Читать книгу Der Wolf und der Vogel - Nancy Omreg - Страница 3

1. Kapitel

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An einem sonnigen Tag flog der kleine Vogel über den Wald. Er wollte seine Flügel im darin gelegenen See erfrischen und anschließend ein Sonnenbad auf seinem Lieblingsast nehmen.

Als er auf der Lichtung ankam, entdeckte er nahe dem Ufer des Sees unter einer kleinen Birke einen Wolf sitzen. Dieser schaute trübselig auf die glitzernde Oberfläche des Sees. Sein Fell war angegraut, doch seine Augen versprachen noch Jugend.

Die Melancholie, die der Wolf ausstrahlte, zog die Aufmerksamkeit des Vogels auf sich und er entschied sich den Wolf anzusprechen:

„Hallo Wolf. Was sitzt du hier so allein und schaust so missmutig?“

„Hallo Vogel. Warum sollte ich nicht missmutig sein? Mein Rudel hat mich verlassen. Ich bin ganz allein und nicht mehr der Jüngste. Nun muss ich mit meinem Leben einsam von vorn beginnen.“

Der Vogel sah den Wolf mitfühlend an. Die Stimme des Wolfes klang lebenserfahren und verletzt, doch in seinen Augen spiegelte sich ein Funke Hoffnung wider.

„Sag mal, Vogel. Du kommst doch viel in der Welt herum und du siehst eine Menge. Kannst du mir vielleicht sagen, wo ich das Glück finde?“

„Das Glück?“, fragte der Vogel.

„Ja, das Glück. In meinem Rudel konnte mir niemand diese Frage beantworten, noch wollten sie mir bei der Suche behilflich sein. Hast du einen Rat für mich, wo ich es finden kann?“

Der Vogel überlegte, doch auch er fand keine Antwort auf diese Frage.

„Ich werde solange reisen, bis ich das Glück gefunden habe“, sprach der Wolf und in seinen Augen blitzte eine Entschlossenheit auf, die das graue Fell herum zum Glänzen brachte.

„Ich werde dich begleiten“, meinte der Vogel daraufhin. „Auch ich möchte erfahren, wo das Glück zu finden ist.“

Der Wolf und der Vogel

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