Читать книгу Held, Verräter, Tochter - Морган Райс, Morgan Rice - Страница 12
KAPITEL SIEBEN
ОглавлениеDer Konvoi aus ehemaligen Rekruten setzte seine Reise durch die umliegenden Gegenden von Delos weiter fort, und es verging kein Tag, an dem sich Sartes nicht dabei erwischte, wie er Leyana anstarrte und versuchte einen Weg zu finden, ihr zu sagen, wie er sich in ihrer Gegenwart fühlte.
Jeden Tag grübelte Sartes über die richtigen Worte nach und überlegte, was jemand, der wortgewandter als er selbst war, wohl gesagt hätte. Was hätte Thanos gesagt oder Akila oder… jeder der halb verliebt war und nicht genau wusste, was als Nächstes zu tun war?
Er verbrachte seine Zeit mit Gedanken an Leyana und das, was er eigentlich tun sollte. Sie fuhren von Dorf zu Dorf, verteilten die Güter, die sie dabei hatten, brachten Rekruten zu ihrem Zuhause zurück, dem sie entrissen worden waren und versicherten den Menschen so gut sie konnten, dass die Rebellen keine Tyrannen mit neuem Gesicht waren.
Jeden Tag versuchte er, die richtigen Worte zu finden und jeden Tag errichteten sie das Camp, ohne dass es ihm gelungen wäre.
„Geht es dir gut?“ fragte Leyana mit einem Lächeln. Sie hatte sich entschieden, in demselben Wagen wie Sartes mitzufahren, und Sartes musste zugeben, dass ihm das gefiel. Wenn sie abends das Lager aufbauten, war ihr Zelt nie weit von seinem entfernt. Auch das gefiel Sartes. Er war dankbar, dass er im Falle aus seinem Zelt rennen konnte, um sie zu retten.
Er hoffte schon fast, dass jemand sie angreifen würde, damit er genau das tun konnte.
Fühlte sich die Liebe so an? Sartes wusste es nicht. Er besaß im Bezug auf Mädchen nicht genügend Erfahrung, um sich sicher zu sein, und er war nicht taff genug, jemand anderen zu fragen, denn er war schließlich der Anführer, und er hatte von Anka gelernt, dass Anführer es sich nicht leisten konnten, in der Öffentlichkeit Unsicherheit zu zeigen. Er musste stark sein, sodass sie weiterhin das tun konnten, worum Ceres sie gebeten hatte.
Er wünschte sich, dass Anka nicht tot, sondern jetzt hier zum Reden wäre. Er wünschte sich, dass auch Ceres hier wäre. Vielleicht hätte seine ältere Schwester ihm einen Ratschlag geben können. Vielleicht hätte sie ihm sagen können, woher sie wusste, was sie für Thanos empfand.
Sie fuhren hinab durch ein Dorf und verteilten Nahrung. So wie in beinahe jedem Dorf begannen die Menschen auf die Straße zu kommen, sobald sie erkannten, dass die Rekruten nicht gekommen waren, um sie anzugreifen. Viel zu viele von ihnen waren klapperdürr, mussten Hunger leiden, nachdem Lucious ihre Felder niedergebrannt hatte.
Sie waren jetzt zahlreicher. Sartes hatte die Züge aus Flüchtlingen gesehen, einige von ihnen trugen alles, was sie hatten, bei sich. Bisher waren seine Rekruten zwei Mal auf Diebe oder Banditen gestoßen, die versuchten hatten, sie auszurauben. Zwei Mal war es Sartes und den anderen gelungen, sie zu vertreiben.
Er hoffte, dass es auch mit der Invasion so einfach sein würde. Jede Flüchtlingsgruppe, an der sie vorbeikamen, brachte Neuigkeiten mit. Sie berichteten von der großen Flotte, die auf dem Weg war, den Schlachten, die auf dem offenen Wasser um die Stadt tobten, und von Akilas Flotte, die versuchte, die Invasion auszubremsen.
Ein Teil von ihm wollte zurückeilen und ihnen helfen, doch Sartes musste seiner Schwester zutrauen, dass sie wusste, was sie tat. Wenn Ceres ihm eine Rolle in der Verteidigung der Stadt zugeteilt hätte, dann hätte sie einen Boten geschickt. Bis dahin war es das Beste, wenn Sartes einfach weitermachte und versuchte, die ländlichen Gegenden sicherer zu machen.
Als sie jedoch dieses Mal anhielten, zog er sein Schwert aus seinem Gürtel und hielt es hoch, sodass jeder es sehen konnte.
„Das hier ist auf dem Weg“, rief er den Flüchtlingen zu. „Ihr rennt davor weg, aber ihr werdet nicht ewig davonlaufen können. Die Invasion wird sich nicht auf die Stadt beschränken, deshalb müsst auch ihr lernen, wie ihr euch schützen könnt. Nehmt irgendeine Waffe, die ihr finden könnt. Ihr werdet lernen, wie man sie richtig benutzt.“