Читать книгу Weg - Pfarrer Christian Sieberer - Страница 5

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Einleitung

Aus-gehend vom sinnvollen Umgang mit Langeweile und mit Dank als stärkendem Proviant möchte ich mich heute auf den Weg des Lebens begeben.


Wir sind immer unter-wegs, ob wir es merken oder nicht. Im Leben liegt Dynamik, die dankbar angenommen werden kann.

Sie hält jung bis zum letzten Atemzug.


Die schöne Tatsache, dass jeder Mensch einzigartig ist, lässt sich auch an seinem Lebensweg erkennen. Glücklich, wer diesen Weg annehmen kann, mit all seinen Windungen und Wendungen. Mit den luftig-leichten Höhen, den lähmend-zähen Tiefen und dem solid-vertrauten Alltag.


Im gesellschaftlichen Diskurs wird häufig debattiert, wann der Lebensweg eigentlich beginnt und ab welchem Zeitpunkt man von einer menschlichen Person sprechen kann.


Insbesondere neue medizinische Entwicklungen (vor allem in der Reproduktionsmedizin) werfen viele ethische Fragen auf. Dabei ist die Frage, wann das Dasein beginnt, naturwissenschaftlich eindeutig zu beantworten.


Das menschliche Leben beginnt mit der Verschmelzung von Ei- und Samenzelle (= Empfängnis).

Alle Eigenschaften des Lebens treffen auf die befruchtete Eizelle zu. Diese Eigenheiten sind zum Beispiel Abgrenzung von der Umwelt, Stoffwechsel, Vermehrungsfähigkeit, Wachstum, Reizbarkeit und Reizbeantwortung.


Die durch Verschmelzung entstandene Zelle trägt die Information für die ganze folgende Entwicklung in sich. Alle Milliarden Zellen, aus denen der Körper besteht, gehen aus dieser einen Zelle hervor. Die gesamte Erbinformation ist darin enthalten. Nicht nur ihre Zugehörigkeit zur menschlichen Rasse, sondern sogar Geschlecht, Augenfarbe und viele andere Merkmale. Von Anfang an ist das Ungeborene also ein einzigartiger und unwiederholbarer Mensch.


Die Entwicklung des Kindes verläuft fließend. Die Befruchtung ist das einzige gravierende Ereignis. Es gibt keinen anderen Zeitpunkt, an dem der Beginn des Lebens bewiesen werden könnte.

„Der Mensch entwickelt sich nicht zum Menschen, sondern als Mensch. Er wird nicht Mensch, sondern ist Mensch… in jeder Phase seiner Entwicklung, von der Befruchtung an.“ bezeugte der Embryologe Prof. Dr. Erich Blechschmidt.


In dem Moment, in dem Eizelle- und Samenzelle miteinander verschmelzen, verbindet sich auch das Erbgut von Frau und Mann, und es entsteht ein einzigartiger, neuer Mensch. Geschlecht, Aussehen und andere genetisch bedingte Eigenschaften sind in diesem Moment grundgelegt, und es beginnt nun eine rasante, kontinuierliche Entwicklung, die bis zum Tod dieses Menschen andauern wird.

Jugend für das Leben hat diese Tatsachen dankenswerterweise präzise formuliert.


So beginnt also der einzigartige Lebensweg jedes Menschen, von Anfang an sind wir eng verbunden mit anderen Menschen.

Noch nie hat sich ein Mensch aussuchen können, wann und wo er geboren wurde. Ob ihn seine Eltern freudig erwarten oder entsetzt ablehnen würden. Wie viel Nahrung und Kleidung zur Verfügung stehen, ob in seinem Heimatland Frieden oder Krieg herrschen, wie es um die medizinische Versorgung bestellt sein sollte, usw.


Jeder Mensch wird in eine Welt hineingeschubst, in der es erstaunlich viele Wege und Möglichkeiten gibt, unterwegs auf dem Raumschiff Erde, in den unendlichen Weiten des Universums. In einer einzigen Minute be-wegt sich auf diesem Planeten, auf dem wir unser ganzes Leben verbringen, atemberaubend viel:


In einer Minute werden auf unserer Erde…


… 257 Kinder geboren.

… 730.000 Fotos aufgenommen.

… 48.000.000 Telefonate geführt.

… 14 Meteoriten in der Erdatmosphäre abgefangen.

… pro Person bis zu 33 Gedanken gedacht.

… 5 neue Bücher veröffentlicht.

… 100 Stunden Videos auf YouTube veröffentlicht.

… 285.000 Tiere geschlachtet.

… 2500 Tonnen Müll produziert.

… 21.000.000 WhatsApp Nachrichten versandt.

… 10.000.000 Zigaretten geraucht.

… 14.000 Menschen ein Flugzeug betreten.

… 140 neue Autos gebaut.

… 16.000.000 SMS gesandt.

… 15.300.000 Toiletten gespült.

… 3.500.000 Google Suchanfragen gestellt.

… 1.400.000 Plastiksackerl benützt.

… 59 Hochzeiten gefeiert.

… 544 neue Laptops oder Computer gekauft.

… 2.689.682 Euro für wohltätige Zwecke gespendet.

… 65.000 Ölfässer verbraucht.

… 2700 Smartphones gekauft.

… pro Person die Haare 0,00060 Zentimeter länger.

… 5 Erdbeben registriert.

… 2.700.000 E-Mails versandt, 67% sind Spam.

… 111 Menschen für tot erklärt.


In diesem Gewusel kann man leicht die Orientierung verlieren oder gar zu der Einschätzung gelangen, dass man selbst keine wirkliche Bedeutung hat.


Doch ganz im Gegenteil:

Es gibt für jeden Menschen genug zu tun, damit unsere Erde ihren Gästen ein besseres Zuhause bieten kann.


In jedem Augenblick hast Du die Chance, dein und das Leben anderer Geschöpfe zu verändern. Erkenne deine Verantwortung und warte nicht auf die da draußen, die Vielen, Starken, Gescheiten und Mächtigen.

Deine kleine Welt darfst du tatsächlich zu einem großen Teil selbst gestalten, fange genau jetzt damit an!


Die erste Frage dabei lautet:

Wo soll der Weg hingehen? Wo möchte ich in einem, in drei, in zehn Jahren stehen?


Nur du kannst dein Leben leben, niemand kann es dir abnehmen. Ebenso wenig kannst du das Leben eines anderen leben.


Wir werden allein geboren, wir werden allein aus dieser Welt gehen. Niemand kann dies für uns tun.


Von diesen Tatsachen ausgehend weitet sich der Blick auf die netten Gimmicks, die uns ein Stück des Wegs begleiten: Menschen, Tiere, Pflanzen, Steine,…


Wohin auch immer du gehst, einen nimmst du auf jeden Fall mit: dich selbst.

Jeden Tag deines Lebens bist du 24 Stunden mit dir zusammen, da lohnt sich tatsächlich ein gutes Miteinander.


Doch: Warum haben wir manchmal Angst vor uns selbst und halten es schwer aus, allein zu sein?

Wenn der tiefste Grund für eine Beziehung mit anderen Geschöpfen die Flucht vor sich selbst ist, kann diese Beziehung jedenfalls nicht gut gehen.


Es ist ein schöner Lebensauftrag, den Mitmenschen als eigenständige Persönlichkeit zur Verfügung zu stehen. Sie haben einfach mehr von dir, wenn du tatsächlich du bist.

Stelle dich der Realität, halte sie aus, bringe dich ein und gestalte sie mit. Wenn du dein bester Freund bist, wenn du ehrlich und offen auf dich schaust, dann kann das Abenteuer beginnen.


Wer zeigt dir Wege, dich selbst zu finden und anzunehmen?

Wer führt dich zum Erwachsen-Sein?


Zum reifen, in sich ruhenden Menschen, mit Realitätssinn, Verantwortung, Mut, Stärke,…


Es ist gar nicht so einfach, Vorbilder zu finden.

Suche sie nicht auf den ausgelatschten Pfaden von Erfolg, Geld und Einfluss. Frage nicht nach Zugriffszahlen, Likes und ähnlichen Lächerlichkeiten.


Suche nach Menschen, die der Wirklichkeit dienen, anstatt sich selbst zur Wirklichkeit machen zu wollen.

Wo könnte man sie finden?


Irgendwo da draußen gibt es seit gut zweitausend Jahren Menschen, die irgendwann einmal genug hatten von Realitätsverweigerung.

Die sich dem Leben stellen wollten.

Die ihr kurzes Dasein auf Erden einem höheren Gut zu widmen versuchten.

Menschen wie du und ich, mit Fehlern und Schwächen, aber auch dem gewissen Etwas: Eremiten.

Ein Eremit (altgriechisch ἐρημίτης, eremítēs, aus griechisch ἔρημος, érēmos, das „Wüste“ und „unbewohnt“ bedeutet, daher „Wüstenbewohner“, deutsch auch „Einsiedler“) ist ein Mensch, der mehr oder weniger abgeschieden von den Menschen lebt (siehe Einsiedelei oder Eremitage).

Begriff und Geschichte

Ursprünglich wurde der Begriff nur auf Christen angewendet, die geistliche Motive für ihre Zuwendung zu dieser Lebensform hatten, nämlich die Wüstentheologie des Alten Testamentes, das heißt, die vierzigjährige Wüstenwanderung nach dem Auszug aus Ägypten, die eine Herzenswandlung bewirken sollte.

Teils wird der Begriff unkritisch auf jeden angewendet, der in Einsamkeit lebt.

Im geistlichen Zusammenhang wird er manchmal als bedeutungsgleich mit Anachoret (aus griech. anachōreō, „zurückziehen“, „ins Land außerhalb der befestigten Stadt ausziehen“) benutzt, obwohl eine klare Unterscheidung geboten ist.

In der frühen Kirche unterschied man allein lebende (Anachoreten) und gemeinschaftlich lebende Eremiten. Aus ihren Einsiedeleien entstanden später oft Ordensgemeinschaften, Klöster oder auch Ortschaften.

Das Eremitentum gehört zu den ältesten Formen gottgeweihten Lebens und ist zugleich die früheste Form des Mönchtums in Europa. In der Regel des heiligen Benedikt (6. Jh.) wird der Eremit als eine der vier Arten von Mönchen angeführt.

Unter den Heiligen sind einige Eremiten, unter anderem die heiligen Bruno (der Gründer des Ordens der Kartäuser), Coelestin, Meinrad und Gunther von Niederaltaich.

Der heilige Franziskus von Assisi verknüpfte das eremitische Leben mit der Wanderpredigt und dem Apostolat unter den Menschen („Stille und Stadt“). Ein selbständiger Ordenszweig innerhalb des Franziskanerordens mit gemäßigt eremitischer Prägung sind die Kapuziner.

Die ersten Eremiten waren die im 3. Jahrhundert lebenden Wüstenväter. Sie verstanden sich als radikale Nachfolger Christi und suchten gleichsam aus Protest gegen die in ihren Augen allmähliche Verweltlichung der Staatskirche Zuflucht in der Einsamkeit der Wüsten Ägyptens, Palästinas und Syriens.

Das Eremitenleben wurde asketisch, in Armut und Bescheidenheit (Ideal eines Einfachen Lebens), geführt. Ablenkungen und Reize wurden radikal ferngehalten, um nur in Dialog mit Gott zu sein. Die zentralen Aktionen waren das Beten, Meditieren und Büßen.

Das Eremitentum als ursprüngliche christliche Lebensform wurde bis ins 15. Jahrhundert praktiziert und war hoch angesehen. Im Spätmittelalter verunmöglichten vor allem die Kriege eine eremitische Daseinsweise.

In den Ländern der Habsburgischen Monarchie wurden die kontemplativen Orden und das Eremitentum unter Kaiser Joseph II. um 1780–1790 aufgehoben, obwohl die Landbevölkerung zu den Einsiedlern hielt und diese erfolglos zu verteidigen versuchte. Viele Eremiten flohen deshalb in die Schweiz.

Im 20. Jahrhundert erlebte die bis dahin als rückständig geltende Lebensform in Europa eine Wiedergeburt dank Berichten über Eremiten in der Sahara.

Diözesaneremitentum

In der römisch-katholischen Kirche ist das Eremitentum eine der von der Kirche anerkannten Formen des geweihten Lebens. Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und der sich daraus ergebenden Revision des Kirchenrechts hat die Kirche die Lebensform des Eremiten, der dem Ortsbischof unterstellt ist, in das Kirchenrecht (Canon 603 des CIC) aufgenommen:

§ 1: Außer den Instituten des geweihten Lebens anerkennt die Kirche auch das eremitische oder anachoretische Leben, in dem Gläubige durch strengere Trennung von der Welt, in der Stille der Einsamkeit, durch ständiges Beten und Büßen ihr Leben dem Lob Gottes und dem Heil der Welt weihen.

§ 2: Als im geweihten Leben Gott hingegeben wird der Eremit vom Recht anerkannt, wenn er, bekräftigt durch ein Gelübde oder durch eine andere heilige Bindung, sich auf die drei evangelischen Räte öffentlich in die Hand des Diözesanbischofs verpflichtet hat und unter seiner Leitung die ihm eigentümliche Lebensweise wahrt.

(Wikipedia)


Ein geistreiches und witziges Buch zum Thema hat Hans Conrad Zander geschrieben:

Als die Religion noch nicht langweilig war

Die Geschichte der Wüstenväter

ISBN-10: 3579065696


Einsiedler sind also keine weltfremden Spinner, sondern brauchen einen klaren Blick auf die Realität, der sie sich so radikal aussetzen.


Einfach mal Ruhe haben wollen, ist hier keine ausreichende Motivation, denn das authentische geistliche Leben kennt weder Chillzonen noch Plüsch-lounges.


Normalos können von den Einsiedlern eine ganze Menge lernen, insbesondere die durchaus erfreuliche Tatsache, dass jeder Mensch auch Einsiedler ist.


Dies bedeutet, dass jeder Mensch auch Zeiten des Alleinseins braucht, um ganz Mensch sein zu können. Zeiten des Nachdenkens und Prüfens, ob er sich (noch) auf dem richtigen Weg befindet. Zeiten des Abstands, um wieder zu sich selbst zu kommen.


Heutzutage leben wir in einem Überangebot an (oft kurzlebiger) Gemeinschaft, ständig sind wir real oder virtuell von Menschen umgeben.


Wie viele Menschen suchen auch daher in einem anderen Menschen ihre eigene Identität.

Oder sie suchen im Mitmenschen den Alleskönner und Allesversteher, gleichsam den lieben Gott selbst?


Wie viele Menschen fühlen sich bei diesen Erwartungen an sie durchaus geschmeichelt? Wie viel Zeit wird verschwendet im absurden Idol-Kult, der eine Spur der Verblödung durch unsere Welt zieht.


Doch alle Menschen-Anbeter müssen früher oder später erkennen, dass sie einem Hirngespinst folgen, einer Fata Morgana. Dass sie unter dem Anschein der Liebe und Bewunderung einen anderen Menschen mit ihren unerfüllbaren Wünschen überfordern.


Dasselbe gilt für die süßen kleinen und großen Tierchen, die so brav überfüttert und verhätschelt und degeneriert werden, bis auch das letzte Quäntchen Tier aus ihnen herausgequetscht ist.


Ja, es gilt für die gesamte Schöpfung, die belebte (Engel, Menschen, Tiere und Pflanzen) ebenso wie die unbelebte (Sonnen, Planeten, Kometen, Berge, Steine, Wind, Meer, Kristalle, Gase, Feuer, Strahlen, Blitze, Funken, Sandkörner und so weiter).


Der Schöpfer selbst spricht deutlich aus, was er von übertriebener Verehrung seiner Schöpfung hält:


„Der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten.

Denn was man von Gott erkennen kann, ist ihnen offenbar; Gott hat es ihnen offenbart.

Seit Erschaffung der Welt wird seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar.

Denn sie haben Gott erkannt, ihn aber nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt. Sie verfielen in ihrem Denken der Nichtigkeit und ihr unverständiges Herz wurde verfinstert.

Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu Toren. Sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende, vierfüßige und kriechende Tiere darstellen.

Darum lieferte Gott sie durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib durch ihr eigenes Tun entehrten.

Sie vertauschten die Wahrheit Gottes mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen.


Darum lieferte Gott sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem widernatürlichen; ebenso gaben die Männer den natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander; Männer trieben mit Männern Unzucht und erhielten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung.

Und da sie sich weigerten, Gott anzuerkennen, lieferte Gott sie einem verworfenen Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört:

Sie sind voll Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord, Streit, List und Tücke, sie verleumden und treiben üble Nachrede, sie hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, sie sind unverständig und haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. Sie erkennen, dass Gottes Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.“ Römerbrief 1,18-32 EÜ


Ein Tor ist, wer sein Vertrauen auf Geschöpfe setzt.

Dieser Satz aus dem Buch „Die Nachfolge Christi“ fasst das soeben Gehörte prägnant zusammen.


Was sollen wir also tun? Wie können wir Schöpfer und Geschöpfen die je gebührende Ehre erweisen?


„Ich verzeihe dir, dass du nicht Gott bist“, ist ein humorvoller Anfang, der eine sinnvolle Beziehung zu Geschöpfen überhaupt erst möglich macht.


„Ich akzeptiere, dass du nicht Gott bist und bitte um Verzeihung, wo ich dies nicht wahrhaben wollte.“, ist die Variante für Fortgeschrittene.


So kann das Baby im Gitterbett endlich frei atmen und muss nicht klagen: „Gar nicht so leicht, jeden Tag der Sinn im Leben meiner Eltern zu sein.“

So dürfen die Kleinen einfach mal spielen und die Kinder Sport betreiben, ohne dass gleich Papi mit schwitzenden Händen vom nächsten Fußballgötzen und Mami mit klopfendem Herzen von der zukünftigen Eisprinzessin träumen müssen.


Ein Geschenk auf Zeit sind Kinder für ihre Eltern, ein Geschenk auf Zeit ist jeder Mensch für die ganze Welt.


Wenn doch alle Menschen einfach sie selbst wären!

Sie wären zufriedener und die Welt ein besserer Ort.

Niemand kann dir abnehmen, du selbst zu sein. Andererseits kann dich auch niemand daran hindern.

Tief ins Herz hinein hat Gott jedem Mensch seine ganz besondere Würde und Berufung gelegt.

Dies ist zuerst die Berufung zur Heiligkeit (um in den Himmel zu kommen) und sodann der je eigene Weg dorthin, in diesem einen Leben hier auf Erden.


Geläutert und vollendet zu werden, ist das Schicksal jedes Menschen, da wir durch Sünde beeinträchtigt und unvollkommen sind. Gott, der Heilige ist jederzeit zum Waschvorgang bereit, es liegt an uns allein, ob wir bereit sind, zu tragen Freud und Pein.


„Invictus“ von William Ernest Henley (1849–1903) beschreibt dies (mit Einschränkungen) treffend:

Aus finstrer Nacht, die mich umragt,

durch Dunkelheit mein’ Geist ich quäl.

Ich dank, welch Gott es geben mag,

dass unbezwung’n ist meine Seel.

Trotz Pein, die mir das Leben war,

man sah kein Zucken, sah kein Toben.

Des Schicksals Schläg in großer Schar.

Mein Haupt voll Blut, doch stets erhob'n.

Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen,

ragt auf der Alp der Schattenwelt.

Stets finden mich der Welt Hyänen.

Die Furcht an meinem Ich zerschellt.

Egal, wie schmal das Tor, wie groß,

wieviel Bestrafung ich auch zähl.

Ich bin der Meister meines Los’.

Ich bin der Käpt’n meiner Seel.


Ob allein oder mit anderen,

ob mit Gott oder ohne Gott,

ob als Träumer oder Realist,

eins steht fest:

Einen leichten Weg gibt es nicht.


Möglichst leicht wird der Weg dann, wenn du:

1. eine gute Wanderkarte hast

und

2. auf dem klug gewählten Weg bleibst.


Um Hindernisse brauchst du dich nicht zu kümmern, die kommen von allein.

Freunde und Feinde, ungefragte Bremser und Beschleuniger ebenso.

Hyänen, Schatten, Scherzkekse und ähnliche Zeitfresser werden sich für dein Leben interessieren, sobald du auf dem richtigen Weg gehst.

Deine ach so liebe Familie wird sich zum Großteil als gar nicht ach so lieb outen, u. v. a. m.


Nimm es als Kompliment aus der Hölle oder als Bestätigung von unverdächtigen Zeugen. Und lass das erfrischende Abenteuer trotzdem beginnen.


Drei Wege gibt es, nur einen kannst du gehen.

Bete, denke nach und wähle aus.

Weg

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