Читать книгу AfrikaEcho Länderbriefing Burkina Faso - Politik, Wirtschaft, Kultur, Geschichte - Peter Dörrie - Страница 5
ОглавлениеGeographie
Land und Leute
Burkina Faso (oft abgekürzt auch einfach Burkina genannt) liegt im westafrikanischen Binnenland ohne direkten Zugang zum Meer. Beginnend im Norden grenzt es im Uhrzeigersinn an die Staaten Mali, Niger, Benin, Togo, Ghana und die Côte d’Ivoire.
Das Relief wird zu drei Viertel von einer etwa 300 Meter über NN gelegenen Hochebene geprägt. Diese ist vor allem im Gebiet des sogenannten Zentralplateaus, welches mehr als 30 Prozent der Landesfläche einnimmt, überwiegend flach. Im Südwesten prägen Tafelfelsen aus Sandstein das Landschaftsbild. Hier ist mit 749 m auch der höchste Berg des Landes, der Tena Kourou, zu finden. Geologisch interessant sind auch die in dieser Region gelegenen steilen Sandsteinfelsen, die Pics de Sindou.
Das bedeutendste Flusssystem Burkinas ist das Voltabecken, zu dem unter anderem der Mouhoun (Schwarzer Volta), der Nakambé (Weißer Volta) sowie der Pendjari gehören. Die drei Flüsse haben ein Einzugsgebiet von etwa 120.000 km² und münden im benachbarten Ghana in den Volta-Stausee.
Zur Stromgewinnung und als Bewässerungsquelle sind zahlreiche Flüsse zu Speicherbecken aufgestaut worden. Diese künstlichen Seen sind auch für die Versorgung der größeren Städte mit Trinkwasser von besonderer Bedeutung.
Insgesamt leben in Burkina etwa 17,3 Millionen Menschen, davon 73 Prozent in den ländlichen Gebieten des Staates. Damit liegt die Urbanisierungsrate Burkina Fasos weit hinter dem afrikanischen Durchschnitt von etwa 40 Prozent zurück.
Die mit Abstand größte Stadt ist die Hauptstadt Ouagadougou, umgangssprachlich “Ouaga”, im Zentrum des Landes. Hier leben mehr als 1,9 Millionen Menschen. Die nächstgrößere Stadt ist Bobo-Dioulasso, ein bedeutendes Wirtschaftszentrum, aber mit fast 550.000 Einwohnern weniger als halb so groß wie Ouagadougou. Weitere wichtige Städte sind Koudougou, Fada-N’Gourma und Gorom-Gorom.
Klima
Burkina Faso hat Anteil an drei Klimazonen: Sahel, Sudan-Sahel und Sudan. Die Sahel-Zone nimmt den äußersten Norden des Landes ein. Hier fallen oft weniger als 300 mm Regen im Jahr.
Südlich schließt sich die Sudan-Sahel-Zone an. Sie nimmt etwa 50 Prozent der Landesfläche ein. Der südwestliche Landesteil wird von der Sudan-Zone dominiert. Hier können im Jahr mehr als 1300 mm Niederschlag fallen.
Die Regenzeit konzentriert sich auf die Monate Juli bis September, dauert aber je nach Landesteil insgesamt unterschiedlich lange. Während in der Sahel-Zone oft nur während zwei Monaten Regen fällt, genießen die Sudan-Sahel-Zone und die Sudan-Zone eine vier- bzw. sechsmonatige Regenzeit. Der Niederschlag fällt in der Regenzeit stoßartig, oft begleitet von heftigen Gewittern.
Die höchste durchschnittliche Tageshöchsttemperatur in der Hauptstadt Ouagadougou beträgt 40°C und wird meist Anfang April erreicht. Während dieser heißen Jahreszeit steigen auch die durchschnittlichen Niedrigtemperaturen auf bis zu 27°C. Nach der kühleren Regenzeit steigen die Temperaturen im Oktober noch einmal leicht an, um dann Ende Oktober auf durchschnittlich 36°C Höchst- und 24°C Niedrigtemperatur zu fallen.
Durchschnittliche Höchst-, Niedrigtemperaturen und Niederschläge in Ougadougou, Bobo-Dioulasso und Ouahigouya. Quelle: http://de.climate-data.org | |||||||||
Monat | Ougadougou | Bobo-Dioulasso | Ouahigouya | ||||||
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ø Temp min. (°C) | ø Temp max. (°C) | Nd. (mm) | ø Temp min. (°C) | ø Temp max. (°C) | Nd. (mm) | ø Temp min. (°C) | ø Temp max. (°C) | Nd. (mm) | |
Januar | 16,1 | 33,2 | 0 | 17 | 33,5 | 1 | 16,0 | 32,5 | 0 |
Februar | 19,1 | 36,3 | 2 | 19,5 | 35,7 | 3 | 18,6 | 35,8 | 0 |
März | 23,0 | 38,4 | 5 | 22,5 | 36,9 | 20 | 22,2 | 38,1 | 1 |
April | 25,7 | 39,1 | 23 | 24,0 | 36,4 | 45 | 25,6 | 40,2 | 8 |
Mai | 25,5 | 37,3 | 71 | 23,3 | 34,7 | 105 | 26,6 | 39,9 | 30 |
Juni | 23,9 | 34,3 | 110 | 21,7 | 32,1 | 135 | 24,8 | 36,9 | 80 |
Juli | 22,4 | 31,8 | 176 | 21,0 | 30,2 | 204 | 32,1 | 33,5 | 157 |
August | 21,9 | 30,9 | 227 | 20,7 | 29,4 | 281 | 22,5 | 32,3 | 188 |
September | 21,9 | 32 | 139 | 20,7 | 30,2 | 187 | 22,6 | 33,4 | 109 |
Oktober | 22,5 | 35,4 | 33 | 21 | 33,4 | 60 | 22,7 | 37,1 | 25 |
November | 19,2 | 35,9 | 1 | 19,1 | 34,8 | 8 | 19,0 | 36,0 | 1 |
Dezember | 16,7 | 33,6 | 1 | 17,1 | 33,5 | 2 | 16,5 | 33,1 | 0 |
Vegetation und Tierwelt
Die Vegetation Burkina Fasos ist von einer Savannenlandschaft geprägt. Diese differenziert sich entsprechend des verfügbaren Niederschlags: Im Norden herrscht die Dornstrauchsavanne vor, die weiter südlich durch immer mehr Baumarten ergänzt wird. Im dicht besiedelten Zentralplateau Burkina Fasos ist diese Savannenlandschaft durch menschlichen Einfluss oft stark degradiert. In weiten Teilen des Landes prägen Akazien und große Baobabs (Affenbrotbäume) die Landschaft; in vielen Dörfern befindet sich ein großer Mangobaum in der Mitte der Siedlung. Entlang von Flüssen sind Galeriewälder zu finden. Im Südwesten ist die Vegetation dichter, und Obstbäume wie Orangen-, Mango- und Cashewbäume prägen das Bild.
Burkina Faso beherbergt viele große Säugetierarten, die aber durch den Bevölkerungsdruck in ihren Lebensräumen stark bedroht sind. Dazu gehören unter anderem Flusspferde, Elefanten, Antilopen, Gazellen und Leoparden, die aber allesamt nur noch in Schutzgebieten anzutreffen sind. In freier Wildbahn ausgestorben sind Giraffen und Geparden. In vielen Seen und Wasserlöchern leben Krokodile; diese sind häufig das Totem einer nahegelegenen Siedlung und dürfen daher nicht gejagt werden. Insgesamt sind 495 Vogelarten im Land nachgewiesen, darunter allein 50 verschiedene Greifvögel.