Читать книгу Starship Ardon 4 - Nolan McCalleb - Страница 4
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„Da ist was“, rief Collin. Kyle drehte sich zu ihm um, und sah einen roten blinkenden Punkt. „Ist das Samantha?“, fragte er ihn. Collin nickte. Die Markierung, die Samantha zeigte, bewegte sich zügig auf dem Bildschirm. „Sie sind mit den Gleitern unterwegs. Hoffentlich kommen sie heil da durch!“, sinnierte Kyle. Da die Ardon selbst keine Drohnen besaß, blieb ihnen nur warten und hoffen als einzige Option übrig.
„Siehst du diese Fontänen da vorn?“, sprach Samantha über das Headset zu Jan. „Ja. Das sind Octoceti. Oktopus Wale mit großem Appetit. Einer von denen hatte sich vorhin meinen Freund geholt“, erklärte er. „Wie sollen wir da durchkommen? Die fressen uns doch mit einem Happs!“, fürchtete Samantha. Da Jan keine passende Antwort parat hatte, entgegnete er nichts darauf.
Etwa 20 Meter entfernt schoss eine Fontäne aus dem Wasser und Jan lenkte den Gleiter umgehend in die entgegengesetzte Richtung. Noch bevor er die neue Route fortsetzen konnte, traf ein Wasserstrahl den Gleiter. Ein kleines präzises Loch klaffte nun an der Vorderseite des Gleiters über Jans Bein. Zu ihrem Glück befand sich dahinter kein Teil des Antriebs. „Flowjets, präzise und tödlich“, kommentierte Jan den Treffer über sein Headset. „Verdammt“, murmelte er leise vor sich hin. Samantha wusste warum. Als sie den Antrieb des Solo Gleiters ausgebaut hatten, konnte sie Waffensysteme sehen, die die größeren nicht hatten. Darüber machte sie sich zunächst keine Sorgen, doch nun begriff sie, dass der Solo Gleiter wohl das Begleitfahrzeug war, dass die Octocetis von den anderen fernhielt. „Der Solo Gleiter war die Vorhut oder?“, fragte sie ihn. „Ja, es hatte elektromagnetische Pulswaffen. Die haben den Biestern mächtig eingeheizt. Das ist vergleichbar, wenn dir jemand mit 200db in die Ohren brüllt“, erklärte er.
Mehrere meterlange Octocetis bildeten vor ihnen eine Mauer. Die Fontänen, die sie senkrecht nach oben ausstießen, formten einen undurchdringlichen Wall. Während Jan nach anderen Routen suchte, bildete der Schwarm bereits einen Kreis um sie herum. Ähnlich dem Jagdverhalten von Buckelwalen zogen sie den Kessel immer enger. Jan drosselte den Gleiter und sie blieben in der Mitte des Rings aus Octocetis stehen. Die Raubtiere kamen immer näher und Angst breitete sich auf den Gesichtern der beiden aus. Die erste Gischt der Fontänen prasselte auf ihre Gesichter. Jan drehte sich zu Samantha um und sagte: „Es tut mir leid Sam! Wir haben keine Waffensysteme und können sie nicht vertreiben.“ In Samanthas tränenden Augen blitzte es auf. Sie wischte sich die Träne weg und lächelte. Dann zog sie ihr Plasmaskalpell heraus und hielt es vor Jans Gesicht, der irritiert auf das Ding vor seiner Nase starrte. Samantha schaltete das Gerät ein und es schlug sofort wieder Funken. „Als Skalpell ist es zwar nicht mehr zu gebrauchen, aber vielleicht schafft es ein kleines EMP-Feld“, kommentierte sie ihren Geistesblitz. Vorsichtig, um nicht das ganze Gerät im Wasser zu versenken, hielt sie es an die Wasseroberfläche. Jan schaltete währenddessen den Antrieb aus. Blitze zuckten durch das türkisfarbene Wasser direkt auf den nächsten Octoceti zu. Als die Blitze das Tier trafen, begann der Koloss zu krampfen und heulte laut auf. Samantha zog das Skalpell aus dem Wasser und das monströse Tier sank in die Tiefe hinab.
„Genial. Einfach genial! Hat das Ding noch genug Saft? Denn wenn wir das bei denen da vorn machen, könnten wir durchkommen!“, freute sich Jan. Samantha zuckte mit den Achseln, sie wusste nicht, wie viel Energie noch in dem Gerät gespeichert war. Eilig fuhren sie weiter zum Rand der Einkesselung und wie kurz zuvor schaltete Jan den Antrieb ab, um ihn vor dem EMP zu schützen. Samantha hielt das Skalpell erneut Funken sprühend zur Wasseroberfläche und die ersten Blitze zuckten zu ihren Opfern. Ein Tier verursachte dabei eine heftige Welle und Samantha ließ erschrocken das Skalpell fallen. Ungläubig schaute sie dem rasch sinkenden Instrument hinterher. Als es aus ihrem Sichtbereich verschwand, startete Jan den Antrieb und steuerte den Gleiter hinter die noch krampfenden Octocetis. Erleichtert funkte er über sein Headset seine Freude.