10 ist der letzte nach vielen kleinen. Der Mensch macht sie, indem er sein Leben nicht ausschließlich danach ausrichtet, es so angenehm wie möglich zu gestalten, Ansehen oder materiellen Wohlstand zu erreichen. Das „Tun umsonst“, wie es das Alte Wissen nennt, ist nicht von persönlichem Vorteil und Gewinn motiviert. Es ist als Aspekt der 0 begleitet von der Haltung, selbst nicht so wichtig zu sein. Der Mensch stellt sich nicht selbst in den Vordergrund, er dient – einer Sache, anderen Menschen, im Grunde dem, was er als wahr, wichtig und richtig auffasst. Diese Motivation und Einstellung äußert sich in der Bereitschaft zu tun, was die Situation gerade verlangt und dabei sein Bestes zu geben. Die Veranlassung zum Handeln mag von außen angestoßen sein, aber diese Art des uneigennützigen Aktivseins ist eine von innen geleitete.

Generell bedeutet dieses Gegen-Null-Gehen, den Fokus nicht ausschließlich auf die 2 oder 2 x 2 und ihre Vielfachen zu richten, sondern auch in die Gegenrichtung zu schauen. Zahlen demonstrieren diese konträren Richtungen mit Addition und Subtraktion. Grundsätzlich beschreiben beide Rechenarten eine Kombination mit 1, denn jeder Schritt im Leben hat mit der 1 zu tun und wird von ihr verursacht. Das gilt sowohl für +1 als auch für -1, bleibt aber lange Zeit unerkannt. In der Addition wird die 1 nicht als solche erfassbar.

Die Subtraktion ermöglicht ihre bewusste Wahrnehmung. Indem der Mensch bereit ist, sein eigenes Null-Sein in Kauf zu nehmen, steuert er auf 0 zu. Er erlebt aber nicht wirklich dieses Null-Sein, das er in Kauf genommen hat. Unerwartet und überraschend tritt ihm als letzte Zahl vor der 0 die 1 entgegen. Die 1 wird für ihn tatsächlich unmittelbar erlebbar, indem er sich auf sie ausrichtet und bereit ist, dabei gegen 0 zu gehen. Diese Art der Kombination von 1 und 0 ermöglicht die Selbstwahrnehmung als 10.

10 aus 1 + 0 definiert den Menschen, dem diese Wahrnehmung möglich ist:

Die Subtraktion bringt die Bereitschaft, gegen 0 zu gehen, mit 2 – 2 = 0 zum Ausdruck. Jeder einzelne, dem seine innere Wahrheit wichtiger ist als äußere Sicherheit in der Welt der 2 und der den Mut aufbringt, dazu zu stehen, ist bereit zu 2 – 2 = 0. Was er intuitiv als wichtig und richtig wahrnimmt, ist die 1, auf die er in sich selbst hört. Indem er ihr folgt, reduziert diese innere 1 die Macht und den Einfluss der 2, was 2 – 1 = 1 auf den Punkt bringt. Gleichzeitig zeigt 2 – 1 = 1, worauf diese Haltung hinausläuft: Sie führt zur Einsicht, dass innere 1 und absolute 1 miteinander korrelieren und im Grunde identisch sind.

Das einfache Prinzip von Addition und Subtraktion macht nachvollziehbar, dass der Mensch als 10 definiert ist und erklärt, wie er sich dessen bewusst wird. Zahlen bringen präzise zum Ausdruck, was menschliches Bewusstsein ist und erläutern Abläufe innerhalb dieses Bewusstseins.

Gegen 0 zu gehen und dadurch die 1 zu finden, ist eine Veranlagung, die jeder Mensch in sich trägt. Sie begleitet ihn täglich und prägt seine unzähligen individuellen Erfahrungen.

Das Wesen der Dualität bringt es mit sich, dass jedes +1 ein -1 zur Folge hat, wenn auch nicht unmittelbar und direkt. Insgesamt summieren sich unendliche viele +1 zu einer Zahl, die das Alte Wissen mit 400 beschreibt, aber nicht mengenmäßig damit begrenzt.

Gleichzeitig vollzieht sich im Bewusstsein ein Prozess, der über unendlich viele -1 gegen 0 führt und darauf abzielt, die 1 in die klare mentale Sicht zu bringen. Was dabei gegen 0 geht, ist jedes Festhalten an äußeren Vorgaben, an traditionellem Denken, an allen Begrenzungen durch die 400, wenn sie dem widersprechen, was die innere 1 als wahr und richtig empfinden lässt. Am Ende dieses Prozesses verbindet sich die vom Menschen gelebte 0 mit der 1 in ihm zu 10. Die Bereitschaft der unbewussten 10, bewusst gegen 0 zu gehen, führt zur Ein(s)-Sicht = zum Sehen der 1 und zur bewussten 10.

Diese Bereitschaft basiert auf der ernsthaften Motivation, in der 2 die 1 zu suchen und alles nur Menschenmögliche zu tun, um sie schließlich zu finden. Damit ist eine Ausrichtung gemeint, die das Leben als grundlegender Faktor begleitet und die letztlich stark genug ist, um die 1, ihre Wahrheit und intuitive Führung über alle Zweifel, Ängste und mögliche persönliche Unannehmlichkeiten zu stellen.

Bis es so weit ist, zeigen sich +1 und -1 in den unterschiedlichsten Facetten im Alltag. Die Richtung hin zu 0 wird lange Zeit unbewusst und oft auch ungewollt erlebt. Denn gerade schwierige Phasen und schmerzhafte Momente sind es, die eine Perspektivenänderung bewirken und die Aufmerksamkeit auf das eigentlich Wesentliche lenken, auf das eigentliche Wesen des Ich.

Wenn der Mensch durch schwierige oder gar ausweglose Situationen auf sich selbst zurückgeworfen wird und er sein Ich davon existenziell bedroht sieht, wechselt er mental die Richtung. Sein Interesse schwenkt um von +1 zu -1, weg vom Äußerlichen nach innen, hin zum Wesentlichen. Komponenten wie Geld, Besitz und oder spezielle Pläne und Wünsche, die sich in der äußeren Existenz so dominant in den Vordergrund rücken, verlieren in Momenten großer Not an Bedeutung oder werden ganz ausgeblendet. Der Wechsel von +1 zu -1 ist not-wendig, er wendet die Not.

Die Aufmerksamkeit ändert dann ihre Richtung auch von unten nach oben. Im Alltag ist das Denken mit einer Vielzahl von Erledigungen, Pflichten und Vorhaben beschäftigt und damit zur Materie hin orientiert. In Ausnahmesituationen gehen die Gedanken nach „oben“ und damit hin zu einer Instanz, von der man hofft, dass sie das irdische Geschehen zum Guten wendet. Nicht immer wird diese Hoffnung erfüllt und letztlich ist das Ende des körperlichen Lebens für jeden Menschen eine unausweichliche Tatsache. Der Gläubige verbindet den physischen Tod mit der Hoffnung auf ein Weiterleben im Absoluten. Er verkörpert die menschliche 2, die über den physischen Tod gegen 0 geht und sich danach eine Begegnung mit der 1 erwartet.

Diese Vorstellung entspricht der Weltsicht der 400 und damit der 10, die ihre Existenz auf das Zeitliche der 40 begrenzt. Für sie existiert die 1 auf „der anderen Seite“ und damit der 400 gegenüber. Aus dieser Perspektive ist die 1 im Irdischen nicht erfahrbar, weil sich Zeitloses und Zeitliches, formloses Geistiges und geformte Materie in dieser polaren Welt gegenseitig ausschließen.

Die menschliche 2, deren Vertrauen in die intuitive Führung durch die 1 größer ist als die Angst vor dem Tod, erlebt die 0 nicht als Tod, im Gegenteil. Das Gegen-Null-Gehen endet nicht bei Null, sondern beim Finden der 1. Die Null gibt nur die Richtung vor und ist nicht selbst das Ziel. Dieser Mensch wird zur 3, die aus 2 + 1 besteht und in deren Leben beide Aspekte Platz haben. Damit geht eine Lebenseinstellung einher, in der die eigene physische Existenz weder überbetont noch abgelehnt wird. Dieser Mensch lebt als 3 und gleichzeitig als 1000 innerhalb der bekannten und unveränderten Welt der 400. Seine maximale Bereitschaft, gegen 0 zu gehen, zeigt als Frucht eine dreifache 0 in Verbindung mit der 1, eben eine 1000.

Zahlensprache

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