Читать книгу Der Jungbrunnen des Dr. Shioya - Nobuo Shioya - Страница 7
Aus meinem Leben und Golfspiel
Оглавление»Endlich, kurz vor meinem 91. Geburtstag trägt mein Leben Blüten und alles wurde frei bestimmbar.«
Wenn ich so etwas sage, brechen wahrscheinlich viele Menschen in Lachen aus: »Was? Nach so langer Zeit erst?« Oder sie bemitleiden mich vielleicht: »Das ist aber eine späte Blüte!« Aber das ist das wahre Gefühl eines alten Mannes, der dieses Jahr 96 Jahre alt wird und nun schon fast ein Jahrhundert gelebt hat.
Vor langer Zeit, nun schon vor fast siebzig Jahren, als ich auf Grund eines Vorfalles (Heilung durch Handauflegen, siehe Seite 125) von der Universitätsklinik, an der ich gearbeitet hatte, verjagt wurde, habe ich in Shibuya, in Tokio, eine Praxis für Innere Medizin eröffnet. Es war im Jahre des Mandschurischen Zwischenfalles, 1931, als Japan unter einer alles übersteigenden Rezession litt.
Danach arbeitete ich über fünfzig Jahre lang als praktischer Arzt, heilte die Krankheiten von nicht wenigen Menschen, bemühte mich, ihre Gesundheit zu unterstützen, aber mit 84 Jahren schloss ich diese Praxis und zog mit meiner Frau in das Apartment von Atami, in dem wir jetzt noch wohnen. Es ist ein Apartment, von dem aus man einen hervorragenden Blick auf die Sagami-Bucht hat, eine ruhige Wohnung mit Pflegeservice, über die man sich als letzte irdische Wohnstätte nicht beklagen kann.
Wir können es einen gesegneten Lebensabend nennen. Aber ich lebe dort nicht irgendwie, wie ein alter Mensch, einsam und von der Welt zurückgezogen. Ich führe ein reges Alltagsleben, das keine Krankheit kennt, obwohl ich zu den Hochbetagten auf dieser Welt zähle: Ohne gesundheitliche Beeinträchtigungen lebe ich jeden Tag ein gesundes Leben.
Die Zähne sind alle meine eigenen, mein Rücken ist noch gerade wie ein Stock und ich esse und schlafe gut. Ich habe keine Probleme im täglichen Leben, Beine und Hüften sind auch in Ordnung, sodass ich normalerweise einmal in der Woche in den Country Club von Mishima gehe, um mich am Golfspiel zu erfreuen. Wegen des hohen Alters kann ich etwas Langsamkeit nicht leugnen, aber ich sprühe vor Lebenslust und mit dem Alter hob sich meine Stimmung immer mehr.
Da man ein solches gesundes, langes Leben, einen »kräftigen und zähen« alten Mann, für sehr selten hält, kommen ziemlich oft Anfragen zu Vorträgen. Deshalb fahre ich in alle Regionen, angefangen von Tokio und halte meine zweistündige Rede ohne Manuskript. Meine laute Stimme kommt aus dem Bauch und auch im Stehen habe ich keine Probleme mit der Haltung. In der übrigen Zeit schreibe ich Bücher und lese viel.
Ich glaube fest daran, dass ich meine jetzige Konstitution und Gesundheit eines Sechzigjährigen erhalten kann. Nein, ich weiß sogar sicher, dass ich mich seit dem 60. Lebensjahr verjüngt habe. Im Allgemeinen nehmen Gesundheit und Konstitution ab sechzig Jahren sichtbar ab, aber in meinem Fall zeigen sie deutlich eine steigende Kurve.
Das kann ich selbst am besten spüren, und das Golfspiel ist eine für jeden sichtbare Messlatte meiner Verjüngung.
Mein Golf-Lebenslauf ist länger als fünfzig Jahre, und es gibt außer meiner Familie nichts und niemanden, mit dem ich länger eine Beziehung hatte, als mit meiner selbstentwickelten Gesundheitstechnik und dem Golfspiel.
Ich habe im Alter von etwa vierzig Jahren mit dem Golfspiel begonnen, meine Geschicklichkeit war jedoch in jüngeren Jahren eher schlecht, und erst nach meinem 60. Geburtstag wurde ich in den Kreis der Einzelspieler aufgenommen. Mit 65 Jahren hatte ich ein Handicap von 9. Ich habe neun Titel in Senior und Grand Senior Turnieren gewonnen, aber auch das erst, nachdem ich 60 Jahre alt geworden war.
Mit 83 Jahren, also kurz bevor ich den Beruf als Arzt an den Nagel hing, wurde ich als »der unheimliche Doktor« in der Zeitung vorgestellt, als ich den Ball einmal 200 Yards (knapp 200 Meter) weit schlug. Inzwischen kann ich ihn weiterschlagen.
Kurzum, ich habe mich nach meinem sechzigsten Geburtstag verjüngt. Und auch das ist das Ergebnis meiner starken Wünsche: »Ich will mich verjüngen«, »ich will ein Einzelspieler werden«, und der Umsetzung einer effektiven Methode, um dieses Ziel zu erreichen. Die Verjüngung ist kein zufälliges Ergebnis, sondern wurde mir im Gegenzug für willentliche Handlungen gegeben.
Wenn man inständig darum bittet, werden die Dinge ganz sicher in Erfüllung gehen
Das ist eines der wichtigen Themen dieses Buches und die Technik dafür wird ausführlich und anhand von Beispielen beschrieben. Zunächst möchte ich Ihnen aus meinem Leben berichten, wie ich trotz meiner schwächlichen Konstitution ein langes und in späteren Jahren auch gesundes Leben habe, damit Sie erkennen, dass diese Methode auch für Sie wirken kann. Als eindrucksvolles Beispiel wähle ich das Golfspiel. Ich bitte Sie um Nachsicht für den mehr oder weniger stolzen Stil eines alten Mannes.
Mit 94 zum dritten Mal einen age-shoot
Auch wenn Sie kein Interesse am Golf haben, so haben Sie doch vielleicht schon einmal den Begriff age-shoot gehört. Das ist ein ziemlich schwieriges Spiel, bei dem man eine Runde mit einem Ergebnis in Höhe des eigenen Alters oder darunter erreicht, und ich habe das bisher drei Mal geschafft. (Age-shoot ist eine Zählweise, die in Japan und Amerika üblich, in Europa jedoch eher unbekannt ist. Die Erklärung für Golflaien: Ein normaler Golfplatz hat 18 Loch, wenn man es schafft, für den gesamten Parcours insgesamt 54 Schläge zu brauchen, also drei Schläge pro Loch, heißt das, man hat ein Handicap von Null. Hat man dies erreicht, so kann man sich auf die Schultern klopfen und in die Weltelite einreihen. Jeder Schlag mehr wird als ein Handicap gezählt. Beim age-shoot jedoch werden die ersten 54 Schläge mitgezählt. Ein 72-Jähriger dürfte also insgesamt 72 Schläge brauchen, also umgerechnet vier pro Loch, beziehungsweise ein Handicap von 18 haben, um einen age-shoot, »einen Altersschuss«, zu erreichen. Mit steigendem Alter darf man also immer mehr Schläge brauchen.)
Das erste Mal war ungefähr vor 10 Jahren, als ich 87 Jahre alt war. Als ich in den Golf Club von Mishima eintrat, hörte ich, dass dieser Parcours noch keinen age-shooter hervorgebracht hatte, und ich sagte daraufhin: »Wenn das so ist, werde ich der Vorreiter sein«, und ich alter Mann nannte frech meinen Namen und meine Adresse, krempelte die Ärmel hoch und nahm den Schläger in die Hand. Und dann – genauso wie ich es öffentlich erklärt hatte – schloss ich mit 4 unter meinem Alter, also 83, ab. Das war unter allen Professionellen und Amateuren Japans eine Heldentat ersten Ranges.
Das zweite Mal war, als ich schon den Höhepunkt von 90 Jahren überschritten hatte, mit 92. Da es hieß, dass es noch keinen 92-jährigen age-shooter in Japan gäbe, verkündete ich an meinem Geburtstag meinen Freunden, dass ich der Vorreiter werden wolle. Zwei Monate später erreichte ich ein Ergebnis von 92, das meinem damaligen Alter entsprach.
Das dritte Mal war im darauf folgenden Jahr. Noch bevor ich diesmal etwas darüber sagen konnte, flatterte mir ein »Aufforderungsschreiben« aus der Redaktion einer Golf-Zeitschrift ins Haus. »Wir hoffen, dass Sie Ihren age-shoot zum 93. erreichen« stand auf der Geburtstagskarte.
Der Redakteur hatte sicher nur ganz unschuldig mein hohes Alter preisen wollen, aber ich hatte mich entschieden, dies als eine Herausforderung aufzunehmen: »Verehrter alter Mann, machen Sie es dieses Jahr wieder?«
Ich nahm sie an: »Nun, wenn das so ist, werde ich die Hoffnungen erfüllen.« Allerdings bat ich um eine Frist von zehn Monaten. In dieser Zeit wollte ich nämlich daran gehen, meine Form zu verbessern und meinen Schwung gemäß meinem Alter zu perfektionieren.
Aber das ist nicht einfach. Zwischen der Form, die ein gewöhnlicher Mensch sich im Kopf ausmalt, und der wahren Form, derjenigen, die der Körper in Wirklichkeit zeigt, klafft normalerweise – abgesehen von einem Genie wie Tiger Woods – eine ziemlich große Lücke. Auch aufgrund des hohen Alters war es schwieriger, als ich es mir vorgestellt hatte, diese Lücke zu schließen.
Aber ich habe nicht aufgegeben. Von Natur aus bin ich ein kämpferischer Typ. Und ich habe auch den Willen, was ich einmal ausgesprochen habe, irgendwie zu Ende zu bringen. Mehr als auf alles andere, bin ich auf mein starkes Selbstvertrauen und meine starke Willenskraft stolz, die da spricht: »Was ich mir vornehme, das kann ich auf jeden Fall verwirklichen. Bisher ist es noch nie vorgekommen, dass ich etwas nicht erreicht habe, was ich mir vorgenommen hatte. Deshalb kann ich es auch diesmal ganz sicher.«
Die Stärke, die aus dieser Überzeugung erwächst, übersteigt bei Weitem die Ebene der Hoffnung und der Sehnsucht und erreicht den Bereich, in dem das unverrückbare Vertrauen angesiedelt ist. Das ist nicht das »ich will … tun« und auch nicht »ich will … werden«. Das ist ein Selbstvertrauen, das besagt, dass »es geht nicht, gibt’s nicht«, oder auch die Aussage in der Vergangenheitsform im Sinne von bereits »gekonnt«.
Aus diesem Selbstvertrauen heraus konnte ich das Bild deutlich in meinem Kopf visualisieren, dass ich in der idealen Form bereits erfolgreich meinen age-shoot absolviert hatte. Dieses Bild habe ich willentlich und klar vor dem Einschlafen visualisiert.
Ich kann bereits vor einem Ereignis Visionen von »ich habe Fortschritte gemacht« oder »ich habe es erreicht« schaffen. Diese gedanklichen Vorstellungen und klaren Visionen sind für die »Erfüllung der Wünsche« absolut notwendige Bedingungen.
Dann, als Ergebnis von Versuch und Irrtum, gelang es mir, obwohl ich ein Jahr und zwei Monate brauchte, meine Form so zu verbessern, wie ich es mir vorgestellt hatte. Gelassen rief ich in der Redaktion der Golf-Zeitschrift an und kündigte an, dass, da ich meinen Schwung perfektioniert hatte, ich mein Ziel in nicht allzu ferner Zukunft erreichen würde.
Und zwei Monate danach, beim Senior and Ladies Cup, im zweiten Versuch, vollendete ich meinen dritten age-shoot.
Das war im Jahr 1997, das Jahr, in dem ich 93 war, war bereits um und ich war 94 Jahre alt geworden und genauso betrug das Ergebnis 94.
Dieses Ereignis wurde von einem Fernsehsender aufgegriffen. In dem Bericht wurde gezeigt, dass es in der dreihundertjährigen Geschichte des Golfspiels zwei herausragende Golfer gibt. Die Reporter sagten, dass der eine der Amerikaner Bobby Jones ist, und der andere sei ich.
Bobby Jones wurde auch der »Heilige der Bälle« genannt, und tatsächlich ist das Attribut »herausragend« passend. Denn er war lebenslang Amateur-Golfer und hatte doch das berühmte Masters geschafft. Er ist bereits verstorben. Seltsamerweise sind wir beide im März des Jahres 1902 geboren. Deshalb hat man uns wohl gemeinsam vorgestellt, aber natürlich war er viel besser im Golfspiel als ich: Wenn man ihn mit dem Himmel gleichsetzt, dann bin ich die Erde, und ich geniere mich, in einem Atemzug mit ihm genannt zu werden.
Auch vorher bereits hatte die oben erwähnte Golf-Zeitschrift einen Artikel darüber geschrieben: »Bobby ist die Nummer eins, aber Shioya ist einzigartig.« Einen alten Mann rühmt man doch nicht auf diese Weise, dachte ich voll Unbehagen. Der Artikel hatte folgenden Tenor:
Bobby Jones ist ohne Zweifel der Golfer Nummer Eins in der ganzen Welt, aber da er bereits unter der Erde liegt, ist es für ihn unmöglich, seiner leuchtenden Ballkarriere jemals den Satz hinzuzufügen: »Mit 94 Jahren einen age-shoot erreicht.« Und es ist auch für die Zukunft schwer vorstellbar, dass noch einmal ein Golfer erscheinen wird, der mit 94 Jahren einen age-shoot erreichen könne. Deshalb ist Shioya, der dieses erreicht hat, sowohl rückblickend als auch in der Zukunft, ein in der ganzen Welt einzigartiger Mann.
In Amerika gibt es einige age-shooter, die über 94 Jahre alt sind, obwohl es dort kein offizieller Wettbewerb sein soll. Deshalb ist diese Aussage über mich übertrieben. Es ist zwar zu viel des Lobes, aber man muss wohl nicht extra erwähnen, dass auch für einen age-shoot Technik nötig ist. Aber wenn man so in mein Alter kommt, wird es eine wesentliche Vorbedingung, dass man wenigstens eine Kondition hat, mit der man die 18 Loch richtig spielen kann. Es ist die Mindestanforderung, dass man die Runde aller Löcher ohne Schwierigkeiten bewältigt. Die Geschicklichkeit kommt erst an zweiter Stelle.
Die Menschen, die über neunzig Jahre am Leben bleiben, sind wohl heutzutage nicht mehr so selten. Aber wie viele davon können bei bester Gesundheit mit dem Schläger in der Hand herumgehen und auf dem Rasen kräftig ausschreiten? Eine solche Kondition halte ich mit über 90 Jahren immer noch. Da darf ich doch darauf stolz sein, in der Welt zu der, der Einzigartigkeit nahen Spitzenklasse zu gehören.
Nicht nur lange zu leben, sondern »bei voller Gesundheit lange zu leben« – ein solcher Gesundheitszustand und eine solche Kondition muss doch besonders erwähnt werden. Viel mehr als über den age-shoot selbst, freue ich mich darüber und bin stolz darauf, dass ich auch jetzt, mit 96 Jahren immer noch eine Kondition habe, die das Erreichen eines solchen Zieles ermöglicht.
Dieselbe Golf-Zeitschrift fragte bei mir an, sie würden gerne, falls ich 95 Jahre alt würde, über mein erstes Spiel berichten. Dazu wollten sie allerdings, dass ich mit ihren Angestellten zusammen spielen sollte.
Also drehte ich letztes Jahr mit zwei Angestellten eine Runde auf dem Parcours. Beide waren etwa Mitte 30, also in einem Alter, in dem ein Mann auf dem Höhepunkt seiner geistigen wie körperlichen Kräfte ist. Mit diesen jungen Männern im Alter meiner Enkel machte ich ein Spiel und schnitt nicht schlecht ab. Schließlich beendete ich mit 45 und das Spiel endete unentschieden. Zu einem Spiel gehören auch die Haltung, mit der man den Fairway beschreitet, die Geschwindigkeit und die Kraft. Auch hier stand ich ihnen in nichts nach. Auch was die Kondition anbetraf, war ich keineswegs schlechter als die jungen Männer in ihren Dreißigern.
Des Weiteren gab es auch dieses Jahr, als ich 96 wurde, eine Golf-Veranstaltung im März, um meinen Geburtstag zu feiern. Da es sich diesmal um ein Lochwettspiel über 9 Löcher handelte, kam dabei keine Gesamtwertung heraus, aber mein erster Schlag damals war fast 200 Yards (fast 200 Meter) lang, und ich verlängerte meine bisherige Schlaglänge um 50 Yards. Das kam daher, dass ich meinen Schwung verbessert hatte und nun den Ball mit dem Zentrum treffen konnte.
Dieser neue Schwung besteht darin, dass man, ohne die Muskeln zu verwenden, die Schlaglänge verlängert. Wenn man mein Alter hat, ist man, bis man das letzte Loch erreicht hat, ziemlich fertig, wenn man die Muskeln unnötig einsetzt. Die Ermüdung der Muskeln addiert sich auf. Deshalb ist es gut, die Muskeln nicht zu benutzen. Bei diesem neuen Schwung stellt man sich eine dünne Linie im Zentrum des Rückgrates vor und benutzt diese beim Schlagen als Achse, um dann den Ball, ohne Krafteinsatz, ganz bequem zu schlagen.
Das ist der Schwung, der auch im Alter von 100 Jahren noch funktioniert. Man kann den Ball damit weit fliegen lassen. Als ich derart den Fairway mit den Angestellten der Golf-Zeitschrift entlanglief, waren sie beeindruckt: »Tatsächlich, nur Nobuo Shioya kann Nobuo Shioya übertreffen!«
Ich bin nur ein Vorreiter für jedermann
Sie können ruhig der Meinung sein, ich würde mit meinen Ergebnissen prahlen. Um die Wahrheit zu sagen, es ist mir ziemlich egal, ob ich einen age-shoot schaffe oder nicht, ob ich die Nummer eins bin oder einzigartig.
Wichtig ist – ich wiederhole mich hier –, dass ich auch heute noch die Gesundheit und die Kondition besitze, die solche Ergebnisse möglich machen. Außerdem ist hier interessant, dass ich nicht zufällig robust und langlebig bin, sondern dass ich mir Gesundheit und langes Leben durch das Praktizieren einer Gesundheitsmethode im Nachhinein erarbeitet habe.
Wenn ich von Anfang an eine kräftige und stabile Kondition gehabt hätte, so könnte das Leben ganz zufällig diesen Schwung ausnutzen. Deshalb besäße in diesem Fall mein gesundes und langes Leben keine Allgemeingültigkeit, es wäre speziell und einzigartig, jedoch nicht als Beispiel geeignet.
Von Geburt an hatte ich aber eine schwache Konstitution. Als ich geboren wurde, war es fraglich, ob ich überhaupt überleben würde, und auch später, während meiner Kindheit und Jugend, war ich immer wieder von ernsthaften Krankheiten bedroht. Meine Gesundheit war ausgesprochen schlecht, ich hatte eine unterdurchschnittliche Kondition. Das heißt, meine jetzige Vitalität habe ich mir im Laufe des Lebens selbst antrainiert.
Da dies so ist, dürfte es auch für andere Menschen nicht schwierig sein, eine gesundheitliche Kraft ähnlich der meinen zu erlangen. Mit anderen Worten: Meine Gesundheitspraktik und die daraus resultierende, gesundheitliche Kraft besitzen Allgemeingültigkeit. Es kann also jeder sich eine Kondition und eine Gesundheit, die der meinen entspricht – nein sogar auf einem noch höheren Niveau – aneignen, und dafür kann ich mit meinem Körper bürgen.
Als die Massenmedien mich als einzigartig behandelten, antwortete ich mit etwas, allerdings berechtigter Arroganz: »Das ist zu viel Ruhm für einen Körper, ich bin nicht einzigartig. Eher bin ich der ›Vorreiter für jedermann‹«.
Damit meine ich, dass ich wahrscheinlich wirklich der Erste bin, der mit 94 Jahren einen age-shoot erreicht hat, und das mag zwar einmalig sein, aber nicht letztmalig. In Wirklichkeit ist es jedem möglich, ein solches Niveau von Gesundheit, Kondition und langem Leben zu erreichen.
Jeder Mensch besitzt ursprünglich die Möglichkeit und Fähig-keit, ein gesundes und langes Leben bis mindestens 100 Jahre zu führen. Ich bin ein Beweis für diese Wahrheit und glaube gleichzeitig fest daran. Wir sind Wesen, die von Natur aus derart ausgestattet sind, dass dies möglich ist.
In diesem Sinn kann man sagen, dass wir nicht gesund »werden«, sondern zu einer gesundheitlichen Kraft erwachen, die wir ursprünglich besitzen, die aber verborgen ist und nicht so ohne Weiteres wieder aktiviert werden kann: Wir müssen uns diese ursprünglichen Fähigkeiten wieder erarbeiten. Und dazu ist es notwendig, sich der bereits implizit vorhandenen Möglichkeiten bewusst zu werden.
Das ist die einzige Vorbedingung, um diese inhärente Kraft der Gesundheit zu wecken und so gesund an Leib und Seele zu werden. Und nicht nur Gesundheit können wir erlangen: Alles im Leben wird so in Erfüllung gehen, wie wir es uns wünschen, und es wird sogar möglich werden, ein freies Leben zu führen.