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Weitere Folgen schlechter Führung

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Gallup, Engagement Index – Das renommierte Marktforschungsunternehmen Gallup veröffentlicht im Engagement Index einmal im Jahr eine Studie zur Bindung und Motivation von Mitarbeitenden sowie deren Verhältnis zu direkten Vorgesetzten und dem Unternehmen im Allgemeinen.

Volkswirtschaftlicher Schaden – Das erschreckende Ergebnis der im Jahr 2017 vorliegenden Studie ist, dass unzufriedene Arbeitnehmer einen volkswirtschaftlichen Schaden in Höhe von 105 Milliarden Euro verursachen. 70 Prozent der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben nur eine geringe bis gar nicht vorhandene Bindung zum Unternehmen. Das Resultat hieraus ist eine mangelnde Einsatzbereitschaft und die schlichte Erfüllung von Dienst nach Vorschrift. Nur 15 Prozent der Belegschaft verspüren eine emotionale Verbundenheit, welche zu größerem Arbeitseinsatz und Engagement führt. An Hand dieser Ergebnisse ist festzustellen, dass die Bindung und Motivation von Mitarbeitenden sowie deren individuelles Verhältnis zu direkten Vorgesetzten sich entscheidend auf die Produktivität eines Unternehmens auswirkt. Der Studienverantwortliche bei Gallup, Marko Nink, sagte: „Arbeitnehmer, die sich emotional nicht an ihren Arbeitgeber gebunden fühlen, zeigen weniger Eigeninitiative, Leistungsbereitschaft und Verantwortungsbewusstsein – und sie schweigen zudem häufiger zu Fehlentwicklungen." Beinahe ein Fünftel der Belegschaft (18 Prozent) hat in den vergangenen zwölf Monaten an eine Kündigung gedacht – Grund hierfür seien die direkten Vorgesetzten.

Fremd- und Eigenwahrnehmung – Ein weiteres sehr interessantes Ergebnis der Studie, die seit dem Jahr 2001 durchgeführt wird, ist das Auseinanderfallen von Fremd- und Eigenwahrnehmung. 69 Prozent der Mitarbeitenden hatten im Lauf ihres beruflichen Werdegangs mindestens eine schlechte Führungskraft. Auf der anderen Seite vertreten 97 Prozent der Vorgesetzten die Meinung, dass sie eine gute Führungskraft sind.

Mangelnde persönliche Eignung – Wissenschaftlichen Erkenntnissen folgend ist festzuhalten, dass verschiedenen weiteren Studien von Gallup zufolge nur ein geringer Teil der Menschen für eine Führungsposition geeignet ist. Der häufigste Grund für eine Beförderung auf eine Position mit Verantwortung gegenüber Mitarbeitenden sind individuelle Fachkompetenzen und branchenspezifische oder fachspezifische Erfahrungen.

Ein weiterer Aspekt der Studien ist – Marco Nink zufolge – die nicht vorhandene oder nur mangelnde emotionale Bindung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Bezug auf die Fluktuation – unter Berücksichtigung des bestehenden Fachkräftemangels für Unternehmen ein nicht zu unterschätzendes Problem.

Universität Kopenhagen, Journal of Business Ethics – Eine Studie der Universität von Kopenhagen führte zu dem Ergebnis, dass mangelnde Förderung der Mitarbeitenden, fehlerhafte Verteilung von Arbeit und das Aussitzen von Konflikten seitens der Vorgesetzten zu Mobbing in Unternehmen führen. Die aus inkompetenter Führung resultierende schlechte Stimmung innerhalb der Organisation führt laut den dänischen Forschern zu Schikane im Team.1

Mobbing – Nicht vorhandene Führung seitens der Vorgesetzten hatte laut den Studien zur Folge, dass sich die innerbetriebliche Stimmung verschlechterte und zu einem mangelnden Teamgefühl führte. Hieraus folgte Schikane und Mobbing unter den Mitarbeitenden.

Eine kurze Zusammenfassung der Studienergebnisse seitens der Forschenden: „Das Risiko von Schikane am Arbeitsplatz ist in solchen Firmen groß, in denen der Chef unfähig ist, für Entwicklungsmöglichkeiten zu sorgen, Arbeitszufriedenheit zu fördern, die Arbeit zu organisieren und Konflikte zu lösen.“

Verantwortung – Eine jede Führungskraft ist in der Verantwortung unermüdlich daran zu arbeiten, eigene soziale Kompetenz hinsichtlich der Führung von Mitarbeitenden zu verbessern. Darüber hinaus sollten nicht nur Führungskräfte bei der Kompetenzentwicklung durch Trainings oder Coachings unterstützt werden, sondern auch die Mitarbeitenden darin gefördert werden, über ihre persönlichen Empfindungen zu sprechen und negative Entwicklungen zielgerichtet zu thematisieren. Erst die Zusammenarbeit von Vorgesetzten und dem Kollegium gewährleistet eine effektive und effiziente Arbeitsweise im Auftrag des Unternehmens und fördert eine positive zwischenmenschliche Atmosphäre.

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