Читать книгу Aus Liebe handeln - Nico Wittmann - Страница 6
1. Liebe und Angst
ОглавлениеAlles menschliche Handeln wird entweder durch Angst oder durch Liebe motiviert. Angst ist eine Illusion, die Liebe dagegen wahr. Daher haben auch nur ihre Früchte Bestand.
Liebe Leserin, lieber Leser, ein Buch über das Handeln aus Liebe zu schreiben, ist zugleich eine schwierige und eine einfache Aufgabe. Schwierig, weil der Begriff der Liebe an sich kaum zu fassen ist und jeder von uns andere Gefühle, Eindrücke und Erlebnisse damit verbindet. Einfach, weil es nichts Schöneres im Leben gibt als die Liebe. Sie ist die Grundlage unseres Daseins. Sie gibt uns Inspiration, Mut und Hoffnung. Handeln wir bewusst aus der Liebe heraus, bringen wir Segen in die Welt und fördern das Leben selbst. Leider tun wir dies viel zu selten, denn die zweite große Triebfeder für unser Handeln ist die Angst. Oft wird sie übermächtig in uns und lässt uns zwanghaft, wie fremdgesteuert agieren. Der Begriff des Handelns umfasst im Folgenden stets auch die Option des Nicht-Handelns. Das Nicht-Handeln kann in einer bestimmten Situation die passende Variante sein, um bewusst aus Liebe zu handeln, indem man sich enthält und nicht aktiv wird.
Ziel dieses Buches ist es, Dich, liebe Leserin, lieber Leser, anzuregen, Deine Entscheidungen und Dein Handeln immer wieder auf den Prüfstand zu stellen und Dich immer häufiger von der Liebe leiten zu lassen. Deine Angst wird dabei nicht von heute auf morgen verschwinden, doch wird sie in den Hintergrund treten und Dir mehr und mehr Freiheit lassen.
Handlungen aus Liebe führen zu wachsendem inneren Frieden, größerer Zufriedenheit und Glück. Dabei spielt es keine Rolle, ob jemand einer Religion wie Buddhismus, Christentum, Hinduismus, Islam, Judentum oder einem spirituellen Prinzip wie Schamanismus, Wicca oder Yoga anhängt, sich als Agnostiker oder Atheist definiert oder ob sie oder er metaphysische Spekulation an sich ablehnt.
Liebe und Angst kennt jeder von uns aus eigener Erfahrung. Beide Begriffe sind hier im Sinne des handlungsauslösenden Impulses gemeint. Das bedeutet, Angst meint hier nicht die allseits bekannte Beklemmung, die uns in solchen Momenten erfasst oder die sich manchmal daraus ergebende Wut, die uns dann oft impulsiv zum Handeln zwingt, sondern das dahinterliegende handlungsauslösende Motiv. Der Begriff Liebe wird nicht auf das Gefühl, jemanden – in der Regel eine Partnerin oder einen Partner, seine Kinder oder Eltern, sich selbst, seine Katze oder seinen Hund etc. - zu lieben bezogen. Ebenso wenig stehen einzelne Aspekte davon wie Verliebt-Sein, Sex, Beziehung, Familie oder Freundschaft im Vordergrund, sondern Liebe ist stets als Motiv für unser Verhalten und Tun zu verstehen.
Christen hilft dabei die Bergpredigt, in der Christus die Angst vor dem Tod durch die Liebe zum Leben ersetzt. Seine Aussagen leiten zur Feindesliebe als einer besonderen Form der Nächstenliebe an. Sie zeigen auf, dass eine Liebe, die unsere Feinde ausschließt, keine umfassende Liebe sein kann. Doch genau darum und um das entsprechende Handeln geht es.
Andere Religionen bieten vergleichbare Konzepte. So fordern der Koran und die fünf Säulen des Islam (Almosen, Fasten, Gebet, Glaubensbekenntnis und Pilgerfahrt) von den Muslimen liebevolles Handeln ein. Auch die Bhagavad Gita oder die Upanischaden der Hindus, die Thora und der Talmud der Juden sowie die drei buddhistischen Fahrzeuge (Großes und Kleines Fahrzeug sowie Diamantfahrzeug) tun dies jeweils auf ihre Art und Weise. Dadurch versuchen die Religionen, ihre Anhänger zu bewusstem Handeln aus Liebe anzuregen und von den Zwängen der Angst zu befreien.
Auch der Psychoanalytiker und Philosoph Erich Fromm wendet sich in seinem Buch „Die Kunst des Liebens“ bereits 1956 gegen den auf die reine Libido reduzierten Liebesbegriff Sigmund Freuds. Anstelle dessen beschreibt er Liebe als mögliche Antwort auf das Problem der menschlichen Existenz. Bei Objekten der Liebe differenziert er zwischen Nächstenliebe, mütterlicher Liebe, erotischer Liebe, Selbstliebe und der Liebe zu Gott. Er definiert die Liebe als Kraft, welche die Trennung der Menschen voneinander überwinden könne, ohne ihre Integrität und Individualität zu gefährden. In diesem Zusammenhang fordert Fromm Liebe als bewusste Aktivität ein, die es wie eine Kunst zu praktizieren gelte. Er übt Kritik an einem auf die Liebe bezogenen Konsumentenverhalten, bei dem es ausschließlich darum geht, selbst geliebt zu werden. Die Liebe wird damit vom Handlungsmotiv zur Handlung selbst bzw. zur Erwartung an die Handlung eines anderen. Demgegenüber bleiben wir im Folgenden bei unserer Vorstellung von der Liebe als eines von zwei handlungsauslösenden Motiven.
Der zweite Handlungsimpuls, die Angst, hat im Gegensatz zur Liebe unendlich viele Gesichter. Neben unserer Urangst vor dem Tod stehen die Ängste vor Verlust bzw. Mangel an allen nur vorstellbaren Gütern. Zu diesen Gütern gehören sowohl Nahrung, sauberes Trinkwasser und Gesundheit als auch Geld, Macht und Prestige. Ebenso gut kann es sich dabei um alle Faktoren aus den klassischen Motivationstheorien handeln. Nach Maslow sind dies unsere Grundbedürfnisse, Sicherheitsbedürfnisse, sozialen Bedürfnisse, Individualbedürfnisse und die Selbstverwirklichung. Hinzu kommen Güter im Sinne abstrakter Werte wie Frieden, Freiheit und sogar die Liebe selbst. Die Angst vor dem Verlust oder dem Mangel an Liebe ist besonders grausam, da sie uns glauben lässt, aus Liebe zu handeln, obwohl sich Angst hinter unserem Tun verbirgt. Der Unterschied besteht darin, wie wir handeln. Handeln wir aus einer Angst heraus, tun wir dies meist zwanghaft, getrieben und unbewusst. Handeln wir dagegen aus Liebe, erfolgt dies normalerweise bewusst nach dem Abwägen verschiedener Handlungsoptionen.
Die Basis aller unserer Ängste ist die Endlichkeit. Ist das Leben endlich, ist der Tod zu fürchten. Sind Güter, insbesondere natürliche Ressourcen, endlich, ist deren Verknappung und vollständiger Verbrauch zu fürchten. Sind Geld, Macht und Prestige endlich, stehen sie nur den Ersten – woran auch immer gemessen – zu. Eine endlose Liste ließe sich aufstellen.
Doch es gibt auch eine andere Sicht auf Verlust und Mangel, die der Angst eine Grenze setzt und Handeln aus Liebe möglich macht. Selbst wenn das Leben nicht nur im physischen Körper endlich ist und wir auf religiöse oder andere Jenseitsversprechen verzichten, ist bewusstes Handeln aus Liebe möglich. Das ist die Basis der modernen Ethik und vieler philosophischer Schulen seit der Antike. So ging es Sokrates darum, das Gute um seiner selbst willen zu tun, in anderen Worten aus Liebe zu handeln. Das Gleiche gilt für Platons Idealismus, die Nikomachische Ethik des Aristoteles mit ihrer auf Vernunft und Tugend basierenden Lust, Gutes zu tun, sowie für die Stoa und den römischen Kaiser Marc Aurel, einen ihrer berühmtesten Vertreter.
Wenn physische Güter knapp sind, können wir diese untereinander teilen, ein Lieblingsthema aller Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder und bis zum Erwachsenenalter durchaus erlernbar. Wenn natürliche Ressourcen begrenzt zur Verfügung stehen oder zur Neige gehen, können wir sie einstweilen teilen und schnellstmöglich durch unendlich vorhandene Ressourcen ersetzen. Gerade dabei haben wir in den letzten Jahren große Fortschritte erzielt. So gewinnen wir immer mehr Energie aus Sonnen-, Wasser- und Windkraft anstelle fossiler Energieträger. Elektro- und Wasserstoffautos beginnen sich am Markt durchzusetzen und erste solar- und windkraftbetriebene, autosuffiziente Schiffe befahren die Gewässer.
Allerdings zollen wir aktuell den stark angstgetriebenen letzten Jahrzehnten einen hohen Tribut. Schließlich bestimmen Ängste bis heute unser ganzes, weitgehend zwanghaftes politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Handeln. Diese Ängste reichen vom Gleichgewicht des Schreckens während des Kalten Krieges über die Angst vor dem Terrorismus, die Angst vor Vermögensverlust durch einen Zusammenbruch unserer Volkswirtschaften, Währungen oder Finanzmärkte über die Angst vor Migration, die Angst vor Umweltzerstörung und Klimawandel bis hin zur Angst vor der Corona-Pandemie und anderen Krankheiten aller Art. Haben wir heute nicht genug von irgendeinem Gut zu Verfügung, könnte es morgen noch weniger sein.
Ein sich selbst erhaltender Kreislauf der Angst, unterstützt von einer Vielzahl sich überschlagender, beunruhigender Nachrichten aus den klassischen und alternativen Medien sowie unseren analogen und virtuellen sozialen Netzwerken, bringt uns aus dem Gleichgewicht und hält einen Großteil der Menschheit in einem Zustand permanenter nervlicher Überreizung. Vollständige Entspannung findet kaum noch statt, angstgetriebener Stress wird zum Normalzustand.
Selbst wenn die eigene Mobilität, das eigene Handeln und der Kontakt zu anderen Menschen erheblich eingeschränkt werden, wie zuletzt in den weltweiten Corona-Lockdowns, gelingt es uns nicht, uns gedanklich zu erheben und eine andere Sicht auf die Welt und das Leben zu gewinnen, sondern wir folgen blind unseren Ängsten. Anstatt im Corona-Virus das zu sehen, was es ist, eine Naturkatastrophe, wurde von Politik und Medien mit immer neuen, von Tag zu Tag beängstigenderen Fakten und Details über Monate hinweg eine Atmosphäre der Hilflosigkeit und Beklemmung erzeugt, der sich niemand entziehen konnte.
Alle angesprochenen Ängste: die Existenzangst (zusammengefügt aus der Angst um den Arbeitsplatz und das Einkommen, die Konjunktur sowie die mittel- und langfristigen wirtschaftlichen Konsequenzen), die diffuse Zukunftsangst (zum Beispiel um die Entwicklung und Bildung der Kinder und Jugendlichen), die im Infektionsschutz begründete Angst vor menschlichen Begegnungen mit Unbekannten, ja selbst Freunden und Familienmitgliedern, wurden im Hintergrund geschürt, während im Vordergrund die nackte Angst um das eigene (Über-) Leben und die körperliche Unversehrtheit eines jeden Einzelnen täglich, phasenweise stündlich, ja minütlich neu befeuert wurde. Anstatt die Zeit der Pandemie als Chance zu verstehen, sich zu besinnen, zu entschleunigen und einander in Liebe zugewandt zu bleiben, unterwarf sich die ganze Welt dem wissenschaftlich verbrämten Diktat der Angst.
Anstatt einfache Regelwerke zu entwickeln und über die ganze Dauer der Pandemie aufrecht zu erhalten, um sich wieder dem Leben und anderen dringenden Fragen zuzuwenden, schienen sich insbesondere in den angeblich so hoch entwickelten europäischen, nordamerikanischen und asiatischen Wissensgesellschaften Politik, Medien und in der Folge Wissenschaft und Bevölkerung an Panikmache zu übertreffen. Mahnende oder kritische Stimmen, die sich dem Kult der Angst nicht anschließen wollten, wurden diskreditiert und der Lächerlichkeit preisgegeben.
Hinzu kommen die seit jeher durch falsch ausgelegte Religionen nicht nur bei ihren Anhängern bewusst geschürten Ängste. Eine besondere Rolle kommt dabei den vor allem im Christentum verbreiteten retrospektiven Ängsten zu, die sich aus den grausamen Konzepten von Sünde, ja sogar Erbsünde, und Schuld speisen.
Lösen wir uns für einen Augenblick davon und betrachten nüchtern unsere Entscheidungen und unser darauf basierendes Handeln in der Vergangenheit, stoßen wir auf einen entscheidenden Grund, weshalb die Angst stets ein schlechter Ratgeber ist. Wer erinnert sich nicht an die Ängste der Kindheit, allein in den dunklen Keller zu gehen, oder der Jugend bezüglich der hormonbedingten körperlichen Veränderungen. Doch schon ein, zwei Jahre später konnten wir darüber lachen.
Auch die Angst des Berufsanfängers vor unzureichender eigener Leistung oder vor Ablehnung durch das noch unbekannte Team erweist sich mit dem Fortgang der Karriere zumeist als wenig stichhaltig. Daraus lässt sich schließen, dass unser persönliches Wachstum die Ängste der vorhergehenden Entwicklungsstufen zusehends als Illusionen entlarvt. Mit der Zeit erkennen wir, dass selbst jene Befürchtungen, die eingetreten sind, weil wir ihnen die dafür notwendige Aufmerksamkeit geschenkt haben, statt uns daran zu orientieren, was wir tatsächlich für uns wünschen, nichts als Illusionen sind.
Eine neue Situation ist Realität geworden, die handlungsmotivierende Angst dagegen verschwunden. Habe ich aus Angst vor einem Börsencrash alle meine Aktien weit unter Wert verkauft, verfüge ich über weniger finanzielle Mittel als zuvor, doch meine Panik existiert nicht mehr. Hätte ich dieser Angst widerstanden und mein Vermögen in Ruhe umgeschichtet, würde ich über die gleichen Mittel wie zuvor verfügen. Auch in diesem Fall wäre meine Panik nicht mehr existent.
Dieses Beispiel ist auch deshalb interessant, weil es zeigt, dass Selbstliebe, hier der Drang, das eigene Vermögen zu schützen, ein im wahrsten Sinne des Wortes wertvoller Motivator sein kann.
Was bedeutet es demgegenüber, an anderen Menschen aus Liebe zu handeln? Zunächst erfolgt dies, indem wir ihnen unsere Aufmerksamkeit schenken und unsere Energie darauf fokussieren, ihnen in jeder Situation genau das zu geben, von dem wir glauben, es von ihnen zu benötigen. Verweigert mir meine Chefin oder mein Chef, eine Kollegin oder Kollege, eine Mitarbeitende oder ein Mitarbeitender die von mir gerade gewünschte Anerkennung, bringe ich ihr oder ihm gegenüber genau jetzt meine Anerkennung klar zum Ausdruck und lasse sie oder ihn spüren, dass ich zu ihr oder zu ihm stehe. Mit der Zeit wird sich das Blatt zu meinen Gunsten wenden. Dasselbe gilt für unsere Partnerschaft, die Beziehung zu unseren Eltern und Kindern etc. Handeln wir proaktiv aus Liebe, wird auch an uns entsprechend gehandelt und wir dürfen ernten, was wir gesät haben. Dies gilt allerdings nur, wenn tatsächlich ein gegenseitiges Interesse und eine gesunde Beziehungsebene vorhanden sind.
Um unsere Angst im Zaum zu halten und nach und nach die Liebe zur zentralen Triebfeder unseres Handelns zu machen, helfen uns drei ethische Prinzipien, an denen wir unsere Entscheidungen entlangführen können:
• Alle Menschen verfügen qua Geburtsrecht über die gleichen Chancen und Möglichkeiten.
• Alle Menschen sind durch ihr zeitgleich auf der Erde stattfindendes Leben miteinander verbunden und in gewisser Weise verwandt. Sie sind, wenn man so will, Teile eines miteinander verbundenen Wesens, der Menschheit, das auch die bereits Gestorbenen und noch Ungeborenen umfasst.
• Allen Menschen steht die ganze Fülle der Erde und des Universums in gleicher Weise zu.
Diese Prinzipien sind aktuell - insbesondere aufgrund des technischen Fortschritts der letzten hundert Jahre - über die menschliche Spezies hinaus zu erweitern, da sich unsere Verantwortung auch auf das Mineral-, Pflanzen- und Tierreich und alle Bestandteile des Lebens auf der Erde und im Universum erstreckt.
Für unsere Handlungen ergeben sich daraus die folgenden drei einfachen Maximen:
• Alle Menschen liebe ich wie mich selbst und bin ihnen dauerhaft in dieser Liebe verpflichtet.
• An allen Menschen handle ich bewusst aus Liebe oder ich handle nicht.
• Über alle Menschen rede ich mit guter Absicht oder ich schweige.
Zugegeben, gerade die letzte Maxime ist schwer einzuhalten, wer lästert nicht gerne mal im Büro. Doch unsere Worte haben großes Gewicht, sie drücken unsere Gedanken aus und prägen dadurch unsere Gefühle und schließlich unser Handeln. Außerdem stehen hinter negativen Aussagen über andere Menschen oft negative Motive wie Gier, Missgunst oder Neid, deren Ursachen wiederum in der Angst vor Mangel an Gütern, Prestige oder der Liebe selbst zu suchen sind. Hiermit soll jedoch keinesfalls von kritischer Auseinandersetzung mit dem Verhalten anderer Personen, gemeinsamer Reflexion dieses Verhaltens mit allen Beteiligten oder mit unbeteiligten Dritten und ehrlicher Kritik abgeraten werden. Eine solche Kritik hat, wenn wir aus Liebe handeln wollen, nach entsprechender Analyse und Reflexion allerdings direkt gegenüber der oder dem zu Kritisierenden zu erfolgen und nicht hinter ihrem oder seinem Rücken. Eingeschränkt wird diese offene Form der Kritik durch fehlendes Interesse an ehrlichen Rückmeldungen und toxische Beziehungen.
Liebe Leserin, lieber Leser, unabhängig davon, ob Du, wie ich, Gott als Individuum, das heißt, sowohl inner- als auch außerhalb von Dir, nur scheinbar getrennt und untrennbar mit Dir verbunden erfährst oder Gott bzw. das Göttliche an sich negierst, stellt das menschliche Bewusstsein in Verbindung mit unserer abstrakten und konkreten Liebesfähigkeit die wesentliche Voraussetzung dar, um unsere Ängste zu überwinden und aus Liebe zu handeln.
Zurückgehalten werden wir dabei von unserem Ego im Sinne eines übertrieben ausgeprägten Selbsterhaltungstriebs. Es suggeriert uns aufgrund unserer eigenen Beobachtungen und der darauf basierenden Analysen und Ableitungen oft unbegründete Ängste und nicht vorhandene Mängel. Ohne das Ego sowie die darauf gründende Ab- und Begrenzung halten wir uns aktuell auf der Erde für nicht oder nur schwer lebensfähig. Doch in Wirklichkeit ist es ganz einfach: Alle Ängste sind nichts anderes als Illusionen unseres Egos. Unser Bewusstsein wird dadurch klein und unsere Verbindung zu anderen Menschen und Lebewesen schwach gehalten.
Diese Tatsache gemeinsam in den unterschiedlichen Kontexten unseres politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und persönlichen Lebens zu erkennen, unsere Ängste anzusehen und ihren Zwängen zu entgehen und stattdessen bewusst aus Liebe zu handeln, ist Inhalt der folgenden Kapitel.