Читать книгу Geheime Träume - Philomène Santière - Страница 6

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KAPITEL 2

»Meine Madonna!«, keuchte Porfiro. »Ich liebe dich. Ich werde dich immer lieben.«

Er lag auf ihrem Bett, nackt bis auf das weite weiße Musseline-Hemd, das ihn - vollkommen aufgeknöpft - wie ein dünner Schleier zu umgeben schien. Deliah kniete über ihm, ihr Mund fest um seine Erektion geschlossen, ihr nackter, fester Hintern stolz und hoch in die Luft gestreckt, eine Hand an seinem Schaft, die andere auf seiner behaarten Brust. Wie einen großen, heißen Lutscher hielt sie ihn in ihrem Mund, Love Candy, spielte mit seiner prallen Eichel, liebkoste sie neckisch mit der Zunge. Ihr Speichel lief warm an seiner Härte herunter, während Porfiros Hand, die zarte Hand mit den langen Fingern, die so wunderschöne Bilder malen konnte, die ihre fest auf seine Brust drückte.

»Ich liebe dich!«, stöhnte er.

»Ich weiß! Das sollst du auch, mein Kleiner«, antwortete sie, während sie sich auf ihm hochschob, seinen Bauch küsste, die nackte Brust. Dabei rieb sie seinen Schwanz an ihrer Bauchdecke und presste ihre Brüste, auf die sie so stolz war, auf seine olivefarbene Haut. Während sie höher glitt, drang er in ihre Möse, sie vereinigten sich und liebten sich langsam, intensiv.

Genau das wollte sie haben; sie rieb sich an seinem Schaft, roch ihn, dieses wunderbare Aroma ihrer beider Lust, hörte das nasse Geräusch, das ihre Säfte miteinander schufen, und fühlte seine Härte an ihrer pochenden Klitoris. Sie liebkoste sich selbst an ihm, doch dann fühlte sie ihn wieder tief in sich, wieder und wieder.

»Nimm mich von hinten, Liebster«, flüsterte sie in sein Ohr. Sie kniete sich aufs Bett, das Gesicht in den Laken, und streckte ihm ihren heißen Hintern entgegen. »Nimm mich, Baby!«

Er richtete sich hinter ihr auf, umfasste mit beiden Händen ihre prächtigen Hüften und genoss mit ihr die Spannung der lüsternen Vorfreude. Als er endlich in sie eindrang, fühlte sie den zarten Stoff seines Hemdes an ihrem Becken. Das hauchdünne Material streichelte ihre Seiten, was sie noch geiler machte, und sie spürte seine kräftigen Hände auf ihrem Fleisch und seine heftigen, ungestümen Stöße.

»Madonna«, murmelte er immer wieder, während er sie nahm, »Madonna mia!«

Mein Gott, wie liebte sie es, ihn in ihr zu spüren, seine Hitze in ihr beben zu fühlen. Ihr Körper ruhte auf ihren Knien, ihrer Schulter, ihre Hand spielte zwischen ihren Beinen, streichelte abwechselnd ihren Lieblingspunkt, den sie prall und heiß zwischen ihren Fingerkuppen spürte, und dann wieder seine Eier, die aussahen und sich anfühlten wie kleine Kiwis und die bei jedem seiner Stöße ihre Muschi berührten. Sie fühlte ihren Höhepunkt nahen und überließ sich dem wachsenden Gefühl in ihrem Bauch, das sich bis in ihre Zehen zog; wie eine warme Windböe kam es auf sie, leicht und langsam, immer näher, wie eine große, überwältigende Woge der Lust, die sich vor ihr auftürmte, sie erreichte und sie endlich vereinnahmte, sie gänzlich und warm, so warm übergoss. Mit einem tiefen Seufzer ließ sie sich überschwemmen von ihrem Orgasmus, ließ sich fallen in den Strudel, der sie zucken ließ, wunderbar, herrlich zucken ließ, wie unter Strom. Sie spürte, wie auch er kam, kurz nach ihr, nur einen Moment später, sie fühlte seine flüssige Wärme in ihrem Bauch.

Und sie war glücklich.


Louise hatte Recht gehabt - Jeremy war ein Schatz. Er hatte Anne ein kostenloses Upgrade in die erste Klasse besorgt und seiner Kollegin ans Herz gelegt, sich um sie zu kümmern. Kurz, der Flug von SanFran nach Miami, sonst die reinste Tortur, war ein Vergnügen gewesen, selbst an einem Freitag, an dem die Flugzeuge voll gestopft waren mit Wochenendpendlern. Sie hatte einen - für Airlines überraschend - akzeptablen Champagner getrunken, die kleinen Hoursd’Œuvres genossen, sich den Bordfilm angeschaut und ihn gleich wieder vergessen. Schließlich war sie sogar eingeschlafen, bequem ausgestreckt, und war nach einer knappen Stunde wieder aufgewacht, gerade rechtzeitig, um sich für die Landung kurz zurechtzumachen. Selbst für eine Tasse Kaffee hatte es noch gereicht. Am Airport hatte sie sich zusammen mit Jeremy einen kleinen Mietwagen genommen, und sie waren direkt vom Flughafen in die Keys gefahren. Anne kannte dort ein nettes Bed & Breakfast, ein romantisches Häuschen im Südstaaten-Zuckerbäckerstil in der Williams Street, mit zwei Palmen vor der Eingangstür. Sie wollte ein kleines Liebesnest vorbereiten, das bereitstünde, wenn sie George aus Miami hierher bringen würde. Die Besitzer, ein schwules Pärchen aus New Jersey, schuldeten ihr noch einen Gefallen von einer der letzten Produktionen, die sie vor einem Jahr in Key West durchgezogen hatten. Und weil die beiden in der Angelegenheit sehr freundlich behandelt worden waren, hatten sie ihr tatsächlich das schönste Zimmer freigemacht, die Honeymoon-Suite, wie sie sie ebenso charmant wie leicht übertrieben nannten.

Anne schleuderte die Sandalen von sich, warf sich glücklich auf das riesige Bett und berührte mit ihren nackten Füßen die Holzpfosten, die den wunderbar altmodischen Baldachin mit den kitschigen Tüllgardinchen trugen. Gedankenverloren betrachtete sie die allerliebsten kleinen Opa-Lampen auf den Kommoden, strich mit den Fingerspitzen an der dunklen Wandtäfelung entlang und bewunderte die antiken Möbel. Das Zimmer war ein Traum. Sie stand auf, öffnete die Doppeltür zum kleinen Balkon, und mit ein bisschen Fantasie konnte sie sogar das Meer rauschen hören. Sie ging in das winzige und dennoch luxuriös eingerichtete Badezimmer und ließ ein Bad in der gigantischen Wanne einlaufen. Später würde sie ihre Freunde besuchen, die Stadt erforschen, ein paar Bars suchen, in die sie George zu exotischen Drinks einladen würde ...

Und morgen würde sie George aus Miami entführen und ein ebenso romantisches wie geiles Wochenende mit ihm genießen. Sie würden in einem der vielen kleinen Restaurants essen, am Strand spazieren gehen ... Es würde herrlich werden.

Sie zündete die kleinen Duftkerzen an, die als romantisches Beiwerk das Badezimmer schmückten. Dann streifte sie ihre Reiseklamotten ab und stieg ins warme Wasser. Umspült von der duftenden Wärme und dem leise knisternden Schaum, schloss sie die Augen und stellte sich vor, wie sie ihn anrufen würde und ihm sagen, dass sie ihn in Key West erwartet. Oder - noch besser - sie könnte- ihn überraschen und ihn in die zauberhaft nostalgische Welt der Florida Keys entführen.

Bei dem Gedanken, mit George ein paar Tage in dem prächtigen Bett zu verbringen oder mit ihm in der Wanne sinnliche Spielchen zu spielen, erwachte ihre Muschi zum Leben. Ihre Hand wanderte wie von allein an ihre nass glänzende Brust, spielte mit der kleinen dunklen Brustwarze, die sich bereits aufgerichtet hatte, während ihre andere Hand in das angenehm warme Wasser zwischen ihren Beinen tauchte. Sie stimmte sich ein auf die kommenden Genüsse und die Lust. Durch das geöffnete Badezimmerfenster strömten der Duft und das Licht des zu Ende gehenden Sonnentages. Sie hielt sich ruhig und still, nur das sanfte Plätschern des Badewassers verriet die gleichmäßige Bewegung ihrer Finger. Ihre Mund öffnete sich leicht; die Augen geschlossen, lehnte sie den Kopf auf den Wannenrand und stöhnte leise auf.


Sie wollte ihn haben, ob es Deliah, dieser eifersüchtigen Kuh, nun passte oder nicht. Seit der Vernissage wusste Louise, dass sie den kleinen Argentinier haben musste. Eigentlich waren zarte Jüngelchen wie Porfiro nicht ganz ihr Fall, Louise stand mehr auf kräftigere, gut gebaute Typen, aber Porfiro strömte einen Sexappeal aus, dem sie einfach nicht widerstehen konnte. Als sie seinen Arm gestreift hatte, beim Buffet im MoMA, hatte sie seine Anziehungskraft durchfahren wie ein heißer Stromschlag. Er hatte sich kurz umgedreht und sie mit seinen unglaublich dunklen Augen angelächelt. Louise hatte gemeint, seinen Atem auf ihrer Haut zu spüren, ganz so als wären sie nackt, schweißnass, schon innigst miteinander verbunden. Von diesem Augenblick an musste sie diese heiße Haut einfach auf ihrer spüren. Sie wollte ihn zwischen ihren. Beinen, in sich, unter sich, auf sich, egal wie, wollte seinen Kopf in den Händen halten, wenn er sie leckte, sein Stöhnen hören, wenn sie ihn in den Mund nahm und ihn zum Wahnsinn trieb. Es machte sie ganz verrückt, nur daran zu denken, seinen nackten Körper zu sehen, ihn zu berühren, von ihm gefickt zu werden. Wild und stundenlang nur durchgefickt zu werden. Er war der Typ dafür, das wusste sie instinktiv, klein, drahtig, ausdauernd. Sie kannte die Männer, sie konnte sie lesen, einschätzen, allein wenn sie sie nur ansah. Sie wusste, wer gut im Bett war oder wer nur mäßig.

Und bei Porfiro wusste sie Bescheid.

Und wie sie Bescheid wusste.

Sie musste ihn haben.

Zum Teufel mit Deliah.

Es war nicht schwer gewesen, Porfiro zu einem Rendezvous zu überreden. Offensichtlich ist dein Kleiner kein Kostverächter, liebste Deliah!, dachte Louise. Am Telefon ließ sie etwas von ihrem Charme spielen, und am Ende verabredeten sie sich im Southpark Café, einem kleinen, charmanten Laden im Portrero Hill District, weg von der üblichen Insider-Szene. Schließlich wollte Louise nicht mit ihrer Eroberung auf dem Präsentierteller stehen, weiß Gott, sie hätte es nicht ausstehen können, wenn ihr zufällig einer von Deliahs vielen Freunden oder - Gott behüte — Deliah selbst über den Weg gelaufen wären. Nur war an Kaffeetrinken nicht mehr zu denken, als sie ihn an einem der kleinen Tischchen sitzen sah, mit dem weiten weißen Hemd, heute mal blauschwarzen Haarem und den alles durchdringenden Augen. Porfiro ging es nicht anders. Louise in dem hautengen weißen Winzigteil und ihren John-Fluevog-Fuck-Me-Shoes konnte kein Mann widerstehen, der wenigstens einigermaßen die Sinne beisammen hatte.

Wie sie es geschafft hatte, die paar Minuten bis zu ihrem Hotel zu meistern, ohne es gleich mit ihm auf der Straße zu treiben, wusste Louise hinterher nicht mehr genau, denn alles, was sie fühlte, waren seine Hände. Seine heißen Hände, zuerst um ihre Finger, dann auf ihrer Hüfte, ah, die Berührung allein machte sie geiler, als sie es sich in ihren heißesten Träumen erhofft hatte. Als sie ihr Hotelzimmer - endlich! - erreichten, waren beide schon fast verrückt vor Lust, bevor die Tür ins Schloss fiel. Sie fanden kaum Zeit, sich zu küssen. Porfiro packte ihr Handgelenk und riss ihr das Kleid von der Schulter. Er hatte keinen Blick für ihre sündhaft teure La-Perla-Unterwäsche, in seinen Augen stand pure, animalische Lust. Die Schönheit ihres Körpers, die schlanken Formen, den runden Po schien er nicht zu beachten — er wollte sie einfach nur nehmen.

Und Louise wollte von ihm genommen werden.

Jetzt.

Gleich.

Sie riss die Knöpfe seines Hemdes ab und versuchte mit zittrigen Händen, den glatten Ledergürtel zu öffnen. Porfiro warf sie aufs Bett, zog in Windeseile die Hose aus, stand da, nackt bis auf das offene Hemd. Er trug weder Unterwäsche noch Socken; Louise war es egal, sie wollte nur, dass er sie fickte. Als sie zu ihm rutschte, hinterließ ihre Muschi eine feuchte Spur auf der Decke. Sie nahm seinen Ständer in die Hand, griff nach seinem Arsch und drückte seinen Schwanz in ihren Mund. Während sie ihn wie eine Wildkatze leckte, spielte seine Hand mit ihrer Möse, verteilte ihre Nässe auf seinen Fingern, hielt ihren Kopf an seine Lenden gepresst, bot ihr seine Erektion dar und stöhnte laut auf, als sie ihn fester nahm. Er hatte keine Zeit für Vorspiele und stieß sie zurück aufs Bett. Instinktiv spreizte Louise ihre Beine, lud ihn ein, und Porfiro nahm seinen von ihrem Speichel benetzten Schwanz in die Hand und drang mit mächtiger Begierde in sie ein.

»Was ... «, stieß sie hervor, als er in ihr war, voll, hart, aber er presste eine Hand auf ihren Mund und fickte sie wie ein wütender Stier. Sie konnte nicht anders, als sich mitreißen zu lassen. Mit wilder Geilheit beantwortete sie jeden seiner Stöße, griff nach seinem Nacken, seinen Schenkeln. Ihre Beine umklammerten seinen Hintern in schierer Verzweiflung, so sehr wollte sie ihn in sich haben, und ihre Hacken trieben ihn tiefer in sie hinein. Seine Hände ergriffen ihre Brüste, spielten mit ihnen, grob und zärtlich, fast obszön. Seine Hände wanderten von den Brüsten über ihren Bauch zu ihren Schenkeln. Louise glaubte, keine Luft mehr zu bekommen; sie fickte ihn, sie wollte gefickt werden, bis zur Besinnungslosigkeit, eine Hingabe ohne Liebe, purer Sex, nur die Körper zählten, die aufeinander klatschten.

»Fester!«, schrie sie, »fick mich fester!«

Porfiro hörte sie nicht, aber er brauchte keine Aufforderung. Er sprach kein Wort. Ihrer beider Schweiß mischte sich mit ihrer Nässe. Das war kein Tanz - das war ein Fick, tierisch, brutal. Und je länger er in sie stieß, desto erregter wurde sie. Die Hitze seines Körpers schürte ihre Lust, entfachte einen geilen Brand in ihr, und sie wollte mehr.

Mehr.

Immer mehr.

Auf dem Boden jetzt, drehte er sie um, nahm sie von hinten. Ihr Becken schlug auf seine Lenden, so tief wollte sie ihn in sich fühlen, die Wucht seiner Stöße in sich aufnehmen. Sie war so nass, sie schien zu zerfließen, und sie trieb Porfiro immer weiter. Sie setzte sich auf seinen Schwanz; er selbst zählte nicht mehr, er war nicht mehr da, kein Gesicht mehr, kein Mensch, nur noch sein Geschlecht nahm sie wahr, seine Hände an ihren Schenkeln, auf ihrem Hintern, sie fühlte den Schmerz, wenn er zupackte, sich festkrallte in ihrem Fleisch, und sie liebte es. Sie drehte sich um, auf ihm sitzend, um ihren Hintern zu zeigen, ihren wunderschönen, geilen Hintern mit dem geilen Ständer, der in ihr steckte. Er setzte sich auf, zog sie auf sich zurück, ihr Rücken an seiner Brust, und immer weiter füllte seine Leidenschaft ihre Möse.

»Weiter!«, trieb sie ihn an und zog ihn an den Rand des Bettes. Seine Beine hingen herab; ohne ihn aus sich gleiten zu lassen, drehte sich Louise um, drehte sich auf seinem harten Glied, die Beine jetzt hinter seinem Hintern verschränkt. Sein schweißnasses Gesicht lag zwischen ihren Brüsten. Seine Hände, die zarten Hände, griffen hart nach ihren Kniekehlen, legten ihre Beine auf seine Schultern, und gleich darauf fühlte sie ihn noch tiefer in sich. So tief, so wunderbar tief, so unglaublich tief.

»Ich komme, Baby!«, schrie sie. »Ich komme hart. Los, fick mich, los, hör nicht auf.«

Sein Schwanz rammte sich in sie hinein, sein Daumen fand ihren Punkt, und als hätte ihr Körper nur auf die Berührung, auf die brutale Liebkosung gewartet, explodierte sie. Seine Hände, wie viel Hände hat der Mann?, packten ihre Pobacken, während sie kam, und der Schmerz war gemischt mit Lust. Es war unglaublich, wunderbar, unbeschreiblich, und Porfiro hörte immer noch nicht auf.

»Langsam«, stöhnte sie. »Sei langsam!«

Sie war zu empfindlich geworden, sie konnte den pochenden Sex nicht mehr aushalten, doch Porfiro hörte nicht auf. Seine Stöße wurden langsamer, aber auch tiefer, Louise lag auf dem Rücken, auf dem Teppich; es war unwichtig geworden, wo sie war. Sie fühlte sich wie im Himmel, schwebend, ihre Beine auf seinen Schultern, und plötzlich fand sie sich auf den Knien wieder, und immer noch war er in ihr, fordernd, treibend. Seine Finger suchten wieder ihren Punkt und massierten, liebkosten ihn, während sein Glied den Tanz weitertanzte. Louise fühlte, wie sich der nächste Orgasmus in ihr aufbäumte. Mein Gott, er fickt mich von hinten, und ich komme, schoss es ihr durch den Kopf, und:

Schon wieder! So schnell hintereinander!

»Jetzt, Baby!«, stöhnte sie, »Jetzt! Gib es mir hart! Jetzt! Mir! Nur mir!«

Und der Sturm raste über sie hinweg, schlug über ihrem Kopf zusammen, in ihrer Möse, ihrem Bauch. Alles in ihr schien sich zu öffnen, Zeit verschwand, und es fühlte sich an, als käme sie stundenlang, tagelang, ein ganzes Jahrhundert, egal. Ihr Herzschlag dröhnte ihr in den Ohren, in den Wänden ihrer Muschi, an seinem Schwanz, der jetzt, das erste Mal, seit sie fickten, innehielt, zögerte. Dann hörte sie ihn kommen, sein Keuchen, seine Härte war in ihr versenkt, drückte gegen ihre Nässe. Seine Hände gruben sich in ihren Po, und sie spürte seine Zuckungen, seine Wärme in sich, bis sie beide aufeinander vor Wonne und Erlösung zusammenbrachen.


Seitdem John, Jeremys Lover, vor einiger Zeit nach Key West gezogen war, um einen kleinen, überraschenderweise florierenden Shop für Badezimmer-Accessoires im Bahama Village zu eröffnen, war das schrille Touristendorf am äußersten Zipfel der Florida Keys für Jeremy zur eigentlichen Heimat geworden. Längst hatte er die Keys lieben gelernt, jene lange Inselkette, die sich wie eine tropische Korallenschlange von Florida aus in den Golf von Mexiko zog. Seine Wohnung in Santa Monica, die er früher so gemocht hatte, reduzierte sich inzwischen zu einem Ort, an dem er übernachtete und die Wäsche wechselte. Selbst das hektische Nachtleben von Los Angeles hatte für ihn seine Attraktion verloren, ersetzt durch die blühende Schwulen-Szene der Keys. Hier hatte sich Jeremy vom ersten Augenblick an wohl gefühlt, neue Freunde gefunden, denen Friseursalons oder Pensionen gehörten, die in den unzähligen Bars und Restaurants arbeiteten oder einfach das Leben als wohlhabende »Künstler« genossen. Irgendwie war er stolz auf dieses schräge Städtchen, und nur allzu gern hätte er Anne seine Wahlheimat gezeigt, sie John und seinem Freundeskreis vorgestellt, wäre mit ihr in die schicken kleinen Boutiquen und Schuhe kaufen gegangen.

Leider hatte Anne nicht das geringste Interesse an Jeremys Paradies.

»Das ist sehr lieb von dir, Jeremy«, hauchte sie über einer Tasse überraschend gutem Capuccino im Magnolias, Jeremys bevorzugtem Frühstückstreff, das zufälligerweise von einem von Johns Freunden geführt wurde. »Aber ich hole nachher George aus Miami ab.«

»Das sind fünf Stunden Fahrt!«, japste Jeremy

»Ich nehm den Flieger, dann sind wir heute Nachmittag wieder zurück!«

Jeremy starrte in seinen Tee, druckste herum. Louise hatte ihm von Anne und George erzählt.

»Bist du sicher, dass das eine so gute Idee ist?«

»Warum denn nicht?«, fragte Anne.

»Das Problem mit Überraschungen ist ... « Jeremy zögerte, fuhr fahrig mit der Hand durch seine blonden Strähnen. »Na ja, manchmal kommen sie eben sehr überraschend ...«

»Und?«

Jeremy zuckte die Schultern. Wie konnte man jemandem helfen, der gar keine Hilfe wollte? »Ich habe keine guten Erfahrungen mit Überraschungen gemacht. Weißt du denn, wie George reagiert, wenn du plötzlich aus dem Nichts auftauchst, und sagst: ›Hallo, Schatz, hier bin ich‹?«

»Er wird sich freuen, mich in die Arme nehmen«, sagte Anne. »Ich weiß, dass ich mich würde freuen.«

»Du wirst schon wissen, was du tust, Anne.«

»Sei nicht eingeschnappt, Jeremy. Ich bleibe bis Montag Abend, da hast du noch genügend Zeit, mir dein Key West zu zeigen.«

Jeremy schaute ihr in die Augen.

»Sei nicht albern, Anne, ruf ihn meinetwegen an, aber ...«, er hatte eine ziemlich üble Vorahnung, wie Annes Trip nach Miami ausgehen könnte, wusste aber nicht, wie er es Anne sagen sollte. Sie schien sehr auf ihren Lover fixiert zu sein. Auf der anderen Seite - wer weiß, vielleicht war ihr George ja wirklich anders als andere Männer. »... mach dir doch lieber ein relaxtes Wochenende hier. Sei ein wenig selbstständiger, Anne. Wir könnten jede Menge Spaß zusammen haben. Ich stelle dir Gail vor, Johns Schwester, ihr werdet euch gut verstehen.«

Anne brachte es nicht übers Herz, Jeremy zu sagen, dass sie die Art von Spaß, die sie sich erhoffte, nicht mit ihm haben könne.

»Mal sehen, vielleicht gehen wir ja heute Abend zu dritt zum Essen!«

Ich kann’s kaum erwarten, dachte Jeremy ein wenig bitter, aber er brachte keinen Ton über seine Lippen.


Sie wusste es.

Sie konnte es riechen.

Deliah konnte ihn riechen, diesen Dunst, der Männer nach dem Sex umgibt, diese olfaktorische Aura aus Sperma und Schweiß und der Lust der anderen Frau, der an ihnen haftet wie billiges Parfüm, diese übel riechende Mischung aus Selbstgefälligkeit und Schuldgefühlen, den ihr Testosteron-geplagtes Unterbewusstsein vor sich herträgt wie eine widerwärtige Trophäe, einen obszönen Talisman ihrer Männlichkeit. Porfiro stank nach Sex. Er trat nicht nur aus seinen Poren, er stand in seinen Augen.

Deliah starrte auf das Lenkrad ihrer schweren BMW-Limousine.

»Steig aus!«, sagte sie leise. Sie konnte seine Gegenwart nicht ertragen, ein so großes Auto gab es auf der ganzen Welt nicht, in das sie beide gepasst hätten in diesem Augenblick.

»Madonna?«, fragte er zurück. Zögerlich.

Selbst seine Stimme schien nach ihr zu riechen.

Nach Louise.

Nach Louise, diesem Miststück.

Sie war sich ganz sicher, dass er es mit Louise getrieben hatte. Louise mochte ihre Freundin sein, aber Deliah hatte gesehen, wie sie förmlich nach Porfiro gelechzt hatte bei der Soiree im MoMA, wie sie ihn ausgezogen hatte mit ihren Augen. Louise kannte keine Skrupel, wenn es um Männer ging, nicht mal die Männer ihrer Freundinnen waren ihr heilig. Diese kleine dumme Schlampe mit ihrem Spatzenhirn, das nur ein Ziel kannte - Sex, möglichst viel und möglichst mit allen.

»Sag nicht Madonna zu mir, du kleines Arschloch«, sagte sie ruhig. »Und wenn du dir wirklich einmal überlegen würdest, mit wem du hier im Auto sitzt und wer dich so weit gebracht hat, dann könntest du deinen kleinen argentinischen Schwanz irgendwann auch mal in der Hose lassen, oder musst du immer alles ficken, was dir über den Weg läuft?«

Porfiro war sichtlich überrascht.

»Madonna, du weißt, dass ich dich liebe, dass all das nichts bedeutet. Nie etwas bedeuten wird.«

Dieser Idiot!

Dieser blöde kleine Idiot!

Es war pervers, sie könnte sich ohrfeigen, aber sie wusste zugleich, dass Porfiro Recht hatte. In seiner Welt, in der wirklich nur seine Kunst zählte, waren Frauen Spielzeug, Ablenkung, Unterhaltung, Freude. Kindliche Freude.

Mit Ausnahme seiner Madonna.

Sie hatte es oft genug an ihm erlebt. Anfangs hatte sie ihren Künstler für einen billigen Westentaschen-Macho gehalten, einen unter Millionen, vor denen es nicht nur in Südamerika wimmelte. Aber Porfiro war ein Kind, ein kleiner Junge, der außerhalb seiner Malerei von der Realität abgetrennt war, nicht teilhatte an dem Leben, das andere führten, und den Konventionen, die ihrer aller Leben beherrschten. Zugegeben, er hatte ihr nie vorgemacht, er sei das Abbild eines treuen Mannes, da hatte er sie nie angelogen. Das hatte sie zwar gestört, das konnte sie sich eingestehen, aber sie wusste auch, dass sie für ihn etwas anderes war - eine Frau, die er lieben musste, auf seine Art und Weise, der er, auf seine Art und Weise, niemals untreu werden könnte. Deliah war seine Heilige, seine »Madonna« im wahren Sinn des Wortes.

Und sie hätte ihn niemals als ihren Mann, vollwertigen Partner oder gar Lebensgefährten angesehen. Porfiro war ihr Schützling, ein mehr als talentierter Paradiesvogel, der ihr Vergnügen bereitete, ein BoyToy mit Nutzwert, wie sie es einmal scherzhaft genannt hatte, ein verrücktes Genie.

Und deshalb war es auch nicht Eifersucht, die sie empfand.

Das war nicht das Problem. Sie liebte ihn ja nicht.

Nein, das stimmte nicht ganz.

Sie liebte ihn, aber nicht wie eine Frau ihren Partner liebt, ihren Liebhaber, ihren Mann, sondern wie ein Schutzengel den ihr Anvertrauten. Und deshalb sollte er sich nicht ihrem Schutz entziehen, ihrer Gunst.

Sie war nicht eifersüchtig, sie war wütend; wütend, dass jemand es gewagt hatte, ihr Territorium zu verletzen! Wütend, dass Porfiro aus ihrem Revier ausgebrochen war.

Und warum musste er es ausgerechnet mit Louise treiben? Mit Louise, dieser Schlange, die so schmählich in Deliahs Gebiet eindrang und sich einen Dreck um ihre Gefühle scherte.

Ein wenig mehr Respekt ihrer Person gegenüber hätte sie sich schon von Porfiro schon gewünscht.

»Du kannst es nicht verstehen, Porfiro. Steig einfach aus!«, wiederholte sie bestimmt.

Ich hoffe nur, du hat ein Kondom benutzt, dachte sie leise.


Geheime Träume

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