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Die Apokalypse des Esra

1. Kapitel: Die Himmelfahrt des Esra

1

Rede und Offenbarung des Esra,

des heiligen Propheten und Lieblings Gottes.

2

Am zweiundzwanzigsten des dreißigsten Jahres

befand ich mich in meinem Haus

und rief zum Höchsten:

Herr, tue mir die Ehre an,

daß ich um deine Geheimnisse wisse!

3

Da kam bei Nacht Erzengel Michael

und sagt zu mir:

Sei siebzig Wochen lang enthaltsam, Esra, mein Prophet!

Ich fastete, wie er mich hieß.

4

Dann kam der Oberführer Raphael

und gab mir eine Lanze.

5

Da fastete ich zweimal sechzig Wochen;

Dann sah ich göttliche Geheimnisse

und Gottes Engel.

6

Ich sprach zu ihnen:

Ich will mit Gott jetzt rechten,

[um das Geschlecht der Christen,]

ob’s besser für den Menschen sei,

gar nicht geboren zu werden,

als in die Welt zu kommen.

7

Ich wurde in den Himmel aufgenommen

und sah im ersten Himmel eine große Engelschar,

und diese brachte mich zu den Gerichtsorten.

8

Ich hörte eine Stimme zu mir sprechen:

Erbarm dich unser, Esra, du Erwählter Gottes!

9

Da fing ich an zu sprechen:

Weh über Sünder, wenn sie den Gerechten über Engeln schauen

und selber in der Feuerhölle sind!

10

Und Esra sprach:

Erbarm dich deiner Hände Werke,

Mitleidiger und Vielbarmherziger!

11

Mich richte statt der Sünderseelen!

Denn besser ist es, eine Seele zu bestrafen,

als dem Verderben gleich die ganze Welt zu überliefern.

12

Da sagte Gott:

Ich schenke den Gerechten Ruhe in dem Paradies

und walte als Erbarmungsvoller.

13

Da sagte Esra:

Warum beglückst du die Gerechten, Herr?

14

„Gleichwie ein Tagelöhner seine Zeit im Dienst verbringt,

so auch empfängt im Himmel der Gerechte seinen Lohn.“

15

Erbarm dich doch der Sünder!

Wir wissen ja, daß du barmherzig bist.

16

Da sagte Gott:

Ich habe keinen Grund, mich ihrer zu erbarmen.

17

Da sagte Esra:

Sie können deinen Zorn nicht aushalten.

18

Da sagte Gott:

Das ist für solche.

19

[Und Gott sprach weiter:

Ich will dich haben so, wie Paulus und Johannes.]

20

Du gibst den unverletzten Schatz,

das Kleinod der Jungfräulichkeit,

des Menschen Schmuck,

mir unversehrt zurück.

21

Da sagte Esra:

Viel besser wär’s, wenn Menschen nicht geboren würden,

viel besser, nicht zu leben.

22

Das unvernünftig Tier ist besser als der Mensch daran,

weil’s nicht in Strafe kommt.

23

Uns aber nimmst du her

und übergibst uns dem Gericht.

24

O weh den Sündern in der andern Welt!

Ihr Strafgericht ist ohne Ende,

die Flamme unauslöschlich.

Die Apokalypse und das Gesicht des Esra

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