Читать книгу Heiße Colts und wilde Girls: Alfred Bekker präsentiert 8 Western - Pete Hackett, Glenn P. Webster - Страница 68
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ОглавлениеZu dieser Zeit kam Les Vane aus dem Saloon geschwankt, die Spencer in der Hand.
Auf der Fahrbahn stand der spindeldürre Doc, daneben der Sattler und der Schreiner. Les blickte sie alle drei an. Zuletzt haftete sein Blick auf dem bitteren Gesicht des Schreiners.
„Ärgert es dich?“, fragte er flach.
„Was?“
„Dass du für mich keinen Sarg zimmern kannst? – Ihr habt doch darüber gesprochen!“
„Du bist verrückt, Vane. Ich wette, du wirst es niemals bis Fort Sisseton schaffen. Die Sonne bringt dich um!“
Vane ging taumelnd die Stufen hinunter, trat in eine Fahrrinne und strauchelte. Er konnte sich fangen und stand wieder fest.
„Mein Pferd“, keuchte er.
„Das hat dein Freund Spears gestern mitgenommen“, sagte der Doc, und Schadenfreude klang aus seiner Stimme.
„Spears?“
„Ja.“
Vane stand zwei Minuten reglos, dann griff er in die Tasche, zog einen der Scheine heraus, die ihm Ric am Tage zuvor gegeben hatte, und warf ihn Flanner vor die Füße.
„Besorge mir ein Pferd“, schnarrte er. „Ein Pferd mit Sattel. Der Rest gehört dir.“
Flanner blickte auf das Geld hinunter und leckte sich über die Lippen.
Vane taumelte zum Stepwalk zurück und setzte sich auf die unterste Stufe.
Doc Flanner verschwand im Mietstall.
Zehn Minuten später war das Pferd da. Es war ein struppiger, ausgelaugter Pinto, auf dessen Rücken ein lädierter Sattel lag.
Vane stand schwer und ächzend auf, schwankte zu dem Pferd und legte den Kopf an den kalten Sattel.
„Es ist Wahnsinn!“, rief der Doc schnarrend. „Du schaffst es nicht!“
„Wenn du mich operierst“, sagte Vane halblaut, „dann komme ich wahrscheinlich nie mehr aus dem Bett. Ich habe noch etwas zu erledigen. Ich muss wissen, dass ich es erledigen kann. – Hilf mir!“
Der Doc blickte die anderen an und zuckte die Schultern.
Der Sattler half Vane, in den Sattel zu kommen. Dann standen sie auf der Straße und blickten ihm nach, wie er krumm und schief im Sattel hing und die Stadt langsam verließ.
„Es wird ihn abwerfen“, brummte der Doc. „Vielleicht nach fünf Meilen. Vielleicht erst nach zehn. Jedenfalls weit vor Fort Sisseton.“
So standen sie und blickten ihm nach. Sie sahen, wie er mehr und mehr zusammensank.
Aber er fiel nicht. Er ritt weiter und weiter und verschwand schließlich in der hitzeflimmernden Prärie.
„Seltsam“, sagte der Sattler. „In der Richtung kommt er nie nach Fort Sisseton.“