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ОглавлениеDer HandWerker von Paula Cranford
Ich war Studentin und notorisch abgebrannt. Meine Eltern konnten mir finanziell nicht aushelfen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, dass am Ende eines Monats nie Geld übrig war. Es war nicht möglich, dass wir für irgendetwas Geld ausgaben, was nicht absolut nötig war. Und ich kann mich auch sehr genau daran erinnern, dass ich schon sehr früh inständig von einem Leben in Reichtum und Luxus träumte.
Es gab im Grunde zwei Möglichkeiten, mir diesen Traum zu erfüllen: Entweder verdiente ich selbst unglaublich viel Geld oder ich fand einen Ehemann, der unglaublich viel Geld verdiente!
Die zweite Option gefiel mir am besten. Bliebe mir allerdings nur die erste Option, hieße das, ich müsste einen äußerst gelungenen Abschluss hinlegen, eine sehr gute Stelle bekommen und lange viel arbeiten, um mich dann eines Tages als wohlhabend einschätzen können. Aber ich hoffte weiterhin auf die zweite Option.
Ich jobbte nebenbei in einer Bar, aber ich kam trotzdem vorn und hinten nicht hin, obwohl ich es doch gewohnt sein musste, mit wenig Geld auszukommen. Aber als ich endlich aus dem muffigen Zuhause auszog, eröffneten sich mir so viele Möglichkeiten, die ich zumindest im Ansatz ausschöpfen wollte. Ich hatte einen Faible für sexy Unterwäsche entwickelt. Endlich raus aus der schlichten Baumwolle und rein in die verführerische Seide. Es gab so vieles, das ich kaufen wollte. So vieles Materielles nachzuholen und neu zu entdecken. Ich stand vor einem finanziellen Dilemma ...
***
Doch eines Tages kam tatsächlich das Glück in meine Bar spaziert, in Form eines durchschnittlich aussehenden Mannes, der mich mit direkten Blicken bedachte. Sein Äußeres war zwar durchschnittlich, aber ich konnte förmlich den Reichtum, den er mit sich herumtrug, riechen. Allein das machte ihn für mich interessant.
Nach dem zweiten Glas Weißwein fragte er mich, ob ich am Wochenende schon etwas vorhätte. Der Ton, in dem er diese Frage an mich stellte, machte mich neugierig.
Er sagte: »Ich bin zu einer Wohltätigkeitsveranstaltung eingeladen und da sieht es einfach besser aus, wenn ich in Begleitung komme ...«
Ja, das verstand ich sofort.
»Wenn Sie interessiert sind, bitte rufen Sie mich an. Ich erkläre Ihnen dann alle notwendigen Details.« Er räusperte sich, als sei ihm sein Angebot doch ein wenig unangenehm und fuhr dann fort: »Natürlich werden Sie für diesen Begleitservice angemessen bezahlt.« Die Visitenkarte, die er mir zuschob, war schlicht und unaufdringlich. Seine Telefonnummer speicherte ich sofort in meinem Kopf ab.
***
Das auf unsere Begegnung folgende Telefonat war äußerst angenehm und sehr vielversprechend. Der Stundensatz, den er mir für diesen Begleitdienst nannte, war so überzeugend, dass ich sein Angebot, ihn auf diese Wohltätigkeitsveranstaltung zu begleiten, unter gar keinen Umständen ausschlug. Er erklärte mir alles, was ich wissen sollte und auch, wie ich mich anzuziehen hatte. Natürlich musste ich etwas in mich investieren, damit ich mich mit ihm sehen lassen konnte, aber diese Investition war alles andere als fehl, wie sich schnell herausstellen sollte.