Читать книгу Malika Khan - Eine Rennmaus legt los - Nele Handwerker - Страница 6
Der Traum vom Garten
Оглавление„Toja, komm aus dem Stroh. Die Abenteuer warten auf uns”, ruft Malika. Malika sitzt vorm Mäusehaus und sortiert die Haare an ihrem Schwanz bis zur Spitze. Ihr Fell glänzt schwarz, nur die Vorderpfoten sind schneeweiß.
Im Mäusehaus raschelt es.
„Los, Toja. Heute erkunden wir den Garten”, sagt Malika. In ihrem Bauch kribbelt es vor Freude.
Der Kopf von Toja taucht auf. Ihr sandfarbener Pelz steht wild in alle Richtungen. „Was willst du im Garten?”, fragt sie mit aufgerissenen Augen.
„Die Welt entdecken. Die Sonne auf dem Fell spüren. Frische Löwenzahnmilch kosten”, schwärmt Malika.
Toja springt ängstlich auf den Hinterbeinen: „Lass uns lieber hier bleiben. Draußen gibt es Katzen und Vögel, die uns fressen wollen.”
Malika schaut verträumt zum angekippten Fenster. „Hörst du das Brummen der Hummeln? Stell dir vor, wir folgen ihrem Flug und finden Klee. Dann trinken wir süßen Nektar, bis uns die Bäuche wehtun”, sagt Malika.
„Jetzt hab ich Hunger”, Toja flitzt an ihrer Schwester vorbei nach oben.
Malikas Magen knurrt. Sie folgt Toja in den zweiten Stock des Terrariums und findet eine blassgelbe Löwenzahnblüte. Malika beißt hinein. Krümel rieseln herab. „Die Blüten im Garten sind bestimmt saftig“, denkt sie.
Sie schließt die Augen und träumt von der Wiese. Der Wind streicht durch ihr Fell. Sie riecht den intensiven Duft des sonnengelben Löwenzahns. In ihrem Mund sammelt sich Spucke. „Ich muss einen Weg in die Freiheit finden!“
Sie isst die trockene Blüte auf. Danach trinkt sie und spült die letzten Reste herunter.
„Toja, suchst du mit?“, fragt Malika.
„Nein. Mir gefällt es hier“, schmatzt Toja und knabbert eifrig Körner.
Malika zuckt mit den Schultern. Sie flitzt ins Erdgeschoss. Vor ihr liegt ein Riesenberg in Braun und Beige.
„Ran an die Arbeit”, denkt sie und beginnt zu graben.
Holzspäne und Torf fliegen durch die Luft. Ein Gang entsteht, der schräg nach unten führt.
Malika gräbt bis zur Glasscheibe. Sie scharrt am Glas. Es quietscht. Mehr passiert nicht. „Ich will raus“, ruft sie und haut mit der Pfote an die Scheibe.
Da fällt hinter ihr der komplette Gang zusammen. Sie buddelt sich frei, schüttelt ihr Fell und schimpft: „Wie doof, jetzt muss ich von vorne anfangen.“