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Kapitel 5
ОглавлениеIch merkte, dass mich die Nachtarbeit ziemlich auslaugte, nicht nur körperlich, sondern auch seelisch. Je länger man hier arbeitete, umso mehr bekam man von der verrückten Welt mit. Da war zum Beispiel Miriam, 17 Jahre alt. Ihre Eltern hatten sie hinausgeschmissen. Sie machte sich an Geldtypen heran, die meistens zwanzig Jahre älter waren, und ließ sich aushalten. Da waren Elke und Hans, beide um die vierzig, die sich immer jemanden für einen Dreier suchten. Biggi, eine frühere Arbeitskollegin, erzählte es mir, denn sie hatte selbst mal mitgemacht. Da war Jim, der Bruder von unserem Geschäftsführer. Er saß im Rollstuhl und schüttete sich jeden Tag die Birne zu. Er hatte vor zwei Jahren einen schweren Unfall gehabt, stand unter Drogen. Davor war er Discjockey in meiner Lieblingsdiscothek gewesen, und wenn er hier hereinkam, dann immer mit einer anderen. Die Zeiten waren vorbei. Da waren Linda und Peter, die wie ein glückliches Paar wirkten, aber von Lindas Schwester erfuhr ich, dass er sie schlug, weil er so eifersüchtig war. Sie konnte sich nicht trennen von ihm. Oder die ganzen Studenten, die einen fetten BMW fuhren und ihre Kreditkarten zückten. Alles gesponsert von Daddy. Thomas und Jörg bekamen das Geld zwar nicht von ihren Eltern, denn sie handelten nebenbei mit Autos, natürlich schwarz. Oder Sunny, ein wahnsinnig gut aussehender Typ, auf den ich auch bald hereingefallen wäre, bis ich erfuhr, dass er Zuhälter war, und man mir riet, dass ich die Finger von ihm lassen sollte, weil er ein knallharter Typ war. Sah man ihm wirklich gar nicht an, aber so konnte man sich täuschen. Oder Babsi, die allein erziehende Modedesignerin war. Sie ließ sich auf Tobi ein, der sie auf Heroin brachte. Oder Frankie, vierzig, schwul, hatte ein paar Boutiquen und kam jedes Mal mit seinen achtzehn- bis zwanzigjährigen Jüngern herein. Oder Markus, ein vierzigjähriger verkrachter Rechtsanwalt, der betrügerische Geschäfte machte. Er stand sogar schon in der Zeitung, aber lief immer noch frei herum. Oder Bernie, der tagsüber Makler war und abends seine weibliche Seite auslebte. Oder Stephan, der von den Hanseaten stammte und sein geerbtes Geld verprasst hatte und vom Dealen lebte. Oder Wolfgang, der Lebemann, der sich immer irgendwie durchmogelte. Er fragte mich mal, ob ich nicht Hemden bemalen wollte, die wir dann verkaufen könnten. Er würde die Hemden günstig bekommen. Ich fand die Idee nicht schlecht und bemalte den Kragen und die Knopfleiste. Es sah wirklich edel und cool aus. Ich machte zehn Hemden und gab sie ihm in meiner Gutgläubigkeit. Geld sah ich nie, aber solche Hemden in der Ladenkette seines Freundes, und es waren meine Muster. Am liebsten hätte ich den Laden in die Luft gesprengt. Als ich ihn wiedersah und darauf ansprach, tat er so, als wüsste er von nichts. Ich war mal wieder zutiefst enttäuscht von der Menschheit, aber dafür um eine bittere Erfahrung reicher. Bloß, meine bitteren Erfahrungen häuften sich langsam, und das tat weh. Ach ja, nicht zu vergessen Carmen und Claudia, beide magersüchtig. Sie tranken jeden Tag ihr Perrier und einen Martini. Jedes Mal, wenn ich sie sah, dachte ich mir, dass sie jeden Moment auseinanderfallen mussten. Und da waren noch Ernst und Sabine, um die fünfzig, verheiratet. Sie wirkten immer wie ein glückliches Ehepaar, hielten noch Händchen, küssten sich, und er hofierte sie. Aus einer Bar, in die ich zufällig mal hineinging, kam er Hand in Hand mit einer anderen Frau heraus. Am liebsten wäre ich zu Sabine hingegangen und hätte ihr gesagt, dass ihr Mann sie betrog, aber da ich ja Anstand hatte, ließ ich es. Ich wollte ja keine Scheinehe zerstören. Jedenfalls warf dieses Erlebnis einen Schatten auf das Bild, das ich von ihnen gehabt hatte. Darunter gab es auch ganz normale Leute, aber die waren dünn gesät. Die meisten waren irgendwie verrückt und abgehoben. Der ganz normale Wahnsinn fand hier täglich statt, und ich war mittendrin und ließ mich mitreißen.
Es war mal wieder so ein Tag auf der Arbeit, an dem ich am liebsten alles hingeschmissen hätte. Als ich zehn Minuten zu spät ankam, hatte Martin, der neue Kellner, den ich sowieso nicht leiden konnte, weil seine Arroganz zum Himmel stank, meinen Service. Ich hatte ihn einmal gefragt, ob er mir helfen könnte, weil er nicht viel zu tun hatte und ich total im Stress war, damit die Gäste nicht so lange warten müssten. Er hatte zuerst eine Weile dagestanden, mir weiterhin zugesehen und gemütlich seine Tische geputzt und das Besteck eingewickelt. Seitdem wusste ich, dass ich es mit einem Egoisten zu tun hatte. Es gab nur bestimmte Leute, mit denen er sich unterhielt. Ich gehörte nicht dazu. Er ignorierte mich und sah mich von oben herab an. Ich nahm mir vor, ihn auch zu ignorieren. Der meinte, bloß weil er aus dem Hotelfach war, dass er was Besseres war. Der einzige Vorteil, den er hatte, war, dass er fünf Kaffees auf einmal tragen konnte. Ich hatte es zu Hause mal versucht, aber ich ließ es lieber bleiben, denn die Tasse, die obendrauf war, war auf den Boden gefallen. Gut, aber sonst konnte ich ihm das Wasser reichen; außerdem gab es Tabletts. Ich warf Sandra, der Oberkellnerin, die immer alle einteilte, einen bösen Blick zu. Ich wusste, dass sie auf ihn stand. Ich hatte diese Rolle auch mal gehabt, aber die hatte ich schnell wieder abgegeben, weil es immer Streit bei der Serviceeinteilung gab und du als Oberkellnerin jeden Scheiß ausbaden durftest. Ich verstand mich bis dahin gut mit Sandra, aber das konnte sich ändern. Außerdem war Martin nur zwei Tage die Woche hier und ich fünf und in den Semesterferien sieben. Er hatte kein Recht auf meinen Service, wenn ich da war. Ich riss mich zusammen und sagte ihr, dass ich das nächste Mal wieder meinen Service haben wollte, worauf sie mich nur angrinste. Wenn sie es nicht tun würde, dann ginge ich zum Geschäftsführer, der eh da war. Er hieß Mike, war Amerikaner, meistens zugekokst. Wenn er keinen Stoff hatte, war er schlecht drauf, machte die Bedienungen blöd an oder schmiss sie gleich raus. Bisher war ich verschont geblieben. Er hatte das längste Auto, das ich je gesehen hatte, irgend so einen Amischlitten, und ich fragte mich jedes Mal, wie er einen Parkplatz finden konnte, weil er drei davon brauchte. Ich wusste, dass er nicht gut drauf war, denn er hatte es diesmal auf unsere neue Bedienung abgesehen, die ungefähr drei Wochen bei uns arbeitete. Sie sah gut aus, hatte Riesentitten, die sie durch ihre weit ausgeschnittenen Oberteile gut zur Geltung brachte, aber sie brachte nichts auf die Reihe. Einmal brach sie weinend zusammen, weil es ihr zu viel wurde. Ich versuchte, ihr zu helfen, so gut es ging, aber sie wurde nicht besser. Ich wusste, dass es ihr letzter Tag war, und ich wusste, dass sie nach seinen Bemerkungen das Bedienen gleich sein lassen würde. Er konnte einen dann so heruntermachen, dass man sich vorkam wie ein unnützes Ungeziefer, ein Wurm, auf dem man am besten gleich herumtrampelte oder in zwei Teile schnitt. Ich ging trotzdem zu ihm hin, egal wie schlecht er drauf sein würde, denn ich war noch viel schlechter drauf. Anna, die mich besuchte, meinte auch, dass ich hingehen sollte, weil Sandra zu schwach war, um Martins Charme zu widerstehen. Er hatte sich ja auch schon gut bei ihr eingeschleimt. Maggy meinte auch, dass ich mich rühren sollte, weil Sandra ihm sonst den Service gab.
„Ich will meinen Service wieder“, beklagte ich mich. „Er ist zweimal die Woche hier und hat kein Recht auf meinen Service, außerdem ist er ein unkollegiales Arschloch.“
Ich war selbst erstaunt, dass ich mich so traute.
„Rege dich nicht auf“, gab er zurück. „Er macht guten Umsatz. Wenn er nicht da ist, dann hast du deinen Service wieder.“
Ich machte auch guten Umsatz, aber ich wusste, dass ich meinen Mund halten sollte, weil er sonst noch sagte, dass, wenn es mir nicht passte, ich gehen könnte; darum ging ich lieber zu meinen neuen Gästen, die gerade gekommen waren. Ich schluckte meinen Ärger hinunter, wie so oft, und ging an die Arbeit. Ich stand erst mal eine halbe Stunde herum, bevor ein neuer Gast kam. Es war eine Tussi, die von hinten aussah wie dreißig, aber von vorne wie fünfzig. Als ich ihr ins Gesicht sah, erschrak ich, denn es sprang mir eine dunkelbraune Lederapfelhaut entgegen. Ich nahm mir vor, nicht mehr so oft in die Sonne oder ins Solarium zu gehen, weil es schrecklich alt machen konnte. Außerdem war sie total abgemagert ‒ wenn sie nicht Magersucht hatte. Sie wirkte sehr arrogant und bestellte sich einen Prosecco, den sie schnell trank. Als sie zahlen wollte, gab sie mir einen Zwanzigeuroschein. Als ich ihr herausgab, sah sie mich verwundert an und meinte, dass sie mir einen Fünfzigeuroschein gegeben hätte. Auf den Trick fiel ich nicht herein, weil er uralt war. Das Problem war nur, dass ich die zwanzig Euro schon eingesteckt hatte und ich zwei Fünfzigeuroscheine in meinem Geldbeutel hatte, die noch von mir waren. Sie regte sich fürchterlich auf und wollte den Geschäftsführer sprechen. Ich ging zu Mike und erklärte es ihm, worauf er meinte, dass er sie kennen würde und ich ihr auch fünfzig Euro herausgeben solle. Er entschuldigte sich auch noch bei ihr, und ich musste ihr das Geld geben. Ich hatte der Tussi doch glatt dreißig Euro von mir geben müssen. Als sie ging, wünschte ich ihr, dass sie die Treppen hinunterfiel. Wenn sie noch einmal kommen würde, dann würde ich sie nicht mehr bedienen. Der nächste tolle Gast kam, Bernadette, die mich jedes Mal volllaberte. Sie sprang schon auf mich zu und gab mir Küsschen rechts und links.
„Na, meine Süße, wie geht es dir?“, fragte sie.
„Nicht so gut“, sagte ich.
„Aber immer noch besser als mir, oder?“
„Ja, so gesehen schon.“
Sie hatte Brustkrebs und rannte jetzt immer mit einem Turban herum. Ich bewunderte ihren Optimismus, den sie trotz ihrer Krankheit nicht verloren hatte. Sie hatte einen Begleitservice und fragte mich immer, ob ich nicht jemanden wüsste, der bei ihr arbeiten wollte. Sie würde mich natürlich für die Vermittlung bezahlen. Mich hatte sie auch schon gefragt, ob ich nicht bei ihr einsteigen wollte. Ich würde wesentlich mehr verdienen als hier. Ich schlug dieses Angebot ab, weil das nicht so ganz mein Ding war. Maggy hatte sie sich schon geschnappt. Sie machte es nebenbei. Sie würde mir bestimmt wieder von ihrem Exmann erzählen, der sie so fertiggemacht hatte, dass sie Brustkrebs bekam, und von ihren Reisen mit ihrem neuen Typen.
„Setz dich doch kurz“, sagte sie.
Dieses „kurz“ kannte ich schon, aber da die anderen Gäste zufrieden waren und ich momentan nichts zu tun hatte, tat ich es, weil es sonst unhöflich gewirkt hätte. Sie redete wieder wie ein Wasserfall und hörte gar nicht auf. Als ich dann sagte, dass ich mich wieder um meine anderen Gäste kümmern müsste, meinte sie: „Aber das muss ich dir nachher noch erzählen.“
Als ich aufstand, ging ich noch schnell aufs Klo, und als ich wieder zurückkam, waren die vier zwanzigjährigen Tussis, die gegessen und Wein getrunken hatten, weg. Ich konnte es nicht glauben, aber man durfte seinen Service wirklich nie aus den Augen lassen.
Diese Mistratten!, dachte ich. Wenn ich sie je erwischen sollte, reiße ich ihnen ihre niedlichen Köpfe ab. Als ich gerade kurz vorm Explodieren war, weil es schon wieder fünfzig Euro Miese waren, kam ein neuer Gast. Sie lächelte mich an.
„Hey, kennst du mich nicht mehr?“, fragte sie.
Erst an ihrer Stimme erkannte ich, dass es Sabi war. Eigentlich hätte ich sie nicht mehr kennen sollen, nachdem sie mit Thomas ins Bett gegangen war. Ich wusste zuerst nicht, ob ich einfach an ihr vorbeigehen sollte, ohne ein Wort, aber dann konnte ich es doch nicht, denn wenn sie damals nicht mit Thomas ins Bett gegangen wäre, wäre ich immer noch in dieser öden Beziehung.
„Du hast dich aber verändert“, sagte ich dann schließlich, weil ich wirklich erstaunt über ihre Veränderung war.
„Ja, ich habe lange Haare.“
Es waren nicht nur die Haare. Ihre ganze Persönlichkeit wirkte anders.
„Arbeitest du hier?“, fragte sie fast entsetzt.
Sie war auch nur Arzthelferin und putzte den Ärzten den Arsch.
„Ich dachte, du studierst Kunst?“, meinte sie.
„Tue ich auch, aber ich brauche auch etwas Geld.“
„Ich arbeite bei Arnie, meinem Mann. Er ist Frauenarzt. Du wirst ihn gleich kennenlernen.“
Als Arnie kam, roch ich gleich, dass er ein purer Macho war. Er hatte einen Bossanzug an, war mehr als einen Kopf größer als ich und sah auf mich herab wie auf ein kleines Mädchen. Er hatte etwas zu viel von seinem Davidoff drauf, sodass es aufdringlich wirkte. Als sie mich ihm vorstellte, nickte er nur gelangweilt und sah mich nicht mal an, sondern blickte auf eine aufgestylte Nobeltussi, die an der Bar saß und ihm zulächelte. Ich war ja auch nur eine kleine Bedienung, die brotlose Kunst studierte. Arnie setzte sich an einen Tisch und ließ uns alleine.
„Lisa, du musst uns unbedingt einmal besuchen“, sagte Sabi, während er sich an einen Tisch setzte. „Wir haben uns ein Haus gekauft und alles ganz toll eingerichtet. Ich kaufe etwas Kaviar, damit du auch mal verwöhnt wirst.“
„Ich mag keinen Kaviar“, sagte ich.
„Ach so. Das wusste ich nicht. Gut, dann kaufe ich Lachs.“
„Ich habe leider so wenig Zeit. Nett von dir.“
Die Klamotten, die Sabi anhatte, konnte ich mir wahrscheinlich in zehn Jahren noch nicht leisten. Sie kaufte sich jetzt natürlich nicht mehr die Fetzen von H&M. Da musste schon Gabbana oder Gucci her. Früher sah man sie nur in Jeans und frechen, kurzen Haaren. Sie hatte mal Sängerin werden wollen. Arnie hatte das offensichtlich geändert. Ihre Oberflächlichkeit war wirklich preiswürdig. Man hätte ihr glatt einen Oscar verleihen können.
„Singst du noch?“, fragte ich.
„Nein, mit Arnie komme ich nicht mehr dazu. Übers Wochenende fliegen wir oft nach Nizza. Er hat dort eine Jacht.“
„Verstehe.“
Den Ärzten konnte es ja gar nicht so schlecht gehen. Was jammerten die immer so? Was sollte ich sagen mit meinen paar Kröten? Konnte mir nicht mal ein Auto leisten, weil ich sonst auf andere Annehmlichkeiten hätte verzichten müssen. Entschuldigung, bin ja auch kein Arzt.
„Ich muss zu Arnie, kann ihn nicht so lange alleine sitzen lassen. Findest du ihn nicht auch toll?“
„Ja, doch, ganz toll“, log ich. Ich wollte ihr ja nicht ihre Illusionen nehmen.
„Vielleicht sehen wir uns mal wieder?“
„Ja, vielleicht.“
Es gab noch einmal Küsschen rechts und links, und dann schwebte sie zu Arnie. Draußen stand bestimmt ein SKL, der sie durch die Gegend protzte. Ich fragte mich nur, ob er nicht auch mal in seine Ledersitze furzte oder ob er sich das auch verdrückte? Ich hoffte, dass ich niemals so enden würde, und war froh, dass ich einen anderen Weg gegangen war, auch wenn er nicht der beste war. Ich beneidete Sabi kein bisschen. Ich hatte höchstens zutiefst Mitleid mit ihr und dem tollen Arnie. Ich ging sowieso nie zu Frauenärzten, weil ich nicht wollte, dass ein fremder Mann, von dem ich nichts wollte, in meiner Muschi rumpulte oder meine Titten abtastete. Ich hatte schon oft gehört, dass viele Frauen beim Frauenarzt feucht wurden. Ich wollte gar nicht wissen, welche Fantasien sich in den Köpfen der Patientinnen abspielten und welche in den Köpfen der Ärzte, selbst wenn die das mit einem ärztlichen Auge sahen; das männliche Auge war ja nicht blind. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass, wenn eine tolle Frau mit prallen Titten auf dem gynäkologischen Stuhl, völlig ausgeliefert, breitbeinig, dalag, dass da das männliche Auge sich verdrückte. Wahrscheinlich nahmen sie heimlich irgendwelche Controller, damit sie sich nicht mit einem Steifen verabschieden mussten, oder sie waren schon so abgebrüht, dass das männliche Lustzentrum nicht mehr darauf reagierte. Egal, ich ging sowieso zu einer Frauenärztin, weil ich mich wohler fühlte und nicht diesem Schamgefühl ausgeliefert war. In diesem Punkt war ich eben konservativ. Außerdem konnte mich eine Frau besser verstehen. Ich meine, welcher Mann verstand schon wirklich weibliche Probleme?
Diesen Abend brauchte ich wirklich nichts mehr, und ich sehnte den Feierabend herbei, der aber noch zwei Stunden auf sich warten ließ. Tina, unsere Barkeeperin, schenkte mir zum Trost einen B52, den ich schnell trank, als der Chef in seinem Büro war. Zu Hause trank ich mit Anna noch eine Flasche Wein leer und fiel dann fast tot ins Bett.