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Kapitel 1 - Das gräßliche Lobhudelein
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Es tagte ästhetisch. Utopie? Utopie? Aber niemand konnte das wissen.
Elastizität und alles verpuffender Glanz übertrumpften sogar das, was der lebendige Beweis für präzise erklärt, wie die Ionenkontrolle oder den Plasmalaser und das tut weh. Das Naheliegendste ist zu weit entfernt um die Wirklichkeit des Lobhudeleins, das gräßlich ist, zu verstehen, welches außerdem schon ewig darauf pfeift. Das lastet schwer und wie Freund und Feind zueinander Unglück sagen, ohne zu wissen was es bedeutet.
Das gräßliche Lobhudelein wußte genau, wann es mit einer gezielt passenden und unliebsamen Bemerkung empfindlich treffen konnte. Es besaß ein sehr gutes Auge für die Schwächen anderer, gleichzeitig ein ungeheuerlich abgarstiges Temperament. Es stach meistens im Untergraben, denn darin fühlte es sich pudelwohl, polierte dort sein ausgebeultes Image und sein teuflisches Talent, für alles was ein unschuldig schlummerndes Herz so beengt.
Geschickt nutzt das gräßliche Lobhudelein das Auf und Ab der Stimmungen, um sich dorthin zu katapultieren wohin es eben mal katapultiert sein oder haben will. Frei und unbeschwert flattert das gesprenkelte Fähnchen seines unumfassbaren Wissens noch im flauesten Mondwind und unbeugsam ist sein Wille sich schriftlich an den Zeltstangen der Ahnungslosen fest zu halten. Und es trägt unter seinem flauschigen Pullover aus leuchtendem Neonhaar jeweils ein halbes Herz von hitzig betörender Stärke, als wie von der Schönheit eines edel gebogenen Schwanenhalses, sein scharf geschnittenes Konterfein verrät zwingend eine nahe Verwandschaft zu den Sägetieren.
Das Lobhudelein wurde nun unterschwellig und wütend über die Stärke seiner Empfindungen und spuckte. Es hätte ganze Lagerhallen voller Rohkonserven einatmen können, so fuchsteufelswild war ihm zumute und wollte gerne durch Glasscheiben springen, unsanft in einem Tangtiegel zu landen würde ihm glatt liegen. Zu diesem Zweck gab es ein ganzes Rattanregal voller Dosen zweifelhaften Inhalts. Der gewiefte Scharlatan hatte hierfür ein grobes alphabetisches System spaßeshalber daran angelehnt, er hatte haufenweise davon zum verprassen.
Fast horrorartig zur Seite steppte der fiese doppelgängerische Professor Zitwergrell mit artistischen Einlagen und gierig angehaucht. Natürlich war er schlecht erzogen. Lobhudelein gab sich grazil, schön wie ein zartes Pfeifen. Seines Wissens musste er die ganze Zeit über schon im Hängeschrank gewesen sein, ein richtiger Satansbraten. Nachdem er in diese denaturierte Rolle schlüpfte, kochte er in aller Eile Unsummen von "Popsoe Konturuese", variierte hier und da ein bißchen am Küchentipp, als sich ein klinischer Mief über ihn stülpte. Er aß das faulige Zeug genüßlich. Es sei ein phosphorisierendes Aufputschmittel, sagte er, das funktioniere per Autosuggestion. Es gab einen ungeheuren Ansporn lässiger durchzuhängen. Der Chef im Ring atmete tief durch bevor er die Sandkapern zurück ins Glas spuckte. Der Schnupperer in Nebenhöhlen wußte, daß es in dieser salzhaltigen Umgebung partout den Hut anlassen musste und schneuzte seinen Widerschnupf fürdann ins pinkefarbene Lein. Nun machte das Leben endlich wieder Sinn!
Dann hörte er den Schuß fallen. Das war taktisch unklug, denn es gehörte damit zu den unvergeßlichen Momenten, die er in nachhaltiger Knechtschaft hielt.
Neugierig wie es war, wollte es nun aber wissen wer sich hinter dem Revolver versteckt hielt und näherte sich vorsichtig der Mündung, als der Patronengurt begann sich hektisch zu bewegen, weil das Lobhudelein etwas beschnupperte, das es gewähren ließ. Wer das Lobhudelein so kaltschnäuzig erleben konnte, da genügte schon ein Gleichgewicht, weil er sensibel war und ist außerdem auch schon einmal ins Maul eines Löwen verschwunden, der sah jetzt lieber weg und tat geschäftig. Man sah allerdings schon, daß er im Kern von einer vornehmen Statur gewesen ist, ein rustikaleres Erscheinungsbild noch nie besaß. Da fiel ihm ein Tupfen vom Kopf, weil eine Aura der Umnachtung auf ihn zukam.
Nach einer Knebelreaktion am Brunnen wurde ihm artistisch eingeheizt.
„Wer trinkt hier verwegen ein?” Doch wer die wasserscheuen Pappkameraden kennt, sie sind unfähig einen kaputten Knopf umzudrehen. Den Hokuspokus nachahmend hätte man besser die Nabelschnur vergessen und das Geflüster sachlich ans Gebiß verhaspelt. Also kam es zu einer akrobatischen Ausdehnung in virtuos spastischen Zuckern.
Spätestens wenn er dem Schalratan die Krone stahl, hielt er das total unübersichtliche Heft in der Hand, das Einwegfaustpfand flach gedrückt, ein restlos zerzaustes kleines Täfelchen. Er trohnte nah am Wachzustand, bedurfte der Vermehrung und hatte sich gesehen, an grünspanige Kupferschläuche angeschlossen, deren Inhalt gegen das Tageslicht begutachtet jegliche Phantasie überwucherte.
Es hagelte trotz aller Mühe die allerhellste Aufregung, niemand konnte das wissentlich verhehlen. Wer wollte nun blind in dieses schwarze Loch Lobhudeleins treffen, der musste schon in das Weiße in seinem Auge zielen. Das wies auch tagsüber keinerlei Gewissensbisse auf. Es war die eigentümlich unbeherrschte Art wie das Lobhudelein sich herantastete, den üppigen Früchten, die alles zum Schwanken brachten und hatte etwas Gegenwärtiges. Es konnte tatsächlich geschehen!
Einmal während eines Felsenfestes zum Beispiel wollte es leicht beschwipst nach Lust und Laune höllisch bösartig sein und verlangte Ersatz, weil dem Hering sein Salzkopf weh tat und tat so als kämpfte es verzweifelt dagegen an eine halbe Feige ins Granit zu beißen. Daß es ein wesentlich feigeres Wand in Wandrennen bestritt, bewies sein ohmächtiger Wutschrei hart an der Grenze zu dem Hunnen, der regelmäßig eine lange Ewigheit gedacht. Eine ganze Nacht lang spielte es die Würfel rund und hatte das Heimchen am Herd ersehnt und rückte sich bequem den Schlüssel bis ins hintere Mittelohr zurecht und sah darin spontan die Möglichkeit zur unverfrorenen Grille, die das Stuhlrücken in Ritzen übt.
Inzwischen sah es die Gestellte härter an. Wie sie über den Wasserhahn geäugt hatte, so hübsch verpackt, einer Insel gleich. Zuerst wollte sie leichtfüßig wegrennen in ein helles Zimmer. Lobhudelein musste sich nun schnell entscheiden. Welche Wahl es treffen soll und wem es die Tür vor der Nase zuschlug, ist ein unanständig trauriges Kapitel und wichtig räudiges Ereignis. Durfte man annehmen, daß es jetzt jederzeit passieren konnte? Für den Ersatzhund gab es einen unsacht leichten Klaps.
Sie waren die Kinder der Spinatsteppe wie die rosigen Wangen sie benennen und erahnten das Heulen und es zerriß ihnen die Schleier vor ihren Herzen. Lobhudelein, der als einziges Kind seine abgelegten Zotteln tragen durfte, weil er brav die trockenen Stoppeln aß, konnte eine Pfeife dafürhalten. Ansonsten wunschlos nur im Unglück, wo es keiner angrinste, beschloß es einen Pakt mit seiner Zunge und niemals zu heucheln, nur einen Schuß würzigen Genäsels und Vernünftiges nur in Phrasen vom therapeutischen Nutzen Null.
Dann sollte es einem Wachtelhehler, der einen Bungalow bewohnte, den lausigen Spucknapf scheuern und es geriet ins Trudeln. Sein Gewissen, welches wenig Wert hatte, wurde von uralten Schachteln und Büchsen betastet, als Erigent von langen Graden ans Gedärm geheftet und es ragte wegen Unwetter heraus, ein seltsames Bollwerk der Zivilisation. Fingerhaut war längst gehäutet.
Nun wollte dieses Lobsgehudel seine eigene Hütte aber näher ans Gewässer scharren. „So!”, sagte es zur hübschen Lobhudelin, die erschrocken schaut, sie müßte ausharren. Sie hatte von Anfang an sowieso schon in der Sacherwüste, wo sie sich einen schweren Schnupfen holte, gesessen. Der Service für die Gäste war dort ziemlich primitiv. Mehr als die eiskalte Version eines vulgären Aprikosenwassers, welches aufwühlende Wirkung hatte, war da nicht zu haben.
Es hatte so eine dunkle Vorahnung, das Lobhudelchen, daß es im Schutze der Dunkelheit die Hagere ständig an der wulstigen Oberlippe anfassen musste. Es tastete sich an ihren wunderbaren Puppenhals, ein unpraktisches Klappenloch auch, an unpassender Stelle, was ihr unterbewußt gefiel. Es fand ihre angsterfüllten Blicke einfach Klasse. Die willfährig Hitzköpfige ließ es eher darauf ankommen, ob es sie ans Fenster zu nageln versucht, ganz nahe am Überhaupt und ließ sich daher vorerst Falschgeld andrehen. Die Fläche war so groß, daß Widerstand unmöglich schien. Eine Schmalere hätte auch posthum die Stelle noch bekommen.
Sein plasmatisches Gewissen reichte so weit an das Antimaterium wie nie, er konnte es jedoch in wertvoller Länge auffangen. Jener sanfte Klaps der ihr ungeheuer plastologisch die Gene auftankte, erzürnte ihr weder das posthypnotische Vorurteil, geschweige denn sein kryptisches Speicheln. Und wenn auf Geheiß die telepathischen Kräfte sehnsüchtig läuten, saß das Organ zwar weit unter der Fasson des Tastsinns seiner kupfernen Haartracht, für sie aber war es immer noch ein wunder Punkt. Und wie sie die schmalzigen Locken bestrich. Ärgerlich, sein Appetithäppchen.
Unsinnig spukte das nahe Phänomen, nur äußerlich, dachte sie sich, und glich den flüssigen Tränen. Origamiartiger Anstrich einer Spelunke. Sie ging als er sich komplett unsympathisch zuerst auf den Teppich löschte. Er sah zu sehr ihre perfekten Konturen, als sie sich unter subtropischen Kandisflüchen entfernte. Wenn das mal nicht ein gravierender Fehler gewesen war.
Es hatte pünktlich eine Gabel Neuschnee aufgestöbert, hatte eine Nachtigall die Äste hinuntergestossen, hätte sogar einem Elektrofloh die Gunst verwehrt. Der konnte sich unnachahmlich geehrt fühlen und dann immerwährend wegrennen, anstatt den Aufenthalt zu genießen, floh und heulte hornig in sein Knackerlaken, ohne daß jemand eine Antwort erwartete. Sie sah es und begann wie ein rohes Ungeheuer im Feuer zu stochern, es hatte sich das haarige Gefühl von Hoffnung ertanzt und sich wieder geschneuzt.
Es spürte solch unbändigen Hunger nach mehr und ließ es einfach schnarren. Hernach wie es nachts an jeder Ampel mit anhaltenden Gesten Veranstaltete ansprang, mit Spott jedem ins Wort fiel, obwohle es wußte, daß es sich verplapperet: „Die gähnende Leere in den Wäldern hätte utopische Proportionen, der Schuldstrom floß in phantastischen Strömen.” So konnte es vorsichtig aufspüren was in den Taschen verschwunden ist. Es hatte eine fahrige Antenne für sowas. Später passten auch größere Verluste in seine Taschen, womit es vortrefflich die ahnungslosen Ratten bescheissen konnte, die hohlen Schweißnasen, was sich im Anschluß ebenfalls als Wahrheit entpuppt hat.
Es sprach nun mit gekräuselter Stirn und begann barfuß. Es hätte nun oft genug nur Sahnesuppe gehabt, habe sein wahnsinnig leidenschaftliches Verhältnis zur Sahneneurose endgültig satt und daß es ausschließlich die Hoffnungen hatte, es wäre der gelobte Pascha im Palast. Man sollte das Wasser nun lassen wo es war!
Man nahm an, daß es ein Grünschnabel sein mußte; höchstwahrscheinlich Pfefferfresser; was man von Anfang an an ihm haßte. Als wollte man es mit einem billigen Platz abtun. Es mußte nun sehr aufpassen! Und wie geplant prahlte es mit seinem Blick aus Stahl. Die Stahlwand nahm das Aussehen einer Groteske an. So lustig war das aber nicht! Am wichtigsten war, daß es sie unwirsch zurechtwies und sie zuhause nur in poppigen Farben anfuhr. Von wegen planlos!
Der Name der zu poppelnden Person entpuppte sich als Wahnsinniger. Er lieferte ihnen ein erbittertes Geschlecht bei der Puffwachtelentführung. Wer davon die Wundmale sah! Unerwähnt? Na sowas! Es tagt das Schicksal wie ein großer Wunsch! Denn was du hast, das hast du! Hetäre.
Tagtäglich jedem Strassenhupf die Uhr zu grüßen, „Oweh Katastrophen”, der Durchschnittsort, die unruhige Stufe mit großzügig berechneten Schuhen angedockt, in den halben Urwald des reichen Busenfreundes durchforstend, gerne wertlosen Plunder nachhineinwerfen. Hauptsache verschachern!
Das Phänomen lohnte. Sankt Phantasius hatte die Prunkstückchen einkassiert. Wann immer er ein gutgläubiges Opfer sich nicht ersparen wollte, nahm er alles was er zu fassen bekam. Schon verspürte er im Puls ein wippendes polterndes Etwas. Es passierte sehr oft dann, wenn er notfalls mit einem Knüppel nachhalf. Unauffälliger als so hatte er niemandem Einsicht in seine simultanen Pläne geschenkt. Sein Hang zu fatalen wirksamen Methoden hatte zwar keinerlei Einfluß auf sein Verhalten, war ihm aber wichtiger als das, was er alles schon besaß.
Indem er sie schweren Herzens halbierte, hatte er das Glück der Figur herausgeschält und die Spuren gleichzeitig verwischt. Es konnte nämlich sein, daß er schon wieder die Nachbarin anpumpen mußte, was er als so überaus lästig empfand. Gerade dann geschah es, daß er sie ohne Vorbehalt ansah, wie er fand. Hinter den Kulissen aber und in den Falten seines Überwurfs hatte sich ein schmaler Spalt für sie geöffnet. Der Wirrkopf hatte sein passives waschechtes Plastikschaf dahinter verborgen. Während er sie also mit seiner wohlkalkulierten Posse sehr verbissen angestupst hatte und sie mit Haut und Haar schlapp zurückfauchte, gab er gekonnt Beleidigunginnen von sich.
Er ging nun etwas schneller, gewann phasenweise auch an Geschwindigkeit und brachte ihr beinah alles durcheinander: „Sie sollte es besser parat halten, anderenfalls gäbe es ein schärferes Mittel als die bestialisch, allergische Laufmasche!” Sie hatte große Angst vor der glühend heißen Tasse. Auch das Bündel gefrorener Küsse ging auf seine Kappe. Sie sah in sein glattes, ehrliches, aschfahles Gesicht, welches einfach aussah und sie vernahm fast nur noch sein apathisches Seufzen. Das war sein ganz persönlicher Alptraum, sein hohes, hartes Alter. Wie er erst viele Tage später bemerkte. Dann kam die Zeit, da nahm er zwar alles noch zur Kenntnis, aber nichts mehr für wahr. Und daß er zu dem merkwürdigen Schluß kam: „So zerweht es der Wind!”