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Litauen

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Litauen (Lietuvos Respublika), das Land der Mythen und der Poesie


gelb-grün-rote Flagge


Wappen


und Karte (aus Wikipedia)

Die Hauptstadt Vilnius / Wilna

Vor dem Abendessen machten wir einen ersten Stadtrundgang. Wir kamen zum Ufer des Flusses Neris, (der in Weißrussland entspringt und in Kaunas in die Memel mündet), sahen auf der anderen Flussuferseite im Stadtteil Zverynas eine schöne orthodoxe Kathedrale und bogen dann in den ,Gedimino prospect’ ein.


Stadtrundgang


orthodoxe Kathedrale

Wir konnten dort noch einige Euros in Litas tauschen (Kurs: 1 Euro = 3,45 LTL).

Vorbei am Parlament, an der Kirche St. Jakobus und Philippus, an der Zentral-Post und am Nationaltheater, durften sommerliche Warme bei 24° C genießen, bevor wir zur neoklassizistischen Kathedrale St. Stanislaus mit ihrem wunderbaren getrennt stehenden Glockenturm gelangten. Vilnius ist auf sieben Hügeln erbaut und hat, ähnlich wie Rom, eine Legende und einen Traum ... von einem Wolf. Im Stadtwappen ist der hl. Christophorus zu sehen.

Zur Gründungslegende über den Grosfürsten Gediminas erfuhren wir mehr am nächsten Tag. Hier sehen wir die Kirche St. Jakobus und Philippus vor einem schönen Park und dann die nordischen Schicksalsgöttinnen vor dem Nationaltheater – die drei Nornen.


St. Jakobus und Philippus


Nornen


Wappen v. Vilnius (aus Wikipedia)

Nochmals die Kirche St. Jakobus und Philippus aus einer anderen Perspektive.


St. Jakobus und Philippus

Danach erschließt sich unserem Anblick die berühmte Kathedrale St. Stanislaus mit ihrem schiefem Glockenturm.


Kathedrale St. Stanislaus

Der Glockenturm war ursprünglich ein Wehrturm der unteren Burg.

Auf dem Rückweg zum Hotel kehrten wir in einer ,Kava’ ein, einem Bierkeller.

Es gab Borscht (traditionelle Rote Beete Suppe), ein süffiges Bier von der Marke Svyturys und ein Kartoffelensemble aus ,zig’ verschiedenen Arten der Kartoffelzubereitung: – d.h.

von Kartoffelklößen über Kartoffelwurst bis hin zu den uns bekannten Reiberdatschi, also Reibekuchen.

Grandios.

Auf dem Heimweg entdeckten wir noch den Christophorus an einer Hauswand und dann kam das Nachtleben horizontal – ab ins Hotelbett und gute Nacht!


Christophorus

Im Hotellift stand ein lebenswichtiges Wort, wie auch unsere Reiseleiterin Iwona uns immer wieder viele lebenswichtige Mitteilungen machte.

Das Wort im Lift hieß auf gut litauisch: „Nesimandoti liftu" – im Falle eines Feuers! Uns war klar: „Nesimandoti" muss Nichtsnutz heißen – oder auch ,nicht nutzen’!

Unser erstes litauisches Wort. Es kamen noch ein paar mehr dazu, z.B. ,Atju’ – Danke!

Tag Zwei: Dienstag, den 22. Mai 2007, in Vilnius und Trakai

Irena Tumaviciuti Sirena@dtiltas.lt führte uns an diesen Tagen. Wir lernten mehr über Litauen, sein Land und sein Volk kennen. Nach dem ausgiebigen Frühstück im Hotel machten wir eine Stadtrundfahrt in Vilnius, besichtigten die Peter-&-Paul Kirche, die Kathedrale St. Stanislaus, die St. Anna- und die Bernhardiner-Kirche, das Tor der Morgenröte, den Rathausplatz und die Vilnius-Universität, gegründet im Jahre 1579 als „Alma academia et universitas Vilnensis", der ersten Universität im Baltikum.

Auf der Stadtrundfahrt sahen wir das ehemalige KGB Gebäude am Gedimino pr., wo ein Gedenkmal für die Menschen steht.

Wir gelangten wieder zur Kathedrale St. Stanislaus, die Fürst Mindaugas 1253 erbauen ließ, gingen von dort zu Fuß zur Kirche St. Peter und Paul ein barockes Bauwerk, und trafen dort zufällig den litauischen Präsidenten Valdas Adamkus, als dieser nach einem kleinen Fest die Kirche verließ. In der Kirche gibt es Statuen vom hl. Augustinus und vom hl. Antonius ▼ und nahe der Kathedrale zeigte eine Statue die Ursprünge dieser Stadt, den Wolf und die Gründer der Stadt.


Kathedrale St. Stanislaus


St. Peter und Paul


hl. Antonius


Wolf und die Gründer der Stadt

Vorbei am Nationalmuseum ging es jetzt hinauf zur Gediminos Burg. Der Gedimino prospect hat seinen Namen von der Gediminos Burg aus dem 14. Jahrhundert, wo Gediminas residierte. Wir fuhren mit einer Seilbahn den steilen Berg hoch und bestiegen die Burg. Von dort oben konnten wir die Silhouette von Vilnius betrachten – einfach wunderbar. Auch die Altstadt konnten wir sehen, ein herrliches Rund-um-Panorama.


Nationalmuseum

Die Gründungslegende erzählt: Großfürst Gediminas, der zu jener Zeit auf der Burg Trakai lebte, befand sich auf einer Jagd auf Auerochsen, Bären und Wölfen. Es war spät geworden und er konnte nicht mehr auf seine Burg zurückkehren, deshalb wurde sein Lager nahe der Vilnia Mündung aufgeschlagen. Der Fürst hatte einen seltsamen Traum: „Auf dem höchsten Punkt des Berges stand ein riesenhafter Wolf und heulte schauderhaft zum Nachthimmel empor. Die abgeschossenen Pfeile prallten von dem Tier ab. Der Fürst erwachte und ließ den Opferpriester des Donnergottes Perkunas Lizdeika rufen. Der dachte nach und deutete den Traum: Großer Fürst, die Götter wollen Dir Ihren Willen verkünden. Der eiserne Wolf ist die Burg, die Du auf dem Berg errichten sollst. Sie wird unbezwingbar sein und es wird eine Stadt entstehen, prachtvoll und reich." Auf diesem Hügel zwischen den Flüssen Vilnia und Neris wurde die Gediminos Burg errichtet und die bisherige Hauptstadt von Trakai nach Vilnius verlegt. (aus Wikipedia).


Gediminos Burg

Großfürst Gediminas bat König Ludwig IV von Bayern, ihm deutsche Kaufleute und Handwerker für seine Hauptstadt zu schicken. Vilnius wird erstmals 1323 erwähnt. 1387 erhielt die Stadt das Magdeburger Stadtrecht von König Wladyslaw II Jagiello. Dieser hat die Stadt zum Bischofssitz Litauens bestimmt. Höchste Blüte erlebte die Stadt im 15. & 16. Jh. als Handelszentrum zwischen Russland und den Hansestädten der Ostsee.

Auf dem Weg zurück sahen wir im Park eine Statue des alten germanischen Gottes namens ,Perkunas’, dem Gott des Donners. So wird es zumindest vermutet.


Perkunas

Unsere Stadtrundfahrt brachte uns nun zur Universität. Wir besichtigten die weitläufigen Bauten der Universität, die vom Ungarn Stephan Bartor, König on Polen und Großfürst von Litauen 1579 gegründet worden war. Sie entstand aus dem bereits bestehenden Jesuiten-Kolleg.


Universitat

Am Fries der Universität befinden sich die Sternzeichen der Astrologie, wie sie zum damaligen Zeitpunkt bekannt waren und in der Bibliothek sahen wir ein Grabmal, gewidmet den ,Baltischen Stämmen’ und viele, viele wunderbare Wandmalereien. Sehr sehenswert!


Kirchturm der Uni

Am linken Ufer der Vilnia steht eine der schönsten Architekturgruppen des Baltikums, das gotische Ensemble, bestehend aus der St. Annakirche und der Bernhardiner Kirche mit Kloster.

Die Annenkirche ist ein einzigartiges Beispiel nordeuropäischer Backsteingotik, der hl. Anna, Marias Mutter, geweiht. Das Bernhardinerkloster ist im Kern ebenfalls gotisch.


Bernhardiner Kirche mit Kloster

Das letzte noch erhaltene Tor der Stadtmauer ist das Ausros Tor. Es wurde Anfang des 16. Jh. erbaut. Um die Wende zum 17. Jh. erhielt das nach Südosten weisende „Tor der Morgenröte“ eine Attika im Stil der Spätrenaissance.

Es zeigt auf der Außenseite das von zwei Greifen gehaltene Wappen Litauens: Hoch zu Ross, Fürst Vytautas.


Ausros Tor (Bild aus Wikipedia)

An der Innenseite des Turmes steht seit 1829 eine Kapelle, in ihr das größte Heiligtum der Katholiken Litauens, ein wundertätiges Muttergottesbild eines unbekannten Meisters, auf acht Holztafeln gemalt, ohne Jesuskind. Die Madonna von Wilno. Vytautas der Große von 1350 – 1430, siedelte orthodoxe Russen und muslimische Tataren in Litauen an. Es kamen auch Juden ins Land, sie sprachen Jiddisch. In Vilnius, das sie Wilne nannten, bewohnten sie ein eigenes Viertel. Vilnius heißt auch das „Litauische Jerusalem“.


Muttergottesbild

Zuletzt sahen wir noch den Rathausplatz und das alte im klassizistischen Stil erbaute Rathaus. Es präsentiert sich mit einem stark vorspringenden Portikus aus sechs dorischen Säulen und einem flachen Dreiecksgiebel.

Vilnius 2009: Kulturhauptstadt Europas

Nach gemütlichem Mittag in den umliegenden Gaststätten, brachen wir nachmittags zu einem Ausflug nach Trakai, in die ehemalige Hauptstadt des litauischen Großfürstentums, auf. Wir besichtigten die wunderbare Burganlage aus dem 15. Jahrhundert, die auch ein kunstgeschichtliches Museum beherbergt.


Wasserschloss

Das Gebiet um Trakai ist wegen seiner historischen Bedeutung, sowie See- und Moorlandschaft zum Nationalpark erklärt worden. Die Inselburg Trakai gilt als schönste Burg des Baltikums und war einst mittelalterliche Residenz der litauischen Großfürsten. Interessant auch die dazugehörige Stadt Trakai – die Stadt auf dem Wasser, vom Galve See umspült.

Trakai war Hauptstadt des Grosfürstentums Litauen, bevor Vilnius Hauptstadt wurde. Die Burg wurde 1321 von Gediminas errichtet. Sein Sohn Kestutis heiratete die schöne Priesterin Birute, deren beider Sohn Vytautas 1350 geboren wurde. Die gesamte Burganlage ist wunderbar restauriert worden. Der Innenhof birgt auch ein Museum mit vielen altertümlichen Schätzen.


Burg


Innenhof

Trakai ist ein Muss für jeden Touristen. Im 12. Jh. schon befestigt, erhielt es im 13. Jh. das Magdeburger Stadtrecht. In der Altstadt von Trakai, Richtung Ortsmitte, entlang der Karaumu Straße stehen Holzhäuser der Karäer, die alle mit dem Giebel zur Straße gerichtet sind. Bei Nr. 30 steht die Kinessa, das Gebetshaus, 1409 von Vytautas erbaut.


Landschaftlich gehört Litauen zum Jungmoränenland, das vom Eis der Weichseleiszeit überdeckt wurde. Nur ein kleiner Bereich im Südosten blieb eisfrei. Im Westen grenzt das Land mit Sandstränden an die Ostsee. Höchste Erhebung Litauens (294 m) ist der Juozapinès kalnas’. Die größten Flüsse sind Nemunas / Memel und Neris, die in Weißrussland entspringen (Belarus). Im Nordosten von Litauen befindet sich die Seenplatte, zahlreiche Seen gibt es auch im Süden. Ein Teil des Kurischen Haffs und der Kurischen Nehrung gehören ebenfalls zu Litauen.


Nemunas / Memel

Landkarte aus Wikipedia.

Tag Drei: Mittwoch, 23. Mai 2007 nach Kaunas und Klaipeda/Memel

Nach dem Frühstück Abfahrt via Kaunas nach Klaipeda. Stadtführung in der zweitgrößten Stadt Litauens und provisorischen litauischen Hauptstadt zwischen den beiden Weltkriegen: Kaunas.

In Kaunas sehen wir Burgruinen, den Rathausplatz mit eindrucksvollen Monumenten, die Kathedrale, machen einen Gang durch die renovierte Vilnius-Straße mit origineller Architektur und die Laisves – Fußgängerallee mit den gemütlichen Cafés, Bars und Souvenirläden. Kaunas, die Stadt benannt nach Kauna, Sohn der Tochter des Fürsten Erdvila, und dem Jüngling Daugerutis.

Kaunas liegt auf der Landzunge am Zusammenfluss von Neris und Nemunas/Memel. Mittelpunkt der Altstadt ist der weiträumige Rathausplatz.

Das Rathaus präsentiert sich mit weißem Turm, auch ,weißer Schwan’ genannt.

Wir sahen die Jesuitenkirche (Franziskanerkirche), die später von den Russen zur orthodoxen Aleksander-Newski-Kirche umgewandelt wurde. Ebenfalls unweit des Rathausplatzes liegen an der Neris die Ruine der Burg und im Hintergrund die St. Georgs-Kirche, die auch in unrenoviertem Zustand durchaus sehenswert ist.


Ruine der Burg

Wir sahen ein Monument von Ignazius von Loyola, dem spanischen Gründer der Jesuiten. In der litauischen Sprache sind spanische Elemente, was sicherlich von diesem Einfluss herrührt und sahen das Maironis Denkmal und dahinter das palastartige Gebäude, wo sich das Maironis-Museum für litauische Literatur befindet.


Ignazius von Loyola


Maironis Denkmal

In einer Seitengasse des Rathausplatzes zur Memel Hin liegt das Perkunas-Haus, ein spätgotisches Bürgerhaus, in dem die Schüler des nahe gelegenen Jesuiten-Gymnasiums „Kanno Jezuitu Gimnazija“ während des Sommers kurzweilige Führungen veranstalten.

Ganz nahe bei der Memel gelegen, besuchten wir auch die Basilika St. Peter & Paul, die im gotischen, später barocken Stil erbaut ist.


Perkunas-Haus

Weiterfahrt nach Klaipeda, entlang dem Fluß Nemunas/ Memel.

Kurzer Halt zur Besichtigung der Burg Raudones, eine der berühmten Burgen am rechten Hochufer der Memel.

Eine wunderbare Burg in Backsteinromantik.


Burg Raudones

Im angrenzenden Park gab es auch schöne Holzschnitzereien zu sehen.

Holzschnitzereien Auf der Weiterfahrt entlang der Memel kamen wir durch weites Land.


Holzschnitzereien

Im Vogelparadies Memel gibt es vor allem Kormorane. Und wir sahen eine alte russische Lokomotive ▼ durch das Land ziehen: Schwertransporte.


Lokomotive

Und dann Klaipeda (Memel) ... die Stadt am Meer, Hafenstadt an der Kurischen Nehrung und an der Ostsee, und wir zogen in das Hotel Klaipeda, Naujojo Sodo Str.1, LT-92118 Klaipeda/Memel, Tel. 00370 46404372 www.klaipedahotel.lt; hotel@klaipedahotel.lt.

Einst siedelten baltische Stämme um das Stadtgebiet. Ab 1328 gehörte Memel dem Deutschen Orden, der die Stadt vergrößerte und mit einer Mauer umgab. Gleich nach der Ankunft machten wir erste Bekanntschaft mit Klaipeda’s Altstadt – einen kurzen Gang durch die Altstadt, zum Theaterplatz mit dem Stadttheater und dem Simon-Dach-Brunnen, der an den Memeler Dichter des 17. Jh. erinnert. Von Simon Dach stammt der Text zu dem Volkslied: „Ännchen von Tharau ►.

Baltische Impressionen

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