Читать книгу Red Dirt Heart: Flammende Erde - N.R. Walker - Страница 8
Kapitel 4
ОглавлениеPlan A. Und möglicherweise Plan B. Es könnte auch ein C geben, je nachdem wie monumental ich Plan A und B vermassele.
Ich war schon vor Sonnenaufgang auf und aus dem Haus, um vor dem Frühstück eine Stunde zu arbeiten. Ich sagte George, dass Travis an diesem Tag mit Trudy, Mick und Billy zusammenarbeiten würde. Glücklicherweise nickte George dazu nur und die zweideutigen Bemerkungen vom Tag zuvor blieben dieses Mal aus.
Fish und Bacon kümmerten sich um die Wartung der Motorräder und ich selbst beschäftigte mich den ganzen Tag mit dem Land Rover.
Ich ging Travis aus dem Weg, so gut ich konnte, ohne unhöflich zu sein. Ich verhielt mich nur professionell. Die Fragen, die ich mir am vergangenen Abend während des Essens gestellt hatte, und die darauf folgenden Antworten waren richtig. Ich sollte ihn nicht anders behandeln als jeden anderen.
Also hatte ich nach dem Abendessen die beiden Pferde gestriegelt und auf die Koppel gelassen und danach eine oder zwei Stunden bei geschlossener Tür in meinem Büro gearbeitet.
Sogar beim Frühstück und während des Mittagessens reduzierte ich den Augenkontakt auf ein Minimum, lächelte aber hin und wieder, damit er nicht dachte, er hätte etwas falsch gemacht.
Beim Abendessen wurde viel über das bevorstehende freie Wochenende für das Team geredet und was sie alles in Alice Springs unternehmen würden. Ich lächelte einfach und ignorierte die flüchtigen Seitenblicke von Travis ebenso wie Georges lange, bohrende Blicke.
So, sehr ich auch versuchte, mich von dem blauäugigen Amerikaner abzulenken – am nächsten Morgen, als ich auf dem Weg zum Badezimmer im Flur um die Ecke bog, stießen wir doch noch aufeinander.
Wortwörtlich.
»Tut mir leid«, fing ich an.
Er hatte sein Handtuch in der Hand und sein kurzes, braunes Haar war noch feucht. Er roch frisch geduscht und nach Zahnpasta. »Oh, hey«, sagte er verdutzt. Und dann: »Äh, hör zu, falls ich irgendwas getan haben sollte…«
»Wie?«
Er schluckte. »Es ist nur, dass du seit gestern kaum ein Wort mit mir gesprochen hast. Sollte ich irgendeine Linie überschritten haben, dann wollte ich nur sagen, dass es mir leidtut–«
»Du hast nichts falsch gemacht«, unterbrach ich ihn.
Er starrte mich einen langen Moment an und schließlich musste ich wegsehen. »Na dann«, sagte er leise. »Sieh mal, wenn du nicht willst, dass ich am Wochenende mit den anderen wegfahre –«
»Du solltest aber«, antwortete ich schnell. »In die Stadt fahren. Ein bisschen Spaß haben.«
»Charlie?«, rief Ma von irgendwo am Anfang des Flurs. »Lebst du noch da hinten?« Ich trat reflexartig einen Schritt zurück, weg von Travis, hin zum Badezimmer. »Oh, da bist du ja. Ich mach mir immer Sorgen, wenn du mir morgens nicht in der Küche auf die Füße trittst und nach Frühstück schnüffelst.«
»Ich wasch mich nur eben, Ma«, sagte ich, ging ins Bad und schloss die Tür hinter mir.
»Na gut«, hörte ich sie sagen. »Travis, du kannst für mich den Tisch decken.«
»Ja, Ma'am«, war seine Antwort und ich hörte Ma den ganzen Weg zurück zu ihrer Küche lachen.