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Kapitel 1 Wirbelwind Leni

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Es ist ein wunderschöner Frühlingsmorgen im April. Die Vögel zwitschern um die Wette und die Sonne scheint warm auf den Frühstückstisch, an dem Leni mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Lukas sitzt.

Eigentlich sitzt sie gar nicht richtig, sondern rutscht unruhig auf ihrem Stuhl hin und her und wippt mit den Füßen. Und zwar so sehr, dass ihre roten Locken wild hin und her tanzen. Sie rümpft ihre sommersprossige Nase und schaut wütend zu Lukas, der langsam und genüsslich an seinem Marmeladenbrot kaut.


„Manno, kannste nicht mal schneller essen? Wir kommen bestimmt zu spät wegen dir. Ausgerechnet heute, wo ich doch unbedingt pünktlich sein muss!“

Der vierjährige Lukas lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Sein marmeladeverschmiertes Gesicht zeigt ein breites Grinsen. Er hat es nicht sehr eilig, in den Kindergarten zu kommen.

Papa schaut schmunzelnd hinter seiner Zeitung hervor: „Wo brennt´s denn nun schon wieder? Warum bist du denn so hibbelig?“


„Ach Papa, wir machen doch heute den Ausflug auf den Bauernhof und da darf ich auf keinen Fall zu spät zur Schule kommen!“

Leni ist acht Jahre alt und geht schon in die zweite Klasse.

Im Heimat- und Sachunterricht nehmen sie gerade das Thema Bauernhöfe und Tierhaltung“ durch. Und das findet sie super spannend.

Papa lacht: „ Stimmt, ich erinnere mich. Du hast mir das ja allerhöchstens tausend mal erzählt. Aber es ist schon noch ein bisschen Zeit, bis wir los müssen. Du kannst also ruhig noch aufessen. Die Schule fängt auch nicht früher an, nur weil du so ungeduldig bist. Wohin fahrt ihr denn eigentlich?“

„Auf den Hof von Bauer Hackl. Frau Mittermaier hat uns erzählt, dass es da ganz viele glückliche Tiere gibt und dass wir die auch streicheln und füttern dürfen.“

„Soso, warum sind die denn da so glücklich? Hat euch eure Lehrerin das auch erzählt?“, fragt Mama, die gerade Pausenbrote schmiert.


„Ja klar, weil das ein Biobauernhof ist. Die machen da alles ökologisch.“

„Häää? Was´n das Komisches?“, grölt Lukas.

„Na, das heißt, die dürfen keine giftigen Sachen auf das Gemüse und Getreide streuen. Und die Tiere haben auch viel mehr Platz im Stall. Sie dürfen sogar raus auf die Wiese. Da geht´s ihnen einfach besser als auf so einem normalen Bauernhof, hat Frau Mittermaier gesagt.“ „Nun da bin ich ja mal gespannt, was du mir heute Abend dann so alles erzählst. Und da Lukas inzwischen fertig ist, können wir uns auch langsam auf den Weg machen“, sagt Papa. Vor lauter Erzählen hat Leni ganz übersehen, dass Lukas endlich aufgegessen hat.

Sie springt vom Tisch auf, reißt ihre Mutter fast vom Stuhl mit einer schnellen Umarmung im Vorbeifliegen und stürzt aus der Küche. Lukas trottet ihr gemächlich hinterher.

„Aber erst noch Zähne putzen und vergiss deine Brotzeit nicht wieder“, ruft Mama ihr nach. „Meine Güte, was für ein Wirbelwind. Irgendwann reißt sie noch mal unser Haus ein, so stürmisch wie sie immer ist“, fügt sie seufzend hinzu.

Papa lacht und gibt ihr einen Kuss zum Abschied. „So schlimm wird es schon nicht werden. Ich fahr dann gleich weiter zur Arbeit, wenn ich die beiden abgeliefert habe. Tschüss, bis heute Abend.“

Im Klassenzimmer herrscht heute ein buntes und lautes Durcheinander.

„So, alle mal herhören“, ruft Frau Mittermaier laut. „Wir gehen jetzt ganz ruhig und geordnet hinaus. Und vor allem ohne zu drängeln. Der Bus wartet schon vor der Schule.“

Leni strahlt Steffen an. „Sitzen wir im Bus zusammen?“, fragt sie ihn.

„Na logisch. Was denn sonst?“

Steffen, den eigentlich alle Steff nennen, ist einfach cool. Und das Schönste ist: er ist Lenis Freund. Und zwar der beste. Vielleicht sogar der weltallerbeste. Überall ist er beliebt und alle mögen ihn sehr. Sogar so sehr, dass einige Mädchen aus ihrer Klasse ganz schön neidisch sind auf Leni!

Steff wird bald acht Jahre alt und ist sehr groß. Er wirkt schon viel älter als die meisten anderen in ihrer Klasse. Das liegt vielleicht daran, dass er oft so still und nachdenklich ist. Aber er hat es faustdick hinter den Ohren und ist für jeden Spaß zu haben.

Sie verbringen jede freie Minute miteinander und haben eigentlich nie Streit. Na ja fast nie. Und wenn doch, vertragen sie sich ganz schnell wieder. Wie gute Freunde eben so sind.

Leni und Steffen - weltallerbeste Freunde

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