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Einleitung

1986 ließ eine prägende Erfahrung mich eine viel tiefere und bedeutendere Dimension des Segnens entdecken als das eher oberflächliche Ritual des Segnens, das häufig praktiziert wird.

Damals war ich in der Schweiz für eine Gruppe von Schweizer NGOs auf dem Gebiet der öffentlichen Bildung tätig, mit Schwerpunkt auf die Probleme des Nord-Süd-Gefälles (und Entwicklungsprogramme in der Dritten Welt). Ich liebte meine Arbeit, für die ich hauptsächlich Schulen besuchte, und war so engagiert, dass ich mein Lager manchmal sogar im Büro aufschlug, wenn es abends sehr spät wurde. Ich hatte einen großen Teil meiner Ersparnisse in die Organisation einer Schulausstellung über Hunger investiert, da unser Budget dafür nicht reichte. Die Presse berichtete über die Ausstellung, und meine Arbeitgeber lobten meine Initiative über alle Maßen.

Doch unter ihnen war einer, der mich einfach nicht mochte und mich loswerden wollte. Nach massiven Manipulierungen und versteckten Mobbinghandlungen konnte er seine Kollegen in den anderen Organisationen davon überzeugen, dass sie mich trotz meiner Erfolge loswerden müssten.

In einer Besprechung, die nicht protokolliert wurde, gab man mir die Wahl, entweder etwas zu tun, was vollkommen gegen meine Überzeugung war – oder zu kündigen. Da ich kein moralisches Harakiri begehen wollte, kündigte ich.

In den darauffolgenden Wochen wurde ich buchstäblich von Groll gegen meine früheren Arbeitgeber aufgefressen. Ich war besessen von Ressentiments. Ich dachte an nichts anderes mehr. Groll ist ein besonders unangenehmes Gefühl, da es einen wie eine Ratte innerlich auffrisst. Ich unternahm alles Mögliche: Ich meditierte, las spirituelle Texte, betete, wiederholte Affirmationen und Mantras, aber nichts half.

Als ich eines Tages die Bergpredigt las, wurde ich von einem Satz gepackt: »Segnet, die euch verfluchen.«1 Natürlich, das war es! Es war so einfach. Ich musste sie nur segnen! Ich fing auf der Stelle an, sie für ihre Freude, ihren Frieden, ihr Familienleben, Überfluss und Gesundheit, ihre tiefe Zufriedenheit und Arbeit zu segnen. Das tat ich jeden Tag, um den Groll loszuwerden.

Und eines Tages fing ich an, auf der Straße, im Bus, auf der Post und im Supermarkt – einfach überall – Segen auszusenden. Ich konnte gar nicht mehr damit aufhören. Ich fuhr im Zug von einer Endstation zur anderen und wieder zurück, um alle zu segnen und ja niemanden zu übergehen. Und plötzlich geschahen die erstaunlichsten Dinge; Konflikte wurden manchmal sofort, mitunter innerhalb von Tagen gelöst oder umgekehrt.

Nach ein paar Monaten bereitete ich eine Rede vor, die ich bei einer internationalen Jugendbegegnung in Zürich halten sollte. Während ich meinen Text über das Thema »Die Welt heilen« schrieb, bekam ich einen Strom an Inspirationen, den ich noch nie und seitdem nie mehr erlebt habe. Ich war buchstäblich ein Schreiberling, dem eine unbekannte, aber grenzenlos liebevolle Quelle die Sätze diktierte. Das Ergebnis war dieser Text:

Die sanfte Kunst des Segnens

Auszug aus dem Buch „Segnen heilt“2

Zehn Jahre später begegnete ich überraschend meinem früheren Widersacher, der mich aus meinem Job gemobbt hatte, und wurde plötzlich von der stärksten Freude ergriffen, die man sich vorstellen kann. Ich hätte ihn am liebsten umarmt!

Wir gingen essen, und noch tagelang sprudelte mein Herz vor Freude über. Und es dauerte weitere zehn Jahre, bis mir der Grund dieser Freude bewusst wurde – der ausführlich im obigen Text erklärt wird (siehe den Abschnitt »Wenn etwas im Leben vollkommen schiefläuft…«). Mittlerweile bin ich davon überzeugt, dass wir beide unsere (gegenseitigen) Rollen in dieser Situation vor der Geburt verteilt hatten, damit ich die Chance bekommen würde, dieses wunderbare spirituelle Instrument, das seitdem so vielen Menschen geholfen hat, zu entdecken und zu erklären.

Wie ich es heute, nach vielen Jahren des Segnens, verstehe, ist das Segnen in der ersten Phase ein Weg, einem anderen oder einer Situation bedingungslose Liebe, Frieden, Heilung, Güte zu senden und sie auch einfach nur in dieser Liebe baden zu sehen. Segnen ist an keine Religion gebunden. Jeder kann segnen. Ich habe einen Freund, der Atheist ist und der die erste Ausgabe von Segnen heilt gekauft und sogar Exemplare verschenkt hat!

Der Kern des Segnens ist, den materiellen Anschein umzukehren. Denn immer mehr von uns merken, dass die materielle Welt, in der wir leben, in gewisser Weise nur ein Traum ist (auch wenn sie oft zum Albtraum werden kann!) und dass wir hier auf Erden sind, um ganz wesentliche Dinge zu lernen (Dinge, die wir uns möglicherweise vor der Geburt selbst ausgesucht haben).

Nach (meist) viel Übung kann das Segnen zu einem ständigen Bewusstseinszustand und auch zu mehr Sensibilität und Bewusstsein des Leids anderer führen. Ich persönlich kann kein Leid mit ansehen, ohne den Betroffenen, das Geschöpf oder die Situation sofort zu segnen. Es kann auch zu einer starken Sehnsucht nach dem Glück der ganzen Menschheit werden.

Segnen hat enormes Heilpotenzial – nicht nur auf der persönlichen Ebene, sondern auch für die ganze Welt. Aus diesem Grund lassen sich im Buch zahlreiche Berichte über gelöste persönliche und zwischenmenschliche Probleme und Situationen finden, die der Webseite über das Segnen (www.gentleartofblessing.org) entnommen wurden.

Da dieses Buch als Instrument der Heilung der Welt dienen soll, spricht es auch zahlreiche soziale und wirtschaftliche, Umwelt- und andere Probleme an, ohne Organisationen, Firmen oder einzelne Personen anzugreifen. Eine Redewendung aus dem Mittelalter besagt: »Verdamme die Sünde, aber nicht den Sünder« – nicht immer leicht, aber ich habe mein Bestes gegeben und freue mich über Korrekturen von Lesern. Wie viele andere auch, glaube ich, das Wichtigste heute ist, das Weltbewusstsein zu erweitern, weil sich nur so jedes einzelne Problem lösen lässt. Unsere kollektiven Segnungen können hier entscheidend mitwirken.

Auch möchte ich betonen, dass das Segnen eine wunderbare Methode ist, Spiritualität im Alltag zu praktizieren. Die Leser werden für zahllose Lebenssituationen, von der Kindererziehung bis hin zum Gärtnern, vom Autofahren und Unterrichten bis hin zur körperlichen Liebe, für verschiedene Berufssparten und zahlreiche Eigenschaften, wie Mitgefühl, Vertrauen, Liebe und so weiter, Segnungen finden.

Meines Erachtens gibt es nicht die eine »richtige« Methode des Segnens. Intention und Aufrichtigkeit sind unendlich wichtiger als irgendwelche korrekten Formen des Segnens, und Formeln oder starre Formen wären geradewegs zum Scheitern verurteilt. Ein Segen, der nur auf der Verstandesebene erfolgt, hat keinerlei Heilkraft. Segnen ist zu hundert Prozent Herzensenergie, die im Herzen gefühlt werden muss, um eine heilende Wirkung zu entfalten.

Die dritte Eigenschaft neben Intention und Aufrichtigkeit ist natürlich Beharrlichkeit, was für so gut wie jedes ehrliche Bemühen gilt.

Und was wäre ein besseres Schlusswort für diese Einleitung als eine E-Mail, die ich von Sabine erhalten habe:

Ich habe gerade Ihr Buch Segnen heilt zu Ende gelesen. Es hat mich zutiefst berührt und lässt mich auf ein besseres Leben und eine bessere Welt hoffen.

Ich habe das Segnen erst einmal ausprobiert und es hat auf Anhieb funktioniert!

Mein Mann und ich können seit längerem kaum mehr unsere Rechnungen zahlen. Ich bin arbeitslos, und der Kunde meines Mannes zahlt nicht pünktlich. Einmal habe ich sogar fast ein Jahr lang ohne Erfolg versucht, Gegenstände, die mir gehören, im Internet zu verkaufen. Als es letzte Woche besonders eng wurde (wir konnten die Miete nicht mehr zahlen), begann ich nachts im Bett mit dem Segnen. Ich dachte dabei an unseren Vermieter und segnete ihn für seine Güte und sein Verständnis, seine Familie und Freude.

Am nächsten Tag passierte Folgendes:

Ich erhielt einen Anruf vom Sozialamt, und die sehr freundliche Sachbearbeiterin sagte mir, dass das Amt einen Teil unserer Miete übernehmen würde.

Ich bekam zwei Einladungen zu Vorstellungsgesprächen.

Der Kunde meines Mannes zahlte seine Rechnung.

Mein Exmann schickte mir eine Nachricht und schrieb, er würde am nächsten Tag seine Schulden bei mir in bar begleichen (was er auch tat).

Ich konnte meine Designerhandtasche übers Internet verkaufen.

Nichts davon hatte unmittelbar mit unserem Vermieter zu tun, aber nun konnten wir die Miete bezahlen!

Das hat uns wirklich überwältigt und wir weinten vor Dankbarkeit. In nur wenigen Stunden hatte sich so viel Gutes getan.

Was für ein Segen! Ich bin so dankbar, dass ich das Segnen zu meiner Lebensart machen möchte – jeden Tag!

Ich möchte alle auf dieser Welt in ihrer liebevollen Freundlichkeit, Ganzheit und ihrem inneren Frieden danken! WIR SIND ALLE VEREINT.

Ich hoffe zutiefst, lieber Leser, dass Sie auf den folgenden Seiten Inspirationen finden, die Ihnen eine neue Sichtweise eröffnen, und vor allem eine Methode, die Ihr Leben grundlegend verändern kann, so wie sie schon das Leben so vieler Menschen in aller Welt verändert hat.

Segne diesen Moment

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