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Und die Frauen ?

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….. und deren Weg in die 50Plus-Phase? Ohne Frage: das KKK-Modell ‘Küche, Kinder, Kirche’ hat längst ausgedient. „Glaubst du denn wirklich, dass deine Geschichte zur Opa-Wandlung ausschliesslich für Männer gilt …. ?“, klagte seinerzeit Marion, eine Bekannte Rollis, als er ihr von seinem Buchprojekt ‘Opa & der Rock’n’Roll’ erzählte . Marions Kommentar war durchaus plausibel, insbesondere, als sie ihre Sichtweise noch weiter erklärte: „Neulich las ich in einer Marketing-Fachzeitschrift einen Artikel über’s Älterwerden“, bemerkte Marion voller Hingabe, „und wunderte mich darüber, dass darin nur sechs Männer und nicht eine einzige Frau interviewt wurden. Ein Merkmal der neuen 50plus-Generat-on ist doch gerade auch die ‚Neue Frau‘!“ Und sie meinte dazu weiter: „Mich hätte an dieser Stelle schon interessiert, wie Frauen diese neue Lebensphase für sich interpretieren. Von ein paar berühmten Alterskolleginnen wie Madonna, Demi Moore, usw. weiss man das ja aus allen möglichen Promi-Magazinen und TV-Sendungen. Aber gerade von normalen Frauen, die beispielsweise wie ich in der Marketing- oder Medienbranche ihren ‚Mann‘, eigentlich besser ihre ‚Frau stehen‘, erfährt man das eigentlich kaum. Dabei ist doch gerade in meiner Branche der Druck des ‘Ewig Jungseins’ besonders hoch!“.

Dieser weibliche Einwand Marions stimmte mich nachdenklich. Sollte man nicht den Versuch eines verbindenden Wortes zum anderen Geschlecht unternehmen? Es ist bestimmt jedermann be-wusst, dass man im Zeitalter der gesetzesgestützten Quotenfrauen eigentlich nicht mehr am anderen Geschlecht achtlos vorbeigehen bzw. vorbei- schreiben sollte. Doch letztlich sind der Autor und auch der Hauptakteur dieser Geschichte Männer. Wäre es da nicht vermessen, den Versuch zu wagen, die Denk- und Sichtweise von Frauen in diese Geschichte hineinzuinterpretieren, nur um dem Geschlechterproporz genüge zu tun?

Im Endeffekt verhält es sich doch bei Geschlech-terbeziehungen ein bisschen wie mit linker und rechter Gehirnhälfte. Das Optimum liegt vermutlich im Streben nach einem Ausgleich, einem mittleren Weg der Ganzheitlichkeit. Das sich gegenseitig Akzeptieren und dem anderen seinen Raum lassen, kann zu einer Entspanntheit führen, die einem schon zu Lebzeiten ein kleines Paradies schaffen und zu beiderseitigem Seelenfrieden verhelfen kann. Andererseits ist es auch nur ein schmaler Grat zwischen der ‘Ja, Mutti’-Hingabe - aus Männersicht - mit dem Verlust der Selbstbehauptung bis hin zu nervenzehrenden Geschlechterkämpfen.

Doch die 50Plus-Lebensetappe lässt eigentlich gar keine Zeit zu sinnlosem Streiten. Sollten sich nicht sowohl Männer als auch Frauen ihre Energie in Toleranz und Eintracht auf die neu anstehenden Aufgaben dieses Lebensabschnittes konzentrieren?

Rockmusik statt Seniorennachmittag

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