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SexTrieb von Paula Cranford

Sarah betrachtete ausgiebig ihre pinkfarben lackierten Fingernägel. Was für eine hübsche Farbe hatte ihr das Mädchen bei der Maniküre da empfohlen! Sie war sehr zufrieden. Ihre Hände sahen perfekt gepflegt aus und die leuchtenden Fingerspitzen machten Lust. Sarah fühlte es. Sie fühlte nur noch nicht, worauf die leuchtende Farbe an den Enden ihrer Finger Lust machte. Sie klappte den ledernen Taschenkalender auf, um die Termine für die kommende Woche noch einmal durchzusehen. Morgen um zehn Uhr Ganzkörpermassage. Danach möglichst ein paar Stunden entspannen. Dann um sechzehn Uhr Haare beim Friseur färben und schneiden lassen. Am Mittwoch Sektfrühstück bei Janine – das dehnte sich immer bis in den späten Nachmittag aus. Am Donnerstag eine Einladung zu einer Vernissage – bei der sie vielleicht endlich dieses noch fehlende Bild für den Eingangsbereich finden konnte. Wobei sich an dem Tag um vierzehn Uhr der neue Fensterputzer vorstellen wollte ... Dann musste sie eben danach zu der Ausstellung gehen und Freitag würde sie den Einkauf für das Wochenende erledigen.

Sarah seufzte bei dem Gedanken daran. So viel war immer zu tun, und diese Woche war auch schon fast wieder rum, bevor sie überhaupt richtig angefangen hatte.

Sarah betrachtete die großen Wohnzimmerfenster. Es wurde wirklich Zeit, dass die mal wieder richtig professionell geputzt wurden. Wie gut, dass sie auf die Empfehlung einer guten Bekannten hin so schnell Ersatz für ihren letzten Fensterputzer gefunden hatte. Sarah hatte sich bitter beklagt über die bisherige Reinigungsfirma. Die waren einfach nicht gründlich genug gewesen. Es wurde immer schwerer, gutes sorgfältiges Personal zu bekommen.

Sarah hatte den richtigen Mann geheiratet. Er ermöglichte ihr ein unbeschwertes, angenehmes Leben. Zwar war er schon äußerst wohlhabend gewesen, als sie ihn getroffen hatte, doch nach der Heirat kam stetig mehr Geld dazu.

Norman liebte seine Sarah. Zwar nicht gerade heiß, aber dafür innig. Er war verständnisvoll, vergötterte sie, trug sie auf Händen. Er war treu und verfügte über einen gewissen Humor. Auch sah er ganz passabel aus, zwar war er kein Adonis, das sicherlich nicht, aber sein Charme und seine Weltgewandtheit, vor allem seine materielle Großzügigkeit, machten diverse optische Mängel absolut wett.

Sarah war nie wirklich in ihren Mann verliebt gewesen, aber über die Jahre hatte sie ihn und das Leben an seiner Seite sehr zu schätzen gelernt.

Es gab allerdings eine eheliche Angelegenheit, an der sie etwas auszusetzen hatte: Der Schwung im Doppelbett fehlte. Norman war kein Ficker. Und obwohl er sich wirklich sehr bemühte, sie auf dem Laken zu befriedigen, schaffte er das einfach nicht. Es fehlte ihm an entscheidender Fantasie. Es mangelte am richtigen Sextrieb. Er war zu sanft. Zu fürsorglich. Geradezu rücksichtsvoll. Sarah wollte hart gepackt und noch härter genommen werden. Sie wollte richtig durchgefickt werden. Aber so war ihr Ehemann einfach nicht drauf. Und im Laufe der Zeit hatte sie sich mit der nicht zu erwartenden Befriedigung abgefunden und forderte nicht mehr, als er geben konnte. Sie hatte Wege gefunden, dieses Manko zu kompensieren.

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