Читать книгу Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman - Patricia Vandenberg - Страница 3

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Bevor Dr. Leon Laurin an einem trüben Aprilmorgen in die Prof.-Kayser-Klinik fuhr, suchte er zwei Patienten auf, die ihm ganz besonders am Herzen lagen, nämlich seine Zwillinge Konstantin und Kaja, die seit Tagen mit einer fieberhaften Mandelentzündung das Bett hüten mußten.

Ihm taten die beiden so leid, daß er gar nicht richtig zu trösten wußte.

»Mami kommt gleich zu euch, wenn sie Kyra versorgt hat«, versprach Leon, »und wir müssen wohl doch überlegen, ob wir euch von den Mandeln befreien lassen müssen.«

»Was meinst du damit?« fragte Konstantin.

»Das wird euch Mami erklären«, erwiderte Leon.

»Mami kann das wohl besser, weil sie eine Frau ist«, flüsterte Kaja. »Und Ärztin ist sie ja auch.«

Antonia Laurin trat ein und mußte nun doch lächeln. »Da hast du es wieder«, neckte sie ihren Mann.

Er blinzelte ihr zu.

»Ich muß jetzt gehen, Liebes«, sagte er rasch.

»Du kannst Papi ruhig zur Tür bringen, Mami«, meinte Konstantin großmütig.

Antonia wollte auch gern noch mit ihrem Mann ein paar Worte allein sprechen.

»Du bist also wirklich dafür, daß wir ihnen die Mandeln herausnehmen lassen«, sagte sie betrübt.

»Es wird nicht zu umgehen sein. Innerhalb sechs Wochen zweimal vereitert ist ein bißchen viel, mein Schatz.«

Antonia nickte. »Ich werde mich mit Dr. Winterfeld in Verbindung setzen«, sagte sie kleinlaut.

»Tu das. Er kann sie sich ja noch mal anschauen. Ich bin auch nicht für eine Operation, wenn es nicht unbedingt sein muß, Antonia.«

Er gab seiner Frau einen zärtlichen Kuß und eilte davon.

Antonia blieb noch ein paar Sekunden gedankenverloren in der Diele stehen. Die Seele des Hauses Karin kam aus der Küche.

»Es ist ja nicht so schlimm«, sagte sie tröstend. »Nach ein paar Tagen ist alles vorbei. Ich kann ja mit in die Klinik gehen, wenn es sein muß«, fügte sie mitfühlend hinzu.

Na, das wird wirklich Trubel geben, dachte Antonia, und damit sollte sie recht behalten. Sie sammelte Kraft für die Aussprache mit ihren Zwillingen, die sie erwartungsvoll anblickten, als sie das Kinderzimmer wieder betrat.

»Ja, die Mandeln werden heraus müssen«, begann sie, »aber wir werden vorher noch einen Spezialisten fragen.«

»Brauchen wir nicht«, erklärte Konstantin kategorisch. »Wir haben dich und Papi. Ihr seid auch Spezialisten.«

»Für Hals, Nasen und Ohren gibt es aber Fachärzte«, erklärte Antonia. »Die verstehen mehr als wir.«

»Ihr versteht genug«, warf Kaja ein. »Und wenn die Mandeln raus müssen, kann es Onkel Eckart machen.«

»Das kann er nicht«, sagte Antonia. »Ich kenne aber einen sehr netten Facharzt, der viel davon versteht. Er leitet auch eine schöne große Klinik, die sehr bekannt ist.«

Konstantin fuhr empor, und auch Kaja rappelte sich auf.

»In eine andere Klinik sollen wir?« fragte Konstantin empört. Seine rauhe Stimme überschlug sich fast.

»Das kommt nicht in Frage.«

»Das kommt gar nicht in Frage«, schloß Kaja sich an. »Die Prof.-Kayser-Klinik ist die schönste Klinik, und wenn wir in eine müssen, dann nur in unsere.«

»Nun seid mal ganz vernünftig«, sagte Antonia bittend.

»Da können wir aber nicht vernünftig sein, Mami, weil wir das nicht verstehen«, sagte Konstantin.

»Ich werde erstmal mit Dr. Winterfeld sprechen. Der wird euch anschauen, und dann sehen wir weiter«, lenkte Antonia ab.

»Ich will aber zu keinem Dr. Winterfeld«, räsonierte Konstantin.

»Omi kommt«, krächzte Kaja. »Wollen doch mal sehen, was sie sagt.«

Antonia eilte schnell hinaus. Sie wollte Teresa doch davon in Kenntnis setzen, daß sie nicht vor Mitgefühl überfließen, sondern den Zwillingen gut zureden solle. Aber ob das auf fruchtbaren Boden fallen würde, bezweifelte sie.

Glücklicherweise wurde Teresa Kayser jetzt noch von Kevin in Anspruch genommen, der tief gekränkt war, daß sie sich nur um die kranken Geschwister kümmern sollte.

»Du sollst mir auch Geschichten erzählen«, forderte Kevin gekränkt.

»Du darfst mit Opi spazierengehen«, sagte Teresa. »Er kommt gleich.«

Damit war Kevin versöhnt. Den Opi hatte er für sich. Das war auch etwas wert.

Antonia nahm Teresa beiseite. »Wir werden ihnen die Mandeln entfernen lassen müssen«, sagte sie leise.

Entsetzt schaute Teresa sie an. »Muß das denn sein?« fragte sie stockend.

»Mach dir nicht gleich Sorgen. Es ist doch nichts Besonderes«, sagte Antonia tröstend.

Teresa Kayser maß Antonia mit einem langen Blick. »Du mußt mal in den Spiegel schauen, Antonia. Sag nur nicht, daß du dich nicht auch sorgst.«

»Ich will mal mit Dr. Winterfeld sprechen«, lenkte Antonia rasch ab. »Wenn Papa Kevin holt, fahre ich schnell mal zu ihm rüber.«

Da Professor Joachim Kayser bald kam, stand diesem Vorhaben nichts mehr im Wege.

Dr. Winterfelds Klinik lag in einem nahegelegenen anderen Vorort von München. Auch Professor Kayser kannte ihn gut und meinte, daß man ihm die Zwillinge anvertrauen könnte, wenn dieser Eingriff eben nicht zu vermeiden war.

*

Dr. Winterfelds Klinik war nicht ganz so groß wie die Prof.-Kayser-Klinik. Sie war eingebettet in eine Waldlandschaft und sah eher aus wie ein großes Sanatorium. Sie wurde oft Wald-Klinik genannt, meistens jedoch Winterfeld-Klinik, nach dem leitenden Arzt. Obgleich sie anheimelnd wirkte, betrat Antonia sie mit gemischten Gefühlen.

Die Schwester am Empfang blickte auf, als Antonia vor das Fenster trat

»Frau Dr. Laurin!« rief sie überrascht aus, aber ihr Gesicht blieb ernst und ihre Augen wirkten trübe.

Antonia kannte Schwester Friedel noch sehr gut aus der Zeit, als sie, die ehemalige Ärztin, hier ihre Problem-Patienten besucht hatte, die von Dr. Winterfeld operiert worden waren.

»Könnte ich bitte den Chef sprechen?« fragte Antonia.

Schwester Friedel senkte den Blick. Sie bewegte ihre Lippen, aber kein Wort kam darüber. Statt dessen rollten große Tränen über ihre Wangen.

Da sah Antonia, wie sich die Tür zum Empfangsraum auftat und ein schwarzgekleidetes junges Mädchen eintrat.

Monika Winterfeld!

Antonia erkannte auch sie sofort, obgleich sie sie zum letzten Mal gesehen hatte, als Monika gerade ihr Abitur gemacht hatte.

Monikas violette Augen, die tief umschattet waren, blickten Antonia an, dann kam sie schnell hinaus in die Halle.

»Frau Laurin«, sagte sie leise. »Sie haben es gehört?«

»Was ist geschehen, Monika?« fragte Antonia verwirrt.

»Papa ist vor drei Tagen tödlich verunglück. In den Dolomiten. Im Urlaub.«

Antonia war blaß geworden. Ihr fehlten augenblicklich die Worte.

»Es ist so schrecklich«, sagte nun Schwester Friedel. Sie wischte die Tränen aus den Augen.

»Wie ist das geschehen?« fragte Antonia erschüttert.

»Gehen wir in Papas Zimmer«, bat Monika. »Sie sind doch sicher mit einem Anliegen gekommen, Frau Laurin?«

»Das hat jetzt Zeit«, sagte Antonia. »Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Es tut mir so entsetzlich leid, Monika. Es gibt keine Worte, die mein Mitgefühl ausdrücken könnten.«

»Die können ja auch nichts ändern«, flüsterte Monika. »Papa kommt nicht mehr wieder, und – ach, es ist alles so schrecklich.«

»Können wir Ihnen behilflich sein? Haben Sie Sorgen mit einer Vertretung?«

Monika schüttelte den Kopf. »Das macht Dr. Weigand. Papa kann sich auf ihn verlassen. Deshalb hat er sich doch mal einen Urlaub in seinen geliebten Bergen gegönnt. Nun haben sie ihn behalten. Es ist unfaßbar.«

»Er ist abgestürzt?« fragte Antonia beklommen.

Monika nickte. »Das macht ja alles noch unbegreiflicher. Papa war ein geübter Bergsteiger.«

»Sie dürfen sich jetzt nicht das Herz noch zusätzlich schwermachen, Monika«, sagte Antonia behutsam.

Da tat sich die Tür auf. Ein junger Mann im weißen Arztkittel erschien.

»Oh, Verzeihung, Monika«, sagte er überstürzt. »Ich wußte nicht, daß Sie Besuch haben.«

»Das ist Frau Laurin«, sagte Monika geistesabwesend. »Entschuldigung, ich muß Dr. Weigand vorstellen.« Sie war maßlos verwirrt, und als sie die Hand hob, sah Antonia, daß am Ringfinger ein Verlobungsring blitzte, wie es neuerdings üblich war, mit Brillanten besetzt. Aber Monika war von dem jungen Mann gesiezt worden. Er konnte kaum der Verlobte sein.

Antonia fand den Arzt sympathisch. Sie reichte ihm die Hand, und um etwas zu sagen, rückte sie mit ihrem Anliegen heraus.

»Ich kam wegen unserer Zwillinge«, sagte sie. »Sie scheinen eine Mandeloperation nötig zu haben, aber ich wollte die Diagnose eines Facharztes hören.«

Monika blickte zu Boden. »Wenn Sie Papa vertraut haben, können Sie auch Dr. Weigand Vertrauen schenken, Frau Laurin«, sagte sie. »Ich muß heute nach Bruneck fahren, um die Formalitäten zu regeln. Mein Verlobter begleitet mich. Ja, wir wollten nach Papas Rückkehr heiraten.« Ihre Stimme erstickte in einem leisen Schluchzen.

Antonia sah, daß Dr. Weigand die Lippen aufeinanderpreßte. Es sah aus, als wolle er das Mädchen in den Arm nehmen, und sein Mienenspiel verriet Empfindungen, die Antonia nachdenklich stimmten.

»Vielleicht darf ich Sie nach meiner Rückkehr einmal besuchen«, flüsterte Monika. »Entschuldigen Sie, mein Verlobter wartet.«

Sie verabschiedete sich, auch von Dr. Weigand, mit einem kurzen Händedruck. Ein Ausdruck der Resignation lag über ihrem feinen Gesicht.

Antonia raffte sich zu ein paar Worten auf. »Es ist ein unglücklicher Augenblick«, murmelte sie, »aber vielleicht könnten Sie sich unsere Zwillinge einmal anschauen, Herr Kollege. Sie werden jetzt allerdings vermutlich überlastet sein.«

»Am Abend bliebe mir schon eine halbe Stunde Zeit«, erwiderte Dr. Weigand. »Es wäre wohl auch im Sinne meines verehrten Chefs, und ich möchte mich sehr für Ihr Vertrauen bedanken, Frau Laurin.«

Was bedrückt ihn? überlegte Antonia, als sie heimwärts fuhr, nachdem sie verabredet hatten, daß er am morgigen Abend zu ihnen kommen sollte. Und mit wem war Monika Winterfeld wohl verlobt? Ob Teresa das wußte?

Teresa hatte Dr. Winterfeld zwar nur dem Namen nach gekannt, aber sie war doch betroffen, als Antonia ihr die Hiobsbotschaft verkündete.

Über Monikas Verlobung wußte sie auch nichts.

Doch Sandra Brink, Leon Laurins Schwester, konnte Antonia weiterhelfen, als sie nachmittags kam, um den Zwillingen einen Krankenbesuch zu machen.

»Ich habe was läuten hören«, sagte sie. »Jürgen Kunow heißt er. Er scheint es nicht so genau zu nehmen mit der Treue.«

»Es wird viel geschwatzt«, sagte Antonia. »Sie wollten bald heiraten.«

Wieviel Tragik der Tod dieses Arztes mit sich bringen sollte, wußte Antonia noch nicht, aber sie machte sich unentwegt Gedanken über Dr. Weigand. Sie hatte ein feines Gefühl für bestimmte Regungen und ahnte, daß Monika diesem jungen Arzt mehr bedeutete, als sie wohl annehmen durfte.

*

Ahnte Monika es doch? In ihr herrschte ein wildes Durcheinander, das sich noch verschlimmerte, als Jürgen Kunow sagte, er könne sie nicht begleiten.

Monika sah an ihm vorbei. »Dann werde ich jetzt wohl allein fahren müssen«, murmelte sie.

»Natürlich nicht. Das würde ich doch nicht zulassen. Wolf begleitet dich. Es ist schon abgemacht. Wir fahren jetzt zu Wolf und holen ihn ab. Du bist doch gar nicht fähig, am Steuer zu sitzen«, sagte Jürgen.

Ich muß Papa noch einmal sehen, ging es Monika durch den Sinn. So schrecklich es auch sein mag, ich muß ihn sehen.

Er warf ihr einen schrägen Blick zu. »Ich will dir nicht dreinreden, aber ich glaube, dein Vater hatte Sorgen.«

Damit hatte er vielleicht nicht unrecht. Monikas Gedanken wanderten jetzt zu Wolf Kunow, und plötzlich fror es sie. Doch da waren sie schon vor dem Haus angelangt, in dem er wohnte, und Jürgen stieg aus. Sie brauchten nicht lange zu warten. Wolf Kunow kam schnell.

»Paß gut auf meine Kleine auf«, sagte Jürgen.

Er nahm Monika in den Arm, aber sie zog die Schultern zusammen und wich zurück.

»Du bist mir doch nicht etwa böse?« fragte Jürgen gekränkt. »Ich muß jetzt wirklich an uns denken, Monika.«

Es war ihr unerklärlich, aber plötzlich mißtraute sie auch ihm, und zu Wolf hatte sie erst recht kein Vertrauen, aber sie war viel zu hilflos, um sich gegen seine Begleitung zu wehren.

*

Antonia Laurin sprach an diesem Abend noch lange mit ihrem Mann über Dr. Winterfeld.

Leon Laurin hörte nachdenklich zu. »Das klingt ja fast so, als würdest du annehmen, er hätte seinem Leben selbst ein Ende bereitet«, sagte er.

»Um Gottes willen, Leon!« rief Antonia aus. »Ich kann mir nur nicht erklären, wie ein sportlicher rüstiger Mann, wie es Winterfeld war, in den Bergen verunglückt.«

»Vielleicht war er nicht mehr gar so rüstig. Manche wollen es nicht wahrhaben, daß ihre Kondition nachläßt. Du sagst doch, daß er lange keinen Urlaub mehr hatte, Antonia. Wir haben ihn schon eine ganze Zeit nicht mehr gesehen.«

»Gar so lange ist es auch nicht her.« Sie überlegte. »Vier Monate. Ich brachte den kleinen Becker aus dem Tabea-Heim zu ihm. Die Moni tut mir leid. Sie war sein Abgott. Hoffentlich stimmt es nicht, was Sandra über ihren Verlobten sagte.«

»Sandra weiß wohl mal wieder mehr als andere«, spottete Leon.

»Ulla Rasmus hat ihr mal erzählt, daß dieser Kunow nicht viel taugt«, erklärte Antonia.

»Kunow? Ist das dieser verkrachte Anwalt?« fragte Leon überrascht.

Antonias Augen weiteten sich. »Du scheinst ja wohl etwas zu wissen.«

»Na, das müßte Friedrich eigentlich noch besser wissen als ich. Ich weiß nur, daß ein Kunow vor ein paar Jahren üble Geschäfte mit Mündelgeldern gemacht hat. Ich erinnere mich deswegen so gut, weil eine Patientin darin verwickelt war, allerdings als Leidtragende.«

»Na, da muß ich doch gleich mal anfragen«, sagte Antonia.

»Ach was. Laß dir Zeit damit. Wir wollen unseren Abend nicht verderben. Du hast also den Kollegen Weigand gebeten, nach unseren Zwillingen zu sehen. Dann werde ich mich morgen sputen, damit ich ihn unter die Lupe nehmen kann. Jedem vertraue ich unsere Kinder auch nicht an.«

»Ich mag ihn«, sagte Antonia.

»Ist er so hinreißend?« fragte Leon anzüglich.

»Du Komiker«, lächelte sie. »Als ob mir das imponieren würde. Er ist ganz unauffällig, aber einfach nett. Und er hat ganz bestimmt etwas für Moni übrig.«

»Aha, meine Frau wittert wieder einmal eine heimliche Liebe«, sagte Leon schmunzelnd. »Ich werde ihn ja kennenlernen«, bemerkte er. »Wie verhalten sich denn die Rangen?«

»Aufsässig. Sie wollen nur bei uns in der Prof.-Kayser-Klinik von Onkel Eckart operiert werden.«

»Ich halte ja viel von Eckart, aber ob er sich an meine Kinder herantrauen würde, selbst wenn er Facharzt wäre für solche Krankheiten, wage ich zu bezweifeln.«

»Ich auch«, gab Antonia ihm recht. »Aber es sind unsere Kinder, nicht nur deine, meine ich.«

»Verzeih’ mir, Geliebte«, sagte er und nahm sie zärtlich in die Arme. »Dir kann ich es ja sagen. Ich habe eine höllische Angst, wenn sie unters Messer müssen.«

»Wir alle«, sagte Antonia leise. »Teresa ist ganz fertig. Papa ist deprimiert, und Karin hat erklärt, daß sie dann auf jeden Fall mit in die Klinik geht.«

»Das kann ja was werden«, meinte Leon nachdenklich.

*

Etwa um die gleiche Zeit, als im Hause Laurin die Lichter erloschen, kamen Wolf Kunow und Monika in Bruneck an.

Monika war in einem abwesenden Geisteszustand.

»Du mußt dich mit der Tatsache abfinden, Monika«, sagte Wolf Kunow eindringlich.

»Das kann ich nicht. Ich werde Papa obduzieren lassen«, erklärte sie.

Seine Augenbrauen schoben sich zusammen. »Das ist doch Unsinn. Es steht doch einwandfrei fest, daß es ein Unfall war.«

Einige Minuten herrschte ein erdrückendes Schweigen zwischen ihnen, dann fragte Wolf: »Was hat Jürgen zu diesem Entschluß gesagt?«

»Nichts! Ich habe ihm nichts gesagt.«

»Findest du das richtig?« fragte er scharf. »Ich möchte dir helfen, Monika.«

Sie sah ihn voll an. »Wirklich?« fragte sie mit seltsamem Nachdruck.

»Ich nehme dir gern alles ab«, erklärte er.

Monika war aufgestanden. »Er ist mein Vater. Ich habe ihn über alles geliebt. Ich werde das durchstehen. Das hätte Papa von mir erwartet.«

Sie sah nicht mehr, daß er ihr mit merkwürdig verkniffenem Gesicht nachblickte. Sie ging auf ihr Zimmer und legte sich bald nieder.

Immer wieder wurde sie von wirren Träumen geplagt in dieser Nacht, und sie war schon früh am Morgen auf den Beinen. Da kam ihr ein Gedanke wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Monika Winterfeld machte sich auf den Weg zu der Alm, von der ihr Vater ihr so begeistert geschrieben hatte:

Hier bin ich glücklich, mein Kind. Hier ist der wahre Frieden noch zu finden. Wir wollen hier einmal gemeinsam sitzen und alles überdenken. Besuche mich nächste Woche!

Dazu war es nicht mehr gekommen. Aber jetzt hatten diese Worte plötzlich einen anderen Sinn für sie.

Alles überdenken. Was hatte er damit gemeint?

Es war, als würde sie von dieser Alm, von der ihr Vater geschrieben hatte, magisch angezogen.

*

Auch im Hause Laurin war zu dieser Stunde bereits alles auf den Beinen. Leon war schon gegen sieben Uhr in die Klinik gerufen worden. Ein neuer Erdenbürger kündigte sich an, und die junge Mutter wollte ihn als Beistand haben. Karin versorgte die Kleinen und Antonia die Zwillinge. Konstantin saß bereits im Bett. Sein Fieber war gewichen. Er war ganz auf Protest eingestellt.

»Papi hätte ja auch Spezialist werden können«, sagte er.

»Ist er doch«, meinte Antonia.

»Aber nur für Frauen«, erklärte Konstantin vorwurfsvoll. »Kinder kriegen, das kann er.«

»Na, da würde sich Papi aber schön umschauen«, sagte Antonia belustigt. »Er hilft ihnen auf die Welt, kriegen kann er keine.«

»Das können nur Muttis«, mischte sich Kaja ein.

»Da muß man schon ein bißchen mehr aushalten, als wenn einem nur die Mandeln herausgenommen werden«, machte sich Antonia die Situation gleich zunutze.

»Weil es neun Monate dauert, bis das Baby da ist?« fragte Konstantin. »Ich möchte nur mal wissen, was Männer anziehen würden, wenn sie Kinder bekämen. Auch so hübsche Kleider, Mami?«

»Du weißt genau, daß Männer keine Kinder bekommen können«, sagte Antonia.

Konstantin sah seine Mami von unten herauf und mit deutlicher Skepsis an. »Ihr sagt es, und in der Schule erzählen sie es uns auch, aber ich weiß manchmal wirklich nicht, Mami, ob alles stimmt. Manches kann man wohl doch erst verstehen, wenn man groß ist.«

»Ich will auch gar nicht alles verstehen«, meldete sich Kaja zu Wort.

»Wenn der Hals nicht so weh tun würde, wäre es ganz schön, zwischendurch ein paar Tage zu Hause zu sein«, warf Konstantin wieder ein.

»Finde ich auch«, schloß sich sein Zwillingsschwesterchen an. »Müssen die Mandeln nun raus?«

»Das wird Dr. Weigand heute abend feststellen«, sagte Antonia.

»Den kenne ich nicht. Da mache ich den Mund nicht auf«, protestierte Konstantin.

»Er wird euch schon gefallen«, meinte Antonia.

»Uns geht es schon wieder ganz gut, Mami.« Hoffnungsvoll sah Kaja ihren Bruder an. »Dir doch auch, gell, Konstantin?«

»Und in ein paar Wochen geht es dann wieder los«, murrte er. »Nein, lieber habe ich die Mandeln raus, als immerzu im Bett zu liegen.«

»Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt Omi«, bemerkte Kaja sinnend. »Ich bin sehr froh, daß wir immer alles zusammen haben.«

Da sich die Zwillinge nun mit ihren Malbüchern beschäftigten, konnte Antonia mit Sandra telefonieren. Sie wollte doch zu gern erfahren, ob sie auch etwas über den verkrachten Rechtsanwalt Kunow wußte.

Sandra wußte nichts, was recht ungewöhnlich war, aber sie versprach, ihren Schwager zu interviewen, wenn sie ihn abends sah.

Aber als sie Friedrich an diesem Abend nach Kunow fragte, zeigte er sich gar nicht so verschlossen wie sonst. Er brauste regelrecht auf.

»Hör mir bloß mit diesem Burschen auf«, sagte er. »Solche Kerle bringen unseren ganzen Berufsstand in Verruf.«

»Antonia interessiert sich für ihn«, erwiderte Sandra kleinlaut. »Nicht so, wie du meinst. Monika Winterfeld ist doch mit einem Jürgen Kunow verlobt.«

»Sein Bruder ist auch nicht besser. Monika Winterfeld, sagtest du? Die Tochter von Dr. Winterfeld, der unter mysteriösen Umständen in den Dolomiten ums Leben gekommen ist?«

Sandra war sofort hellwach. »Mysteriöse Umstände?« wiederholte sie gedehnt. »Woher weißt du das?«

»Weil es in der Abendzeitung steht.«

*

Währenddessen war Monika von ihrem Ausflug zurück und hatte auch schon bei der zuständigen Stelle angeordnet, daß ihr Vater obduziert werden sollte.

Was sie an diesem Morgen erfahren hatte, bewegte sie so sehr, daß ihr Kopf schmerzte. Als sie in das Hotel zurückkam, hatte Wolf Kunow schon nervös Ausschau nach ihr gehalten.

»Wo warst du?« fragte er heiser.

»Ich habe mir ein wenig die Gegend angeschaut«, erwiderte sie geistesabwesend. »Und dann habe ich die Formalitäten erledigt.«

Sie hob den Kopf und sah ihn sekundenlang schweigend an. Seinen Blick konnte sie nicht festhalten. Er wich ihrem aus.

»Ich werde herausbekommen, wie Papa gestorben ist«, sagte sie nach dem langen Schweigen tonlos. »Jemand hat etwas damit zu schaffen. Das weiß ich. Ich glaube, daß ich noch nie so klar gedacht habe.«

»Es war alles zu schwer für dich, Monika«, sagte Wolf begütigend.

»Ja, es kam zu plötzlich. Bevor mir Papa sagen konnte, was ihn bedrückte. Hätte er es mir doch nur vorher gesagt.«

»Du meinst, er hätte sich das Leben genommen?«

»Nein, ich glaube, daß Papa umgebracht wurde«, erwiderte sie hart.

»Monika«, sagte Wolf beschwörend, »du weißt nicht, was du redest. Du hättest nicht hierherkommen sollen.«

»O doch. Nur hier ist die Lösung dieses Rätsels zu finden. Willst du dir die Stelle nicht anschauen, wo Papa abstürzte?«

»Wenn du darauf bestehst«, erwiderte er heiser.

Monika legte den Kopf in den Nacken. »Es ist nur ein Spaziergang«, sie unterbrach sich, drehte sich um und eilte die Treppe empor.

*

Der Himmel war wolkenverhangen, als sie am Nachmittag den Weg gingen.

»Meinst du, daß es das richtige Wetter ist für solch eine Tour?« fragte er.

»Es ist ein Spaziergang. Du wirst es ja sehen, und ich bin gespannt, ob du dann auch noch glauben wirst, daß ein geübter Bergsteiger wie Papa dort abstürzen kann.«

»Man kann eine Leiter herunterfallen und sich das Genick brechen«, sagte Wolf.

Er stolperte eine Sekunde später über einen Stein und konnte sich gerade noch halten.

»Siehst du, so kann es gehen«, sagte er.

»So, da wären wir schon bei der Alm«, meinte Monika später.

Dort stand eine dralle Frau, die ihnen aus zusammengekniffenen Augen entgegenblickte.

»Grüß Gott, Resi«, sagte Monika, was ihr einen verwunderten Blick von Wolf einbrachte.

»Ich war heute vormittag schon einmal hier oben«, erklärte sie beiläufig.

Resi hatte ihren Gruß freundlich erwidert. »Ich möchte ihm die Stelle zeigen, wo mein Vater verunglückte«, erklärte Monika.

»Der andere war auch so städtisch gekleidet«, sagte die Sennerin.

»Welcher andere?« fragte Wolf Kunow überstürzt.

»Es war noch ein Mann unterwegs an diesem Morgen«, erklärte Monika. »Er muß Papa gefolgt sein.«

»Ich will nichts gesagt haben«, warf Resi ein. »Er ging allein hinauf und kam allein zurück.«

»Da war mein Vater schon tot«, sagte Monika gedankenverloren.

»Es kommen mehr Leut’ aufi«, erklärte Resi. »Manchmal auch Städter. Der Herr Doktor ist oft bei mir gesessen. Er war ein feiner Herr. Es ist schad’ um ihn.«

Noch eine gute halbe Stunde stiegen sie bergan. Dann blieb sie stehen. »Hier war es«, sagte sie leise. »Es ist ein Überhang. Ein geübter Bergsteiger geht daran vorbei.«

Wolf schöpfte tief Atem. »Dein Vater tat es nicht. Er wollte vielleicht die Aussicht genießen, Monika. Er schaute hinab, und da wurde ihm schwindelig.«

»Vater wollte hinauf auf den Dreitausender, das hat er der Resi erzählt. Von da hatte er bessere Sicht. Und schwindelig wurde ihm so leicht nicht.«

Monika drehte sich um. »Was meinst du, wie viele Morde in einem Jahr geschehen, die als solche nie erkannt werden, Wolf?«

Er starrte sie an. »Gehen wir zurück, Monika. Du verrennst dich in eine Idee, die nur schädlich für dich ist. Ich habe Jürgen versprochen, auf dich aufzupassen.«

»So wertvoll bin ich für ihn«, sagte sie, aber in diesen Worten lag ein bitterer Spott.

Sie gingen langsam zurück. Sie tranken bei Resi noch jeder ein Glas Milch. Resi stand in der Tür, und als Monika einen Blick zu ihr hinüberwarf, sah sie, daß die Sennerin Wolf mit einem kritischen Blick musterte. Ein wenig verstand Monika schon davon, denn sie studierte Psychologie. Jürgen hatte ihr dieses Studium auszureden versucht.

Resi war naturverbunden und hatte einen animalischen Instinkt.

Als Monika sich von ihr verabschiedete, hielt sie die schmale Hand des Mädchens fest.

»Geben Sie auf sich acht, Fräulein Monika«, sagte sie eindringlich.

»Das werde ich tun«, erwiderte Monika. »Ich komme später einmal wieder, Resi. Vielen Dank. Sie haben mir sehr geholfen.«

»Verbrüdern brauchst du dich doch nicht gleich mit dieser einfältigen Person«, sagte Wolf, als sie sich schon ein Stück entfernt hatten.

»Ich wüßte jedenfalls nicht, was ich mit dieser Person reden sollte.«

»Papa mochte sie. Er konnte mit ihr reden«, sagte Monika gedankenverloren.

Wieder trat Schweigen zwischen ihnen ein. Monika erdrückte es fast.

»Hast du eigentlich die Dinge bekommen, die dein Vater bei sich trug?« fragte Wolf, als der Ort vor ihnen lag.

»Ich habe den Auftrag gegeben, daß sie nach München geschickt werden«, erwiderte sie ruhig. »An einen Freund. Es könnte mir auch etwas passieren«, erwiderte Monika.

»Du hast also kein Vertrauen zu mir«, stieß er gereizt hervor.

»Warum faßt du das so auf?« fragte Monika ironisch. »Ich möchte nicht, daß euer Name in Verbindung mit meiner spinnösen Idee genannt wird. Du bist doch der Meinung, daß ich auch nicht ganz richtig im Kopf bin, oder irre ich mich?«

»Du stehst unter dem Schock, Monika«, sagte Wolf steif. »Ich wollte dir gern helfen.«

»Ich brauche keine Hilfe. Diese Sache muß ich allein durchfechten. Ja, darüber bin ich mir im klaren.«

»Aber könntest du mir nicht wenigstens sagen, wem du mißtraust?«

»Nein, das kann ich nicht, ebenso wenig wie ich sagen könnte, wem ich jetzt noch traue«, erwiderte Monika.

*

Es war sieben Uhr, als Dr. Weigand zu den Laurins kam. Eine Viertelstunde vorher war Leon Laurin heimgekommen.

Kevin hatte ihn beschäftigt in dieser Viertelstunde. Er maulte dann, weil Karin ihn zu Bett bringen wollte.

»Ich freue mich, Sie kennenzulernen«, begrüßte Dr. Laurin den jungen Arzt.

»Die Freude ist ganz auf meiner Seite«, erwiderte Tony Weigand. »Ich habe schon eine ganze Anzahl kleiner Patienten gehabt, denen Sie ins Erdendasein verholfen haben.«

Antonia hatte recht, er ist sympathisch, dachte Leon. »Gehen wir erst zu meinen Rangen«, schlug er vor. »Später können wir uns dann noch unterhalten.«

Antonia hatte die Zwillinge nochmals ermahnt, kein Theater zu machen.

»Er schaut euch in den Hals, und damit ist es erledigt«, beruhigte sie die Zwillinge, die nun doch vor Aufregung rote Wangen hatten.

Als dann Tony Weigand mit ihrem Papi ins Zimmer trat, staunten sie erstmal. Er sah gar nicht aus wie ein Doktor, sondern wie ein großer Junge.

»Nun wollen wir mal schauen, warum euch diese bösen Mandeln so plagen«, sagte Tony.

»Weil sie immer so dick werden, daß wir nicht schlucken können«, erwiderte Konstantin.

»Und weh tun sie auch«, schloß Kaja sich an.

Die Untersuchung ging schnell und schmerzlos. Tony Weigand machte soviel Spaß dabei, daß Konstantin und Kaja gar nicht recht merkten, wie aufmerksam er ihnen in den Rachen schaute.

»Willst du schon wieder gehen, Doktor?« fragte Kaja konsterniert.

»War das alles?« fragte Konstantin. »Was ist nun los?«

»Das bespreche ich mit eurem Papi«, erwiderte Tony.

»Ich will es aber auch wissen. Du kannst es ruhig sagen. Wir wissen schon, daß sie raus müssen. Wie geht das vor sich?«

Tony Weigand sah Dr. Laurin fragend an. »Erklären Sie es ihm ruhig«, sagte der. »Er gibt sonst doch keine Ruhe.«

»Die Mandeln werden herausgelöst mit einem Skalpell«, sagte Dr. Weigand ein wenig befangen.

»Tut es weh, Doktor?« warf Kaja schüchtern ein.

»Davon merkt ihr nichts, weil ihr dann schlafen werdet, das verspreche ich euch«, wurden sie von Dr. Weigand getröstet. »Hinterher ist es ein bißchen unangenehm, weil ihr nur flüssige Nahrung zu euch nehmen dürft.«

»Das ist gut«, sagte Kaja. »Dann brauchen wir nicht zu kauen.«

»Ihr seid ganz tolle Patienten«, sagte Tony Weigand. »Solche lasse ich mir gefallen.«

»Wann geht’s denn los?« fragte Konstantin.

»Sagen wir am Montag«, erwiderte Tony.

»Aber in der Prof.-Kayser-Klinik«, erklärte Konstantin kategorisch.

»Nein, das geht leider nicht. Ich verspreche euch aber, daß ihr ein hübsches Zimmer bekommt. Es wird euch bei uns auch gefallen.«

»Aber Karin kommt mit«, warf Kaja ein. »Das hat sie uns versprochen. Sie kann ganz böse werden, wenn du nein sagst, Doktor.«

»Ich werde mich hüten«, sagte Tony, und damit hatte er die Herzen der Kinder gewonnen und auch das von Karin, die jetzt im Türrahmen erschien.

*

Tony Weigand meinte, sich noch vor Leon und Antonia Laurin rechtfertigen zu müssen.

»Ihnen wäre es sicher lieber gewesen, Dr. Winterfeld hätte diese Operation ausgeführt«, sagte er gedankenverloren.

»Wir hegen keine Vorurteile«, sagte Antonia. »Da Dr. Winterfeld Sie zu seinem Assistenten machte, genießen Sie auch unser Vertrauen.«

»Für das ich mich bedanke«, sagte Tony Weigand. »Ich wünschte, die Klinik könnte in seinem Sinne weiterbestehen.«

»Steht dem etwas im Wege?« fragte Leon aufmerksam.

»Die Finanzen«, erwiderte Tony Weigand tonlos.

»Das kann doch nicht wahr sein«, sagte Antonia überrascht.

»Leider doch.«

»Wie ist das zu erklären?« fragte Antonia bestürzt. »Dr. Winterfeld war gut fundiert.«

»In letzter Zeit nicht mehr. Er sprach mit mir darüber, bevor er den Urlaub antrat. Er suchte nach einem Geldgeber. Ich bemühte mich, meinen Onkel dafür zu interessieren, aber er ging nicht darauf ein. Verzeihen Sie, darüber sollte ich eigentlich nicht sprechen.«

»Tun Sie es«, sagte Antonia. »Es interessiert uns.«

»Dr. Winterfeld hatte Sorgen. Ich konnte es mir auch nicht erklären. Wir waren immer voll belegt. Ich habe kein Recht, darüber zu sprechen. Es würde mir nur für Monika leid tun, wenn sie zu allem Kummer auch noch diesen haben müßte.«

»Daß die Klinik in andere Hände übergeht«, sagte Antonia sinnend. »Es stürmt ziemlich viel auf sie ein. Wie verhält sich denn der Verlobte?«

»Ich kenne ihn kaum«, erwiderte Tony zurückhaltend.

»War Dr. Winterfeld mit der Verlobung einverstanden?« fragte Antonia, Leons warnenden Blick mißachtend.

»Das weiß ich nicht. Er hat sich dazu nicht geäußert. Er liebte seine Tochter sehr, und ich glaube nicht, daß er ihr einen Wunsch abgeschlagen hätte. Aber jetzt habe ich Ihre Zeit über Gebühr in Anspruch genommen. Ich muß heute noch einen Besuch machen«, fügte er rasch hinzu.

Sie begleiteten ihn zur Tür. Antonia sah dem entschwindenden Wagen nach.

»Nun, wie gefällt er dir, Leon?« fragte sie.

Dr. Laurin Classic 39 – Arztroman

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