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FlughafenVögelei von Paula Cranford

Die Boeing neigte sich der Erde zu, schob sich langsam abwärts durch die dichte Wolkendecke. Dabei wurde sie unsanft von unterschiedlichen Luftschichten hin und her geschubst. Marc schloss genervt die Augen. Der Flug war bis jetzt alles andere als angenehm gewesen. Schon kurz nach dem Start war der Transatlantikflug von ständigen Böen und Luftlöchern gebeutelt worden. Das Lunch-Menü musste eine Stunde verspätet serviert werden. Während des gesamten fast achtstündigen Fluges galten die Anschnallzeichen. Normalerweise flog Marc ganz gern. Er hatte sich im Laufe der letzten Jahre an die vielen Konferenzen gewöhnt, die oft weit weg vom Standort seiner international tätigen Firma stattfanden. Der Job, weit oben auf der Managementebene, erforderte nun mal seine Anwesenheit bei gewissen Treffen. Auch außerhalb von Deutschland. Meistens vertrieb er sich die Flugzeit mit letzten Vorbereitungen auf die Treffen, manchmal konnte er ein erfrischendes Nickerchen halten. Bei diesem Flug hatte er sich weder konzentrieren und schon gar nicht schlafen können. Seine Stimmung war dementsprechend gereizt. Er fühlte sich angespannt und absolut unausgeglichen.

Die Maschine befand sich jetzt im direkten Landeanflug und wurde noch einmal mit voller Wucht von mehreren kräftigen Seitenwinden nacheinander getroffen. Die Passagiere blieben zwar ruhig, viele aber waren mittlerweile sichtlich gestresst nach diesen turbulenten Stunden in der Luft und das befreite Aufatmen, nachdem das Fahrwerk den Boden berührte, war allgemein zu hören. Aus dem Cockpit erklangen zum Abschluss noch entschuldigende Worte. Schließlich erloschen endlich die Anschnallzeichen über ihren Sitzen. Marc überlegte, wie er die drei Stunden Aufenthalt am Flughafen in Miami am besten nutzen konnte, bevor es weiterging, und hoffte, sich einen dieser Ruhesessel zu sichern, in dem er vielleicht ein bisschen schlafen konnte.

***

Der Flughafen war wie immer voll und laut, die komfortablen Ruhesessel alle belegt. Marc spürte, wie seine gereizte Stimmung immer gereizter wurde und wusste, das wiederum war sehr schlecht für das bevorstehende Meeting mit den Gründern der geplanten Zweigstelle in Mexiko. Er setzte sich an die nächstbeste Bar und bestellte sich einen Drink. Etwas, das er sonst nicht tat.

Der Whiskey beruhigte seine Nerven augenblicklich. Er trank in kleinen Schlucken und fühlte, wie seine schlechte Stimmung zur besseren umschlug. Doch das lag aber nicht nur an dem Getränk, sondern auch, und vermutlich vor allem, an der jungen Frau hinter der Bar, die ihm das Getränk mit einem sehr reizenden, intensiven Lächeln servierte.

Normalerweise war Marc kein Mann, der sich schnell auf einen Flirt einließ. Er war, wo immer er auch war, meist sehr fokussiert auf sein Business. Und er führte eine aus seiner Sicht gute Beziehung mit einer Frau, die ihn sich fokussieren ließ, ohne sich dabei vernachlässigt zu fühlen. Er hatte Marion noch kein einziges Mal betrogen und hatte das auch nicht vor. Aber der Gedanke, fremdzugehen, stieg trotzdem auf einmal in ihm hoch und das Gefühl, unbedingt mit einer anderen schlafen zu wollen. Er betrachtete die junge Frau hinter der Bar und ihrem so beeindruckenden Lächeln war nur schwer zu widerstehen.

FlughafenVögelei | Erotische Geschichte

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