Читать книгу Herzlich willkommen in der Realität - Nicole Franke - Страница 7

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Ein verregneter Sonntagvormittag. Ein zarter Sonnenstrahl bahnt sich den Weg durch die morgendliche graubraune Nebelsuppe und bleibt in meiner müden Visage hängen. Ich recke mich. Meine Glieder ächzen. Mein Blick geht zum Wecker. 7:48 Uhr. Immerhin. Müde kuschle ich mich in meine Bettdecke und lausche den beachtlichen Klängen meines schnarchenden Mannes. Dieses nervtötende Geräusch in Dauerschleife hat heute Morgen ausnahmsweise mal einen einschläfernden Effekt. Meine Augen sind bereits wieder auf halbmast, als sich langsam, aber stetig die Klinke unserer Schlafzimmertüre nach unten bewegt. Aha. Das Mäuschen ist auch schon wach. Sachte öffnet meine Tochter (4) die Türe und schaut mich verschmitzt an. Ich lächle verschlafen und hebe einladend die Bettdecke hoch. Das lässt sie sich nicht zweimal sagen, nimmt Anlauf und schlüpft zu mir unter die Decke.

Meine Tochter kuschelt sich liebevoll an mich. Ich drücke sie ganz fest und gebe ihr ein Küsschen auf die Wange. Sie strahlt mich an. Eine Hundertschaft an Küsschen folgt. Sie schaut mir tief in die Augen. „Mama, du ...“ Sie stockt kurz. Hält inne. Lächelt vergnügt. Im Geiste male ich mir schon die allerschönsten Liebesbekundungen von „Mama, du bist die Allerbeste!“ und „Mama, du bist wunderbar!“ bis hin zu „Mama, du bist die Tollste!“ aus. Meine Tochter guckt mich an, zieht die linke Augenbraue hoch und sagt: „Mama, du hast gepupst!“













Herzlich willkommen in der Realität

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