Читать книгу Wochenend und Wohnmobil. Kleine Auszeiten im Bayerischen Wald. - Rainer D. Kröll - Страница 5
ОглавлениеLAND DER ENDLOSEN WÄLDER
Natur und Kultur erleben im Bayerischen Wald
Am Erlebnispark Wasser-Fisch-Natur im Oberpfälzer Seenland (Tour 2)
Zusammen mit dem Böhmerwald bildet der Bayerische Wald das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Die Landschaft besticht durch ausgedehnte Wälder, mächtige Bergrücken und sanfte Hügel, kleine Bergseen und klare Bäche. Die abwechslungsreiche Mittelgebirgslandschaft mit mehr als 130 Berggipfeln über 1000 Meter Höhe kann gut erwandert werden. Entlang der Grenze zu Tschechien liegt Deutschlands einziger Urwald, der Nationalpark Bayerischer Wald. Hier entwickelt sich die Natur völlig unberührt von Menschen und bietet Tierarten wie Luchs oder Fischotter, die schon als ausgestorben galten, Lebensraum.
Zwischen Donau, Böhmerwald und der österreichischen Landesgrenze erleben Urlauber grüne Natur in reinster Luft. In den Wintermonaten, wenn sich der Bayerische Wald tief verschneit präsentiert, kommen sowohl Alpin-Skifahrer als auch Langläufer auf ihre Kosten. Es gibt rund 2000 Kilometer gespurte Loipen und leistungsfähige Lifte und Bergbahnen. Romantische Weihnachtsmärkte sorgen für Abwechslung.
Auch Kunst und Kultur findet in dieser Ecke Bayerns statt. Sehens- und Erlebenswertes erwartet die Gäste entlang der touristischen »Straße der Kaiser und Könige« in den geschichtsträchtigen Städten Regensburg, Straubing, Deggendorf und Passau. Eine Fülle von Sehenswürdigkeiten kann man in all den Museen der Städte, der Klöster und auf Burganlagen finden.
REISEN IM BAYERISCHEN WALD
Mit dem eigenen Auto oder kleinen Wohnmobil kommt man am bequemsten überall hin. Auf kleineren Ortsverbindungsstraßen und engen Bergstraßen stoßen größere Wohnmobile über sieben Meter an ihre Grenzen. Besonders Parkplätze können ein Problem darstellen. Gute Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln bieten die Orte, die mit der Bahn erreichbar sind. Fast jedes Dorf wird mit dem Bus angefahren. ALEX, Oberpfalzbahn, Waldbahn, Wanderbahn, Ilztalbahn, Ostbayernbus, Radlbus, Skibus, Igelbus, Stadtbuslinien, Rufbus, Bayerwald-Ticket, und GUTi-Gästekarte sind die verwirrenden Schlagworte, wenn es um öffentliche Verkehrsmittel geht. Wenn auch die verschiedenen Verkehrsunternehmen eigene Internetauftritte haben, umfasst die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn auch den ALEX, die Oberpfalzbahn, die Waldbahn, die Wanderbahn, die Ilztalbahn und den Ostbayernbus (www.bahn.de). Die Fahrpläne der Ostbayernbusse, Radlbusse, Skibusse, Igelbusse im Nationalpark und der Rufbusse sind auf der Ostbayernbus-Seite zu finden (www.ostbayernbus.de). Über die Stadtbuslinien geben die Seiten der jeweiligen Betreiber Auskunft, wie zum Beispiel für Regensburg die Seite www.rvv.de.
Die Kürnburg ist eine der größten Burganlagen der Oberpfalz (Tour 3).
Besondere Tickets und Gästekarten bieten vielfache Vergünstigungen oder kostenlose Fahrten. Auskunft und Fahrpläne hält die örtliche Touristinformation bereit. Das Bayerwald-Ticket ist ein preiswerter Tagesfahrschein für Tagesgäste im Bayerischen Wald. Mit der GUTi-Gästekarte der teilnehmenden Gemeinden kann der gesamte öffentliche Verkehr im Bayerischen Wald kostenlos genutzt werden (www.bayerwald-ticket.com). Auch in den Städten gibt es für Touristen eigene Ticketangebote, wie zum Beispiel die Passau-Card (www.passaucard.de). Es lohnt sich immer, Erkundigungen über besondere ÖPNV-Angebote einzuholen.
DIE ZIELE
Die für dieses Buch ausgewählten Ziele stellen Kurztrips für die Reise mit dem Wohnmobil dar. Dabei kann nach Lust und Laune zwischen Städtetouren, Urwaldgebiet und stiller Urlaubsgegend gewählt werden. Es sind Ziele mit Genussfaktor, Abenteuer, Natur und Erholung. Natürlich lassen sie sich auch für einen längeren Aufenthalt kombinieren.
AKTIVITÄTEN
Beispiele für Wanderungen, Kanufahrten oder Radtouren sowie empfehlenswerte Einkehrmöglichkeiten sind im Text für die schnelle Orientierung mit entsprechenden Symbolen versehen. Weitere Auskünfte geben die Touristinformationen oder entsprechende Internetplattformen (www.bayernbike.de, www.bayerischer-wald.de/ebike, www.bayerischer-wald.de/eldorado, www.goldsteig-wandern.de, www.pferdeerleben-bayern.de und andere Seiten der Orte, Städte und Gebiete).
BÜCHER, KARTEN UND BROSCHÜREN
Die örtlichen Touristinformationen und überregionalen Fremdenverkehrsämter halten eine Menge an meist kostenlosen Informationsbroschüren bereit. Da sind auch Broschüren oder Übersichtskarten für spezielle Interessen zu finden wie zum Beispiel die Wintererlebniskarten, Radkarten, Museen, Campingplätze, Wandertipps, Erlebnisse für Kinder, Wellness und vieles mehr. Es lohnt sich, bei den Touristinformationen vorbeizuschauen oder sich Material vorab schicken zu lassen. Die Touristinformationen sind bei den Zielen jeweils angegeben. Topografische Wanderkarten unterschiedlicher Maßstäbe haben zum Beispiel der Kompass-Verlag (www.kompass.de) oder das Landesamt für Digitalisierung, Breitband und Vermessung (www.ldbv.bayern.de) im Programm.
Der sanft hügelige Regensburger Vorwald ist Bauernland (Tour 1).
INTERNET
Es gibt viele Internetplattformen, die für die Reiseplanung in den Bayerischen Wald genutzt werden können. Daneben haben alle Städte und Fremdenverkehrsorte ihre eigenen Internetauftritte.
Für Anreise und Urlaubsplanung: Tourismusverband Ostbayern, Im Gewerbepark D04, 93059 Regensburg, Tel. 0941/58 53 90, info@bayerischer-wald.de, www.bayerischer-wald.de, www.bayern-fahrplan.de.
Allgemeine Informationen: www.bayern-im-web.de, www.ostbayern-tourismus.de, www.oberpfaelzerwald.de, www.bayerischer-wald-ganz-oben.de, www.vorderer-bayerischer-wald.de, www.nationalpark-bayerischer-wald.de, www.naturpark-bayer-wald.de, www.sehenswerter-bayerischer-wald.de.
BESTE JAHRESZEIT
Für viele ist ein Urlaub im Bayerischen Wald in den Sommermonaten am schönsten, wobei es für Aktivitäten auch mal zu heiß sein kann. Herrlich ist der Herbst mit seinen unvergleichlichen Farben und das Wetter kann stabiler sein als im Sommer. Wer Blumen liebt, wird sich je nach Höhenlage am Frühling oder am Frühsommer orientieren. Die Regionen sind unterschiedlich einzustufen. Die Berge und Hochlagen sind von rauen Luftströmungen beeinflusst und haben eine viel kürzere Vegetationszeit. Anders die Vorwaldzonen des Bayerischen Waldes an der Donau. Dort wird nun wieder, wie auch in früheren Zeiten, Wein angebaut. Während an der Donau die Blumen blühen und der Wein wächst, liegen in den hohen Bayerwaldbergen noch Schneefelder.
WETTER
Wettervorhersagen machen einige Internetplattformen wie zum Beispiel www.wetteronline.de. Für die aktuellen Wetteraussichten eines bestimmten Ortes benutzen Sie am besten eine der örtlichen Wetterstationen (http://wetterstationen.meteomedia.de/?station=107960&wahl=vorhersage).
WANDERUNGEN
Der Bayerische Wald ist Deutschlands Wanderregion Nummer eins. Es gibt fast unendlich viele Wanderwege und schönste Gipfel über 1000 Meter Höhe wie Großer Arber, Großer Falkenstein, Großer Rachel und viele andere. Alle Pfade sind im Gelände bestens ausgeschildert, wie etwa der Weitwanderweg Goldsteig (www.goldsteig-wandern.de) oder der Burgensteig in der Oberpfalz und im Regensburger Land (www.burgensteige.de). Die meisten Wandervorschläge in diesem Buch sind den Wanderführern »Panoramawege Bayerischer Wald« und »Wandergenuss Bayerischer Wald« des Verfassers entnommen, in denen sich genaue Wegbeschreibungen befinden.
Blick von der Burg Falkenberg auf den Falkenberger Vorwald (Tour 1)
Im wildromantischen Naturschutzgebiet Hölle bei Brennberg (Tour 1)
Gipfelglück auf dem Plöckenstein (Tour 13)
FLORA UND FAUNA
Mit den über 1400 Meter hohen Gipfeln nimmt das urwüchsige bayerisch-böhmische Grenzgebirge einen ganz besonderen Platz mit seinem unverwechselbaren Charakter ein. Die waldfreien Gipfelbereiche tragen pflanzliche Eiszeitrelikte. Botanische Besonderheiten sind Krähenbeere, Sumpfenzian, Ungarischer Enzian, Bärwurz, Fieberklee, Sonnentau, Bärlapp-Arten, Berg-Greiskraut, Platanenblättriger Hahnenfuß, Alpen-Frauenfarn, Alpenlattich und Blauer Eisenhut. Außer Birk- und Auerhuhn findet man hier Vogelarten, die gewöhnlich für das Hochgebirge typisch sind, wie den Bergpieper, die Alpenbraunelle und den Schneesperling. Auch der Luchs und verschiedene Greifvögel sind im Waldgebirge heimisch. Das Ilztal bildet eine lange Aneinanderreihung von Biotopen. Der seltene Straußfarn und die sibirische Schwertlilie sind hier zu finden. Eisvogel, Wasseramsel und Gebirgsstelze schwirren durch diesen Lebensraum. Fischotter, Biber und die inzwischen sehr seltene Flussperlmuschel sind in der Ilz zu Hause.
NATURSCHUTZ
Geschützte Pflanzen sind in all ihren Teilen geschützt und sollten auch nicht zertreten werden. Wir müssen daher auf den Wegen bleiben, dürfen keine »Abkürzer« benutzen und keine weglose Wildnis beschreiten. Gibt es auch an einigen Stellen eine geschützte Pflanze in großen Mengen, bleibt sie insgesamt doch eine bedrohte Art.
Wildtiere benötigen besonders in den Bergen ihre Ruhezonen. Die kaum erschlossenen Grenzkammwälder sind Rückzugsräume für Auerhuhn, Birkhuhn und Luchs und dürfen daher ebenfalls nicht betreten werden. Die Ilz ist ein einmaliger, urwüchsiger Lebensraum zahlreicher Arten, der besonders schützenswert ist und der Achtsamkeit der Wanderer und Radfahrer bedarf.
REGIONALE KÜCHE
Das Leibgericht der Einheimischen war und ist der Schweinebraten mit Knödel und Sauerkraut. Früher war dies für die armen Bauern nur ein Sonntagsmahl. Man musste von dem leben, was man selbst ernten konnte. Daher gab und gibt es viele Gerichte aus Getreide, Kartoffeln, Kraut, Obst, Eiern, Schmalz und Milchprodukten. Der Pichelsteiner Eintopf stammt aus dem Bayerischen Wald. Die böhmische und österreichische Küche nahmen schließlich Einfluss auf die Tische des Bayerwaldes. Einkehrmöglichkeiten in Wirtshäusern, Brotzeitstuben und Berghütten sind bei Zielen und Wanderungen angeführt.
Blick vom Oberhaus auf Passau (Tour 14)
Die Abtei Metten birgt wichtige Kunstschätze (Tour 6).
Im barocken Kloster Walderbach (Tour 3)