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Toni

Obwohl man ihn fast nie im Revier persönlich antrifft, ranken sich doch unzählige Legenden um den Paten aus dem Appenzell. Eine Geschichte ist schauriger als die andere, und selbst kleine Menschenkinder sprechen seinen Namen mit größter Ehrfurcht und nur im Flüsterton aus.

Durch unsere Stammesverwandtschaft sehen wir uns zum Verwechseln ähnlich. Auch Toni trägt das dreifarbige Haarkleid und die Rute hoch geringelt über dem Rücken. Bei näherer Betrachtung fallen jedoch meine ungleich zierlichere Statur und die sehr viel elegantere Linie meines Kopfes auf. Toni könnte mit seinem Schädel eine Dampflok spalten.

Wer doch einmal in den zweifelhaften Genuss kommt, Toni daselbst auf einem bis dahin erbaulichen Spaziergang zu begegnen, merkt es daran, dass in etwa hundert Metern Entfernung plötzlich ein höllisches Gebrüll anhebt. In menschliche Worte übersetzt hört man so viel wie: „Wer ist das? Wer wagt es, in meinem Wald zu gehen? Zeig dich, du, ich mach dich platt! Ich reiß dir den Kopf ab und zwinge dich, ihn zu verschlucken! Ich prügel dich windelweich und dreh dich auf links! …“

Augenzeugen berichten, dass er jedes Wort exakt so meint.


Derlei bildreiche Drohungen hat er noch etliche auf Lager und er lässt so viele wie möglich davon hören in der Zeit, die man braucht, ihn halbwegs würdevoll zu umwandern. Dabei stemmt er sich mit voller Wucht in sein Geschirr und sein Herrchen hat Mühe, ihn im Zaum zu halten.

Das Buch Mike

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