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FußFetisch von Paula Cranford

Lange Zeit wusste ich nicht, dass ich einem Fetisch erlegen war, bis ich zufällig darüber eine Dokumentation im Fernsehen sah. Dort hieß es: »Als sexueller Fetischismus wird in der Regel ein von der Norm abweichendes sexuelles Verhalten verstanden. Meist dient ein unbelebter Gegenstand, der sogenannte Fetisch, als Stimulation für die sexuelle Erregung und kann bis hin zur Befriedigung dienen.«

Dieser unbelebte Gegenstand war in meinem Fall der Schuh. In allen Variationen. Von dem Moment an hatte meine Leidenschaft einen Namen.

Wahrscheinlich bin ich deshalb unbewusst Schuhverkäufer geworden. Vor langer Zeit schon, als ich noch gar keine Ahnung hatte, was ein Fetisch war und dass ich einen in mir trug.

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Seit einem Jahr betrieb ich einen kleinen, aber feinen Schuhsalon. Es hatte lange gedauert, bis ich meinen Traum vom eigenen Laden erfüllen konnte. Dafür hatte ich jahrelang sehr hart gearbeitet, hatte wertvolle Professionalität in einigen renommierten Schuhgeschäften als Verkäufer gesammelt, bis ich dazu befähigt war, selbstständig auf diesem Gebiet zu werden.

Über die Jahre war ich ein wirklich guter Verkäufer geworden. Einer von der alten Schule. Mit exzellenten Manieren und erlesenem Wissen.

Der Verkauf von Schuhen mag dem einen oder anderen vielleicht eher trivial, geradezu banal erscheinen, aber dieses Metier, wenn es professionell geführt wird, ist ein anspruchsvolles. Schuhe müssen nicht nur an den Fuß passen, sie müssen auch an die Frau passen, zu der dieser Fuß gehört. Erst wenn beides zur Einheit verschmilzt, dann hat ein guter Schuhverkäufer perfekte Arbeit geleistet.

Es machte mich glücklich, Schuhe zu verkaufen. Es befriedigte mich geradezu. Im geistigen sowie auch im körperlichen Sinne. Damit machte die Definition Fetisch für mich Sinn!

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Besonders schwer fiel es mir an Sonntagen oder auch an endlos dahinziehenden Feiertagen, in denen ich Stunden ausharren musste, bis ich wieder durch die Eingangstür in mein eigentliches Leben zurückkehren konnte. Ich brauchte auch keinen Urlaub, um neu aufzuladen, keine Auszeit, um abzuschalten – keine Erholung von dem Schuhgeschäft. Ich holte mir geistige und körperliche Entspannung beim Verkauf von Schuhen.

Etwas problematisch wird es, wenn man mich fragt, warum ich Schuhverkäufer geworden bin. Dann halte ich mich diesbezüglich lieber bedeckt. Erkläre irgendetwas zwar Sinnmachendes, aber doch eher Fadenscheiniges. Den wahren Grund behalte ich mittlerweile lieber für mich. Die Leute kommen auf komische Gedanken ...

Was mich an Schuhen so begeistert, ist zum einen das Material, aus dem die hochwertigen Modelle hergestellt werden, die ich an die Füße der Frauen bringe. Der Geruch des Leders, der mir entgegenströmt, wenn ich den Laden aufschließe, der mich dann einfängt und umhüllt. Dieser Duft, den ich witternd einsauge wie ein Raubtier, das seine Lieblingsbeute schon sicher weiß. Und schließlich die Berührung des glatten, kühlen Materials, die sich unglaublich beruhigend auf meine Haut auswirkt.

Doch auch die schönsten Schuhe sind ohne Inhalt nicht gleichzusetzen mit einer angemessenen Erregung. Auch die schönsten Schuhe werden erst vollkommen mit den dafür geeigneten Frauenfüßen. Frauenfüße, die uneingeschränkte Krönung der weiblichen Schöpfung! Mein Leben wäre nicht viel Wert ohne sie. Der Anblick und die Vorstellung anmutiger in die Schuhe gleitender Füße, wecken den Anstoß zu meinen Fantasien. Fantasien, über die ich noch nie mit jemandem gesprochen habe. Erotische Fantasien, die mir den Schlaf rauben und mich durch den Tag bringen.

Leider gibt es auch die ungepflegten und dadurch abstoßenden Füße. Die Liste unattraktiver Fußmerkmale ist lang. Da mein Schuhsalon aber ein edles Ambiente bietet, sind solche Fußentgleisungen zum Glück selten. Die Damen, die Wert auf meine Schuhe legen, legen insgesamt auch Wert auf ihr Äußeres und das reicht bis hin zum kleinen Zeh.

FußFetisch | Erotische Geschichte

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