Читать книгу Die schaurigen Fälle des Derek Schlotter – FRANKENfrosch lebt! - Nicolas Gorny - Страница 8
ОглавлениеHausmeister Frankenkiesel
Bewegungslos wie eine Statue verharrt Derek vor der Tür zum Labor. Er ist komplett zu Eis erstarrt und kann nicht einmal den kleinen Finger rühren.
»Ist da jemand?«, wiederholt die Gestalt im Laborkittel ihre Frage und macht ein paar Schritte auf die Tür zu.
Jetzt endlich erkennt Derek, um wen es sich bei der Gestalt handelt: Es ist der alte Hausmeister Herr Frankenkiesel. Und der wird sicher eine gute Erklärung für den röchelnden Kasten auf dem Tisch haben.
»Puh!« Derek ist erleichtert. Er fasst sich ein Herz und stößt die Tür auf, sodass der Hausmeister ihn sehen kann.
»Entschuldigung«, beginnt er zögerlich. »Ich wollte Sie nicht stören.«
»Das tust du aber«, erwidert der Hausmeister. Er stapft Derek entgegen und baut sich mit verschränkten Armen vor ihm auf. »Was hast du überhaupt hier im Keller verloren? Schülern ist der Zutritt strengstens untersagt.«
»Ich bin diesem merkwürdigen Geräusch gefolgt, weil ich dachte, jemand braucht vielleicht Hilfe«, erklärt Derek. Er verrenkt den Hals, um an dem Hausmeister vorbei ins Labor zu spähen.
Abermals meldet sich das Röcheln.
»Da ist kein Geräusch!«, blafft der alte Frankenkiesel und drängt Derek unsanft von der Tür weg. Es ist offensichtlich, dass der Hausmeister etwas zu verbergen hat und Derek auf dem schnellsten Wege loswerden will.
Doch so leicht lässt sich Derek nicht abwimmeln. Schließlich ist er nicht nur die neue Pausenaufsicht, sondern auch ein Meisterdetektiv und Experte für schaurige Angelegenheiten. Und unheimliche Geräusche, die aus dem Schulkeller dringen, sind ohne Zweifel schaurig.
»Was treiben Sie eigentlich in dem Labor?«, will Derek wissen.
Auf der Stirn des Hausmeisters bildet sich eine steile Falte und er starrt wütend auf Derek herab. »Das geht dich überhaupt nichts an«, knurrt er.
Derek hält dem finsteren Blick stand. »Sieht aus, als würden Sie hier unten ein Experiment durchführen.«
Der Hausmeister schließt für einen Moment die Augen und atmet tief durch. »Ich betreue ein geheimes Wissenschaftsprojekt«, antwortet er dann in einem etwas ruhigeren Ton. »Natürlich mit Genehmigung der Schuldirektorin.«
»Aha«, macht Derek und versucht sich an dem Hausmeister vorbeizuzwängen, um erneut ins Labor zu spähen. »Klingt spannend. Darf ich mal einen Blick darauf werfen?«
Nun verliert der alte Frankenkiesel gänzlich die Fassung.
»Auf keinen Fall!«, schnappt er. Er packt Derek am Kragen und hält ihn fest. »Was genau ist an dem Wort geheim so schwer zu verstehen?«
»He! Kein Grund gleich grob zu werden«, protestiert Derek. Er versucht sich aus dem Griff zu befreien.
Doch der Hausmeister lässt nicht locker. Er schleift Derek vom Labor und dem seltsamen Geräusch fort. Seine langen Beine in den Cordhosen geben ein solches Tempo vor, dass Derek nichts anderes übrig bleibt, als hilflos nebenher zu stolpern.
Erst an der Kellertreppe stoppt der Hausmeister. Er lässt von Derek ab und verpasst ihm einen kräftigen Stoß.
»Wenn ich dich noch einmal im Keller erwische, bekommst du einen Schulverweis!«, bellt der Hausmeister. Und mit diesen Worten schlägt er die schwere Eisentür vor Dereks Nase zu. Ein Schlüsselbund rasselt. Schloss und Riegel klicken und dann entfernen sich die Schritte vom alten Frankenkiesel.
Derek schwirrt der Kopf. Es gelingt ihm kaum, seine Gedanken zu ordnen. Er hat tausend Fragen und keine einzige Antwort.
Eine Sache steht jedoch fest: Im Keller der Heiner-Lauterkrach-Schule geht etwas Unheimliches vor sich – und der Hausmeister ist darin verwickelt.
Das klingt nach einem neuen Fall für Derek Schlotter!