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Einleitung

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Prüfungen konzipieren – eine anspruchsvolle Tätigkeit, oft unterschätzt und wenig geliebt. Unterschätzt auch deshalb, weil die Prüfungssituation der Lernenden zu wenig gewichtet wird. Einmal gibt es zu viele Angaben und Kriterien, dann wieder viel zu wenig. Am Ende sind alle erleichtert, wenn sich das Gelernte, irgendwie erfragt, in einer Aufgabe spiegeln kann.

In der vorliegenden «didaktischen Hausapotheke» nehmen wir bestehende Prüfungen der Schweizerischen Hotelfachschule Luzern (SHL) unter die Lupe, vergleichen sie mit den Vorgaben im Rahmenlehrplan, dem hausinternen Leitfaden und dem Prüfungssystem. Wir verfolgen den Weg von den Vorgaben bis zu den Umsetzungen und prüfen mögliche Optimierungen, dies in Anlehnung an die aktuelle Lehr- und Lernforschung.

Gegenstand der Untersuchung sind die hausinternen schriftlichen Prüfungen, die uns zur Verfügung stehen. Wir erheben nicht den Anspruch, alle Prüfungen zu untersuchen, sondern beschränken uns auf eine Auswahl, die exemplarisch für weitere oder bestehende Prüfungen dienen soll.

Im Fokus stehen vier verschiedene Prüftypen, die als Prüfungen an der Hotelfachschule Luzern durchgeführt werden. Jede Prüfung wird lehr- und lerntheoretisch verortet; was ist gelungen, wo sehen wir Optimierungsbedarf?

Im Rahmenlehrplan (RLP) für den Bildungsgang HF Hotellerie und Gastronomie vom 29. April 2008 finden wir zur Prüfung auf Seite 31 im Hinblick auf den Anspruch folgende Aussage: «Das abschliessende Qualifikationsverfahren besteht mindestens aus einer praxisorientierten Diplom- oder Projektarbeit sowie integrierten schriftlichen und/oder mündlichen Prüfungen (Prüfungsgespräch/Integrationsgespräch).

Das abschliessende Qualifikationsverfahren richtet sich auf die Gesamtheit der für die beruflichen Tätigkeiten benötigten führungsspezifischen, betriebswirtschaftlichen, fach-und branchenspezifischen und allgemeinen grundlegenden Kompetenzen aus. Es muss insbesondere auch den Nachweis über die Fähigkeit zur vertieften Reflexion der eigenen beruflichen Handlungsfähigkeit und Führungsverantwortung erbringen.»

Wir erstellen für jede der von uns untersuchten Prüfungen einen Steckbrief, der Aussenstehenden aufzeigt, wo die Prüfung genau anzusiedeln ist. Der Steckbrief bezieht sich auf den Leitfaden Prüfungssystem. In der Folge untersuchen wir die Vorgaben im eigentlichen Prüfungssystem: Was wird vorgegeben, wie wird umgesetzt, was gilt es zu verbessern? Forcierte Klarheit mündet manchmal in Verwirrung, knappe Formulierungen lassen einen zu grossen Spielraum zu, der nicht unbedingt voraussetzungslos genutzt werden kann. Was ist zu tun, wenn Lehrende prüfen sollen?

Den Schluss bildet eine Situationsaufgabe, die als Beispiel dienen kann in Anlehnung an die uns zur Verfügung gestellte Prüfung D (Marketing).

Prüfen an höheren Fachschulen (E-Book)

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