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Die beiden Akteure stehen mit verschränkten Armen auf der Bühne. Sie schauen ernst ins Publikum. DARSTELLER 2: Ich lebe. DARSTELLER 1: Ich auch. DARSTELLER 2: Ich halte es fest. DARSTELLER 1: Was? DARSTELLER 2: Das Leben. DARSTELLER 1: Wie kannst du es festhalten? DARSTELLER 2: Ich schreibe es auf. DARSTELLER 1: Was? DARSTELLER 2: Was ich erlebe. DARSTELLER 1: Aha. – Das ist dumm. (…) DARSTELLER 2: Ich arbeite an dem, was ich erleben möchte. Ich erlebe es nicht einfach. – Und das ist nicht einfach. Denn was ich anstrebe sind hohe Werte. Und weil ich hohe Werte anstrebe erlebe ich sie auch. – Gezielt. Nicht zufällig. – Und darauf bin ich stolz. Das Bühnenlicht wird sanft kontinuierlich reduziert, sehr behutsam. Darsteller 1 geht in die Knie, setzt sich still auf die Bühne, hält sich die Ohren zu. DARSTELLER 2: Ich schreibe auf was ich erlebe und damit natürlich auch was ich genieße. – Aber während ich aufschreibe was ich erlebe und genieße, genieße ich, dass ich genieße was ich genieße. Ist doch einleuchtend, oder? Ich genieße also auch während ich es genieße zu genießen. – Das ist Leben, so wie ich es verstehe. Ein zeitgemäßes, wertiges, selbstbestimmtes und vor allem sehr genussvolles Leben – kein Stotterleben in Schubladen. Und weil ich genieße, dass ich aufschreibe, dass ich genieße, genieße ich, dass ich es genieße zu genießen – auch noch Jahre später. – Weil ich es ja aufgeschrieben habe!! – Ich genieße somit unendlich oft, was ich genieße. – Genuss wird zur Unendlichkeit!! Ist das nicht genial? – Ich erlebe diesen Genuss täglich real und unendlich in der Erinnerung, dadurch, dass ich aufschreibe was ich erlebe. Ich fasse es für dich noch einmal zusammen: Ich genieße weil ich genieße, dass ich genieße. Und das immer wieder. So oft ich will genieße ich, dass ich genieße was ich genieße, weil ich es genieße zu genießen. – Ist doch einfach und einleuchtend. – Aber natürlich nur weil ich es aufgeschrieben habe. Darsteller 2 sucht den anderen. Wo bist du denn? …