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Eine Idee wird Projekt

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„Kannst du mir die Energiemuster der Bach-Blüten malen?“, fragte mein Freund, der Heilpraktiker Reinhard Florek, bei einem Besuch in meinem Atelier. Er war beeindruckt von meinen Gemälden, die in jener Zeit entstanden waren und die nun im Atelierraum an den Wänden lehnten. Ich selbst nannte diese meine Malerei „Kraftbilder“, da sie in einer Art ekstatischer Arbeitstrance entstanden waren und viel Energie ausstrahlten.

„Was meinst du damit?“, fragte ich Reinhard. „Und was verstehst du unter Energiemustern von Pflanzen?“

„Du malst Bilder von Energien, die dir vorher unbekannt sind, wie du sagst, und die du erst hinterher deuten kannst.“

Ich bestätigte Reinhard, dass dies eindeutig richtig sei. Ich versetzte mich beim Arbeiten in einen Zustand konzentrierter Erwartungshaltung und ließ Kräfte durch mich hindurch fließen, die sich dann in meinen Bildern offenbarten.

„Dann müsste es doch auch möglich sein, dass du ganz bestimmte Energien malst, wenn dir ein Thema vorgegeben wird, wie zum Beispiel die Energiemuster der Bach-Blüten“, meinte Reinhard.

Ich antwortete ihm, ich sei mir nicht sicher, ob das möglich ist. Bisher hätte ich mich einfach immer nur geöffnet und mich darauf eingelassen, was sich mir offenbarte. Nicht mehr und nicht weniger.

Aber Reinhard besaß offenbar mehr Vertrauen in meine medialen und künstlerischen Fähigkeiten als ich selbst. Wir waren schon seit längerer Zeit miteinander auf schamanische Reisen gegangen und kannten und verstanden uns daher auf unterschiedlichen Ebenen. Reinhard war sich sicher, dass ich die von ihm geäußerte Idee verwirklichen könne. Ihm schwebte ein neuer und anderer Ansatz als der übliche vor, wie er mir erklärte: „Es geht mir nicht um die bekannten Essenzen der Bach-Blüten, sondern um die Schwingungen der Energiemuster. Ich bin überzeugt davon, dass ich mit diesen Energiemustern Patienten heilen kann. Also, noch einmal: meinst du, dass du diese Energiemuster malen kannst?“

Jetzt hatte er mich neugierig gemacht, denn seine Idee klang wie eine geistig und künstlerisch sehr interessante Herausforderung. „Es käme auf einen Versuch an“, meinte ich schließlich.

Noch wusste ich nicht, was ich mir damit für die nächsten zwei Jahre aufhalste. Nicht nur Arbeit und das teilweise intensiv-schmerzliche Durchleben der verschiedensten Seelenbefindlichkeiten, von Ängsten und Verwirrungen bis hin zu Depressionen, die ich alle bei der Bearbeitung der entsprechenden Bach-Blüten durchlebte und durchlitt, sondern auch eine reiche geistige Erfahrung wartete auf mich, die ich sonst niemals in diesem Maße und in dieser Tiefe gemacht hätte, und die ich im Nachhinein nicht missen möchte.

Also gut, ich hatte zugestimmt, und nun wollte ich auch beginnen. Aber wie? Ich hatte keine Ahnung, wie und wo ich anfangen sollte.

Zwei Umstände ermutigten mich indes und kamen meinem Vorhaben entgegen, erstens die äußeren:

Ich hatte mich zu jener Zeit von meiner Lehrertätigkeit beurlauben lassen, so dass mir die Zeit zur Verfügung stand, mich intensiv mit künstlerischen Projekten zu befassen. Am Starnberger See stand mir ein Atelier zur Verfügung, und ich war schon seit einigen Jahren in künstlerisch-praktische Arbeiten eingetaucht. Auch hatte ich einige Galerien gefunden, die meine Bilder verkauften und ständig Nachschub brauchten. Für den Lebensunterhalt war also gesorgt.

Zweitens meine inneren Helfer:

Schon seit einigen Jahren hatte ich mich intensiv mit Schamanismus beschäftigt. Von Anfang an war klar, dass mich starke geistige Helfer beschützten und unterstützten. Außerdem besaß ich offensichtlich eine besondere Begabung dafür, mich sicher in nicht-materiellen Dimensionen zu bewegen. Auch Reinhard wusste das. Daher setzte er mich auf dieses Projekt an.

So fragte ich während einer Trance-Reise meine Berater und Helfer, nach welcher Methode ich am besten vorgehen solle. Danach stellte sich ein Arbeitsablauf heraus, der sich in den meisten Fällen etwa folgendermaßen abspielte:


Was die Reihenfolge anbetraf, begann ich mit dem Nächstliegenden und beschäftigte mich zunächst mit den Pflanzen, deren Standorte ich kannte. Manchmal sagte mir aber auch meine innere Stimme, dass an diesem Tag ein ganz bestimmtes pflanzliches Wesen auf mich wartete. In diesem Fall ging ich draußen in der Natur auf die Suche. Es mag sich erstaunlich lesen, aber wenn ich den Auftrag hatte, eine bestimmte Pflanze zu finden, dann folgte ich dem Ruf und fand sie auch innerhalb kürzester Zeit. Und das, obwohl ich eigentlich botanisch nicht besonders bewandert bin.

Um ganz sicher zu sein, hatte ich zum Vergleich ein Bestimmungsbuch dabei.

Dann kommunizierte ich mit der Pflanze und bat sie darum, einen Zweig, ein Blatt oder eine Blüte von ihr mitnehmen zu dürfen. Anschließend ging ich zurück in mein Atelier.


Nach einer rituellen Vorbereitung versetzte ich mich in Trance und begab mich auf die Reise in eine andere Realität. In meiner Vorstellung ging ich zunächst an den Ort zurück, an dem ich die Pflanze gefunden hatte. Nun, im veränderten Bewusstseinszustand, konnte ich ihre Aura sehen, und ich konnte mir ihr sprechen. Ich bat sie darum, mir ihre Weisheit mitzuteilen. Diese Mitteilung geschah allerdings nie unmittelbar und in gesprochener Form, sondern als Offenbarung einer anderen Erscheinungsform der Pflanze.

Warum dies so ist, muss ich kurz erklären: Auf anderen Ebenen als der materiellen haben Lebewesen oft eine andere als die bekannte Erscheinungsform. Dies hängt mit der Komplexität allen Seins und mit der individuellen Wahrnehmung zusammen. Für jemanden, der es gewohnt ist, ausschließlich dreidimensional zu denken, mag dies absurd klingen. Wenn man aber die gewohnte, alltägliche Realität verlässt, begibt man sich auf ein Abenteuer, bei dem gewohnte Denkstrukturen verlassen werden müssen. Jeder, der es wirklich will und der genügend Geduld und Interesse aufbringt, kann solche erstaunlichen und bereichernden Erfahrungen ebenfalls machen. Später wird genau beschrieben, wie das geht.


Doch nun weiter mit der Beschreibung dessen, wie ich an die Weisheit der Bach-Blüten gelangte. Die jeweilige Pflanze riet mir meist, wo und wie ich ihre andere Erscheinungsform finden könne. Der Ort war immer in der so genannten Unteren oder in der Oberen Welt zu finden. Dies ist eine Vorstellung oder Erfahrung aus dem Schamanismus: Schamanen aus allen ursprünglichen Kulturen der Welt kennen die Einteilung der Welt in drei unterschiedliche Bereiche, die Mittlere, die Obere und die Untere Welt. Jede der drei Welten besitzt einen eigenen „Himmel“ und eine eigene „Erde“. Die Mittlere Welt entspricht etwa der Welt unserer alltäglichen Wahrnehmung. In der Oberen Welt leben die spirituellen Meister, Engel und andere „himmlische Wesen“. Die Untere Welt hingegen ist der Ort, an dem die Krafttiere und Ahnen zu Hause sind. Sie mit der Hölle gleichzusetzen, wäre übrigens falsch. Die drei Realitätsebenen sind in der Mythologie durch den „Weltenbaum“ miteinander verbunden.

Auf meinen Trancereisen in diese anderen Welten begleiteten mich meine Krafttiere und andere Helfer. Sie zeigten mir den Weg zu den gesuchten Pflanzen. Wie gesagt, die Pflanzen besitzen in anderen Realitäten auch andere Erscheinungsformen, und die galt es nun zu finden und zu erkennen. Meist nahm ich Tiergestalten wahr, manchmal aber auch menschenähnliche Wesen. Jedenfalls war es immer ein Gestaltwechsel von der Flora in die Fauna, wobei hin und wieder auch Mischwesen vorkommen konnten. Die Weide zeigte sich mir zum Beispiel als Wassernixe. Die Buche erschien mir als weißer Hengst und die Lärche als ein alter, weiser Chinese. All diese Erscheinungsformen oder Wesen aus einer anderen Welt teilten mir in gleichnishafter Form eine bestimmte Erfahrung mit, die zu einer bestimmten Seelen- und Gefühlslage führt. Das Wahrgenommene ist meist mehrdeutig. Das heißt, es gibt sowohl den problematischen Zustand als auch die Lösung desselben wieder. Diese Sicht und Darstellungsweise entspricht der komplexen Wahrheit und Weisheit der Pflanzen.


Nachdem mir das jeweilige Wesen seine Lehre mitgeteilt hatte, bat ich es darum, mein Helfer zu sein und mir das Energiemuster zu übertragen, das ich im nun folgenden Schritt in einem Bild materialisieren wollte. Farbe und Leinwand waren vorbereitet. So konnte ich direkt nach der Erfahrung in eine Art Arbeitstrance überwechseln und es war möglich, das gegebene Energiemuster der Pflanze medial durch mich hindurch fließen zu lassen. Dann konnte ich es auf die Leinwand malen. Die Farben und Formen, die dabei entstanden, überraschten mich oft selbst.


Der nächste Schritt war das Protokoll, das ich sofort verfasste. Manchmal verstand ich den Sinn nicht sofort, und ich brauchte noch etwas Abstand und Zeit zum Reflektieren.

Später nahm ich mir mein Protokoll noch einmal vor und verglich es mit den Schriften von Edward Bach und Mechthild Scheffer. (Scheffer führte das Werk Bachs 1981 im deutschsprachigen Raum ein und entwickelte es weiter.) Immer wieder war ich erstaunt über die vielen Gemeinsamkeiten des von Bach und Scheffer Vorliegenden mit dem, was ich selbst erfahren hatte. Die Seelenthemen waren immer die gleichen. Zwar gab es leichte Abweichungen, aber diese betrafen die Betonung oder Gewichtung des anstehenden Themas. Manchmal wurden mir auch vorwiegend die Ursachen eines Seelenzustandes mitgeteilt, oder aber ein weiterer Aspekt, der bei Bach noch nicht berücksichtigt worden war. Einmal fragte ich nach, warum meine Erfahrungen denn nicht hundertprozentig mit denen von Bach übereinstimmten, und mir wurde von höherer Seite gesagt: „Wenn du den gleichen Text haben willst wie Dr. Bach, dann schreibe ihn doch einfach ab!“ In einem anderen Zusammenhang wollte ich es noch einmal genau wissen und bat um eine Antwort, warum sich das mir von der schwarzen Eidechse über die Olive Mitgeteilte so sehr von Bachs Text unterschied. Die Antwort, die ich erhielt, war aufschlussreich: „Lieber Peter, die Aussage von Dr. Bach war für ihn persönlich zutreffend, genau wie die Eidechse die Aussage genau für dich gemacht hat. Beides ist absolut richtig. Ihr Menschen denkt immer, es gebe nur eine Wahrheit. Aber gerade du müsstest wissen, dass die Wahrheit tief und vielschichtig ist.“


Auf einer der Trancereisen traf ich dann sogar Dr. Edward Bach persönlich, und ich konnte mich mit ihm über unser Projekt unterhalten. Das Erlebnis habe ich im Abschnitt 11 (Elm/Ulme) beschrieben.

Bach-Blüten Kraftkarten

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