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Bewegung ist im Kommen - Gymnastik für die Füße

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Für alle jene, die ihre Füße mit zu engen Schuhen im Kindesalter, zu

kleinen Schuhen im Teenageralter, zu hohen Schuhen in jedem Alter,

sowie mit langem Stehen und Sitzen in Berufsjahren malträtieren (von

dem Turnschuhgefängnis in der Freizeit ganz zu schweigen) gilt: so

sportlich der Mensch ist, es kann sich niemand als durchtrainiert

bezeichnen, wenn die Fußmuskeln schlaff sind.

1. Übung für die Balance:

Stellen Sie sich irgendwo hin wo Sie sich an einem festen Gegenstand

festhalten können. Ein zusammengerolltes Handtuch dient als

Trainingsgerät und kommt unter den Füssen zum Liegen.

Nun das linke Bein nach hinten anheben und den rechten Fuß

gewichtsverlagernd zuerst mit den Fußballen, dann dem Fußgewölbe

und zum Schluss mit der Ferse über das Handtuch rollen. Durch

Gewichtsverlagerung auf Innen- und Außenkanten werden auch die

Gelenke geschmeidiger, was dazu führt, dass diese nicht zu schnell

verschleißen. Diese Übung wechselseitig etwa 12-mal ausführen.


2. Dehnübungen:

Nehmen Sie wieder die Handtuchrolle von eben; draufsetzen, die Beine

locker ausstrecken. Jetzt fünfzehn Mal die Füße nach vorne dehnen,

aber achten Sie dabei darauf, dass Sie weder den Fuß überstrecken,

noch "Rollzehen" machen.

Eine nette Alternative ist das abwechselnde Dehnen von rechts und links

oder nach vorne und hinten. Mit kleinen lustigen Fingerpuppen auf den

Zehen bringen Sie sogar quengelnde Kleinkinder dazu, Mamas

Fußgymnastik toll zu finden (nicht beim Kind, bei sich).


3. Muskelkräftigung für die Zehen:

Und wieder das Handtuch. Jedoch stellen Sie die Füße nun an eine

Kante des Handtuchs und "greifen" danach. Nach 10-mal den Fuß

wechseln.


4. Übung für die Fußsohlen:

Stellen Sie sich locker hüftbreit hin (realitätsnah bleiben, der

Hüftknochen definiert die Breite der Hüfte, nicht die Röllchen) und

strecken Sie die Zehen weit so weit nach oben, bis sich der Vorderfuß

bis zur Mitte des Fußgewölbes abhebt. Halten Sie die Position 4

Atemzüge lang, bevor Sie die Zehen im Zeitlupentempo langsam wieder

zu Boden legen; gehen Sie dabei mit dem Gewicht über Außenkanten

und Fußballen. Sie spüren nun die drei Auflagepunkte des Fußes

(Gross- und Kleinzehballen, Ferse), verharren Sie 5 Atemzüge in dieser

Position und beginnen Sie die Übung von vorn.

Diese Übung eignet sich auch wunderbar dazu um sich in stressigen

Momenten wieder zu erden.


5. Venenpumpe:

Stellen Sie sich seitlich zu einer Wand, klemmen Sie sich einen

Tennisball oder wenn gerade keiner zur Hand ist, eine Rolle

Toilettenpapier zwischen die Fußknöchel.

Wichtig ist, dass Sie sich bei der Übung gerade halten, da die Übung

sonst nicht korrekt ausgeführt werden kann.

Atmen Sie ein und stellen Sie sich auf die Fußballen, die Position kurz

halten, dann im langsamen Ausatmen den Fuß auf die Ferse absenken,

dabei den Vorderfuß leicht anheben.

Den Übungszyklus 10- bis12-mal im Atemrhythmus durchführen.


6. Tuchziehen:

Dies ist eine Partnerübung, die Sie auch (oder vielleicht vor allem) mit

Ihrem Kind machen können. Sie benötigen dazu ein Frotteetuch. Nun

setzen Sie sich einander auf den Boden gegenüber, so dass das in der

Mitte liegende Frotteetuch gut erreicht werden kann.

Auf Kommando versuchen Sie nun beide das Tuch mit den Zehen zu

greifen und auf Ihre Seite zu ziehen.


Neben diesen Übungen kann nur immer wieder betont werden, dass das

Barfußlaufen, die einfachste und am wenigsten aufwändigste Gymnastik

ist. Schuhe aus, Strümpfe aus fertig. Noch nicht ganz Barfußversierte

können in den eigenen vier Wänden auf Kuschelsocken ausweichen,

aber mit der Zeit werden Sie feststellen, wie anders man doch die Erde

wahrnimmt, wenn man Sie nicht nur mit den Händen ertasten, sondern

auch mit den Fußsohlen erfühlen kann. Welches Kind weiß heute noch,

wie sich Morgentau oder Gras generell an nackten Füssen anfühlt? Die

meisten Kinder verziehen ja schon im Freibad das Gesicht, wenn sie

barfuß zur Toilette, zum Pommesstand oder sonst wohin laufen müssen.

Eine Wanderung barfuß über die Wiesen? Hilfe! Man könnte sich ja

schmutzig machen dabei, iiiiieeeehhhhh! Überraschung, der liebe Gott

hat Wasser nicht nur zum Schwimmengehen erfunden, denn - oh

Wunder! - es gereicht auch zum Waschen von schmutzigen

Kinderfüssen.

Der Mensch hat von Anfang an einen ausgeprägten Greifreflex mit den

Zehen und deshalb kann und soll von Anfang an die Fußmuskulatur

durch Gymnastik gekräftigt werden, denn solange der Fuß seine

ursprüngliche Beweglichkeit behält und eine kräftige Muskulatur

entwickelt, ist das Risiko von Verletzungen, Haltungsschäden und

Gehbehinderungen minimal. Vor allem die Zehenbeuger auf der

Unterseite des Fußes geben dem Fußgewölbe Halt und Elastizität.

Leider sind sie in Schuhen weitgehend ruhiggestellt und deshalb häufig

unterentwickelt. Deshalb ist es wichtig, die Geschmeidigkeit der Muskeln

zu Trainieren und Sie werden sehr bald erstaunt feststellen, was die

"Hand am Bein" alles kann.

So halten Sie Ihre Füsse fit

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