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Früher war mehr Weg oder wie und wo wir unsere Pfade finden

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Bei meiner Suche nach spannenden Wegen habe ich festgestellt, dass Baden-Württembergs Landschaften von einer sehr großen Anzahl an Pfaden durchzogen sind, die nur noch teilweise oder gar nicht mehr auf Karten und in GPS-Software verzeichnet sind. Gerade die für uns spannenden Pfade, die unter die Felswände oder durch die steilen Tobel auf die Hochfläche hinaufführen, sind aus welchen Gründen auch immer »verloren« gegangen. Sie sind aber nach wie vor vorhanden (wenn auch teils in suboptimalem Zustand) und früher begangen worden … von Wegebauern, Holzfällern, Jägern, Bergbauern und auch Wanderern. Auf die Fährte nicht weniger dieser alpinen, alten Wegabschnitte bin ich durch Gespräche gestoßen, die ich mit älteren Wegewarten und Wanderführern aus den Mittelgebirgsvereinen vor Ort geführt habe. Nicht selten schwang ein gewisser Stolz in den Erzählungen dieser Leute mit, dass ihr heimatliches Wanderrevier auch solche anspruchsvollen und verwegenen Seiten aufzuweisen hat. Es war aber auch Wehmut vorhanden, weil diese Pfade zunehmend in Vergessenheit geraten, offen gelassen (das heißt, nicht mehr gepflegt) werden und so ihrer Renaturierung entgegenschlummern. Ein weiteres Puzzleteil auf der Suche nach unseren Pfaden war altes Kartenmaterial (erschienen etwa zwischen 1950 und 2010), in dem so mancher Pfad mehr verzeichnet ist als in aktuellen Karten. Auch auf den GPS-Karten der diversen Online-Anbieter finden sich immer wieder unterschiedliche Weg- und Pfadnetze, sodass man auch hier fündig werden kann. Insgesamt sind die Recherche und Beschreibung solcher Pfade aber um einiges aufwendiger als für einen »normalen« Wanderführer. Nicht selten waren die Einstiege unserer »Spezial«-Pfade derart zugewachsen, dass mehrmalige Anreisen und Recherchen nötig waren, um diese überhaupt zu finden. Dabei zeigte sich im Nachhinein des Öfteren, dass man beim ersten Mal nur wenige Meter danebenlag! Mitunter versagte aus unterschiedlichsten Gründen die Track-Aufzeichnung oder die GPS-Ortung brach ab, was die exakte Abbildung des Pfades im Buch später erschwerte und einem am Schreibtisch fast kartographische Fähigkeiten abverlangte. Alles in allem eine aufwendige, aber sehr, sehr spannende Arbeit, die zwischen Schreibtisch, Lupe, Büchereien, Flohmärkten und natürlich der herrlichen Natur Baden-Württembergs stattfand. Die hier vorgestellten Touren sollen im Übrigen nur als Vorschläge verstanden werden. Es sind wirklich schöne und exponierte Bespiele der Gattung »alpin« und »wild«, aber wer sich die Mühe macht, sowohl aktuelles als auch altes Kartenmaterial genauer anzuschauen oder mit den alten Hasen des Alb- oder Schwarzwaldvereins oder der Bergwacht ins Gespräch kommt, wird noch viel mehr verschollene Wege, steile Tobelpfade und zugewachsene Gipfel abseits der ausgezeichneten Wanderrouten finden.

Neue alpine Pfade Baden-Württemberg

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