Eine Schule ohne Noten (E-Book)

Eine Schule ohne Noten (E-Book)
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Описание книги

Dieses E-Book enthält komplexe Grafiken und Tabellen, welche nur auf E-Readern gut lesbar sind, auf denen sich Bilder vergrössern lassen.
Noten sind beim Lernen in der Schule sehr präsent. Sie bestimmen, was gelernt wird und wie gelernt wird. Das ist fatal: Die Notenfixierung erschwert sinnstiftendes Lernen. Leistungsbewertungen mit Noten belasten den Lernprozess. Die Gründe für die Notengebung sind fadenscheinig und überholt, trotzdem wird daran festgehalten. Längst gibt es sinnvolle Alternativen. Das Buch zeigt Wege für einen Unterricht ohne Noten auf.

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Philippe Wampfler. Eine Schule ohne Noten (E-Book)

Inhaltsverzeichnis

Einleitung: Lernen muss nicht bewertet werden

Wo es Unterricht ohne Noten gibt

Notenfreier Unterricht an Grundschulen …

… und an Elite-Unis in den USA

Fallbeispiel 1: Evangelische Schule Berlin Zentrum (ESBZ)

Fallbeispiel 2: Obersee Bilingual School

Unterricht ohne Noten: Eine Bilanz

Manifest: Rückmeldungen sind wichtiger als Noten

Kritik der Notengebung

Das Problem der unterschiedlichen Bezugsnormen

Die Herkunft des Bewertungssystems aus der Testtheorie

Psychologische Auswirkungen von Noten auf Motivation und Selbstkompetenz

Scheingenauigkeit

Eine simulierte Normalverteilung: Warum Noten nicht streuen müssen

Fehlerquellen der Notengebung

Bildungsgerechtigkeit und Noten

Unzureichende Bewertung kooperativ erbrachter Leistung

Fazit

Schritte auf dem Weg zum bewertungsfreien Unterricht: zeitgemäße Prüfungsformate

Formative Assessment «Master or Die» – ein Beispiel aus der Praxis

Die Bedeutung digitaler Medien

Self-Assessment und Lerndialog

Dokumentation und Reflexion des eigenen Lernens

Beteiligung der Lernenden an den eigenen Bewertungskriterien

Pass/Fail

Open-Media- und Take-Home-Klausuren

Authentisches Assessment

Portfolio

Fazit: alternative Prüfungsformate

Prüfungen in einer Kultur der Digitalität

Die Krise der Zertifikate – Qualifizierung im 21. Jahrhundert

4K – Schlüsselkompetenzen im 21. Jahrhundert

Prozessorientiertes Arbeiten

Positionalität

Bedeutung von experimenteller und interaktionsorientierter Medienkompetenz

Das BYOD-Dilemma

Auswirkungen auf das System

Entwicklungsgespräche, Kompetenzraster und Empfehlungen

Selektion durch Lernende, nicht durch Lehrende

Qualifikationen mit Pass-/Fail-Prüfungen

Portfolios

Assessment

Dialogisches Lernen als didaktisches Modell im notenfreien Unterricht

Dialogisches Lernen nach Ruf und Gallin

Dialogisches Lernen und Digitalität

Verbindlichkeit, Motivation und Gespräche statt Noten

Qualitäten finden

Wie können Lehrkräfte mit diesem Ansatz vertraut gemacht werden?

Zehn Mythen zur Bedeutung von Noten – und wie man sie entkräftet

1. Noten sind eine wichtige und komprimierte Rückmeldung, die einfach zu verstehen ist

2. Noten sind die fairste Form von Bewertung und deshalb eine unabdingbare Basis für schulische Selektion

3. Ohne Noten würden Schülerinnen und Schüler nicht lernen. Bewertungen motivieren

4. Kinder müssen in der Schule lernen, mit Druck umzugehen, weil Menschen in Gesellschaft und Berufsleben auch bewertet werden

5. Kinder vergleichen sich gern mit anderen, Noten machen das möglich

6. Gleiche Prüfungen ermöglichen Chancengleichheit

7. Bei der Vergabe von Stellen sind gute Noten wichtig

8. Noten sind objektiv, valide und reliabel

9. Noten sind demokratisch gewollt

10. Prüfungen sind Initiationsriten

Fazit: Wozu noch Schule, wenn es keine Noten mehr gibt?

Literatur

Autoren

Fußnoten

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John Maynard Keynes: Allgemeine Theorie der Beschäftigung,des Zinses und des Geldes (1936)

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Ein zweiter Grund für die Frustration liegt beim Vergleichscharakter von Noten: Wenn jemand Surfen lernt, dann tut das diese Person nicht, um sich mit anderen zu messen. Es geht selten darum, überdurchschnittlich gut zu sein, wenn Können entwickelt wird, sondern es geht um dieses Können. Noten führen aber sofort zu einem Vergleich mit anderen. Psychologisch passiert dann etwas gleichermaßen Einfaches wie Verheerendes: Menschen sind bei Vergleichen nur dann zufrieden, wenn sie etwas besser sind als die direkten Nachbarinnen und Nachbarn. Ihr eigener Leistungsstand ist dabei nicht mal mehr entscheidend. Aufs Surfen bezogen: Werden hier Noten gesetzt, interessieren sich Lernende nicht mehr für Surfgefühle oder -technik, sondern nur für die Note. Sie sind dann zufrieden, wenn ihre Note ihnen sagt, sie könnten etwas besser surfen als die Vergleichsgruppe. Aus statistischen Gründen können aber nur wenige besser sein als alle anderen – was dazu führt, dass viele frustriert sind.

Eine dritte Frustrationsquelle ist die Auswirkung, die Bewertungsprozesse auf pädagogische Beziehungen haben. Lehrerinnen und Lehrer sollten Kinder beim Lernen unterstützen, ihnen durch Unterricht und Feedback helfen, Können zu entwickeln. Notengebung liegt quer zu dieser Aufgabe: Plötzlich müssen die Unterstützungspersonen verletzen, selektionieren, Fehler und Defizite markieren. So entsteht eine widersprüchliche Beziehung, welche die Schulerfahrung vieler Kinder belastet. Ihr Vertrauen in eine Lehrperson und ihre Freude am Lernen treffen auf eine oft verletzende Bewertung. Wie problematisch das ist, zeigt ein einfaches Gedankenexperiment: Stellen Sie sich vor, ihre besten Freundinnen und Freunde würden sie immer wieder für ihre Freundschaftsleistungen bewerten.

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