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Was ist das Leergewicht und wie wird die Achslast berechnet?

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Nach der StVO gilt als Leergewicht das Fahrzeuggewicht mit gefülltem Kraftstofftank plus 75 kg für den Fahrer. Nach der bestehenden Euronorm für die Angabe des Leergewichts umfasst der Wert das Wohnmobil inkl. Ersatzrad, Kühlwasser, Schmiermittel, Bordwerkzeug, Stromkabel, zu 90 % gefülltem Kraftstofftank, vollem Wassertank und maximalen Gasreserven sowie 75 kg pro eingetragenem Sitzplatz und einem Gepäckgewicht von 10 kg pro Person plus 10 kg pro Meter Fahrzeuglänge.

Lassen Sie sich im Kaufvertrag vom Hersteller oder Händler das angegebene Leergewicht schriftlich bestätigen, um später etwas in der Hand zu haben.

Berechnen der zusätzlichen Achslast

Auch wenn das zulässige Gesamtgewicht eingehalten wird, kann die Belastung einer Achse erheblich überschritten werden. Beachten Sie daher bei der Zuladung unbedingt die Achslasten und wie sich diese beim Beladen verändern!

Wenn Sie Ihr Wohnmobil mit 100 kg beladen, wird sich dadurch das Gesamtgewicht erwartungsgemäß um 100 kg erhöhen und die Summe der Achslasten ebenfalls. Beachten Sie jedoch, dass sich je nach Position der Ladung eine Achslast nach dem Hebelgesetz um deutlich über 100 kg erhöhen und die andere sogar verringern kann – vor allem bei Fahrzeugen mit großem Hecküberhang und entsprechend langem Hebel!

Die Erhöhung der Achslast (A) lässt sich mithilfe einer Formel aus Gewicht (G), Hebelarm (H) und Radstand (R) errechnen:

Der Hebel errechnet sich aus der Differenz zwischen Radstand und Abstand der Last von der Achse.

> Beispiel 1:

Wird bei einem Fahrzeug mit 3000 mm Radstand eine Last von 100 kg mit Mittelpunkt 1000 mm hinter der Vorderachse und 2000 mm vor der Hinterachse geladen, so ergeben sich folgende Hebel:

Vorderachse: 3000 − 1000 = 2000

Hinterachse: 3000 − 2000 = 1000

In die Formel eingesetzt, erhält man dann folgende Erhöhung der Achslast:

Vorderachse:

(100 kg x 2000): 3000 = 66,66 kg

Hinterachse:

(100 kg x 1000) : 3000 = 33,33 kg,

in der Summe also 100 kg.

> Beispiel 2:

Lädt man die 100 kg beim gleichen Fahrzeug auf einen Heckträger mit Lastmittelpunkt 2000 mm hinter der Hinterachse, so

ergeben sich folgende Hebel:

Vorderachse: 3000 − 5000 = -2000

Hinterachse: 3000 + 2000 = 5000

Der Hebelarm für die Hinterachse ergibt sich aus dem Radstand plus Hecküberhang der Last (Distanz zwischen der Hinterachse und der Last).

In die Formel eingesetzt, erhält man dann folgende Erhöhung der Achslast:

Vorderachse:

(100 kg x (-2000)) : 3000 = −66,66 kg

Hinterachse:

(100 kg x 5000) : 3000 = 166,66 kg,

in der Summe also wiederum 100 kg.

Die Vorderachse wird um 66,66 kg entlastet, die Hinterachse mit 166,66 kg belastet.

Bequemer geht es mit dem Achslastrechner für Wohnmobile im Internet: www.zuhause-im-wohnmobil.de/toolshilfen/achslast-online-rechner-fuer-wohnmobile.

Beachten Sie, dass bei Hecküberhang die Belastung der Hinterachse durch die Massenträgheit deutlich erhöht wird, wenn Sie z. B. über eine Bodenwelle fahren!

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