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Weltenirrsinn

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Der Weltenirrsinn schlägt meinen Magen

Macht meinen Kopf zerspringen

Wer kann denn heute noch wagen

Aus Leidenschaft zu verbrennen

Wer, so frage ich euch, kann heut denn noch reden?

Und wer, mag er’s mir vergeben, will denn noch sehen?

Und wer wagt denn noch vor den Spiegel zu gehen?

Und wer kann sagen, er ist sein eigen Spiegelbild?

Wer, wenn nicht ich?

Und sei es allein nur für mich

So sei’s doch mehr als für die ganze Welt

Dass ich mich mir vor Augen stell’

Meine Kehle brennt wie Feuer

Bis tief hinunter in den Gallenmagen

Und der Galgenhaken baumelt über mir

Und der Rabe wartet unter schwarzem Himmel

Die Sonne brennt nicht mehr, sie scheint

Der Mond silbert nicht mehr, er friert

Das Gras riecht nicht mehr, es steht gerade

Und das Wasser tanzt nicht mehr, es pfuhlt

Geht ihr nur weiter ihr Lämmer

Ich bleibe zurück, allein für mich, allein

So allein, so leer, so übervoll von Wahrheit

Allein bleibe ich und ich weiß dass ich nicht sterb’

Wie kann einer sterben, in einer Welt ohne Leben?

Und wie kann einer sehen dessen Augen von Geburt

Mit Blindheit beschlagen wurden, Tag für Tag

Und wie kann einer gehen ohne Beine?

Die Amputiertenkarawane mahlt weiter

Ich sehe nicht mehr hin

Gott, vergib mir, ich hasse etwas dass es nicht gibt

Ich bin mein eigner Sinn


Träumereien und Albdrücke

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