Читать книгу Begierden auf Abwegen - Oliver Peth - Страница 6
Erster Tag
ОглавлениеEine kühle, spätsommerliche Frische legte sich wie ein sanfter Schleier über die noch immer dunkelgrünen Wiesenauen. Es war spät am Abend und die Dunkelheit hatte die idyllische Stille ganz in ein durch den strahlenden Vollmond glänzendes Schwarz eingehüllt. Wie Geister huschten gespenstisch anmutende Nebelschwaden, welche vom nahen Fluss aufstiegen, über die feuchte Wiese. Linksseitig thronte auf einer Anhöhe die ovale Höhenburganlage. Das Wahrzeichen der Stadt. Erbaut im spätgotischen Stil um das Jahr 1400 nach Christus als Verwaltungssitz des Kurfürsten von Mainz.
Die Gründung der Burg Alzenau und die Namensgebung des gleichnamigen Ortes wird durch die Sage mit der bei Kälberau gelegenen Randenburg verbunden: Nach der Einnahme dieser Burg wurde der Frau des Burgherren freier Abzug gewährt, wobei sie mitnehmen durfte, was sie tragen konnte. Die Frau entschloss sich, ihren Gatten auf die Schultern zu nehmen.
Als ihr die Last zu schwer wurde, bat ihr Mann, sie möge ihn zurücklassen, doch sie antwortete »allzu nah« und schleppte ihn noch über eine nahegelegene Anhöhe. Dort soll dann der Randenburger eine neue Burg gegründet haben, die er in Gedenken an diese Rettung »Allzunah« nannte, woraus dann später der Name Alzenau entstanden sein soll.
Der Fahrradweg, auf dem sie sich befand, war gut ausgeleuchtet. Erst vor ein paar Jahren hatte die Stadt beschlossen, Laternen am Wegrand zu installieren. Durch das Drängen der besorgten Bürger musste dementsprechend gehandelt werden.
Dennoch ist es in der ca. zwanzigtausend Einwohner zählenden Kleinstadt nie zu einem größeren Verbrechen gekommen. Sicherlich gab es hier und da mal kleinere Delikte, die von der örtlichen Polizei aber meist schnell aufgeklärt wurden. Durch einen hohen Kaufindex und die gute Wirtschaftslage war die Arbeitslosenquote sehr gering. Auch dies trug sicherlich zu einem angenehmen Umfeld bei, in welchem man gerne lebte. »Alzenau – Die Stadt im Grünen –« wie sie auch genannt wurde.
Sybille befand sich auf dem Heimweg vom Fitnessclub.
Heute war ein ganz besonderer Abend gewesen. Eines der Mädels, mit denen sie immer zum Spätkurs Zumba ging, hatte heute Geburtstag. Normalerweise trank sie keinen Alkohol, schon gar nicht nach dem Sport. Aber heute machte sie eine Ausnahme. Der Inhaber des Studios hatte zur Feier des Tages eine Flasche Sekt spendiert. Zusammen mit einem Energydrink gemischt nannten sie den Cocktail »Red Power«, und der hatte es wirklich in sich.
Sybille feierte wenige Tage zuvor ihren 30. Geburtstag. Ihr Mann Jens und ihr Sohn Thomas, der in die erste Klasse der örtlichen Grundschule ging, überraschten sie mit einer von kleinen Swarovski-Steinen besetzten Halskette. Diese zog sie natürlich zum Sport gewissenhaft aus, aber nach dem Duschen zierte sie umgehend wieder ihren schlanken Hals.
Bille, wie sie ihre Freundinnen gerne scherzhaft nannten, war eine sehr attraktive Frau. Ihre langen trainieren Beine, ihr straffer Bauch und ihr nicht allzu großer, aber wohlgeformter Busen ließen die Jungs im Studio manchmal ganz schön schwitzen. Ein runder, apfelförmiger Po, welcher sich durch unzählige Kniebeugen geformt hatte, zierte ihre Rückseite. Die langen braunen Haare gingen ihr bis weit über die Schultern. An Tagen wie heute, nachdem sie Sport gemacht hatte, band sie diese zu einem Pferdeschwanz zusammen. Sie legte sehr viel Wert auf ihr Äußeres und man sah ihr ihr Alter bei weitem nicht an. Zwar fragte sie niemand mehr nach ihrem Ausweis, wenn sie mit Jens mal wieder ausging, aber älter als Mitte 20 wurde sie niemals geschätzt.
Nicht nur deshalb trainierte Sybille zusätzlich zu den Tanzkursen und dem Krafttraining auch regelmäßig zwei Mal die Woche in einem Selbstverteidigungskurs. Ihr Trainer Peter lobte sie stets, was wohl nicht immer nur an ihren guten Fortschritten in »Krav Maga«, einer in der Slowakei Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelten Selbstverteidigungstechnik, welche sich durch ihre einfach anzuwendenden Techniken und im System berücksichtigten instinktiven Reaktionen zu einer schnell erlernbaren und effektiven Selbstverteidigungstechnik etabliert hat. Im Kurs lernte sie auch, nie »unbewaffnet« das Haus zu verlassen. Aus diesem Grund hatte sie immer ein Pfefferspray in ihrer Jackentasche. Das speziell für Sondereinheiten hergestellte Produkt war zudem grün eingefärbt. Ein ähnlicher Farbstoff, wie er auch in Geldkassetten verwendet wird, damit das Geld darin nach einem eventuellen Diebstahl unbrauchbar gemacht wird und die Diebe entsprechend mit grüner Farbe markiert werden. Diese lässt sich tagelang nicht mehr von der Haut abwaschen. Genau so funktioniert auch das Spray und der damit getroffene Täter würde nicht nur kampfunfähig gemacht werden, sondern auch zur späteren Identifizierung noch eine markante grüne Färbung erhalten. Ausgerüstet mit ihrem Wissen in Kampfsporttechniken und der griffbereiten Dose Reizgas hatte sie keine Angst, den ca. 4 km langen Heimweg alleine zu Fuß anzutreten.
Ab und an fuhr sie natürlich auch mit ihrem Auto. Ein kleiner, leicht verrosteter und unzuverlässiger alter Fiat Punto, der seine besten Tage schon längst hinter sich hatte. Dieser sprang, wie so oft, mal wieder nicht an. Somit hatte sie Jens ins Studio gefahren. Auch wenn ihm bei dem Gedanken stets unwohl war, seine Frau alleine heimlaufen zu lassen. Er musste auf Thomas aufpassen, der schon längst im Bett lag. Jens machte es sich auf dem Sofa gemütlich und schaute fern. Aktenzeichen XY ungelöst, nicht gerade die beste Wahl, wenn man auf seine Frau wartet, die allein nachts nach Hause läuft …
Nebenbei chattete er aber auch gerne mit Simone.
Jens machte sich nichts vor. Er wusste, dass er eine attraktive Frau zuhause hatte. Aber seit der Geburt ihres gemeinsamen Sohnes Thomas blieb der Sex doch immer öfter auf der Strecke. Wie lange war es nun her, das letzte Mal? Drei Wochen, einen Monat? Jens wusste es nicht mehr so genau, aber der Gedanke an Simone und die ersten Worte, die untermalt mit Emojis auf dem Display seines neuen iPhones aufleuchteten, ließen ihn seine Männlichkeit ganz schnell wieder spüren.
Getroffen hatten sich die beiden erst einmal heimlich im Wald. Sybille war wie so oft wieder im Fitnessstudio und ihr Sohn verbrachte derzeit einen Teil der Ferien bei den Großeltern in Aschaffenburg.
An jenem Abend ging ein reger Schriftverkehr der abendlichen Aktion voraus. Unkonzentriert und mit einer deutlichen Beule in der Hose verbrachte Jens seinen Arbeitstag und die eindeutigen Worte, untermalt von Bildern fester, mittelgroßer nackter Brüste mit großen Brustwarzen sowie ein Foto vom Ansatz eines frisch gewachsten Venushügels ließen sein Blut förmlich kochen.
Über eine polnische Onlineapotheke hatte er sich zuvor ein potenzsteigerndes Mittel besorgt.
Das machte sein bestes Stück nicht nur für eine lange Zeit hart wie Kruppstahl, sondern mit ein paar Schlucken Alkohol auch ausdauernd wie Haile Gebrselassie beim Marathonlauf 2008 in Berlin.
»18:30 Uhr, Treffpunkt Hundeplatz, ich freue mich auf dich und deinen kleinen Freund …
P.S. Mein Höschen gleicht schon einem Feuchtbiotop.«
Das war an jenem Tag im Sommer die letzte Whatsapp von Simone.
Um Punkt 18:00 Uhr verließ Jens seinen Arbeitsplatz, telefonierte noch schnell mit Sybille, sagte ihr, wie sehr er sie liebte und wünschte ihr viel Spaß beim Sport. Dann drückte er sich hastig das Päckchen mit dem gelförmigen Inhalt aus Polen in den Mund. Geschmacksrichtung Waldmeister. Aber das Zeug schmeckte widerlich nach einer Mischung aus Hustensaft und Chemie.
Die großzügigen Schlucke aus seinem Flachmann, der mit Ouzo gefüllt war, überdeckten diesen Geschmack aber sehr schnell.
Aufgeregt wie ein kleiner Junge vor Weihnachten begab sich Jens zum vereinbarten Parkplatz im Wald.
Dort angekommen spannte seine Hose schon merklich und seine Hände wurden noch feuchter, als auch kurz darauf Simone angefahren kam.
Die beiden stiegen aus, versicherten sich, dass sie niemand beobachtete, küssten sich innig und voller Sehnsucht und begaben sich dann in Jens’ großen SUV, einen Jeep Grand Cherokee mit großen, gemütlichen Ledersitzen und viel Platz.
Simone, das wusste Jens, liebte es, mit Sexspielzeug stimuliert zu werden. Beide setzten sich nackt in das Auto. Simone auf den Beifahrersitz, die Beine weit gespreizt auf das Armaturenbrett gelegt, entblößte sie ihre nackte Schönheit.
Jens’ Glied drohte bei diesem Anblick jetzt schon zu platzen. Behutsam spreizte er ihre Liebesgrotte mit zwei Fingern auseinander und begann, mit kleinen kreisenden Bewegungen ihre Klitoris sanft zu verwöhnen. Wollüstig stöhnte Simone unter Jens’ oralen Künsten. Als er dann noch ein Spezialgerät aus der Mittelkonsole seines SUV zog, war es um Simone vollends geschehen. Der sogenannte Womanizer saugte mit vibrierendem Unterdruck die Klitoris an.
Mehrere Intensitätsstufen, ganz nach den Wünschen der Frau, garantieren jeder einen oder gleich mehrere Höhepunkte, so die Werbeversprechen des Herstellers. Tatsächlich zuckte Simone schon wenig später unkontrolliert mit dem Becken. Jens setzte den Vibrator an der richtigen Stelle an und stimulierte gleichzeitig ihren G-Punkt mit seinen Fingern. Simone jauchzte, stöhnte und schrie vor Glück. Gottseidank bemerkte sie den vorbeifahrenden Mountainbikefahrer gar nicht, welcher das Geschehen mit einem verstohlenen Blick versuchte abzuspeichern.
Nachdem Simone gekommen war und dabei eine große Pfütze auf den Ledersitzen hinterlassen hatte, hielt es Jens nicht mehr aus. Er bat Simone, nun Hand an seinem besten Stück anzulegen. Sie tat wie ihr geheißen, umfasste mit gekonntem Griff das feste und mit Adern durchzogene Glied ihres Liebhabers. Jens konnte sich trotz Alkohol und Viagra kaum bändigen. Wenige Augenblicke später gab sein Körper dem festen Druck von Simones Fingern nach und erlöste sich wild stöhnend. Um die Sauerei am Fahrzeughimmel würde er sich später kümmern. Jetzt genoss er erst einmal das Gefühl des Schwebens und der Erleichterung. Wenige Minuten später fuhren beide sichtlich geschafft davon. Simone zu ihrem biertrinkenden Ehemann, der sich außer für Fußball und Alkohol für nichts interessierte und Jens nach Hause, um auf seine Frau zu warten, mit der er es heute Abend nach einer ausgiebigen Dusche bestimmt auch noch wild treiben würde, aufgeheizt von dem Erlebnis im Wald.
Schnellen Schrittes, nicht aus Angst, mehr wegen dem Trainingseffekt eilte Sybille durch die Dunkelheit und ging in Gedanken verloren den Fahrradweg lang. Im Gedanken an den gutaussehenden Fitnesstrainer Hank, welcher sie vor ein paar Wochen überraschte. Seitdem fährt immer ein heißes Kribbeln durch ihren Schoß, wenn sie ihn heimlich auf der Trainingsfläche beobachtet, wie er den verzweifelten und meist übergewichtigen Hausfrauen Ernährungspläne erklärt und diese an den Geräten schon bei der minimalsten Anstrengung zu schwitzen beginnen.
Es war einer dieser Abende. Sybille war wieder die letzte verbleibende Kundin im Studio. Hank ging routinemäßig seine Abendrunde durch das Gym. Kontrollierte die Fenster, schaute nach den Toiletten und den Duschen. Sein Weg führte ihn auch durch die Frauenduschen, durch welche er gleichfalls zu den Umkleiden gelangen konnte. Wohlwissend, dass Sybille noch anwesend war, das verriet ihm das Check-in-Programm des Studios, klopfte er höflich an und fragte, ob er eintreten dürfe, um seinen Rundgang zu beenden, damit er dann zeitnah abschließen könne. Sybille reagierte in diesem Moment eher getrieben durch ihre animalischen Instinkte, aufgeheizt vom harten Training, als durch den vernünftigen Verstand einer verheirateten Frau und Mutter. Ein kurzes »Herein« genügte und Hank öffnete die Türe, welche die Duschen von der Umkleide trennte. Sybille stand da. Nackt, ein Bein auf die Holzbank vor ihrem Spind abgestellt, das andere auf dem Boden. Ihr nackter praller Hintern ragte direkt in Hanks Blickrichtung. Mit beiden Händen cremte sie sich ihre zarte Haut mit einer Bodylotion ein. Sie blickte über ihre Schultern nach hinten. Da stand er, Hank. Wie das Abbild einer germanischen Gottheit. Groß, muskulös, blonde Haare, blaue Augen. Lediglich die übertriebene Bräune aus der Steckdose störte das Bild. Ihre Blicke trafen sich, nur eine Sekunde. Es bedurfter keiner Worte. Die Luft brannte lichterloh und Sybilles Unterleib begann zu glühen. Hank zog sich mit ein paar gekonnten Handgriffen sein Shirt vom Leib und streifte seine Shorts ab, die er immer ohne Unterhose trug. Genauso schnell, wie sein prachtvolles Glied erigierte, wurde auch Sybille mehr als nur feucht. Mit drei großen Schritten stand er nun hinter ihr, packte mit seinen großen Händen, welche sich an beeindruckend muskulösen Armen befanden, ihre Hüfte und glitt mit einem festen Stoß tief in sie ein.
Sybille zuckte kurz zusammen, dann nahm ihre vor lauter Erregung pulsierende Vagina seinen Penis freudig in Empfang. Sybille streckte ihren Kopf nach hinten, um die angreifbarste Stelle freizulegen, ihren Hals. Sie gab sich ihm vollkommen hin. Er packte sie an ihren langen festen Haaren, riss ihren Kopf noch weiter nach hinten, legte die andere Hand rücklings auf seinen eigenen Po, um die Stöße noch mehr zu intensivieren. Sybille wurde es heiß und kalt gleichermaßen. Noch nie hatte ein Mann sie so hart, dominant und heftig gefickt wie es Hank soeben tat. Auch wenn sie wusste, dabei nicht zum Orgasmus zu kommen, liebte sie diese Ekstase des Ausgeliefertseins. Den Orgasmus würde sie mit Hilfe ihres Massagestabs und den Gedanken an Hank und sein »Werkzeug« heute Abend nachholen.
Drei Minuten später ergoss sich Hank wild stöhnend und zuckend in ihrer Vagina, zog seine Hose und sein Shirt wieder an und verließ mit der Verabschiedung durch einen Handkuss die Umkleide.
Sybille duschte noch schnell ein zweites Mal um Hanks Hinterlassenschaften in ihrem Körper zumindest halbwegs zu entfernen und begab sich dann langsam zum Ausgang.
Hank stand an der Theke und trank einen letzten Shake. Sie verabschiedeten sich mit den Worten »bis zum nächsten Mal«, untermauert von einem Augenzwinkern. Dann verließ Sybille den Club.
Betäubt von dem berauschenden Gefühl der Erinnerung bemerkte sie im Augenwinkel etwas in der Ferne. Ihre Instinkte funktionierten einwandfrei. Was war das? Lichtkreise, grün und rot, sich schnell entfernend und wieder zusammenfindend, flogen in atemberaubender Geschwindigkeit in einer Höhe von ca. 50 cm über die weitläufigen Wiesen der Kahlauen. War sie verrückt geworden, spielte ihr der Alkohol einen Streich? Was war das nur, Außerirdische? Ihr Herz klopfte wie wild. Jetzt gesellte sich noch ein undefinierbares Grunzen zu der gespenstischen Szene. Plötzlich löste sich der rote der beiden Lichtkreise aus der Formation und steuerte direkt auf sie zu.