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Ökologische Ansprüche von Steinkorallen – ein Steckbrief
ОглавлениеDie Ökologie der Steinkorallen nimmt in diesem Buch einen besonderen Platz ein. Steinkorallen und insbesondere jene, die in einer Riffgemeinschaft leben, stehen über ein komplexes Netz von Abhängigkeiten in einer engen Wechselbeziehung zu den anderen Bewohnern des Riffes. Die besondere Rolle, die die Korallen innerhalb dieses Geflechtes spielen, wird in den folgenden Kapiteln aus ökologischer Perspektive genauer betrachtet und dargestellt, sodass die Ausführungen hier teilweise als „zusammenfassender Vorgriff“ zu verstehen sind und entsprechend knapp im Stile eines Steckbriefs ausfallen (Details siehe Kapitel 7 „Steuerungsfaktoren“).
Riffbildende Steinkorallen haben generelle, unabdingbare Ansprüche an die abiotischen und biotischen Bedingungen ihres Standortes, und die Toleranz gegenüber Abweichungen von diesen Grundbedingungen ist artspezifisch unterschiedlich gut ausgeprägt.
Riffbildende Steinkorallen brauchen:
• Ganzjährig warmes Wasser (zwischen 20 und 30 °C).
• Klares Wasser, damit genügend Licht für die Fotosynthese der symbiontischen Algen zur Verfügung steht.
• Moderate, aber ausreichende Wasserbewegung, damit sich keine Sedimente ablagern können und Nahrungspartikel (Plankton) sowie gelöstes O2 heran- sowie Abfallstoffe wieder abtransportiert werden.
• Nährstoffarmes Wasser, damit keine schnell wachsenden Algen den Siedlungsraum besetzen bzw. als Algenblüten die Lichtdurchlässigkeit des Wassers beeinträchtigen.
• Festen (stabilen) Untergrund, damit die Lage zum Licht und zur Strömungsrichtung nicht verändert wird oder die Kolonie losgerissen, auf dem Meeresboden hin und her gerollt und beschädigt wird.
• Freie Siedlungsflächen, die nicht von anderen festsitzenden Bewohnern des Meeresbodens besetzt sind.
Es wird deutlich, dass manche der Faktoren sich wechselseitig beeinflussen. Klares Wasser setzt z.B. Nährstoffarmut und wenig Sedimenteinträge voraus, festen freien Untergrund findet man in der Regel nur da, wo wenig Sedimentation stattfindet.
Nahaufnahme des Auges eines Krokodilsfisches (Papilloculiceps longiceps). Das netzartige Lid schützt die Augen des Lauerjägers gegen zu starke Sonneneinstrahlung. Das Lidnetz kann sich je nach Belichtung zusammenziehen oder ausdehnen.