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Bleib bei mir
ОглавлениеDer Blick. Diese verführerischen Augen, die bis in ihr Innerstes sahen. Anna lächelte und spürte, wie ihre Wangen heiß wurden, als er ihren Blick traf. Schnell wandte sie den Kopf ab, konnte ihm nicht standhalten. Das Lächeln blieb, als sie sich darauf zu konzentrieren versuchte, was ihre Tischnachbarin erzählte. Sie nickte ab und zu und gab vor, dem Gespräch zu folgen, aber in ihr drin überschlugen sich die Gefühle.
„ Anna“, flüsterte Emma. „Du weißt, dass dieser süße Typ dich abcheckt, oder?“
„ Hör auf!“
Anna lachte und knuffte ihre Freundin. Emma war seit der Oberstufe ihre beste Freundin und eine der wenigen, die sich nach wie vor an ihrer Seite fand. Nach der Schule war Anna weggezogen und hatte ihr Glück im Ausland gesucht, und als sie einige Jahre später wiederkam, waren die meisten ihrer Freunde verschwunden.
Viele fanden, dass Anna sich beeilen und eine Familie gründen sollte, sie wurde schließlich bald dreißig. Wer hätte gedacht, dass diese ganze Familiensache so eine hysterische Hetze wäre. Sie hatte nicht vor, Kinder zu bekommen, bevor sie den Richtigen gefunden hatte. Und sie hatte wahrlich reichlich Männer gedatet, die definitiv nicht für eine Familie infrage kamen.
Zu dieser Party hatte Emma sie gezwungen mitzukommen, und nachdem Anna einen weiteren schnellen Blick zum Typen auf dem Sofa geworfen hatte, war sie durchaus froh, dass sie sich hatte überreden lassen. Er hatte etwas Besonderes an sich, sie wusste nicht, was, aber es ließ ihr ganzes Inneres prickeln.
„ Anna, oder?“
Sie sah von ihrem Platz neben Emma hoch und starrte direkt in die verführerischen, heißen Augen. Er war nah, zu nah, und Anna schluckte, während ihr Herz zu pochen begann. Er kannte ihren Namen!
„ Das ist mein Signal zum Aufbruch, hab Spaß!“, lachte Emma und verschwand.
Anna hätte ihre Freundin erwürgen können, als sie bemerkte, dass er sich neben sie auf Emmas freien Stuhl setzte. Sie war nie gut in sowas gewesen, sie war zu schüchtern und wusste nicht, wie sie sich benehmen sollte.
„ Hallo!“, antwortete sie viel zu piepsig.
„ Hast du Spaß?“
Anna nickte. „Jo. Und du weißt, wie ich heiße? Wir kennen uns doch nicht? Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich mich daran erinnern würde“, lachte sie.
„ Ich heiße Martin. Und ich habe deine Freundin bestochen, damit sie mir verrät, wie du heißt“, lächelte er und nickte in Richtung Emma, die erfreut vom anderen Ende des Zimmers winkte. „Und hätten wir uns früher getroffen, hätte ich dich nie wieder losgelassen.“
Anna stockte der Atem. Gerade hatte sie noch geplant, wie sie Emma umbringen würde, aber diese letzten Worte hatten ihre Gedanken aus der Bahn geworfen. Wie meinte er das?
Den restlichen Abend hatten sie gelacht und über alles Mögliche geredet. Anna hatte ihre Nervosität und Schüchternheit in Martins Nähe vollkommen vergessen. Er machte sie ruhig, während er gleichzeitig ein wunderbares Chaos in ihr drin verursachte. Sie hatte nie an Liebe auf den ersten Blick geglaubt – bis jetzt.
Deswegen war sie sehr verwirrt gewesen, als Martin sie am Ende des Abends nur umarmte, was ihre Gefühle schon sehr in Wallung gebracht hatte. Sie hatten Nummern getauscht und versprochen, sich wiederzusehen.
Sein Duft hatte sich in Annas Nase festgesetzt und sie war sicher, dass sie diesen Duft nie wieder vergessen würde. Jeder Millimeter ihres Körpers schmerzte vor Sehnsucht, aber gleichzeitig war sie froh, dass er einfach so gegangen war. Das zeigte schließlich, dass es ihm nicht um einen One-Night-Stand ging, wie es bei anderen Typen war. Das überzeugte sie noch mehr davon, dass Martin der Richtige war.
Wenn sie nur geahnt hätte, was dann passieren sollte …