Читать книгу Pattaya-Cantos - Norbert Schrey - Страница 8

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2. Ich bin

noch nicht am Ende

ich meine Heimat

nicht mag

ich bin bald in der

Fremde

ich den Alltag

nicht ertrag

den Anblick deutscher

Visagen

die täglichen

Thaimassagen

mich doch allmählich

anöden

das allmächtige

Verblöden

zu sehen in allen

Gassen

in Deutschen und

in allen Rassen

die grundlos hier

beheimatet sind

ich mache mich auf

mit meinem Kind

ins spanische Dörflein

Fornalutx

ich dort aus allem

Irdischen rutsch

in die museale

Einsamkeit

ich bin zu allem

Neuen bereit

ich hier nicht weiter

leben muss

im Talkshowmeinungs-

scheißbeschuss

erlügen wir uns

ein reiches Land

das nirgendwo

seinesgleichen hat

doch zurück aus einem

Weltenrand

erblickst du eine

hässliche Stadt

die zugemüllt ist

schlecht anzusehn

es wird höchste Zeit

dass wir verstehn

wenn du hast die ganze

Welt bereist wie

man uns in unsrer

Heimat bescheißt

von ihrem Wohlstand

ist nichts zu sehn

überall Obdachlose stehn

zerbrochene Fensterscheiben

Türken sich an Deutsche

reiben

das ist uns allen sehr

bekannt

wir hassen deshalb

unser Land

weshalb im Reiche der

Teutonen

kein Deutscher will mehr

länger wohnen

es fehlt an Wohlstand

und an Recht

lesen wir wieder

Bertold Brecht

der Klassenkampf will

statt Rassen zu hassen

oder zu wandeln

durch fremde Gassen

Pattaya-Cantos

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