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1. Kapitel

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Aufgeregtes Kinderlachen schallte durch das Haus, übertönt von den trampelnden Schritten die Treppe hinab.

„Kinder!“, kam die mahnende Stimme der Mutter aus der Küche. „Geht es auch ein bisschen leiser?“

„Nei…jei..hin“, kam prompt die dreifache Antwort zurück. Viel zu aufgeregt waren die Geschwister, als sie zur Haustür liefen. Das wusste die Mutter natürlich. Ihre Frage war auch rein rhetorisch gewesen. Wie meistens, wenn die drei Lauser sich einig waren. Was konnte Geschwister mehr einen, als wenn sie gemeinsam etwas ausheckten - oder wie jetzt endlich ihr heißersehntes Haustier bekamen.

Der elfjährige Lars war der Erste an der Tür. Seine zwei Jahre jüngere Schwester Bine rutschte über den Dielenboden direkt in seinen Rücken hinein. Der Jüngste versuchte es seiner Schwester nachzumachen, scheiterte aber an seiner Mutter, die ihn mitten im Lauf einfing.

„Hier geblieben, junger Mann. Was habe ich euch wegen dem Rutschen im Haus gesagt?“

„Aber … aber“, versuchte sich der Sechsjährige zu rechtfertigen, kam aber nicht mehr weiter, denn Lars hatte die Haustür geöffnet. Mit einem lauten Quieken schob Bine ihn beiseite und hockte sich vor ihren Vater, der in der offenen Tür stand und eine Transportbox trug.

„Ist da Minka drin?“

„Ja, das ist sie. Dürfen wir erst einmal reinkommen?“, fragte der Vater lachend. Er konnte die Aufregung seiner Kinder verstehen. Schließlich sprachen sie seit Tagen von nichts anderem mehr.

Nur widerwillig machte Bine Platz.

Drinnen stellte der Vater die Box ab. Nicht ohne die aufgeregte Meute noch einmal daran zu erinnern, wie sie sich zu verhalten hatten.

„Denkt daran, was wir besprochen haben, Kinder. Keine lauten Geräusche, keine schnellen Bewegungen.“

„Ja, Papa!“, kam es aus drei Kindermündern.

„Und jetzt mach auf!“ Das war die Mutter, die inzwischen ebenso aufgeregt war wie ihre Kinder und endlich das neue Familienmitglied begrüßen wollte.

Die Kinder drängten sich vor die Mutter, während der Vater endlich die kleine Gittertür öffnete und einen Schritt nach hinten trat.

Zuerst passierte nichts. Doch dann schoss ein schwarz-weißer Blitz heraus, der in Richtung offener Haustür verschwinden wollte.

Mit einem Sprung war der Vater an der Tür und knallte sie dem armen Kätzchen direkt vor der Nase zu. Das erschrak, fauchte, machte auf dem Absatz kehrt und flitzte Richtung Wohnzimmer.

„So viel zu dem Thema schnelle Bewegungen und laute Geräusche vermeiden“, kommentierte Lars trocken.

Jeder wollte der Erste sein. So gab es in der Wohnzimmertür erst einmal einen kleinen Stau, den die Mutter resolut auflöste, indem sie zwei der drei Kinder beiseite zog und sich selbst am dritten vorbeidrängte.

Kurze Zeit später krochen fünf Menschen auf allen vieren und suchten nach der kleinen Katze.

„Minka? Wo bist du? Miez… Miez … Miez“, lockte die Mutter.

Doch nicht sie hatte Erfolg, sondern Bine.

„Ich hab sie!“, rief das Mädchen aufgeregt und griff im gleichen Moment unter den gläsernen TV-Tisch.

Die Warnung ihrer Mutter kam zu spät. Mit einem Aufschrei zog Bine ihre Hand blitzschnell unter dem Glastisch wieder hervor.

„Blödes Vieh!“, schimpfte sie und leckte sich über die blutigen Striemen auf ihrer Hand. „Ich will der helfen und dafür kratzt die mich!“

„Das Kätzchen hat Angst. Und dann kratzt sie eben. Katzen sind nun mal so.“

Während die Mutter die Kratzer auf Bines Hand versorgte, versuchten die drei „Männer“ ihr Glück.

„Passt auf, Jungs“, mahnte sie der Vater. „Ihr habt gesehen, was eurer Schwester passiert ist. Geben wir der Katze erst einmal Zeit, sich zu beruhigen. Es ist für sie schließlich noch aufregender als für uns.“

Katzen sind nun mal so

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