Читать книгу KlatschNass | Erotische Geschichte - Paula Cranford - Страница 3
ОглавлениеKlatschNass von Paula Cranford
Der Regen peitschte an die Fenster. Die Wolken hingen tief und es gab kein Anzeichen dafür, dass sich dieser graue, nasse Tag noch mal erhellen würde. Miranda betrachtete missmutig die dicken Regentropfen. Das Geräusch, das sie verursachten, wenn sie auf das Glas klatschten, störte sie. Es provozierte sie fast. Was konnte man tun, an so einem Tag? Was anfangen, mit solch verregneten Stunden? Es war gleich Mittag und sie hatte sich so sehr auf diesen freien Tag gefreut, hatte so viele schöne Pläne gehabt, die aber ausschließlich mit gutem Wetter verknüpft gewesen waren.
Miranda zog die Beine auf dem alten Sofa an und fühlte sich deprimiert. Traurig lauschte sie dem Geräusch auf der Scheibe, bis ihre Gedanken sie an einen weißen Strand davontrugen. Da lag sie in ihrem teuren Bikini und machte eine gute Figur. Über sich ein wolkenloser blauer Himmel, vor sich das ozeanfarbene schillernde Meer, neben sich ein gut aussehender Mann. Die Tage waren angefüllt mit exotischen Drinks an edlen Bars, entspanntem Sonnenbaden, erfrischendem Schwimmen und süßem Nichtstun. Die Nächte waren berauscht vom Sex ...
Sie reagierte spät. Das klopfende Geräusch kam nicht vom Regen, sondern von ihrer Wohnungstür. Sie erinnerte sich daran, dass ihre Klingel kaputt war. Aufgeschreckt aus ihren einhüllenden Tagträumen setzte sie sich hoch. Sie erwartete niemanden. Mit einem unwirschen Gesicht stand sie auf und öffnete mit einem Ruck die Tür.
Der Mann, der so vehement geklopft hatte, trug nicht dazu bei, ihre trübe Stimmung aufzuhellen. Seine Erscheinung versprach eher das Gegenteil. Schon bevor er sich vorgestellt hatte, wusste sie, warum er da war. Das kleine Zeichen auf seiner rechten Brustseite sprach Bände. Die dunkelbraune schlichte Mappe unterm Arm passte dazu und der aufgesetzte wichtige Gesichtsausdruck rundete das Bild ab. Der ganze Typ roch geradezu danach, was er tat und passte zu dem, womit er sein Geld verdiente.
»Miss Lanning?«, fragte er.
Sie nickte.
»Miranda Lanning?« Wie viele Lannings sollte es wohl in diesem kleinen Kaff geben? Aber sie nickte wieder brav. Es war jetzt am besten, guten Willen zu zeigen und nach bestem Willen nett zu sein.
Sie bat ihn herein und warf einen raschen Blick in den langen Hausflur. Hoffentlich hatte niemand den Mann gesehen. Miranda vermied seine durchdringenden Augen.
»Sie wissen, warum ich hier bin?« Trotzdem klärte er sie mit den nötigsten Worten auf, zeigte ihr die Schreiben in Kopie, die sie alle schon erhalten hatte und sah sich fragend um, wo er sich setzen konnte.
Sie spürte Verzweiflung in sich hochsteigen. Als eine Art hilflosen Aufschub bot sie ihm sogar einen Tee an. Überraschenderweise nahm er das Angebot an.
Sie beobachtete ihn durch die offene Küchentür, während die Teeblätter ihre farbliche Wirkung zeigten, wie er geschäftig in einer flachen Akte blätterte und irgendwo irgendwelche Notizen hinkritzelte. Er war ganz bestimmt nicht ihr Typ Mann. Wenn sie wählen konnte, traf sie sich mit Männern, die blonde Haare hatten, schlank waren, am besten sportlich durchtrainiert und idealerweise Geld hatten. Dieser Mann war dunkelhaarig, untersetzt, fast wirkte er etwas bullig und sah so gar nicht nach Fitness Mitgliedschaft aus. Finanziell betrachtet, war er sicherlich höchstens Durchschnitt.